Diskussion:Baining

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Letzter Kommentar: vor 4 Jahren von Curryfranke in Abschnitt Materialien ergänzt 8/2013
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Materialien ergänzt 8/2013[Quelltext bearbeiten]

Ich habe den bisher sehr kurzen Artikel um ergiebige Materialien ergänzt, die mir bei meiner Arbeit zum benachbarten Volk der "Tolai" untergekommen sind. Auch einige der Commons-Bilder enthalten in ihren Beschreibungen weiterführende Informationen.

Es wäre schön, wenn der Artikel umfangreich ausgebaut würde, denn die Baining(er) sind eines der am besten von den frühen Missionaren und deutschen Forschern beschriebenen Völker Papua-Neuguineas – und der internationale Name "Bismarck-Archipel" bringt eine Verantwortlichkeit für das darüber bestehende deutsche Wissen mit sich ;-) Karl Hesse war 1990–2011 der örtliche Erzbischof (siehe "Literatur"). Schon 1904 traten die Baining ins internationale Rampenlicht (Ermordung von 10 Missionsangehörigen in St. Paul), und seit Jahrzehnten finden ihre besonderen Freuertänze eine internationale Aufmerksamkeit...

Ungeklärt bleibt bisher vor allem:

  • Tiefebenen: Waren die Baining die "Ureinwohner" der Gazelle-Halbinsel? Besiedelten sie vor der Ankunft der Tolai (vor 250 Jahren, wird vermutet) die ganze östliche Gazellen-Halbinsel? Wurden sie von den Tolai in die westlichen Berge abgedrängt?
  • Kulturelle Unterschiede: Die Baining scheinen eine andere Kultur zu haben als die Tolai, es wäre spannend, die Unterschiede anschaulich zu machen, und zu erklären, wie sie sich herausgebildet und bis heute erhalten haben.

Da ich auf andere Artikel konzentriert bin, werde ich hierfür kaum Zeit haben... Grüße --Chiananda (Diskussion) 13:16, 23. Aug. 2013 (CEST)Beantworten

Zur Kultur, nach Mathias Gretzschel, Geister der Südsee, Hamburg 2017:
  • Die Geistertänze der Tolai wirken auf mich wie ein Perchtenlauf, mit dem Unterschied, dass die Tolai an ihre „Perchten“ (die Duk-Duks und Tumbuane) glauben. Wie die Perchten sind sie mächtige, wilde Geister, die kontrolliert werden müssen. Dann wirkt sich ihre Macht segensreich aus. Für ihren Tanz werden Duk-Duks und Tumbuane mit Muschelgeld bezahlt, dem gleichen Geld, mit dem die Tolai auch Häuser usw. kaufen und sogar, wie Herr Gretzschel berichtet, die Kinder ein Eis. Die Tumbuane kommen „übers Meer“. Sie gehören nicht in eine höhere Welt. Sie bringen Fruchtbarkeit ins Land, wie ein Elektriker Strom ins Haus bringt. Dafür werden sie bezahlt, wie man einen Elektriker bezahlt. So ist die Kultur der Tolai auf Leistung und Gegenleistung ausgelegt, oft in Geld oder Schweinen, und bei allem Geisterglauben recht rational.
  • Die Geister der Baining existieren in einer Parallelwelt, die einen an Neuplatonismus erinnert und deren Abblid die materielle Welt ist. Die Baining-Tänze erinnern mich an Mysterienkulte, in denen dargestellt wird, was in der „wahren“ Welt in idealer Weise geschieht und deren genaue Deutung nicht verraten werden darf. Die Geister sind nicht kontrollierbar, sondern heilig. Die Tänze deuten die Welt, manipulieren sie aber nicht.
  • Außerdem sprechen die Tolai die malayo-polynesische Sprache Kuanua und die Baining eine Papuasprache. Sie sind also sprachlich völlig verschieden. --Curryfranke (Diskussion) 22:32, 4. Jul. 2019 (CEST)Beantworten