Diskussion:Bibeltexte zur Homosexualität

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Letzter Kommentar: vor 4 Monaten von Graf-Stuhlhofer in Abschnitt 1.Kor 6,9
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Material[Quelltext bearbeiten]

Wer hat wann dieses Material hier zusammengestellt? Derzeit scheint es nicht (mehr) auffindbar zu sein. –– Franz Graf-Stuhlhofer, 09:25, 6. Jul. 2023 (CEST)Beantworten

Homosexuelle ohne Seele?[Quelltext bearbeiten]

Ich halte es für einen großen Quatsch zu behaupten, Homosexuelle hätten nach allgemeiner Auffassung des 19. Jh. keine unsterbliche Seele; dafür gibt es keinen Beleg. Wenn schon, dann haben alle Menschen (auch Papstmörder, Brandstifter, Sklavenhändler, Dirnen und Homosexuelle) eine Seele. Zweitens besagen Bibeltexte nichts über die Auffassung im 19. Jahrhundert, wie die Sache mit der unsterblichen Seele in großen Teilen der Bibel ohnehin sehr problematisch ist: Die unsterbliche Seele wurde von den Griechen erfunden.(nicht signierter Beitrag von 94.221.251.146 (Diskussion) 20:22, 7. Jun. 2020)

Steht der Quatsch im Artikel? --Logo 11:18, 8. Jun. 2020 (CEST)Beantworten

1.Kor 6,9[Quelltext bearbeiten]

Hierzu steht im Artikel:

„Die griechische Septuaginta bezeichnete homosexuell aktive Männer generell als paidophthoros („Jungen-Missbraucher“).“

Das ist jedoch falsch. Beim angegebenen Beleg - S. 315 - handelt es sich nicht um S.315, sondern S.319 (das kann man leicht korrigieren, also kein großes Problem). In dem genannten 1.Kor-Kommentar heißt es:

„… Knabenschänder (wofür es im Griech. das Wort paidophtoros gibt; vgl. Lev 17,11 LXX)“

D.h. hier wird EINE LXX-Stelle genannt, und unser Wikipedianer machte daraus „Die LXX … generell …“!
Allerdings hat hier auch der 1.Kor-Kommentar einen Fehler, denn die LXX hat dieses griechische Wort dort (und auch sonst?) nicht.
Soweit für uns möglich, sollten wir auch die Fachliteratur überprüfen (also z.B. eine Bibelstelle nachschlagen; wer eine LXX zu Hause hat, kann auch eine solche Angabe überprüfen). Denn leider kommen auch in der Fachliteratur Fehler vor.
Wenn wir Wikipedianer nicht sorgfältig arbeiten, hat der Leser nichts vom Artikel, weil er sich dann auf nichts verlassen kann. –– Franz Graf-Stuhlhofer, 11:02, 6. Jan. 2024 (CET)Beantworten

Spezielle Aussagen aus Homosexualität_und_Christentum#Aussagen_der_Bibel vielleicht in diesen Artikel einbauen?[Quelltext bearbeiten]

Ob Paulus bei seinen Ausführungen im theologischen und literarischen Sinne direkt an die alttestamentlichen Texte anknüpft oder hauptsächlich seine unmittelbare heidnisch-römische Umwelt vor Augen hat, ist in der theologischen Forschung umstritten.[1]

Manche Ausleger sind der Ansicht, die ablehnenden Aussagen bezögen sich auf Formen sexueller Kontakte, die typisch gewesen seien für die damalige römisch-hellenistische Gesellschaft: nämlich auf sexuelle Kontakte zwischen römischen Bürgern bzw. freien Einwohnern der römischen Provinzen einerseits und männlichen Sklaven bzw. halbwüchsigen Sklavenknaben andererseits,[2] also auf asymmetrische Sexualbeziehungen. Über die genaue Bedeutung der griechischen Wörter, die Paulus verwendet (aschämosünä [Röm 1], arsenokoitai [1. Kor 6]), herrscht unter den Exegeten keine Einigkeit.

