Diskussion:Fußlappen

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Im VEB Fleischkombinat Berlin wurden 1978 Fußlappen (mit Stiefeln und Arbeitskleidung) an Schüler im Praktikum ausgegeben. In Osteuropa, besonders Russland waren Fußlappen sehr verbreitet. Laut russ. Wiki werden gegenwärtig in der russischen Armee weitgehend Fußlappen verwendet (verwiesen wird auf die quelle http://interfax.ru/society/txt.asp?id=2813 ). Diese Quelle schreibt weiterhin: Die Tradition zur Verwendung von Fußlappen wurde von Peter I. bei der holländischen Armee abgeschaut und änderte sich dadanch über 300 Jahre nicht mehr. Während sich die ukrainische Armee jetzt von den Fußlappen verabschiedet hat. Die beolorussiche Armee wird sich 2010 von den Fußlappen trennen. Laut russ. Wiki gibt es sommer- und Winterfußlappen. während die Sommerfußlappen in der Regel aus Leinen oder Baumwollstoff bestehen, sind die Winterfußlappen aus einer Art Wattestoff (Filzstoff?) oder aus einem Wolle-Baumwoll-Gemisch (50/50%). Die Fußlappen sollen keine Naht haben, die reiben und drücken kann, weswegen sie nicht aus mehreren Stücken zusammengenäht sein dürfen und auch nicht an den Rändern umgenäht sind. Vor- und Nachteile von Fußlappen:

  • Vorteile (sie sind im rauhen Klima besser geeignet, als Strümpfe)
    • sie trocknen schneller
    • sie lassen sich leichter aus Stoffstücken anfertigen oder improvisieren
    • sie verschleißen weniger, als Socken (abgenutzte Stellen am Fußlappen kann man einfach durch andere Stellen des Fußlappens durch Drehen ersetzen)
    • sie gleichen besser einen zu großen Schuh aus, der dann trotzdem schön fest anliegt
    • in den Stiefeln bleibt die Haut der fußsohle gesünder
  • Nachteile
    • sie lassen sich schwerer anziehen, als Strümpfe
    • sie sind größer, als Strümpfe
    • ungenau gewickelte Fußlappen können zu wundgescheuerten Stellen führen und bei längerem Tragen zu Hautwunden

Die weite Verwendung in der russischen Armee hat zur französischen "Chaussette russe" (deutsch: "russische Strümpfe") geführt.--79.237.153.78 14:22, 28. Mär. 2009 (CET)[Beantworten]

"Bis zur Einwanderung der Hugenotten war die maschinelle Herstellung von Strümpfen in Deutschland unbekannt. Man trug Fußlappen und handgestrickte Strümpfe." [1]--Sterilgutassistentin 16:07, 29. Mär. 2009 (CEST)[Beantworten]


Aufwendige Fertigung von Strümpfen[Quelltext bearbeiten]

In Württemberg trugen nur die Waldenser und Hugenotten Strümpfe und produzierten dies auch. Noch heute tagen Frauen an Festtagen gebleichte Wollsocken mit dem Lochmuster zum Kirchgang. Die Seidenzucht wollte in Württemberg nicht so recht gelingen, deshalb wurden statt Seidensocken zunehmend Wollsocken gewirkt. Mündlicher Überliefeung zufolge stellten die Hugenotten die Wirkmaschinen her. Die Waldenser waren anfangs die Lehrlinge. So wurde der Übersetzer eingespart. In Dürrmenz betrieben die Waldenser eine Strumpfwirkerwerkstatt. Mit neuen Zuchtschafen in Württemberg nahm die Strumpfwirkerei mit Feinwolle im 18. Jahrhundert in den Waldensergemeinden einen beachtlichen Aufschwung, was z. B. im Maulbronner Amt zu Rechtskonflikten führte.[1] [2] Ausgedehnter Anbau von Hanf und Flachs und umfangreiche Schafzucht lieferten den Rohstoff für Zeug-, Strumpf- und Tuchmacher. Die Ebinger Geschäftsherren gaben auch Heimarbeit aus. 1790 zählt Ebingen 100 Tuchmacher und 80 Strumpfwebereien.[3] Später wurden die Heimarbeiter zu eigenständigen Kleinbetrieben. Grundlage Apparat der historischen Strumpfstricker: Bei dieser Maschine standen etwa 80 Stricknadeln in einem Ring, dem Zylinder. Wurde dieser mit einer Kurbel einmal gedreht, war ein Gang mit 80 Maschen für einen Strumpf gestrickt.

