Diskussion:Peter Herold (Unternehmer)

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Letzter Kommentar: vor 3 Jahren von Real-snake in Abschnitt Revert meiner Änderungen
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Revert meiner Änderungen

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Hallo, meine Änderungen an diesem Artikel haben scheinbar einige Fragen aufgeworfen. Hierzu ein bisschen Hintergrund:
1. Ich selbst kenne Peter Herold seit 1990. Auch Hr. Hoppenrath und Hr. Marsalek sind mir persönlich bekannt - wenn auch nur bis 2002.
2. Herold hat sein Studium nicht beendet, das steht auch nirgends mit verlässlichen Quellen. Wenn irgendjemand die Aussage, daß er bis 1993 Informatik studiert hat, so uminterpretiert, daß er das Studium 1993 mit einem Diplom beendet hat, ist das sprachlich falsch, und wurde deswegen von mir korrigiert. (z.B. https://www.xamine.com/de/unser-firmenprofil/ )
3. Ich war 1994 der 1. angestellte Mitarbeiter der Securitas Internet Systems GmbH und habe das Unternehmen erst nach Eingliederung in die Netscalibur Deutschland GmbH im Mai 2002 verlassen.
4. Das Produkt Wire Card (man mag es Wire Card 1.0 nennen) wurde in der Securitas Internet Systems entwickelt (ich kenne alle Entwickler persönlich), und die Idee stammt von Hr. Herold. Hr. Hoppenrath kam erst im Zuge der Ausgründung des Produktes Wire Card in die Wire Card AG ins Unternehmen - ja er war vor der eigentlichen Gründung beteiligt, aber nicht der Ideengeber. Die einzige Quelle, die im Wirecard-Artikel auch mehrfach zitiert wird (Quelle 5 " Die Wirecard-Story: Die Geschichte einer Milliarden-Lüge." ), die es anders belegen würde, ist ein Buch, welches ein Interview mit Detlev Hoppenrath zitiert, aber sonst keinerlei Quellen anführt, also auf der persänlichen Erinnerung von Hoppenrath beruht. Als Hr. Hoppenrath ins Unternehmen (Securitas Internet Systems) kam, war die Entwicklung von Wire Card 1.0 schon weit fortgeschritten. Es war damals aber absehbar, daß eine Securitas Internet Systems GmbH (als Internetprovider) nicht die richtige Basis für das Produkt Wire Card sein kann, weswegen die Wire Card AG gegründet wurde. Hr. Hoppenrath war für das Unternehmen auf Grund seiner Erfahrungen im internationalen Umfeld relevant. Leider führte Hoppenrath die Wire Card AG Ende 2001 in die Insolvenz, woran u.a. die Fehlentwicklung des Produktes Wire Card 2.0 schuld war. Außerdem wurde, wie von vielen Unternehmen in der Dot-Com-Blase, einfach zuviel Kapital ausgegeben und neues Risikokapital konnte u.a. von der EBS nicht rechtzeitig angeworben werden. Ob hier die Absicht einer Involventen Wire Card AG schon der Grund war, kann ich nicht sagen, klingt aber vor dem Hintergrund der weiteren Entwicklung der neuen Wirecard AG unter Markus Braun zumindest plausibel.
5. Wenn ich hier Jahreszahlen korriere, so basieren die Veränderungen u.a. auf nicht veröffentlichbaren Aufsichtsratsprotokollen, in denen Herold bis 20. Oktober 2001 als Vorsitzender des Aufsichtrates eingetragen ist. Er selbst hat als Aufsichtsratsvorsitzender dem Verkauf der insolventen Wire Card AG an die EBS zugestimmt.
6. Kressköpfe nennt keine Quellen und hat in diesem Falle auch z.T. offensichtlich veraltete Informationen (Sitz der Xamine GmbH). Deren Informationen sind also nicht aussagekräftiger als meine. Vorallem kann man dort nicht mal Richtigstellungen unterbringen.
7. Ein Anpassung des Wirecard Artikels habe ich noch vor, bin mir aber nicht sicher, ob eine Beteiligung meinerseits hier sinnvoll ist, weil Änderungen an der frühen Geschichte der Wire Card AG zwar nichts mit den Machenschaften von Marsalek/Braun zu tun haben, der Artikel aber aktuell wohl auch in der Wikipedia sehr kritisch beäugt wird. Und was kann die Wahrheit schon gegen ein veröffentlichtes Buch ausrichten, das zum schnellen Verdienst neben dem Skandal um diese Firma mit heißer Nadel gestrickt wurde.

Ich hoffe das gibt hier genug Hintergrund, um meine Änderung als valide zu bewerten.
