Diskussion:Fritz Streletz

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Letzter Kommentar: vor 12 Jahren von 217.225.240.146 in Abschnitt Streletz war IM Birnbaum
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Bei 10 Text-Teilen 2 Überschriften? Das sagt mehr über die Intentionen des Autors aus als über den Artikel-Gegenstand. Wo bleiben da preußische Tugenden wie Sachlichkeit und Zurückhaltung? (nicht signierter Beitrag von ‎ 62.109.75.136 (Diskussion | Beiträge) 06:37, 27. Jun. 2006)



Ich habe vor Jahren in einem Forum – welches heute nicht mehr existiert – folgenden Beitrag von Genraloberst a.D. Streletz gefunden. Den Namen des Forums habe ich durch xxxxxx ersetzt:


Sehr geehrte Leser des Forums xxxxxx !

Auf meine Beiträge habe ich zahlreiche Mails erhalten. Für diese möchte ich mich recht herzlich bedanken.

Da die Nachrichten auch Fragen und Bitten enthielten, die zum Teil identisch sind, möchte ich das Forum nutzen, diese entsprechend meiner Zeit, nach und nach zu beantworten.

So wollten einige etwas über meinen „Aufenthalt“ in der Justiz –Vollzugs – Anstalt Moabit erfahren. Dieser Bitte komme ich gern nach.

Ich war über 40 Jahre lang Angehöriger der Nationalen Volksarmee der Deutschen Demokratischen Republik und habe alle militärischen Dienstgrade vom Soldaten bis zum Generaloberst durchlaufen. Von 1971 bis 1989 war ich bei Beibehaltung meiner Funktion Sekretär des Nationalen Verteidigungsrates der DDR . Von 1979 bis 1989 hatte ich die Funktion des Stellvertreters des Ministers für Nationale Verteidigung und Chef des Hauptstabes der Nationalen Volksarmee inne. Gleichzeitig war ich in diesen elf Jahren der Stellvertreter des Oberkommandierenden der Vereinigten Streitkräfte der Staaten des Warschauer Vertrages für die Nationale Volksarmee. In diesen drei Funktionen hatte ich eine bestimmte Verantwortung für die Organisation der Landesverteidigung der DDR und für die Grenzsicherungsmaßnahmen.

Am 31.12.1989, wurde ich nach 41 Dienstjahren auf eigenen Wunsch in Ehren aus der Armee entlassen.

Am 20.05.1991, es war ein Pfingstmontag, wurde ich gegen 21.30 Uhr in meiner Wohnung verhaftet und befand mich danach 28 Monate in der Untersuchungshaft in der Justizvollzugsanstalt Moabit. Auf die schweren Bedingungen und z.T. diskriminierenden Maßnahmen während der Untersuchungshaft möchte ich nicht näher eingehen. Es sei mir jedoch gestattet, ein Schreiben des Vorsitzenden Richters des Landgerichtes Berlin an den Anstaltsleiter zu zitieren, dass einen bestimmten Aufschluß über meine Lage in der Untersuchungshaft gibt.

In diesen Schreiben heißt es:

„Betrifft den Untersuchungsgefangenen Fritz Streletz der Justizvollzugsanstalt Moabit, Gefangenenbuch Nr. 2296/91 ( Wobei diese Nummer immer wichtiger war als der Name. Danach wurde man immer eingeteilt, wurde man immer aufgerufen, wurde man sortiert) Unter Bezugnahme auf das heutige Telefongespräch teile ich mit, dass von hier aus keine Bedenken bestehen, dass der oben angeführte Untersuchungsgefangene nach Maßgabe der technischen und personellen Möglichkeiten ein- bis zweimal monatlich unter Bewachung mit seiner Ehefrau telefoniert. Ich bitte ebenfalls, die Voraussetzungen für die Teilnahme an einer zweiten Freistunde und für einen Haftraum mit Stromversorgung zu schaffen, da der oben angeführte Untersuchungsgefangene sich seit dem 20.Mai 1991,d.h. fast 14 Monate, in U-Haft befindet.

