Diskussion:Energieentwertung

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Letzter Kommentar: vor 6 Jahren von Claude J in Abschnitt Energieentwertungsdiagramme
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Diese Seite ist etwas kurz gestaltet und deshalb nicht gerade Praktisch! (nicht signierter Beitrag von 213.178.181.123 (Diskussion) 19. Apr. 2008, 15:27)

Ich werde die Seite bearbeiten. --Flo7 18:57, 1. Jun. 2008 (CEST)Beantworten

Redundanz mit Dissipation[Quelltext bearbeiten]

Hmm, mir scheint da eine gewisse inhaltliche Überlappung vorzuliegen, sollte das Thema nicht besser nur in einem Artikel behandelt werden? --Burkhard 01:22, 27. Feb. 2009 (CET)Beantworten

Ja, das überlappt, sollte aber imho doch getrennt bleiben, die eigentliche Redundanz ist gering. Bei Energieentwertung wird eher der Laie/Halblaie landen und wird damit auch klarkommen, die Dissipation ist eher die anspruchsvolle Variante. Im Prinzip könnte eine Zusammenlegung auch klappen, aber im neuen Dissipations-Artikel wäre der omA-Vorspann lang und störend für die, welche über die Thermodynamik lesen wollen, und der fachwissenschaftliche Teil abstrus für die, welche vom Schlagwort "Energieverbrauch" her kommen. Ich würde hier die Leserfreundlichkeit als hohes Gut ansehen und die Trennung lassen. Mehr Querverweise wären aber gut, das ist richtig. --Kein_Einstein 10:20, 27. Feb. 2009 (CET)Beantworten
Hab mal mit einem ==Siehe auch== Abschnitt auf Dissipation verlinkt. --Burkhard 16:15, 28. Feb. 2009 (CET)Beantworten

Energieentwertungsdiagramme[Quelltext bearbeiten]

Ich frage mich warum das Beispiel Rohrschwingmühle explizit aufgeführt wird und was diese Energieentwertungsdiagramme sein sollen. Ist damit Energieentwertung nicht in Form von Wärme sondern makroskopischere Bewegungsformen gemeint ?--Claude J (Diskussion) 12:19, 27. Okt. 2017 (CEST)Beantworten


Bei Rohrschwingmühlen spielt der reibungsbehaftete Stoß quasistarrer Körper eine entscheidende Rolle: Sie sind recht eigentlich Maschinen, die viel "warme Luft" erzeugen - also Energieentwertungsmaschinen. Denn bei der Wechselwirkung zwischen Mahlrohrpanzerung und Mahlkörperkollektiv wird ein großer Anteil der zugeführten mechanischen Energie dissipiert und nur wenig kommt als Bruchenergie beim Zerkleinern des Mahlgutes an: Die Maschine erwärmt sich signifikant. Das ist bei der sog. mechanischen Aktivierung des Mahlgutes von Vorteil (Stichwort "Mechanochemie"): Wärme wirkt sich auf den gen. Prozess begünstigend aus.

In meiner Dissertation habe ich auf die Diagramme von E. J. Routh zurückgegriffen. Das sind T-N-Diagramme (T steht für Reibstoß und N für Normalstoß). 1975 diskutierte G. Brunk die Routhsche Stoßtheorie energetisch und führte die Energieentwertungsellipsen im T-N-Koordinatensystem ein: Brunk führte diesen Begriff nur analytisch ein. Beide Konzepte habe ich in meiner Dissertation zusammengeführt, um die Energieentwertung ΔE zu jedem Zeitpunkt t im Stoßzeitintervall in Abhängigkeit von T und N darzustellen (T-N-ΔE-Diagramme = elliptische Energieentwertungsparaboloide): Wird in dieses Diagramm das (Coulombsche) Reibungsgesetz (Ebene senkrecht zur T-N-Ebene) mit dem elliptischen Energieentwertungsparaboloid zum Schnitt gebracht, dann entsteht eine Schnittkurve, welche für den untersuchten Fall zu jedem Zeitpunkt des Stoßzeitintervalls die Energieentwertung bzw. Energiedissipation angibt. In meiner Dissertation habe ich nur den Fall des entkoppelten Reibstoßes untersucht (2 Hauptachsen des elliptischen sind parallel zu t- und N-Achse); 1993 habe ich dann das Konzept auf den gekoppelten Reibstoß verallgemeinert und diverse Fälle diskutiert.

