Diskussion:Hochstift Hildesheim

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Letzter Kommentar: vor 3 Jahren von Hvs50 in Abschnitt Wappen des Hochstifts
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"Schon um 1100 waren die meisten Grafen zwischen mittlerer Leine und Oker zu Lehnsleuten der Hildesheimer Bischöfe geworden, und außerdem hatten die Bischöfe die gräflichen Burgen, die sich im engen Ring um den Bischofssitz gruppierten und einen Kranz schützender Burgbezirke bildeten, mit abhängigen Ministerialen besetzt ("Hildesheimer Burgenvieleck"); die Bischöfe konnten neue Burgen erwerben oder ausbauen und einige Städte (Dassel, Peine) in ihren Besitz bringen. So erreichte das Hochstift um 1300 seine flächenmäßig größte Ausdehnung und wurde im Laufe des 14. Jh. nur noch durch den Erwerb einiger kleinerer Bezirke abgerundet. Damals ging der Einfluss der Bischöfe in der Stadt Hildesheim bereits deutlich zurück, weshalb sie sich in ihre zwischen 1310 und 1350 errichteten neuen Wasserburgen Steuerwald [1] [2] und Marienburg (Hildesheim) im Norden und Süden der Stadt zurückzogen. Territorial blieb das Hochstift Hildesheim im wesentlichen auf den Kernraum der Diözese zwischen Leine und Oker beschränkt. Allerdings war es nahezu allseitig von den welfischen Stammlanden umgeben, was zu wiederholten Auseinandersetzungen mit den Herzögen von Braunschweig führte und die politische Geschichte des Bistums Hildesheim im späten Mittelalter nachhaltig beeinflusste. Die Schlacht von Dinklar (1367) ..."

Grenzen des Hochstifts nach 1648

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Ich habe unter die Karte von Heimdallr eine weitere gesetzt (Quelle s.d.), die starke Abweichungen zeigt. Man erkennt, dass das Hochstift westlich an der Leine endete und keineswegs bis und über die Weser reichte, und dass es keine Gebiete südlich von Goslar umfasste (auch die Stadt selbst nicht). Im Norden war Ruthe/Sarstedt der äußerste Posten, nicht jedoch Laatzen und Misburg. --Rabanus Flavus 16:58, 14. Mai 2007 (CEST)Beantworten

nix gegen Deine Karte. Allerdings ist sie zumindest ungenau. Denn ersten habe ich als Vorlage für meine Karte verschiedene Originalkarten genommen und zweitens habe ich in doch recht viel gelesen. Goslar hatte einen Sonderstatus, da sie später Reichstadt war. Zunächst hatte sie aber keinen besonderen Status und war normales Hochstiftgebiet. Bis Sarstedt reichte das Hochstift erst nach der Stiftsfehde. Laatzen und Misburg waren sehr wohl Teil des Hochstift Hildesheim. Teile von Laatzen hatten hierbei zwar auch einen Sonderstatus (Kleines Freies), waren aber dem Bischof von Hildesheim zugeteilt. In Deiner Karten werden außerdem die Gebiete um Dassel Kalefeld und im Westen nicht genau gezeigt (Gebiete im Westen waren unter Hildesheimer Verwaltung: Z.B. Aerzen, im Teil Geschichte gucken). Ich weiß nicht von welcher Gesamtkarte Du Deine Karten entnommen hast, aber der Ersteller hatte kein Detailwissen.
Bitte schau mal auf diese Original-Karte und guck, ob z.B. Misburg drauf ist oder nicht. Heimdallr 20:09, 27. Mai 2007 (CEST)Beantworten
Originalkarten interpretieren ist ein schwieriges Geschäft. Sie sind oft von Absichten und Interessen des Auftraggebers und/oder Landesherrn geprägt, außerdem topografisch ungenau und farblich oft konfus. Wenn du Katlenburg (du schreibst Kaltenburg) und Lindau - beide mainzerisch-eichsfeldisches Gebiet - dem Hochstift Hildesheim zuordnest, bestätigst du das. Die kaiserliche Silberstadt Goslar ist niemals hildesheimisch gewesen. Und Sarstedt erst nach der Restitution hildesheimisch, vor der Stiftsfehde aber nicht? Das hieße, dass das Stift nach 1643 größer war als vor 1513 - in der Erläuterung zu deiner Karte sagst du genau das Gegenteil (mit Recht, auch wenn der Unterschied geringer war, als du behauptest). Pardon, hier habe ich dich missverstanden; du meintest: Bei Sarstedt endete das H. erst nach der Stiftsfehde. Das stimmt aber auch nicht; da endete es nämlich am Bruchgraben zwischen Ahrbergen und Sarstedt, wehalb Ahrbergen bis heute katholisch, Sarstedt aber lutherisch geprägt ist.Rabanus Flavus 21:44, 27. Mai 2007 (CEST)Was Aerzen und andere Bereiche westlich der Leine betrifft, steht zwar einiges im Teil "Geschichte", jedoch unbelegt und falsch. Über die Quellen "meiner" Karten kannst du dich leicht in der Commons-Datei informieren. Sie stimmen mit sämtlichen anerkannten historischen Atlanten überein. Es tut mir leid, aber die von dir gemachte Karte ist einfach falsch. --Rabanus Flavus 21:31, 27. Mai 2007 (CEST)Beantworten
Ich habe Kaltenburg => Katlenburg auf der Karte korrigiert. Allerdings ist die Karte insgesamt falsch, siehe oben meine Einwände von vor zwölf Jahren. Ich nehme sie darum jetzt raus. --Rabanus Flavus (Diskussion) 09:10, 20. Jan. 2019 (CET)Beantworten

