Diskussion:Albert Servais
Liebe Verfasser des Artikels über Albert Servais!
Ich bin eine Urenkelin von Albert Servais. Über meinen Urgroßvater, den ich noch kennengelernt habe, wurde und wird in meiner Familie viel erzählt, berichtet und geforscht. Zwei seiner vier Kinder leben noch. Bislang war nicht bekannt, dass er Mitglied der NSDAP gewesen sein soll. Im Gegenteil, er hatte durch die NS-Machthaber viele Nachteile zu erleiden, in persönlicher, wirtschaftlicher und politischer Hinsicht.
Frage: Aus welcher Quelle haben Sie die Information, dass Albert Servais Mitglied der NSDAP war?
Bitte haben Sie Verständnis, dass es für das Selbstverständnis und die Reputation unserer Familie von großer Bedeutung ist, dass in einem der führenden Online-Nachschlagewerke behauptet wird, unser Urgroßvater sei ein NSDAP-Mitglied gewesen.
Ich bin gerne bereit, Ihren Artikel in dieser Hinsicht zu korrigieren. Dann wäre es auch wichtig, sein politisches und gesellschaftspolitisches Wirken nach dem Kriege vielleicht in ein paar Sätzen zu umreißen.
Mit freundlichen Grüßen
Julia Klaeren julia.klaeren@gmx.de
- Die Info zur NSDAP-Mitgliedschaft stammt aus der Reichstagsabgeordneten-Datenbank der Universität Köln (siehe [1]). Die Info wurde nicht übernommen, um ihren Urgroßvater in ein schlechtes Licht zu rücken oder ihm gar irgendwelche charakterlichen Defizite zu unterstellen; Sinn der Übernahme des Hinweises war lediglich die Vollständigkeit. NSDAP-Mitgliedschaft, wenn sie zutrffen sollte, würde ja noch lange kein De-accord-Gehen mit der Ideologie und Politik des Regimes bedeuten; so wurden viele Personen NSDAP-Mitglieder aus der Zwang ihrer beruflichen Situation, da eine Nicht-Mitgliedschaft Entlassung bedeutet hätte. Beispiele für Nicht-Nazis die der Partei (auf dem Papier!) angehörten währen etwa der Schauspieler Gert Fröbe, der während der Reichskristallnacht Juden vor der SA versteckte, oder der Kabarettist Dieter Hildebrandt NSDAP-Mitglieder; letzterer sogar ohne sein Wissen NSDAP-Mitglied war, weil sein gesamter Jahrgang (oder zumindest die Wehrmachtsangehörigen seines Jahrgangs) aufgrund eines bürokratischen Aktes (als Geburtstagsgeschenk für den Führer) der Partei als Mitglieder per Federstrich zugeführt wurden. Daher keine Bange, wir relativieren die Info hier erstmal und selbst wenn sie sich bei weiterer Recherche als zutreffend erweisen sollte, denke ich dass sie kaum den Irrschluss zulässt Servais wäre seiner Gesinnung nach ein Nazi gewesen - die Tatsache seiner Verhaftung, die hier ja vermerkt ist, belegt ja das Gegenteil.--Zsasz 17:57, 22. Dez. 2008 (CET)
- Ich hab den Abschnitt zur NS-Zeit überarbeitet und dadurch wird hoffentlich deutlicher, woher die Informationen über eine NSDAP-Mitgliedschaft stammen bzw. auch, dass diese widersprüchlich sind (der ziterte Sohn ist Albert S. aus Alsdorf). Beim Vergleich mit anderen Biografien bei Schumacher fällt auf, dass kein Eintrittsdatum in die NSDAP angegeben ist. Dies könnte darauf hindeuten, dass er in den (weitgehend erhaltenen) Mitgliedsunterlagen der NSDAP im Berlin Document Center nicht auffindbar war. Dies ist aber eine Spekulation meinerseits, die so nicht in den Artikel gehört. Aus den anderen Angaben (Beurlaubung, Ruhestand, Aktion Gitter) wird deutlich, dass S. als "zumindest etwas oppositionell" angesehen wurde. Diese komisch klingende Formulierung sollte dahingehend verstanden werden, dass reine Schwarz-Weiß-Malerei (da böser Nazi, hier guter Widerständler) selten weiterhilft und es gerade bei solchen Biographien etliche Grautöne gibt (MdRs anderer Parteien sind nach 33 durchaus in die NSDAP eingetreten, das wäre kein Einzelfall). Fördernde Mitgliedschaft in der SS ist auch in dem Rahmen einzustufen, das scheint unter anderem eine Möglichkeit gewesen zu sein, sich Ruhe vor dem Regime zu "erkaufen".
- Wenn aus dem Kreis der Familie hier Informationen beigetragen werden könnten, fände ich das sehr begrüßenswert. Es wäre aber darauf hinzuweisen, dass Zeitzeugenberichte und Familienüberlieferungen nicht unter das fallen, was wir hier unter Quellen verstehen. Bei Schumacher wird noch verwiesen auf: M. MÄNNHARDT, Ein großer Sohn seiner Vaterstadt, Albert Servais. In: Aachen. Bilder und Berichte 34, 1972, S. 40. Gruß --Hozro 21:49, 20. Jan. 2009 (CET)