Diskussion:Innsbruck, ich muss dich lassen

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Reinhard Strohm[Quelltext bearbeiten]

Die Rezeption des Weblinks [1] ist mir einiges unklar.

  1. Reinhard Strohm ist nicht der Autor dieses Weblinks, lediglich drei Absätze sind aus seinem Grove-Artikel [2] zitiert (um nicht zu sagen geklaut).
  2. "Ungewöhnlich für die Zeit ist die Strophenform ..." - Ich finde die Stelle nicht, wo das in dem Link belegt sein soll.
  3. "Strohm schreibt aus stilistischen Gründen nur den zweiten Satz Isaac zu." Bei Strohm heißt es wörtlich: "Isaac seems to be the composer of the melody and at least of its Italianate setting (i), whereas the canonic setting (ii) and the anonymous bassus fragment might be Germanized, more contrapuntal adaptations." Strohm schreibt also die Melodie Isaac zu, von den beiden Sätzen aber nur den späteren? Wie passt das zusammen? Unterm Strich behauptet Strohm demnach, Isaac hätte zuerst nur die Melodie verfasst, dann hätte jemand anderes einen Kanon-artigen Satz dazu verfasst, und Isaac 10 Jahre später noch mal einen eigenen? Ich bin verwirrt. --FordPrefect42 (Diskussion) 15:59, 14. Jan. 2015 (CET)[Beantworten]


(2) ist meine Zusammenfassung von "The poetic form AABCCB, which so memorably determines the shape of the melody, is neither a popular scheme nor a Kanzonenstrophe" (Strohm).
(3) Die Chronologie der Veröffentlichungen bzw. erhaltenen Kopien ist nicht die der Entstehung. Isaac starb 1517, sämtliche Quellen sind also postum. Wenn nur (i) von Isaac stammt, ist dieser Satz natürlich die älteste Komposition. --Rabanus Flavus (Diskussion) 16:37, 14. Jan. 2015 (CET)[Beantworten]
P.S. Die Komposition des Liedes wird vielfach auf Mitte der 1490er Jahre datiert. Der einzige Anhalt dafür ist aber die Tatsache, dass Isaac mit seiner Frau in dieser Zeit in Innsbruck lebte und von dort aus viele Reisen unternahm, also biografische Spekulation. --Rabanus Flavus (Diskussion) 16:51, 14. Jan. 2015 (CET)[Beantworten]
ad (2) Okay, verstanden. Und bestätigt, ist von Strohm.
ad (3) Das ist schlüssig. Würde ich im Artikel aber vielleicht auch noch klarer herausarbeiten oder anders formulieren. Wenn von "erster" und "zweiter" die Rede ist, impliziert das ja eine (chronologische) Reihenfolge. --FordPrefect42 (Diskussion) 17:20, 14. Jan. 2015 (CET)[Beantworten]

"frühbarocke Fassung"?[Quelltext bearbeiten]

Es wäre interessant, die Quelle der "frühbarocken" Fassung zu erfahren. Wenn ich als Laie das richtig verstehe, lese und höre, dann folgt in der als "frühbarocke Fassung" hochgeladenen Midi-Datei nach dem letzten Ton jeweils eine halbe Pause (wenn man den Notenwerten des Evangelischen Gesangbuchs folgt) bzw. ist der letzte Ton eine punktierte Ganze - das wäre anders als in den Liedern, die im EG auf diese Musik gesetzt sind! Interessant wäre dieser Unterschied, weil mit der halben Pause bzw. mit der punktierten Ganzen sich die "Takte" ziemlich regelmäßig darstellen würden: Verse auf Reim a und c: jeweils drei 2/2-Takte, erster Vers auf Reim b: zwei 2/2-Takte, Schlussvers auf Reim b: vier 2/2-Takte. Mit dieser Takteinteilung wäre die im EG gedruckte Melodie vielleicht lesbarer - und würde öfter mal gespielt! Wenn diese Frage "laienhaft" ist, täte mir das Leid. (nicht signierter Beitrag von Gpapke (Diskussion | Beiträge) 18:24, 23. Jun. 2018 (CEST))[Beantworten]

