Diskussion:Aschenbrenner

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Verfahrenstechnik[Quelltext bearbeiten]

Also, die Verfahrenstechnik, welche im Artikel angegeben wird scheint nur für Bauern, Kirschner o.ä. zutreffend zu sein, welche sich in den Wintermonaten ein kleines Zubrot verdienen wollten (mußten). Offensichtlich gab es einen regelrechten Berufstand von Pottaschesiedern. Diese erhielten nicht nur das Recht die Holzasche der Umgebung einzusammeln, sondern auch Deputat an Brennholz. Die Bevölkerung war verpflichtet, die Holzasche an die Pottaschesieder abzugeben. Letztere lieferten die Pottasche an den Kurfürsten oder Landgrafen o.ä. (natürlich nicht direkt sondern an ausführende Beamte) ab. Die reine Pottasche wiederum wurde dann an Salpetersieder ausgeliefert, welche hochreinen Kalisalpeter daraus herzustellen hatten. Die Salpetersieder erhielten neben der Pottasche und (wie die Pottaschensieder) Holzdeputat noch den Rohsalpeter, welcher durch Salpetersammler geliefert wurde. Hauptaufgabe der drei Berufsstände war es letztendlich Kalisalpeter zu produzieren, welches zu Herrstellung des damals kriegsentscheidenen Schwarzpulvers erforderlich war. Da die entsprechenden Rohstoffe immer über die Lager (Regale) der Kurfürsten ging, wußte keine der Berufsgruppen so richtig wozu sein Produkt eigentlich verwendet wurde. Wie man verschiedenen historischen Gesetzestexten und Verfahrenstechniken entnehmen kann, wurde die Produktion durch ein extra dafür eingesetztes Beamtentum minutiös überwacht.

Die angegebene Verfahrenstechnik stellt sich im übrigen durch Versuche als sehr ineffizient heraus. Aus Holzasche unterschiedlichster Holzarten kann man, so wie im Artikel angegeben, sehr wenig Pottasche gewinnen. Der Grund ist, daß der im Verbrennungsrückstand verbliebene Kohlenstoff Unmengen von Calcium- bzw. Kaliumcarbonaten bindet. Ein Auslaugen bei 50 - 100 °C und anschließendem Eindampfen somit nur einen Bruchteil genannter Carbonate liefert. Ein Aufschluß der Holzasche mit Essig (siehe Essigsäure, Holzessig) wobei die Carbonate in extrem lösliche Acetate umgewandelt und vom verbleibenen Kohlenstoff getrennt werden. Ein Filtern und Auslaugen dieser Salze ist dann relativ einfach zu bewerkstelligen. Am besten eignen sich hier allerdings poröse Tonpötte. Diese können mit der Mutterlauge befüllt werden, die gelösten Salze wandern durch die poröse Tonwand und kristalisieren beim Verdunsten des Wassers dort aus. Bringt man diese Acetate dann in einen Brennofen treiben sie Aceton aus, welcher als Brennstoff dafür sorgt, daß die Carbonate (bei relativ geringer Ofentemperatur) ohne Kohlenstoffrückstände gewonnen werden können. Die Trennung von Kalium- und Calciumcarbonaten erfolgt anschließend durch deren Löslichkeit (Calciumcarbonat ist nahezu unlöslich) in Wasser.

Der Zusatz der Essigsäure erfolgt dabei in der gesamten Produktionskette über das Deputatholz. Hier wurde fast ausschließlich Buchenholz verwendet. Effektiver im Transport wäre ein Deputat an Holzkohle gewesen. Die liefert aber keinen Holzessig.


Ups, jetzt sind meine Ausführungen länger als der Artikel. Ich hoffe trotzdem, daß eine umfangreichere Quellenrecherche den Artikel aufwertet. (MfG)