Diskussion:Muskuläre Dysbalance

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Letzter Kommentar: vor 12 Jahren von ThoJa in Abschnitt Behandlung muskulärer Dysbalancen
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Die vorhandene Darstellung bzw. Erklärung muskulärer Dysbalancen kann nicht zweifelsfrei anerkannt werden. Die Vorstellung, ein muskuläres Ungleichgewicht enstehe durch die Verkürzung tonischer bzw. Abschwächung phasischer Muskeln ist rein spekulativ. Sie basiert lediglich auf Erfahrungsberichten und empirischen Thesen ohne jede experimentelle Grundlage. Die Theorie, welche auch von Lenhardt & Seibert (2001) übernommen wurde, stammt ursprünglich von Vladimir Janda (1976), welcher durch die sog. manuelle Muskelfunktionsdiagnostik populär wurde. Seine Thesen weisen jedoch einige Unklarheiten auf. So können beispielsweise die Bauchmuskeln, die laut Janda (1994) zur Abschwächung neigen und daher als phasisch bezeichnet werden, auch haltungsgarantierende, d.h. tonische Funktionen besitzen. Sie gewährleisten bei zurückgebeugtem Oberkörper die Wahrung des Gleichgewichts, indem sie sich anspannen. Weitere Beispiele finden sich bei Freiwald & Engelhardt (1997). Auch die Vorstellung, muskuläre Dysbalancen ließen sich durch eine Kombination aus Kraft- und Dehntraining beheben, kann nicht kritiklos akzeptiert werden. Studien (z.B. von Wiemann, 1991) konnten zeigen, dass sich die Muskulatur durch ein Dehntraining nicht verlängern lässt. Laut Autor könne vielmehr ein Krafttraining des Gegenspielers Abhilfe schaffen. Doch hierfür existieren keinerlei Studien. Insgesamt lässt sich festhalten, dass bislang noch keine hochwertigen wissenschaftlichen Studien oder Publikationen vorliegen, welche die Thematik eindeutig aufzuschlüsseln vermögen. Daher bleiben die sog. "muskulären Dysbalancen" ein theoretisches Konstrukt, welches mit Vorsicht behandelt werden sollte.

-- 84.56.94.26 09:48, 27. Dez. 2007 (CET) Freiwald, J. & Engelhardt, M. (1997). Neuromuskuläre Dysbalancen in Medizin und Sport – neuere Denkmodelle Teil 1 + Teil 2. Physikalische Therapie in Theorie und Praxis, 18 (3+4), 146-148, 225-230. Janda, V. (1994). Manuelle Muskelfunktionsdiagnostik. (3., überarbeitete Aufl.). Berlin: Ullstein Mosby. Wiemann, K. (1991). Beeinflussung muskulärer Parameter durch ein zehnwöchiges Dehnungstrai-ning. Sportwissenschaft, 21 (3), 295-306.Beantworten

Der Absatz

 Die Rückenmuskulatur gehört zu den Tonischen Muskeln (meist Haltearbeit) ist also verkürzt. Die Bauchmuskulatur gehört zu den phasischen Muskeln (meist Bewegungsarbeit) die zur Abschwächung neigen.


enthält einen unvollständigen Satz. Es ist auch nicht klar, ob das ein Beispiel sein soll oder wie es zum Artikel passt.

Die obenstehende Kritik könnte man doch genau so in den Artikel übernehmen, oder? --80.138.228.119 11:16, 29. Jan. 2009 (CET)Beantworten

Neuen Studien zu Folge können muskuläte Dysbalancen nur durch ein Kräftigungsprogramm der Antagonistischen Muskulatur, nicht aber durch ein Dehnprogramm der Agonistischen, verkürzten Muskulatur behoben werden. Der Grund hierfür ist, dass sich die Sakormerlänge durch ein Dehnprogramm nicht verändern lässt. (nicht signierter Beitrag von Wesly (Diskussion | Beiträge) 13:59, 26. Jul 2009 (CEST))

Behandlung muskulärer Dysbalancen[Quelltext bearbeiten]

Hier ist in der Zwischenzeit weitestgehend gesichert, dass NUR eine Kräftigung des schwächeren Muskels zur Behandlung der Dysbalancen geeignet ist. Ich verweise auf den Artikel von Wiemann et al. (1998) aus der Zeitschrift für Physiotherapeuten (4/99). Eine muskuläre Dysbalance hat ihren Ursprung in einem Ungleichgewicht der so genannten Muskelruhespannung zwischen zwei oder mehreren antagonistischen Muskeln. Diese wird nachweislich von den Titin-Filamenten im Sarkomer erzeugt, deren Aufgabe es ist einen Muskel nach einer durch z.B. Dehnung erfolgten Verlängerung wieder in die Ausgangsposition zurück zu bewegen. Wenn die Muskelruhespannung also durch Dehnung reduziert werden würde, dann würden die Titin-Filamente ihrer Aufgabe nicht mehr nachkommen, was unphysiologisch wäre. Lediglich bei einer Dehnung von Muskeln auf über 170 % - was in Vivo nie vorkommt - kommt es zu einer Reduktion der Ruhespannung, welche darauf beruht, dass die im Sarkomer verorteten Myosion-Filamente nicht mehr zwischen die Aktin-Filamente gleiten können. Ein langfristiges Dehntraining erhöht nachweislich sogar die Muskelruhespannung, was zur Behandlung der Dysbalancen also kontraproduktiv wäre. Diese Erhöhung der Ruhespannung kommt daher, dass bei einem intensiven Dehntraining ähnliche Belastungen auf die Muskulatur wirken, wie bei einem Krafttraining! Der Muskel hypertrophiert, was zu einer Zunahme der Myosin-Filamente und parallel dazu zu einer Zunahme der Titin-Filamente führt. Als Folge daraus ergibt sich, dass muskuläre Dysbalancen NUR durch Krafttraining behoben werden können!

Eine weitere Kritik des Artikels im Bezug zur falschen Benutzung der Begriffe wie z.B. verkürzt erspare ich mir....möchte aber abschließend darauf hinweisen, dass der Artikel einer generellen Überarbeitung von Grund auf Bedarf! (nicht signierter Beitrag von ThoJa (Diskussion | Beiträge) 17:33, 5. Aug. 2011 (CEST)) Beantworten