Fehler im Artikel

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Das Hochstift Hildesheim wurde nicht 1813 dem Königreich Hannover zugeschlagen. Das gab es damals überhaupt noch nicht. Das Königreich Hannover entstand erst 1815 auf dem Wiener Kongreß. Im November(oder Oktober?) 1813 wurde Hildesheim von russischen Truppen besetzt. Dabei handelte es sich um Kosaken unter dem Kommando des Oberst Löwenstern. Das geschah auf Veranlassung des britischen Prince of Wales, dem späteren britischen König Wilhelm IV. aus dem Haus Hannover. Sein Vater Georg III. war schwer krank und nicht mehr zurechnungsfähig. Deshalb wurde der Sohn zum Regenten ernannt. Löwenstern gab es in der russischen Armee mehrere. Ich schlage das noch einmal nach. In seinen Memoiren bestätigt er, dass er in Hildesheim war. Einen Zeitungsbericht aus dem Jahr 1813 gibt es dazu auch. Außerdem gibt es handschriftliche Unterlagen aus Ingeln-Oesselse. Schmied Eicke aus Oesselse hat die Pferde der Kosaken beschlagen.--Caedmon12 (Diskussion) 18:56, 19. Apr. 2016 (CEST)Beantworten

Zwar wurde das Fürstentum Hildesheim (das Hochstift war schon seit 1802 aufgehoben) nicht schon 1813 dem Königreich Hannover „zugeschlagen“, aber eben doch von dem damaligen britischen Prinzregenten und späteren König Georg IV. nach Zusammenbruch des Königreichs Westphalen aufgrund des preußisch-britischen Vertrags vom 14. Juni 1813 durch Proklamation vom 5. November 1813 in Besitz genommen. Zwar wurde dies (unter anderem) in Artikel 27 der Schlußakte von Wien im Mai 1815 noch einmal wiederholt, war aber längst vollzogen. Deshalb habe ich die Ausführungen von M Huhn über den mehrfachen Wechsel der Zugehörigkeit etwas verändert. --Hvs50 (Diskussion) 12:51, 8. Nov. 2021 (CET)Beantworten
Danke! --M Huhn (Diskussion) 13:03, 8. Nov. 2021 (CET)Beantworten

Syntaktischer Bezug

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Im Artikel heißt es:

„Die bis zur Stiftsfehde aus 22 Ämtern bestehende bischöfliche Landesherrschaft beschränkte sich nunmehr auf die Ämter Steuerwald, Marienburg und Peine sowie die Städte Peine und Hildesheim, das aber in seiner weitgehenden Selbständigkeit dem besonderen Schutz des Herzogs Erich von Calenberg unterstellt wurde.“

Worauf bezieht sich das Relativpronomen „das“ am Beginn des Nebensatzes? Für eine Klärung und Verbesserung der Aussage bin ich dankbar. --M Huhn (Diskussion) 10:23, 6. Aug. 2018 (CEST)Beantworten

