Diskussion:Das Geheimnis der „Einhorn“

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Letzter Kommentar: vor 9 Jahren von 85.4.94.183 in Abschnitt Die Einhorn ein Schiff des Sonnenkönigs?
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Die Einhorn ein Schiff des Sonnenkönigs?

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Als ich den Band letzte Woche mal wieder gelesen habe, ist mir etwas aufgefallen. Wenn die Einhorn ein Schiff des Sonnenkönigs sein soll, warum fährt der Kahn dann unter der Flagge Großbritanniens und nicht unter der Flagge Frankreichs? Ein Übersetzungsfehler? (nicht signierter Beitrag von 178.195.255.180 (Diskussion) 08:08, 24. Jan. 2015 (CET))Beantworten

Gute Frage. Ich habe gerade auch nur eine deutsche Ausgabe hier... aber vielleicht kann ja PaterMcFly weiterhelfen. In meiner Ausgabe heisst es auf S. 16 unten rechts jedenfalls auch "Ein stolzer Dreidecker aus der Flotte des Sonnenkönigs"... immerhin ist die gezeigte britische Flagge für das Jahr 1698, in dem die Ereignisse spielen, historisch korrekt, indem die Flagge von 1606 verwendet wird. Gestumblindi 18:30, 24. Jan. 2015 (CET)Beantworten
Bin grad unterwegs. Werde mir das morgen Abend ansehen. --PaterMcFly Diskussion Beiträge 20:51, 24. Jan. 2015 (CET)Beantworten
Also den Band habe ich nicht vorliegen, und im Farr steht dazu auch direkt nichts. Die realen Personen, die Hergé zu seiner Geschichte inspiriert hatten, Anne Bonny und Jean Rackam, waren Engländer. Als Vorlage für die Einhorn diente Hergé allerdings hauptsächlich ein Schiff namens Le Brillant, das tatsächlich für den Sonnenkönig unterwegs war. Namen und Gallionsfigur entstammen jedoch wieder einer britischen Fregatte. Insgesamt also eine ziemlich chaotische Konstellation. Gut möglich, dass da dem Zeichner bei der Flagge ein Fehler unterlaufen ist – mit Sicherheit sagen kann ich das aufgrund meiner Quellen allerdings nicht. --PaterMcFly Diskussion Beiträge 21:24, 26. Jan. 2015 (CET)Beantworten

Dann übersehe ich das mal einfach. Vielleicht hat Hergé sich ja auch einfach nichts dabei gedacht. Nachfragen geht ja nicht mehr. (nicht signierter Beitrag von 85.4.94.183 (Diskussion) 09:06, 6. Feb. 2015 (CET))Beantworten

Dramaturgischer Kunstgriff

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Nicht umsonst stehen Comics in engem Zusammenhang mit Storybords, wie sie seit längerer Zeit schon für Kinofilme (speziell Actionfilme) benutzt werden um Szenenabläufe exakt festzulegen. Hergé war in dieser Hinsicht ein exzellenter Vorreiter, weshalb ich diesen Band besonders mag. Wenn man diese Story also wie einen fertig gedrehten Film betrachtet, sprengt Hergé sogar den Rahmen eines blossen Storybords. Er geht soweit einen dramaturgischen Kunstgriff anzuwenden, den man im übertragenden Sinn erst in sehr neuen Kinofilmen zuweilen antrifft. In der Szene, die ich meine, dringen Tim und ein Mann vom Schlüsseldienst in Kapitän Haddocks Wohnung ein. Nachdem dieser den Mechaniker, sowie den Hauswart hinaus gejagt hat, beginnt er Tim die Geschichte seines Ahnherrn zu erzählen. Nun wechselt der Erzähler Hergé laufend zwischen der Gegenwart in Haddocks Wohnung und der Vergangenheit, wo man live miterleben kann, wie die Piraten das Schiff entern. So erfährt der Leser alle Zusammenhänge bis zu dem Moment, wo Haddocks Vorfahre die Flucht von der "Einhorn" gelingt. Danach verlässt Hergé die zweigleisige Erzählstruktur wieder und der Rest des Abenteuers wird geradlinig bis zum Schluss weiter erzählt. In Kinofilmen habe ich diese Methode von (teilweise) retrokognitiven Rückblenden besonders in den drei Mumien-Fimen mit Brendan Fraser in der Hauptrolle angetroffen. Im zweiten Teil "Die Rückkehr der Mumie" wird dies sogar in einigen Visionen auf die Spitze getrieben. Ein anderer Film, der innerhalb der Handlung das zerfliessen von Gegenwart und Vergangenheit thematiesiert, ist "Sakrileg - Der DaVinci Code". Es ist wirklich bemerkenswert, wie sehr Hergés Tim und Struppi Abenteuer den modernen Kinofilm inspiriert haben.

Alexander Duvarier