Der Vorsitzende, “Bräutigam“, Vorsitzender Richter am Landgericht.“


Aus diesen Schreiben ist ersichtlich:

- 14 Monate befand ich mich in einer Zelle ohne Stromanschluß - über ein Jahr war es mir nicht erlaubt, mit meiner Frau zu telefonieren, - über 400 Tage durfte ich mich täglich nur eine Stunde an der frischen Luft bewegen, 23 Stunden saß ich täglich in der Zelle.



Da ich unter die Kategorie “Tatgenossen“ fiel - das heißt tatsächlich so in westdeutschen Sprachgebrauch bei der Justiz, das hat nichts mit unseren Genossen zu tun, ich hatte einen großen blauen Punkt auf meiner Zellentür - bedeutete das:

- keine Teilnahme am Sport, - keine Teilnahme an kirchlichen Veranstaltungen, - keine Teilnahme an der Arbeit von Beschäftigungsgruppen sowie - eine Reihe weiterer Einschränkungen

Das Ziel bestand darin, alles zu verhindern, was dazu führen könnte, daß ich mit den anderen Untersuchungshäftlingen - Honecker, Stoph, Mielke und Keßler- zusammentreffen konnte. Diese Isolierungsmaßnahmen waren so perfekt organisiert, daß ich mit den anderen Angeklagten erst bei Prozeßbeginn, d.h. nach 17 Monaten, das erste Mal zusammengetroffen bin. Ich war sehr froh darüber, daß den Angeklagten in den nachfolgenden Prozessen, diese schwere Zeit der Untersuchungshaft erspart geblieben ist.

Bis zum Prozeßbeginn hatte ich sechs Haftprüfungstermine. Jedesmal wurden zwei Gründe für das Fortbestehen der Untersuchungshaft angegeben:

Erstens: Dringender Tatverdacht und Fluchtgefahr bestehen aus den bisherigen Gründen fort.

Zweitens: Die Fortdauer der U-Haft steht weiterhin nicht außer Verhältnis zu der Bedeutung der Sache und der zu erwartenden Strafe.

Nach über sieben Monaten Untersuchungshaft erfolgte meine erste Vernehmung durch die Staatsanwaltschaft.

Sieben Monate hat man uns schmoren lassen, bevor sich die Staatsanwaltschaft zum ersten Mal mit uns befaßte.

Am 2.6.1992,ich war bereits länger als ein Jahr in der Untersuchungshaft, erhielt ich die 783 Seiten umfassende Anklageschrift. Aber bereits 14 Tage vorher, am 15.5.1992, wurde durch den Rundfunk bekannt gegeben, daß die fast 1.000 Seiten umfassende Anklageschrift fertiggestellt worden ist. Es war charakteristisch während unseres Aufenthaltes in der Untersuchungshaft, daß wir fast alle Entscheidungen, die uns betrafen, zuerst durch die Massenmedien erfuhren........... Fast 20 Stunden habe ich Fragen des Gerichts, der Staatsanwaltschaft, der Nebenkläger sowie der Verteidiger beantwortet. Dabei bin ich immer von meiner Grundposition, daß ich niemals gegen die Verfassung oder die Gesetze der DDR verstoßen habe und immer meine Aufgaben auf der Grundlage des geleisteten Fahneneides erfüllt habe, ausgegangen.

Immer habe ich unterstrichen: Zu meiner Verantwortung und zu meiner Biographie stehe ich. Es gibt keinen Befehl, den ich in meiner über 40 jährigen Dienstzeit erteilt habe, dessen ich mich heute vor mir oder der Geschichte schämen müßte.

Jeder Tote an der Grenze, ob Grenzverletzer oder Grenzsoldat war ein Toter zuviel.