Andere Ausleger, etwa der Präses Alfred Buß, betonen, „anlagebedingte“ Homosexualität sei nicht im Blick der jeweiligen Autoren gewesen, da die diesbezüglichen medizinischen, anthropologischen und sexualwissenschaftlichen Erkenntnisse noch nicht vorgelegen hätten.[3] Der Bonner Sozialethiker Hartmut Kreß will in diesem Zusammenhang die einschlägigen Bibelstellen „als zeitbedingte Ausdrucksformen der Abgrenzung Israels oder des frühen Christentums von damaligen Fremd-, Fruchtbarkeits- und Sexualkulten, von Tempelprostitution und von der heidnischen Umwelt“ verstanden wissen. „Die heutige Erkenntnis, dass bei zahlreichen Menschen die gleichgeschlechtliche Neigung ein tief verankertes Persönlichkeitsmerkmal ist, war ihnen noch nicht im Blick.“[4]

Die EKD hielt noch 1996 demgegenüber in ihrer „Orientierungshilfe“ beide Argumente – asymmetrische Beziehung der Sexualpartner und sexuelle Veranlagung – für nicht tragfähig:

„Verschiedene Auslegungsversuche haben sich als unzutreffend oder unzureichend erwiesen: So ist es nicht zutreffend, daß Homosexualität in der Bibel (und insbesondere im Alten Testament) nur abgelehnt werde, weil sie zum Kult anderer Götter gehört oder sofern Menschen durch spezifische homosexuelle Praktiken gedemütigt werden. Die These, an keiner Stelle sei in der Bibel von anlagebedingter, vor-willentlicher Homosexualität (ausdrücklich) die Rede, trifft zwar zu, sagt aber nichts darüber aus, ob und inwiefern eine solche Sicht der Homosexualität die jeweiligen biblischen Aussagen modifizieren oder korrigieren würde.“[5]

Soweit diese Abschnitte, die ich von jenem Artikel herausgenommen und hierher geholt habe. Sie drücken eher spezielle, individuelle Ansichten aus und wären durch andere Stimmen aus der Literatur zu ergänzen, was in jenem Artikel den Rahmen sprengen würde, da es ohnehin hier einen Artikel gibt, der ins Detail geht. In dem Artikel hier sind diese Aussagen (und auch die meisten der zitierten AUtoren) bisher nicht enthalten. –– Franz Graf-Stuhlhofer, 10:19, 5. Jan. 2024 (CET)Beantworten

Einzelnachweise

  1. Karl Hoheisel: Art. Homosexualität. In: Reallexikon für Antike und Christentum. Bd. 16, Sp. 337.
  2. Robin Scroggs: Homosexuality and the New Testament. S. 62–65, 101–109.
    Holger Tiedemann: Paulus und das Begehren: Liebe, Lust und letzte Ziele. Oder: Das Gesetz in den Gliedern. Radius, Stuttgart 2002, ISBN 978-3-87173-251-5, S. ?.
    Eckhard Meyer-Zwiffelhoffer: Im Zeichen des Phallus: Die Ordnung des Geschlechtslebens im antiken Rom (= Historische Studien, 15). Campus, Frankfurt/Main / New York, 1995, ISBN 978-3-593-35388-3, S. 67–84.
  3. Westfälischer Präses Buß gegen Diskriminierung Homosexueller. In: epd.de. 22. Mai 2009, archiviert vom Original am 27. Mai 2009; abgerufen am 15. April 2018.
  4. Hartmut KreßHomosexualität, III. Ethisch. In: Religion in Geschichte und Gegenwart (RGG). 4. Auflage. Band 15, Mohr-Siebeck, Tübingen , Sp. 1885.
  5. Die biblischen Aussagen zu Sexualität und Homosexualität. In: Mit Spannungen leben: Orientierungshilfe des Rates der EKD. Hannover, 26. Februar 1996, abgerufen am 6. April 2019.