Ich denke, syntaktisch ist es klar, das Relativpronomen bezieht sich auf Hildesheim. Ob es inhaltlich zutrifft, ist eine andere Frage. --Rabanus Flavus (Diskussion) 10:50, 6. Aug. 2018 (CEST)Beantworten
Danke für die Antwort und die Frage, „ob es inhaltlich zutrifft“. Denn da habe ich meine Zweifel. Die Stadt Hildesheim geriet (wie das Fürstbistum Hildesheim) unter den Einfluss der Calenberger, siehe Georg Wilhelm Sante: Die Territorien bis zum Ende des alten Reiches. Ploetz, Würzburg 1964, S. 362 und 373. Mit Blick auf Hildesheim von einem „besonderen Schutz des Herzogs Erich von Calenberg“ zu sprechen, scheint mir – vorsichtig gesagt – euphemistisch. Doch ich kenne die Hildesheimer Ortsgeschichte nicht gut genug, um den Passus bearbeiten zu können. Es wäre schön, wenn ein Kundiger dies bearbeitet. --M Huhn (Diskussion) 12:02, 6. Aug. 2018 (CEST)Beantworten

Karte Gigas / Blaeu

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Heute ist mir endlich das Rätsel um die Karte von Johannes Gigas klar geworden. Es gab nämlich (was im Artikel nicht erwähnt ist) ein Urteil des Reichskammergerichts vom 17. Dezember 1629, also auf dem Höhepunkt der kaiserlich-ligistischen Siege. Dieses Urteil verfügte die Restitution sämtlicher durch die Stiftsfehde 1519 verlorenen Gebiete, auch der damals verpfändeten, und die militärische Lage erlaubte dem Hochstift die Inbesitznahme. Diesen Zustand bildet die Karte ab, und zwar tendenziös mit der Absicht, die größtmöglichen Hildesheimer Territorialansprüche darzustellen, da der Kartograf Johannes Gigas im Dienst des Kurfürst-Erzbischofs Ferdinand von Bayern stand, der auch Fürstbischof von Hildesheim war.

Geltung und Wirkung des Urteils von 1629 dauerten aber nur kurz, denn bald danach kamen die Schweden. Im Hauptrezess von 1643 wurde die Restitution dann zwar definitiv, abweichend von 1629 blieben aber die Ämter Aerzen, Grohnde, Lauenstein, Hallerburg, Coldingen, Westerhof und Lutter welfisch (Coppenbrügge = Grafschaft Spiegelberg war nie hildesheimisch gewesen); siehe hier, S. 84. Die Karte von Johannes Gigas wurde im Blaeu'schen Theatrum Orbis Terrarum ab 1633 gedruckt. Sie stellt nicht das Hochstift in den Grenzen von 1643 (bis 1802) dar, sondern die kurzlebigen Grenzen von 1629 mit dem genannten „Überschuss“ vor allem westlich der Leine und südlich von Gandersheim. --Rabanus Flavus (Diskussion) 03:53, 29. Aug. 2020 (CEST)Beantworten

Wappen des Hochstifts

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Das dargestellte Wappen scheint mir das Wappen des Hildesheimer Bistums, nicht des Hochstifts zu sein. Letzteres hat wohl nicht Hirtenstab und Kreuzstab hinter dem Wappenschild, sondern eher Hirtenstab und Schwert. Ist ein Wappen des Fürstentums Hildesheim bekannt? Entgegen der Behauptung der Bildbeschreibung kann das dargestellte Bild (schon wegen der Bischofsmütze) nicht dem preußischen oder dem hannoverschen Fürstentum zugeordnet werden. (Das Wappen des Hildesheimischen Landschaftsverbandes scheint auch ein durchaus eigenes zu sein.) Dass der Wappenschild der Länge nach Gold und Rot geteilt war, wird für die Zeit des Hochstifts bis 1802 und dann für das Bistum stimmen. Für das Fürstentum wird der Schild aber als „von Rot und Gold in die Länge geteilt“ beschrieben (jedenfalls bei Großes Wappen Preußens von 1873). --Hvs50 (Diskussion) 17:01, 8. Nov. 2021 (CET)Beantworten