Diskussion:Kaikhosru Shapurji Sorabji

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Warum ist außer dem Opus Clavicembalistikum kein weiteres Werk aus dem riesigen kompositorischen Schaffen aufgeführt? Die meisten Kompositionen Sorabjis haben allerdings eine Tendenz zum Hypertrophen, was ihrer Aufführung entgegensteht. Das Notenbild erinnert stark an die Werke von Max Reger, aber dessen gefürchtete sog. "Inferno-Fantasie" op.57 für Orgel mutet neben Sorabjis 1.Orgelsymphonie sowohl in spieltechnscher Hinsicht wie in ihrer zeitlichen Ausdehnung wie ein opusculum an. Diese Symphonie ist meist auf 4 Systemen notiert, enthält im Mittelsatz eine 6-stimmige Doppelfuge, die im Finale sogar zur obligaten 7-Stimmigkeit gesteigert wird. In jenem Finale kommt es auf Seite 100 zu einer Hommage für J.S.Bach: Siebenmal wird in vollgriffigen Akkordblöcken das BACH-Motiv zitiert - jedesmal in anderer Harmonisierung. Darunter rast das Pedal in 16tel-Sextolen ohne Pause, den gesamten Pedal-Ambitus ausnutzend. Satz 1 ist eine Passacaglia mi 81 Variationen zuzüglich umfangreicher Introduktions- und Codateile. Als Aufführunsdauer gibt der Komponist einschließlich nötiger Pause 90 Minuten an. Seine beiden folgenden Orgelsymhonien, die bisher noch ungedruckt sind, übertreffen diese 1.Symphonie an Umfang und Schwierigkeit nochmals erheblich. Kevin Bowyer, der die 1. Symphonie auf einer DoppelCD eingespielt und dieses Riesenwerk auch im Konzert aufgeführt hat, z.B. im Brucknersaal in Linz, bemüht sich derzeit um die Drucklegung der beiden anderen Orgelsymphonien.- Neuerdings ist Sorabjis 2. Orgelsymphonie im Druck oder als PDF beim Sorabji Archiv käuflich zu erwerben. Aber wer will sich ein Orgelwerk von 490 Minuten Dauer antun? Das Anhören einer Aufführung eines solchen Werkes ohne Mitlesen der Noten erscheint mir wegen der hochgradigen Komplexität insbesondere bei den sehr umfangreichen Fugenteilen schlechthin undenkbar. Das gilt auch schon für die vergleichsweise "bescheidene" 1. Orgelsymphonie. Anderes Beispiel - das Klavierwerk "Prelude, Interlude and Fugue". Das Präludium ist ein zweistimmiger Kanon, in dem jede Hand ohne Pausen und Taktstriche 1824 Sechzehntelnoten (ich habe sie gezählt!) zu spielen hat, wobei der ganze Umfang der Klaviatur ausgenutzt wird. (Bei You Tube gibt es eine Aufnahme dieses Prelude, in sehr zügigem Tempo gespielt von Michael Habermann). Sorabjis "Opus Clavicembalisticum" hat von der Struktur her viel Ähnlichkeit mit Paul Hindemiths "Ludus tonalis", allerdings ins Gigantische gesteigert mit einer Schlussfuge von 45 Minuten Dauer. --2003:F8:714:A96E:3CD3:19E8:717F:8F3A 23:37, 21. Okt. 2020 (CEST)Yeni Cifci (nicht signierter Beitrag von 2003:66:8839:7801:9C62:857:5291:2298 (Diskussion | Beiträge) 23:49, 3. Feb. 2016 (CET))[Beantworten]

Ich habe mal die Werkliste ergänzt. Für die genannten Details müsstest Du aber selbst ran und dafür entsprechende externe Belege nennen. --Rodomonte (Diskussion) 15:06, 4. Feb. 2016 (CET)[Beantworten]

Q Die Belege sind ganz einfach die Druckausgaben der Edition Curwen bezüglich der Orgelsymphonie und des Klavier-Triptychons in meinem Besitz, beim Opus Clavicembalisticum der RCA-Mitschnitt einer Aufführung durch Geoffrey Douglas Madge beim Holland Festival in den 80-ger Jahren als LP-Cassette - alles angeregt von der damaligen Berichterstattung über jenes Konzert in der FAZ. Als ich die Druckausgabe des Opus erwerben wollte, war sie leider schon vergriffen. Visuell kenne ich nur de letzte Seite , die im Beiheft der Schallplattenaufnahme von Madge abgebildet ist. --2003:CD:E717:1201:C10B:1EA9:4FF6:3F6C 23:34, 15. Aug. 2018 (CEST) --2003:F8:714:A96E:3CD3:19E8:717F:8F3A 23:37, 21. Okt. 2020 (CEST)Yeni Cifci (nicht signierter Beitrag von 2003:66:887B:CB01:95C5:3B7C:C29E:FD25 (Diskussion | Beiträge) 00:12, 7. Feb. 2016 (CET))[Beantworten]

Seit ca.35 Jahren schlummert die Notenausgabe der Orgelsymphonie von 1925 in meiner Musikaliensammlung, doch erst jetzt hatte ich Gelegenheit, wenigstens den 1. Satz Preludio e Passacaglia auf You Tube zu hören. Ich muss gestehen, dass das Anhören kein besonderes Vergnügen ist, denn der größte Teil des visuellen Notentextes mit seinen vielen kleinen Notenwerten geht leider bis auf die dynamisch zurückhaltenden Stellen in einem kaum durchhörbaren Tongebraus unter und ist am Notenexemplar nur schwer mitzuverfolgen. Noch schwieriger wird es nach der Passacaglia wohl mit dem sechstimmigen Tongeflecht der Fuge im Mittelsatz werden. Bei dieser Komposition finden meine Augen an den vielen kontrapunktischen Kniffen mehr Befriedigung als meine Ohren. Meine Bewunderung gilt dem Organisten Kevin Bowyer, der mit geradezu sportlichen Elan, der einem Langstecken-Hürdenlauf gleicht, die unglaublichen technischen Schwierigkeiten meistert. Chapeau!--2003:F8:709:19C4:198B:B0F6:D2E4:F530 14:08, 10. Mär. 2022 (CET) Yeni Cifci[Beantworten]

Inzwischen spielt Kevin Bowyer auch Sorabjis 2. Orgelsymphonie. Eine Aufführung dieses Werkes 2019 an der Orgel der Elbphilharmonie hat 8 - in Worten a c h t - Stunden gedauert, wobei die Pausen hier noch gar nicht einbezogen sind. --2003:F8:700:18D9:9C91:BE54:1AA3:F6F0 19:03, 15. Jan. 2024 (CET)Yeni Cifci[Beantworten]