Grüße,
Martin Ksellmann -- Martin Ksellmann (Diskussion) 11:28, 10. Dez. 2020 (CET)Beantworten

Hallo Martin,
zunächst vielen Dank für deine ausführlichen Erklärungen! Ich behaupte nicht, dass sie nicht stimmen, aber unsere Artikel müssen auf Belegen beruhen (Wikipedia:Belege), d.h. persönliche Erfahrungen von Autoren dürfen nicht die Basis sein. Der Teil zur Gründungshistorie im Wirecard-Artikel stammt im Wesentlichen von mir, dafür habe ich mehrere Stunden mit Recherche verbracht und auch ein paar kostenpflichtige Artikel besorgt. Zu Peter Herold und dessen Beteiligung war leider nur sehr wenig zu finden. Zu den einzelnen Punkten:
2. Gut, die Seite Kressköpfe, wo von absolvieren die Rede ist, liegt ja anscheinend auch bei den Jahreszahlen falsch. Daher gebe ich dir recht, dass wir uns auf das gesicherte Studium beschränken sollten und zum Abschluss nichts schreiben.
4. Dass die Idee von Peter Herold stammt, habe ich überhaupt erstmals von ihm selber in dem kürzlich gesendeten Dokumentarfilm gehört. Zu Hoppenrath als "Erfinder" der Idee und Gründer des Unternehmens gibt es dagegen mehrere Quellen. Im erwähnten Buch der WiWo-Journalisten steht: "Er hat den Namen erfunden, er ist der Gründer der Wire Card AG. […] Hoppenrath […] erzählt von seiner Geschäftsidee im Jahr 1998. Zur selben Zeit wie Paul Bauer kommt auch Hoppenrath auf die Idee, eine Software zu entwickeln, mit der sich Zahlungen im Internet abwickeln lassen." Im Cybersecurity Operations Handbook von 2003 wird Hoppenrath ebenfalls als Gründer genannt. [1] "Hoppenrath is the founder of Wire Card AG, one of Europe's leading e-payment companies." Ebenfalls als Gründer von Wire Card wird er im Artikel in der Welt [2] von 2000 bezeichnet: "Dem will das Münchener Start-up-Unternehmen Wire Card Atem einhauchen. […] "Durch uns kann sich der Händler auf sein Kerngeschäft konzentrieren: ein Produkt im Internet zu verkaufen. Unser Kerngeschäft ist es, den Zahlungsvorgang für den Händler abzuwickeln", erklärt Detlev Hoppenrath, Gründer und Vorstandsvorsitzender, die Geschäftsidee, die Anfang 1998 entstanden ist. Die Unternehmensidee setzte Hoppenrath mit finanzieller Unterstützung des Münchener Internet Service Providers Securitas Internet Systems GmbH um." In der Spiegel-Titelstory Auf der Jagd nach Dr. No vom Sommer heißt es: "Der technikaffine Schulabbrecher hatte eher zufällig das Interesse des damaligen Wirecard-Managements um Detlev Hoppenrath auf sich gezogen, weil er sich mit der frühen Mobilfunktechnologie WAP auskannte. Hoppenrath hatte die Firma 1999 gegründet." Die Quellenlage spricht also eindeutig dafür, dass Hoppenrath zumindest an der Gründung beteiligt war – es gibt sogar mehr Quellen als für eine Beteiligung Peter Herolds und zwar sowohl zeitgenössische von kurz nach der Jahrtausendwende als auch aktuelle. Wie gesagt, bedeutet das nicht, dass das alles stimmt. Tatsächlich kann das alles auf Aussagen von Detlev Hoppenrath beruhen, wie du selbst sagst. Es ist aber nun mal die Quellenlage und "original research" ist uns verboten.
5. Die Angaben bei Kressköpfe scheinen von Peter Herold selbst zu stammen, denn die Jahreszahlen findet man auch auf seinem eigenen Xing-Profil. Wenn Zweifel bestehen (und die gibt es auch bei mir, denn schon die Jahresangabe 1998 kann nicht stimmen, wenn das Unternehmen erst 1999 gegründet wurde), dann sollten wir mangels besserer Quellen auf weniger konkrete Angaben ausweichen. Nichtöffentliche Protokolle gehen als Quelle wegen WP:Q nicht. Kann man die Zusamensetzung des Aufsichtsrats (ggf. kostenpflichtig) in irgendwelchen Registern abrufen?
6. siehe 2.
7. Das können wir gerne im Konsens miteinander und den Wikipedia-Regeln (also WP:Q) entsprechend machen. --Gamba (Diskussion) 15:23, 10. Dez. 2020 (CET)Beantworten
Hi Gamba,
das mit den Belegen ist in der gesamten Wirecard schon immer ein Problem, weil hier von Beginn an Tatsachen verdreht wurden. Die Belege aus der Welt etc. aus dem Jahr 2000 zitieren alle samt nur Interviews/Aussagen von Hoppenrath. Das ist erstmal kein Wunder, weil er Vorstandvorsitzender zu dieser Zeit war, aber leider (IMHO) keine "betätigte Quelle" im Sinne von Wikipedia ist oder sein sollte.