Oft wurden meine Ausführungen in überheblicher Art als Schutzbehauptung abgetan. Der größte Teil der Beweisanträge wurde abgeschmettert. Allein beí der 49. Sitzung, am 1.Juni 1993, wurden elf Beweisanträge abgelehnt. Nicht anders verhielt es sich mit der Ladung von Zeugen oder Sachverständigen. So zum Beispiel von Hr. Gorbatschow, Marschal Kulikow und Hr. H. Kohl. Ebenso wurden die Anträge wegen der Besorgnis der Befangenheit der Richter abgelehnt.

Nach 64 Verhandlungstagen wurde der Prozeß am 16.9.19993 mit der Urteilsverkündung beendet. Ich wurde wegen Anstiftung zum Totschlag zu einer Haftstrafe von fünf Jahren und sechs Monaten verurteilt und – mit den entsprechenden Beauflagungen - nach 851 Tagen aus der Untersuchungshaft entlassen. Am 26.11.1996 habe ich mich zum erneuten Strafantritt in der Justizvollzugsanstalt Hakenfelde gemeldet.

Am 25.10.1997 wurde ich nach einer Strafverbüßung von drei Jahren und drei Monaten aus der Vollzugsanstalt entlassen. Meine „Bewährungszeit“ betrug drei Jahre.

Als der „Einigungsvertrag“ zwischen der DDR und der BRD beschlossen wurde, wurde uns ein Rechtsstaat und eine Gleichbehandlung versprochen. Nachdem der Beitritt vollzogen war, haben die annährend 150 Generale und Admirale sowie 30.000 Offiziere und die anderen Berufsgruppen der NVA und der Grenztruppen zu spüren bekommen, was es heißt, sich bedingungslos einem neuen System unterzuordnen. “Gedient in fremden Streitkräften“, hieß es. Einmalig in der deutschen Militärgeschichte ist die Armee der durch die Eingliederung untergegangenen Staates, also die Armee der Besiegten, in Form einer Zusatzvereinbarung zum „Einigungsvertrag“ in Ihrer Gesamtheit degradiert worden. Kein General, Admiral oder Offizier der früheren Nationalen Volksarmee darf den in Ehren erworbenen letzten Dienstgrad nach seinen Ausscheiden weiterführen, was in jeder anderen Armee der Welt eine Selbstverständlichkeit ist.

Ich weise auf die diskriminierenden Sachverhalt nicht nur aus persönlich Betroffener hin, sondern weil ich annehme, daß ein solche Herangehen auch kein Ruhmesblatt in der Geschichte der Bundeswehr ist, die angeblich nach der Erklärung der Bundesregierung die nationale Volksarmee beispielgebend in ihre Reihen integriert hat.

Ich bitte um Verständnis, daß es mir und vielen Angehörigen der NVA und der Grenztruppen nicht leicht fällt, diesen Rechtsstaat zu bewundern und ihn als unseren Staat anzuerkennen....... Meine Strafrente als Generaloberst der NVA mit 41 Dienstjahren ist so hoch wie das Gehalt eines Unteroffiziers der Bundeswehr. Durch die hohen Gerichts- und Anwaltskosten bin ich bis an mein Lebensende in das soziale Abseits gestoßen. Im Leben lernt man sehr viel auch aus den Niederlagen. Wut , Haß und Rachegefühle waren noch nie gute Berater bei der Lösung von anstehenden Aufgaben. Ich hadere nicht mit meinen Schicksal, trotz der vielen Verleumdungen, Erniedrigungen, Schikanen und Demütigungen blicke ich erhobenen Hauptes in die Zukunft.

Jedes Land wird auch danach beurteilt, wie es seine früheren Gegner behandelt !

Als Nelson Mandela in seiner bedeutsamen Rede vor dem Deutschen Bundestag verkündete, in Südafrika gilt der politische Grundsatz “Versöhnung statt Vergeltung“ erhielt er von allen Abgeordneten des Bundestages Beifall. Aber Schlußfolgerungen für die eigene Aufarbeitung der deutschen Geschichte wurden durch den Deutschen Bundestag leider nicht gezogen.


Fritz Streletz Generaloberst a.D.