Produkt: Schlauch, Der Strumpfstricker hatte dann nur noch die Ferse, den Vorfuß und die Spitze zu stricken.


Diese Apparate waren noch vor dem Zweiten Weltkrieg zu kleinen Maschinen weiter entwickelt worden. Als Strickwerkzeug arbeitete darin eine ganz

andere Art von Nadel als beim Wirken. Die Strickmaschinennadel hat nur einen kurzen Haken und hinter diesem eine bewegliche Zunge, ihre Herstellung ist

deshalb wesentlich aufwendiger. Der erwartete Vorteil lag in der kreisenden Bewegung des Zylinders, gegenüber der schwer zu bewegenden Masse einer Cottonmaschine.

[4] (nicht signierter Beitrag von 2003:D2:2F26:DFFA:68D9:EDEC:E7A6:8C3E (Diskussion) 17:00, 17. Nov. 2020 (CET))[Beantworten]

ganz herzlichen Dank! Ich hab mal versucht, Eure Beiträge möglichst unverändert einzubauen, ändern könnt Ihr ja ggf immer noch. Herzlichen Gruß, -- Skipper Michael- Diskussion 20:41, 14. Jan. 2010 (CET)[Beantworten]

@ 79.237.153.78, Dank auch f.d. Übersetzung. Wenn Du außer Deinem Wissen auch noch einen Beleg f.d. 1. Satz ("VEB ...") hast, würde ich das gerne auch noch im Art. sehen. Herzlichen Gruß, -- Skipper Michael - Diskussion 20:49, 14. Jan. 2010 (CET)[Beantworten]

Hier is ein bild aus der Finnisches wiki: Image:Jalkistaitto.jpg. 85.131.28.138 09:43, 16. Mär. 2010 (CET)[Beantworten]

Neueste Änderung[Quelltext bearbeiten]

Der Link der entfernt wurde war Tot. (nicht signierter Beitrag von 89.16.211.217 (Diskussion) 08:07, 6. Aug. 2015 (CEST))[Beantworten]

Vor-und Nachteile[Quelltext bearbeiten]

ich sehe Ihr habt gar keine Ahnung mehr. Aus eigener Erfahrung, 2 Jahre 1978-80 in Sowjetarmee. Nicht einmal Blasen gehabt.

Vorteile 1. sie lassen sich im System mit Stiefel blitzschnell anziehen - von wegen langsamer. Sowjetischer Soldat hatte 45 Sekunden für komplettes Antreten nach Wecken. Und alle schafften es. Inkl. Stiefel. 2. Wickeln der Fußlappen ist schnell gelernt und kinderleicht. Keine "Kunst"! Die Russen und Finnen wickeln anders als Deutsche. Ich empfehle die russische Art, ist erprobt. Gezeigte deutsche Weise habe ich nie probiert und nicht gekannt. Sieht gefährlich aus, es darf keine Falten geben, nicht oben nicht unten. Russischer ist auch größer, hat Rechteckform. 3. Im Stiefel bildet sich ein angenehmes Fußklima, vermutlich auch durch Luft die im oberen Teil eingeschlossen ist. Nach einer Weile kann sich der umwickelte Fußlappen an die Innenwandungen des Stiefels ankleben und dort bleiben. Man hat dann trockenen Fuss, Zehen lassen sich frei bewegen, gut durchflutet und dennoch in guter Passform. Fit für den Marsch. 4. Wenn man feuchte Füsse hat, an einer Rast einfach umwickeln und dabei ein anderes trockenes Ende nehmen. Der feuchte Teil kommt dann in oberen Teil und trocknet unterwegs. Also kann man es endlos wiederholen. Bei Socken muss man sich 3-4 Paare mitnehmen. 5. Waschen und zuordnen: die Leinenstoffe für Sommer lassen sich hoch erhitzen, Hygiene ganz gut. Welche Socken lasen sich hoch erhitzen? Fußpilz schon mal gehört? 6. keine Probleme mit Größen und links rechts Socken suchen. 7. Bei extremer Kälte muss man unbedingt statt Lederstiefel Filzstiefel nutzen - und stellt sich fest, auch die sind nur mit Fußlappen nutzbar. gut. Alle Socken sammeln sich zu Falten und reiben dir schnell Schwirren rein. Mit den Schwirren brachst Du Pause für paar Tage bis Abheilung. 8. Die Jäger und erfahrene Wanderer nutzen es bis heute in Russland. Würde ich auch nur das nutzen. Keine Springersptiefel mit Schnürrung. 9. Verbrauch an Socken, habe gelesen, wurde in Russland geschätzt, ca 30-40 Paare gegen ein Paar Fußlappen. Und Schnürrstiefel teuerer und nicht wasserdicht.