Ergänzung 1: Ist mit der frühbarocken Fassung die von Crüger 1647 gemeint, die im Wikipedia-Artikel zu "Nun ruhen alle Wälder" genannt ist? Ergänzung 2: Die oben vorgeschlagene Takteinteilung würde auch die Schwierigkeit beheben, dass dieses Strophenlied in der im EG abgedruckten Fassung mit einem Auftakt zum 3/2-Takt beginnt, der nirgendwo aufgelöst ist - es sei denn, man würde den letzten Takt des Liedes wieder als 3/2-Takt verstehen; das Problem/Fehler ist in den Noten im Wikipedia-Artikel zu "Nun ruhen alle Wälder" noch deutlicher als im EG. (nicht signierter Beitrag von Gpapke (Diskussion | Beiträge) 19:03, 23. Jun. 2018 (CEST))[Beantworten]

Zum Text – Nicht nur Geliebte[Quelltext bearbeiten]

Ich finde die Ausdeutung (oder Zusammenfassung) des Textes als ein Abschiedslied eines Sängers an seine Geliebte sehr reduktionistisch, wenn nicht in der Gesamtaussage fragwürdig. So wie ich das sehe, wird hier eindeutig zumindest mit dem Doppelsinn gespielt, ob der Buhle nun die Stadt ist, oder ein Mensch. Mit Tendenz zur Stadt – die vielleicht durch den Doppelsinn rosa eingefärbt wird, oder in der vielleicht der Buhle wohnt. Es geht immerhin die ganze Zeit um "mein Strassen", "fremde Land", "Elend"; Innsbruck wird direkt als das, was "gelassen" werden muss, angesprochen. Bei "mein Trost ob allen Weiben" scheint mir die Ausdeutung als Stadt, die mehr geliebt wird als alle Frauen, ebenso naheliegender, als dass ein "Weib" sein "Trost ob allen Weiben" sein sollte. Auch in der zweiten Strophe heißt es, dass der Schmerz, der jetzt getragen werden muss "allein" dem "Buhlen" geklagt wird. Wenn man den tatsächlich für bare Münze (einen Menschen) nehmen wollte, dann hieße auch das für mich: Ich trauere um die Ausreise aus meiner Stadt und klage diese Trauer meinem Geliebten. Ansonsten kann der Buhle auch weiterhin als Innsbruck selbst verstanden werden, wodurch das ganze Lied selbst die Klage ist.

Ich hab mich jetzt noch nicht getraut, das zu ändern – wer hat denn die Ursprungsfassung 'verbrochen' (nit bös gemeint)? (nicht signierter Beitrag von Olopusimu (Diskussion | Beiträge) 19:51, 18. Mai 2020 (CEST)) --Olopusimu (Diskussion) 19:53, 18. Mai. 2020 (CET) (ohne (gültigen) Zeitstempel signierter Beitrag von Olopusimu (Diskussion | Beiträge) 19:53, 18. Mai 2020 (CEST))[Beantworten]

Martin Staehelin in seinem Aufsatz »Heinrich Isaac und die Frühgeschichte des Liedes Innsbruck, ich muß dich lassen« meint (S. 114), daß der Originaltextanfang wohl »Zurück muß ich dich lassen« gewesen ist. Es gibt nämlich Textzeugen aus dem frühen 16. Jahrhundert, wo das Lied mit »Innsbruck muß ich dich lassen« beginnt, was auf eine nachträgliche Ersetzung von was auch immer durch »Innsbruck« nahelegt. Auch sonst gibt's reihenweise Lieder mit ähnlichem Topos aus dieser Zeit; daraus kann man wohl schließen, daß tatsächlich nicht die Stadt, sondern eine Geliebte besungen wird. -- Lemzwerg (Diskussion) 20:12, 3. Jun. 2020 (CEST)[Beantworten]