(nicht signierter Beitrag von 88.72.12.114 (Diskussion) 17:45, 26. Jun. 2007‎)

Orden und Ehrenzeichen[Quelltext bearbeiten]

Ich habe mal die Liste der Orden, Ehrenzeichen und Auszeichnungen ergänzt. Leider fehlt in der mir vorliegenden Quelle die Verleihungsdaten oder Jahresdaten in der diese Auszeichnungen verliehen worden sind. Vielleicht kann die mal jemand ergänzen. Falls die Liste noch unvollständig ist, kann natürlich jeder ergänzen. --PimboliDD 08:47, 18. Nov. 2009 (CET)Beantworten


Ich kann in der Diskussion sonst nichts ändern:

Wie kommt ein 15jähriger auf eine Unteroffiziersschule? Da stimmt etwas im Text nicht. Das ist abwegig. Müßte geprüft werden.

-- 79.244.71.127 01:01, 30. Dez. 2010 (CET)Beantworten

Nicht abwegig, in dem alter ging man damals auf eine UnteroffiziersVORschule! Vergleiche in dem Artikel über die Vorschulen die eingezogenen Jahrgänge, damals wurden sogar noch jüngere Jahrgänge eingezogen. --Gremlins 14:09, 1. Jan. 2011 (CET)Beantworten

Beim Vaterländischer Verdienstorden gab es eine Ehrenspange zu Gold (für „besondere Verdienste“), aber keine Ehrenspange der UdSSR. (nicht signierter Beitrag von 91.1.230.240 (Diskussion) 15:28, 30. Jun. 2011 (CEST)) Beantworten

Korrekt.--PimboliDD 17:39, 30. Jun. 2011 (CEST)Beantworten
Wir hatten die Diskussion bei Keßler schonmal. Die Ehrungen seien Streletz unbenommen. Aber gerade bei den ausländischen Rotlinks wäre zu überlegen, ob man die wegläßt.Es sollte nicht Sinn von WP sein, jede Medaille aufzuführen. DA hätten wir bei anderen DDR-Militärs noch längere Listen.--scif 20:00, 30. Jun. 2011 (CEST)Beantworten
Wir haben sogar Liste der Orden und Ehrenzeichen des Erich Mielke, was ich als Artikel auch ziemlich überflüssig finde. --Rita2008 21:07, 30. Jun. 2011 (CEST)Beantworten
Die Rotlinks würde ich lassen. Nachdem ich die Liste der sowjetischen Orden und Ehrenzeichen grundlegend überarbeitet habe, überlege ich die fehlenden noch zu ergänzen. Muss ich mal in der Bibo wälzen gehen, obs da nicht noch die ungarischen, polnischen und sonstigen gibt.--PimboliDD 20:46, 30. Jun. 2011 (CEST)Beantworten
Hast du überhaupt verstanden, was ich meine?--scif 23:38, 1. Jul. 2011 (CEST)Beantworten

Streletz war IM Birnbaum[Quelltext bearbeiten]

Als "IM Birnbaum" hat Streletz im Verteidigungsministerium gespitzelt und dabei dem Ministerium für Staatssicherheit gedient. Sogar seine Chefs, die Verteidigungsminister, die er erlebt hat, wurden von ihm ausspioniert. Vielleicht erklärt das aber auch, warum er auch für NVA-Verhältnisse so ein Scharfmacher war: Möglicherweise kam das gar nicht von ihm selbst, sondern er wurde dazu vom MfS angestiftet. Siehe http://www.google.it/#sclient=psy&hl=de&source=hp&q=%22IM+Birnbaum%22+streletz&pbx=1&oq=%22IM+Birnbaum%22+streletz&aq=f&aqi=&aql=&gs_sm=e&gs_upl=6750l9130l1l9435l9l8l0l0l0l1l989l3216l5-1.3l4l0&bav=on.2,or.r_gc.r_pw.&fp=5c4d3a65d1f1b216&biw=1400&bih=887 --217.225.240.146 12:33, 4. Aug. 2011 (CEST)Beantworten