Diskussion:Brucher Talsperre

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Schreibweise[Quelltext bearbeiten]

Google Maps sagt zwar auch ´Brucher Talsperre´, laut den Schildern vor Ort heißt es aber ´Brucher-Talsperre´. Die Artikel-Überschrift konnte ich leider nicht ändern. (nicht signierter Beitrag von 87.161.199.76 (Diskussion 02:53, 13. Jun. 2010 (CEST)) [Beantworten]

Die Frage nach der korrekten Schreibweise taucht mit schöner Regelmäßigkeit auf und wird oft falsch beantwortet, was in zahlreichen, teils recht innovativen Fehlschreibungen auf Schildern, in den Medien und sogar im Registergericht resultiert. Die auf den Verkehrsschildern übliche Fehlschreibung „Bruchertalsperre“ erklärt sich aus der Tatsache, dass die Zusammenschreibung für die Mehrzahl der umliegenden Talsperren korrekt ist. „Bruchersee“ ist gleich doppelt falsch; der sich insbesondere beim Talsperrenbetreiber zunehmender Beliebtheit erfreuende Einsatz der Fehlschreibung „Brucher-Talsperre“ heißt wohl so viel wie „eigentlich haben wir keine Ahnung und es ist uns auch egal“.
Die Getrenntschreibung liegt darin begründet, dass es sich bei „Brucher Talsperre“ um einen eine echte Wortgruppe darstellenden mehrteiligen geographischen Namen handelt, dessen erstes Glied eine nichtflektierbare Ableitung eines anderen geographischen Namens ist, die auf -er endet. Früher existierte im jetzigen Stauraum ein „Bruch“; die „Brucher Talsperre“ ist also schlicht die Talsperre im Bruch und wird als solche selbstverständlich getrennt geschrieben, genau so wie auch die Namen der damaligen „Brucher Mühle“, der „Gummersbacher Straße“ oder (um beim Wasser zu bleiben) des „Darßer Orts“ getrennt geschrieben werden. Im Gegensatz dazu ist z. B. „Aggertalsperre“ ein zusammengesetzter geographischer Name, dessen Bestimmungswort auf -er endet (die „Agger“ ist der gespeiste Fluss) und das keine Ableitung eines anderen geographischen Namens ist; solche Namen werden zusammen geschrieben.
Mit „Bruch“ gemeint ist allerdings nicht der Steinbruch, der sich im heutigen Stauraum nahe der damaligen Kreuzung der Karrenwege Stülinghausen–Wipperfließ und Ehberg–Müllenbach befand. Vielmehr ist fast das ganze Gebiet des Stauraums eine ungewöhnlich flache Kuhle; noch heute fällt die Brucher als eine Talsperre mit einigen der flachsten Uferzonen in weitem Umkreis auf, was z. B. Wassersportlern vergleichsweise guten Segelwind beschert. Damals – vor der Flutung – neigte das Wasser durch das niedrige Gefälle dazu, den Boden völlig zu durchtränken. Dies betraf vor allem einen etwa 100 m breiten Streifen von der heutigen Müllenbacher Bucht bis hin zur Staumauer; tatsächlich ist dieses Gebiet im Messtischblatt von 1896 laut Legende (JPEG) als „Bruch“ ausgewiesen. Und ein Bruch ist ein Sumpf.
Folgerichtig schreibt auch der StAGN, die verbindliche Quelle für Schreibweisen geographischer Namen in Deutschland, die Brucher Talsperre getrennt: http://www.geodatenzentrum.de/gdzwfs/gnb_aufruf1a?gdz_search_string=Brucher+Talsperre
Arne J (Diskussion) 00:19, 30. Mär. 2012 (CEST)[Beantworten]