Diskussion:Aura (Benjamin)

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Letzter Kommentar: vor 11 Jahren von Traumrune in Abschnitt Lemma
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Die technische Reproduzierbarkeit trägt nicht zur Aura bei, sonder zerstört diese. Genauso verhält es sich mit der veränderten Betrachtungsweise der Rezipienten, die das Kunstwerk verändert, eben ohne Aura, durch den Film oder die Fotographie wahrnehmen.

Find ich gut, daß man hier eine Seite macht. Bevor aber die paar Notizen hier zu einem Artikel werden ein Problem was die „Spur“ angeht. Spur und Aura sind bei Benjamin alles andere als Gegensätze. Benjamins Gegenbegriffe zur Aura sind Schock (Chock) oder schockförmige Erfahrung, die technische Reproduktion, die moderne Masse usw. Man kann hier nicht einfach ein Wort definieren ohne kurz sein gesamtes Konzept zu umreißen: Das Schwinden der Möglichkeit authentischer Erfahrung in der Moderne und verbunden damit: Das Verschwinden der Möglichkeit des Glücks. Hier zu beachten auch sein Interesse an Proust. Spur, Aura und Glück fallen bei Proust entscheidend mit dem Zufall zusammen. Unbedingt muß darum auch seine seltener zitierte Definition rein: "Wenn man die Vorstellungen, die, in der mémoire involontaire beheimatet, sich um einen Gegenstand der Anschauung zu gruppieren streben, dessen Aura nennt, so entspricht die Aura am Gegenstand einer Anschauung eben der Erfahrung, die sich an einem Gegenstand des Gebrauchs als Übung absetzt." (W. Benjamin, "Über einige Motive bei Baudelaire", in: GS I, Frankfurt a. M. 1974, S. 644) Weiter erscheint mir wichtig, den Aurabegriff wenigstens im Grundzug aus der Mystik entlehnt anzuzeigen. Das „Einmalige“ also Nicht-Herstellbare (außer in der Kunst), Kontingente usw., drückt hier die Instanz des einst so bekannten Göttlichen aus. Man weiß so einfach besser wovon Benjamin redet. -- M.sack 19:52, 27. Jun 2005 (CEST)

es fehlen dringend erklärende erläuterungen zum begriff der spur bei benjamin! ansonsten bleibt der bezug zur aura im dunklen...

grundsätzliche überarbeitung

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ich halte den artikel in seiner jetzigen form für mindestens unverständlich und unsortiert und werde ihn gründlich überarbeiten. zudem halte ich einige thesen für falsch, vielleicht sind sie auch nur schlecht formuliert. da es keinen einzigen beleg gibt, sind sie aber leider auch nicht nachprüfbar:

  • der begriff der Spur ist im passagenwerk zwar mit einem wortspiel gegenteilig beschrieben, da es aber keine weiteren ausführungen dazu gibt, ist Aura nicht als gegenteil von Spur definiert.
  • dass Benjamin Aura auch auf menschen bezieht, habe ich nirgendwo einen beleg gefunden
  • eine wertung von negativ bei der beeinflussung der Aura durch die reproduzierbarkeit oder die veränderung der betrachtungsweise hat Benjamin nicht vorgenommen.

falls es einwände gegen meine überarbeitungen gibt, bitte ich um eine konstruktive diskussion. --emma7stern 16:11, 24. Jul. 2010 (CEST)Beantworten