Das mit den belegen wie z.B. Handelsregisterauszügen ist schwierig, da die einschlägigen Onlineportale für Registerauszüge, soweit mir bekannt, alle erst Dokumente seit 2008 enthalten. Da die Wire Card AG aber Anfang 2002 von der EBS gekauft wurde, und dann im Fortgang in wirecard AG umbenannt wurde, gibt es selbst in den Dokumenten der wirecard AG keine Historie zur Geschichte der Wire Card AG.
2. Ok, ändere ich entsprechend.
4. Naja, daß die Idee NICHT von ihm stammt, hast Du aber überhaupt immer nur von Hoppenrath seit 2000 in diversen Wiederholungen gehört. Wird sie davon "mehr wahr"? Ich kann hier leider keinen öffentlich zugänglichen Beweis anführen, daß die Idee schon vor Hoppenraths Mitarbeit in der Securitas Internet Systems GmbH entwickelt wurde. Sogesehen hat Hoppenrath hier wohl sehr geschickt die Tatsachen verändert ;-) Was den Schulabbrecher Jan Marsalek anbelangt, so wurde dieser von Hoppenrath (als Vorstandsvorsitzender) mit Einwilligung von Herold eingestellt. "Finanzielle Unterstützung der Securitas Internet Systems" (*kicher*) kann nur insofern war sein, als Hoppenrath einige Monate von der Securitas Internet Systems GmbH sein Gehalt bezogen hat und die komplette Entwicklung des Produktes Wire Card bis Ende 1998 von der Securitas Internet Systems GmbH betrieben wurde - diese also das Projekt finanziert hat, weil es deren Angestellte waren, die es programmiert haben. Ansonsten war die Securitas Internet Systems GmbH eher zu klein, weswegen zur Ausgründung ein Risikokapitelgeber gesucht wurde. Die Securitas Internet Systems GmbH waren damals übrigens inkl. Hoppenrath weniger als 15 Leute.
5. Die Angaben der Kressköpfe stammen wohl ziemlich sicher nicht von Herold selbst, sondern hier wurde vermutlich der Xing Eintrag seines Studiums an der TU München einfach fehlinterpretiert, da man im allgemeinen wohl davon ausgeht, daß Ausbildungseinträge in Xing auch einen Abschluß bedeuten. Das war aber speziell in den 90ern in der IT oftmals nicht so. Handelsregister etc. kann man hier wohl nicht abrufen, weil das für online-Register zu lange her zu sein scheint.
7. Dann werde ich die Tage mal eine Diskussion im wirecard Artikel starten und dort dann auf Dein Feedback hoffen. Daß an der frühen Geschichte aber was gedreht wurde, sieht man schon daran, daß landläufig immer von der Gründung der Wire Card AG in Grassbrunn geschrieben wird. Der 1. Firmensitz der Wire Card AG war aber in der Oettingenstr. 2 in München, der 2. in der Widenmayerstr. 29 in München. Erst nach Wegzug der Securitas Internet Systems aus dem Stadtteil Lehel wurde auch die Wire Card AG 2001 nach Grassbrunn verlegt. Wenn Du also einen chronologischen Handelsrigisterauszug der Wire Card AG für die Jahre 1998/9 bis 2001 finden kannst, läßt sich hier sicher einiges korrigieren.
Danke für die ausführliche Diskussion. Bis auf die Zeitangabe zum Aufsichtsratsvorsitz sind wir uns ja in diesem Artikel soweit einig geworden.
-- Martin Ksellmann (Diskussion) 16:16, 10. Dez. 2020 (CET)Beantworten
Ich weiss nicht, ob es irgendwas zur Sache tut, aber ich kann saemtliche Angaben von Martin bestaetigen, da ich Peter Herold ebenfalls seit 1990 kenne, als auch Detlev Hoppenrath lange bevor er etwas mit Wirecard zu tun hatte, da sein voriger Arbeitgeber (ebenso wie die Securitas Internet Systems) Kunde meiner damaligen Firma waren (wir waren der Internetprovider von beiden). Ich war selbst nie Mitarbeiter der Securitas Internet Systems noch der Wirecard AG, hatte aber immer relativ engen Kontakt zu allen Beteiligten. Meine spaetere Firma war ausserdem auch der Nachmieter der Securitas Internet Systems in der Oettigenstr. 2, also dort wo die Wirecard urspruenglich gegruendet wurde. --Real-snake (Diskussion) 19:23, 12. Dez. 2020 (CET)Beantworten