Zur Redundanz von Energieentwertung und Energiedissipation: Physikalisch sind beide Begriffe äqivalent. In Erweiterung von Brunk habe ich aber für das T-N-ΔE-Diagramm die Bezeichnung Energieentwertungsdiagramm bzw. Energieentwertungsparaboloid eingeführt. Ich hätte auch Energiedissipationsdiagramm bzw. Energiedissipationsparaboloid sagen können. Ich wollte aber an Brunks Energieentwertungsellipsen anknüpfen. Meine darauf basierende Begriffsbildung ist genuin technikwissenschaftlich, die ja immer an eine Zwecksetzung gebunden ist (Rohrschwingmühle zum Zerkleinern granularer Medien). Technikwissenschaftliches Denken ist auch eidetisch geprägt, ist Denken in Bildern; schließlich verschränken sich in den Technikwissenschaften die Tätigkeitsformen des Erkennens und Gestaltens.

Selbstverständlich wäre es wünschenswert, einen Wikipedia-Artikel über Rohrschwingmühlen aufzusetzen.

K.-E. Kurrer (nicht signierter Beitrag von 2003:8c:4d27:f313:a81d:d80e:4f7a:7abe (Diskussion) )

Danke für die Information. Und damit lassen sich dann Aussagen über den Leistungsbedarf von Rohrschwingmühlen machen ?--Claude J (Diskussion) 11:20, 2. Nov. 2017 (CET)Beantworten

Ja, das trifft zu, aber nur im Sinne von "notwendig (...aber nicht hinreichend"): Dieses Modell und die quantitative Erfassung des dissipativen Energie-Impulstransportes von der Mahlrohrpanzerung in das Zentrum des Mahlkörperkollektivs war nur die Basis für die Erstellung von Leistungsbilanzen, die wir dann in den nächsten Schritten vollzogen; es konnten physikalisch begründete Formeln zur Bestimmung des Leistungsbedarf von Rohrschwingmühlen aufgestellt und durch Versuche verifiziert werden. Das Problem war, dass im Kern des Mahlkörperkollektiv nur wenig "Energie ankam"; aber das musste zuerst quantifiziert werden, um dann gezielte konstruktive Eingriffe in den Mahlraum vorzunehmen (eben mit dem Kammerrad - ein "Mercedesstern aus Stahl" = Drekammer-Schwingmühle). Darum ging es u.a. in dem vom Bundesministerium für Forschung und Technologie geförderten Forschungsprojekt "Entwicklung der Drehkammer-Schwingmühle für den Industrieeinsatz" (unter dem Thema: "Rationelle Energieverwendung in der Industrie"), das von 1986 bis 1989 an der TU Berlin durchgeführt wurde. Die Leistungsmessungen wurden an einer Industrie-Schwingmühle durchgeführt, so dass wir eine Leistungsbilanz aufstellen konnten. Es zeigte sich eine gute Übereinstimmung zwischen den Messwerten und den aus unseren physikalisch begründeten Formel zur Bestimmung des Leistungsbedarfs. Die Ergebnisse haben wir dann in

Kurrer, K.-E., Gock, E.: Bestimmung des Leistungsbedarfs von Rohrschwingmühlen. In: Chemie-Ingenieur-Technik 62 (1990), Nr. 6, S. 510-511 (Kurzfassung) & Mikrofice MS 1871/90 (Langfassung)

publiziert.

Nochmals: Ohne die Erweiterung der Routhschen Stoßtheorie in der Brunkschen Fassung zu den elliptischen Energieentwertungsparaboloiden wäre unsere physikalisch begründete Leistungsbilanzierung der Rohrschwingmühle nicht möglich gewesen. Gleichwohl ist diese Erweiterung auch ein Beitrag zur Veranschaulichung der Energieentwertung während des Stoßes reibungsbehafteter Körper.

Karl-Eugen Kurrer, 5.11.2017