Ob es wärmer als Socken ist, vermute ich. Socken mal ausprobiert in Filzstiefeln. Wenn mal länger marschiert, unbedingt Problem vorprogrammiert.Socken dreht sich um den Fuss und bildet Falten - Stunde später hast Du Blasen da.

In einem ZDF Doku zu Sondereinheiten-Training wurde ein Bundeswehr-Profi gezeigt, der sich Schwirren holte und nicht mehr laufen konnte. War mir Rätsel, wieso die anderen es nicht hatten. Das sind Profis, und er konnte die wichtige Prüfung nicht absolvieren, ansonsten war er fit.

Habe teuere BAMA-Schuhe. Als ich mal etwas mehr darin gehen musste, so 2 Stunden, obwohl sie bis dahin sich recht angenehm anfühlten, habe ich deutlich gespürt; auch damit kannst Du nicht weit laufen. Im Stiefel mit Fußlappen ist wichtig, dass sie etwas Übermass haben. In enge Schnürschuhe kommst Du nicht rein damit. Evtl. größer nehmen und probieren. Aber Schnürung ist schon falsch, da muss Luft sein.

2010 hat Putin mit Schojgu Fußlappen in der Armee abgeschaft. Das ist der 3-te dumme Versuch in der Geschichte Russlands. Ich bin sicher, auch der wird beendet. Nur Dummköppe, die nie selber darin laufen mussten konnten es entscheiden. Die westlichen Gemeinsoldaten merken nichts, weil sie meist motorisiert sind und nicht viel laufen müssen. Im 1-ten und 2-ten WK liefen deutsche Soldaten 50 km am Tag - mit Fusslappen.

Vermtl. muss man Schnürrschuhe und Socken viel genauer anpassen und auch lernen, damit zu gehen.

Nachteile? Bei den Vorteilen. Man zieht sie morgens an und am Abend aus.

"In Deutschland waren Fußlappen noch bis zum Zweiten Weltkrieg[2] z. B. für Soldaten gebräuchlich. In der Nationalen Volksarmee der DDR waren sie – zumindest bis 1968 − üblich. " Hm… die DDR war also kein Teil von Deutschland? Wofür stand das eine D in der Abkürzung nochmal?217.229.65.21 14:06, 31. Okt. 2017 (CET)[Beantworten]

Bis? Aus Familienerzählung weiß ich, daß sie noch während des 2. Weltkrieges getragen wurden.--Musicologus (Diskussion) 19:43, 31. Dez. 2018 (CET)[Beantworten]

Super Artikel![Quelltext bearbeiten]

Danke Euch für den informativen Artikel - sind grade am Transkribieren von Familienbriefen aus dem 1. und dem 2. Weltkrieg, da tauchte der Begriff auf. Schade, daß es keinen eigenen Artikel Leibbinde gibt (die Weiterleitung auf Schärpe ist m.E. unangemessen). --Fah (Diskussion) 09:15, 1. Mär. 2020 (CET)[Beantworten]

  1. Strümpfe
  2. [2] Der lange Marsch
  3. Gottlob Hummel: Die Geschicht der Stadt Ebingen 1923. Hrsg.: Genossenschaftsdruckerei. S. 42.
  4. Martin Gaß , Thaddäus Lang: Die Mode. Heimatkundliche Blätter 31. März 2011. Hrsg.: Heimatkundliche Vereinigung. Balingen.