Das mit Aura und Spur läßt sich zwar belegen, ich glaub es ist eine Briefstelle verso Adorno, ist aber hier schwer einzuarbeiten der ganze sehr komplexe Spurbegriff. Ich denke Spur muß man eher als einen parallelen als einen Gegenbegriff lesen. Der wirkliche Gegenbegriff ist der Chock oder schockförmige Erfahrung der die "Ehrfahrung im strikten Sinn" verbaut da die memoire involontaire im Chock keine "konkrete Zeitstelle" mehr zuweisen kann. - Wenn Aura nicht auf den Menschen bezogen sein soll, worauf dann? Die "einmalige Erscheinung" ist doch nichts außerhalb von uns. Benjamins Aura ist ein ganz strikter Erfahrungsbegriff, so entwickelt, nur so verständlich, kommt ja auch historisch aus der Mystik. - Wenn Benjamin im Kunstwerkaufsatz etwas konzipiert was man -Hoffnung- nennen könnte, heißt das nicht, daß, was der Aura entgegengesetzt ist - also etwa der Verfall von Erfahrung im strikten Sinn - daß das nicht -negativ- bewertet wird. Es ist schon aus seiner Wortwahl abzuleiten "Zertrümmerung der Aura", "Entwertung" usw, springt aber auch konzeptionell heraus. Denn insofern er Hoffnung formuliert, dann ja eben nur immer im engsten Bezug auf irgendeine utopische Wiedereinführung der Aura, die nämlich zugleich als die Grundlage menschlichen Glücks überhaupt vorgestellt wird. - Mit einem Wort, wäre zwar froh wenn jemand den Artikel an sich zieht und was draus macht, es muß aber auch ein Überblick über das Werk da sein, wohl möglich eine längere Beschäftigung mit einem der schwierigsten Philosophen und Kunstkritiker.--m.sack 08:51, 25. Jul. 2010 (CEST)Beantworten
moin m.sack, danke für die detaillierte antwort. ich werde dem artikel erstmal so eine art grundgerüst geben, (ich bin da gestern abend leider unerwartet unterbrochen worden, darum steht es so verstümmelt da). also erstmal den werkbezug aufführen und dann einige der deutungen und kritiken. da können auch die verschiedenen positionen gegenüber gestellt werden. (etwa so: Adorno schrieb dann und dann, das und das ... jeweils referenziert) das problem wird sein, dass es eine wahre flut von ausführungen und gegenausführungen und anderen meinungen und deutungen zur Aura gibt. doch kann das ja gerade nach dem wp-prinzip durch den beitrag vieler benutzer dann wachsen. - ::inhaltlich: ich werde keine eigene definition hineinschreiben (ich versuche jedenfalls, das nicht zu tun :-), doch mit spur und chock sehe ich es ähnlich wie du und habe dazu auch die entsprechenden belege. ob die zertrümmerung der aura oder die befreiung des objekts von der aura überhaupt als positiv oder negativ bewertet hat, wird in der literatur kontrovers diskutiert und muss entsprechend so dargestellt werden. - in allem was ich gelesen habe, sehe ich den begriff von Benjamin auf natur bezogen (und darin letztlich auch auf menschen) und auf kunstwerke. aber natürlich ist es als teil der erkenntnistheorie immer auf den menschen bezogen, aber dann doch eher als betrachter. wobei aber schon in der entwicklung von Benjamins verwendung, zunächst als polemik gegen die esoteriker, der bezug zum menschen hergestellt ist. aber in seinen definitionen geht er, wie gesagt, von der Aura der natur oder des kunstwerks aus. viele grüße --emma7stern 11:06, 25. Jul. 2010 (CEST)Beantworten
Bei der Auradefinition wird seltsamerweise eine weniger berücksichtigt: "Wenn man die Vorstellungen, die, in der mémoire involontaire beheimatet, sich um einen Gegenstand der Anschauung zu gruppieren streben, dessen Aura nennt, so entspricht die Aura am Gegenstand einer Anschauung eben der Erfahrung, die sich an einem Gegenstand des Gebrauchs als Übung absetzt." (W. Benjamin, "Über einige Motive bei Baudelaire", in: GS I, Frankfurt a. M. 1974, S. 644) Es ist die engste die Benjamin gemacht hat und es ist aber auch sonst klar, daß es um ein Problem der "mémoire involontaire" geht, also auf den nicht mit dem Willen beeinflußbaren (göttlichen, wenn man will) Bereich im Menschen, nicht in den Dingen, denen entsprechend eine evozierende oder blockierende Rolle zukommt. Hat nix mit meiner oder deiner Interpretation zu tun, das liefert einfach der Überblick über die Ausrichtung seines Werks. Interpretation ist ein Positiv Negativ oder Neutral der Aura. Es ist richtig die verschiedenen Sichtweisen zu bringen, selbst wenn sie unvermeidlich weit ab führen. Aber mein Rat, daß man diese zeitmäßig etwas unterscheidet. Also in zeitgenössisch oder zeitnah (Adorno, überhaupt Frankfurter Schule usw.) und postmodern, sagen wir so, also auch sehr stark amerikanisch beeinflußt, also Ansätze die Benjamin eher als einen Steinbruch für eigene Hobbys betrachten, was legitim ist, aber halt eine extra Geschichte. Saluti--m.sack 09:44, 26. Jul. 2010 (CEST)Beantworten

Lemma

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Wäre "Aura (Kunsttheorie)" nicht sinnvoller? Bei "Aura (Benjamin)" kratzt man sich doch bloß am Kopf... --Grueslayer Diskussion 08:03, 5. Mai 2013 (CEST)Beantworten

Wär die Frage wo man sich mehr am Kopf kratzt. Ich kenne den Aurabegriff in der Theorie nur bezogen auf Benjamin diskutiert. Er wäre also bei ihm im O-Ton darzustellen und dann auf die Kritik einzugehn, eventuell neue Ansätze unterstreichen. Anders gesagt, soweit ich weiß ist es allein seine Sache gewesen den Aurabegriff aus der Mystik abzuzweigen und in die Kunstkritik (Gesellschaftskritik) einzuführn. Dort hat sich der Begriff aber nur sehr realtiv verselbstständigt, also eigentlich immer nur in Bezug auf B, der einfach oft stillschweigend vorausgesetzt wird.--m.sack (Diskussion) 14:13, 5. Mai 2013 (CEST)Beantworten
Also mir ist's egal, ich bin da eh nur aus Zufall drüber gestolpert. Ich möchte nur darauf hinweisen, dass Wikipedia:NK Vorgaben macht, die hier m.E. nicht eingehalten werden. Zur Visualisierung ein Beispiel: Die Verfilmung des Computerspiels Postal firmiert nicht unter Postal (Boll) nach dem Regisseur, sondern unter Postal (Film) nach dem gröbsten unterscheidenden Unterbegriff. Benjamin lässt sich unter Kunsttheorie subsummieren. Benjamin ist einem kleinen Kreis ein Begriff, "Kunsttheorie" ist hingegen der Allgemeinheit verständlich. Aber nun ja, nicht mein Fachgebiet. --Grueslayer Diskussion 15:06, 5. Mai 2013 (CEST)Beantworten
Ich meine der jetztige Titel ist richtiger. Bei jeder Verwendung des Begriffs Aura wird auf Benjamin verwiesen. (Im Moment wird in Frankreich in Kulturdiskussionen seltsamerweise öfter auf das Konzept Benjamins eingegangen, sonst wäre mir diese enge Verbindung vielleicht nicht präsent gewesen.) Traumrune (Diskussion) (23:23, 7. Mai 2013 (CEST), Datum/Uhrzeit nachträglich eingefügt, siehe Hilfe:Signatur)Beantworten