Diskussion:Sebastián Romero Radigales
Judenretter
[Quelltext bearbeiten]Sebastián Romero gelang es, Hunderte von Juden im Holocaust zu retten. Man fragt sich: Wie gelang ihm die Rettung von Juden?
Bei Israel Gutman u. a. (Hrsg.): Enzyklopädie des Holocaust. München und Zürich 1995, ISBN 3-492-22700-7, Band 3, S. 1276 findet sich, dass "367 Juden von Spanien als spanische Staatsbürger anerkannt wurden, auf ihrem Weg nach Spanien das Konzentrationslager Bergen-Belsen passieren mussten." Ich vermute, dass dieses dem Einsatz von Sebastián Romero Radigales zu verdanken ist. Ist diese Annahme verifizierbar? --Surikate (Diskussion) 19:55, 9. Okt. 2014 (CEST)
- Aus diesen Angaben wird das nicht deutlich.--Surikate (Diskussion)
- Das ist eine Website der KZ-Gedenkstätte Neuengamme, eine Einrichtung der Kulturbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg. Ich vertraue dem Buch oben mehr, deckt sich auch mit den Angaben der spanischen Literatur. Neben den Juden, spanische Staatsbürger, hat Romero Radigales auch griechische Juden gerettet. Gruß, --Minze Loot (Diskussion) 17:05, 10. Okt. 2014 (CEST)
- Der Historiker Herbert Diercks, der für Neuengamme arbeitet, ist mir durch mehrere Ausstellungen, Fachaufsätze und Bücher wie auch persönlich bekannt - "Vertrauen" ist kein vernünftiger Grund, sich nicht um ausführlichere Informationen aus wissenschaftlichen Werken zu bemühen, um die offene Frage klären und Lücke im Lemma füllen zu können.
- Folgende Bücher dürften (aufgrund von Stichwort-Suche) näheren Aufschluss geben:
- Das ist eine Website der KZ-Gedenkstätte Neuengamme, eine Einrichtung der Kulturbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg. Ich vertraue dem Buch oben mehr, deckt sich auch mit den Angaben der spanischen Literatur. Neben den Juden, spanische Staatsbürger, hat Romero Radigales auch griechische Juden gerettet. Gruß, --Minze Loot (Diskussion) 17:05, 10. Okt. 2014 (CEST)
- Wolfgang Benz und Juliane Weizel: Solidarität und Hilfe für Juden während der NS-Zeit. Rettungsversuche für Juden vor der Verfolgung und Vernichtung... 1999 (Band 1 oder Band 3 ?)
- Herbert Diercks: Hilfe oder Handel? Rettungsbemühungen für NS-Verfolgte, 2007
- Ich werde bei Gelegenheit dort nachsehen. MfG --Surikate (Diskussion) 17:26, 10. Okt. 2014 (CEST)
- Was schreibt denn dein Bekannter Herbert Diercks über Sebastián Romero Radigales? --Minze Loot (Diskussion) 17:40, 10. Okt. 2014 (CEST)
- Komische Frage - das werde ich erst wissen, wenn ich das Buch gelesen habe. Ich kann wegen meiner Wissenslücken nur vermuten, dass die Spanische Regierung (bzw. Gasset, der Amtsvorgänger von Radigales) sich übermäßig Zeit gelassen hatte bei der Frage, ob sie die in Griechenland wohnhaften Juden spanischer Staatsangehörigkeit für sich reklamieren und vor der Deportation bewahren wollte. Es hat den Anschein, als ob in letzter Stunde endlich Radigales die Initiative ergriffen hat - vielleicht hat er sogar bei zweifelhafter Staatsangehörigkeit zugunsten der Verfolgten seinen Spielraum weit gedehnt. Hier brauchen wir vernünftig belegbare Informationen. --Surikate (Diskussion) 18:04, 10. Okt. 2014 (CEST)
- Was schreibt denn dein Bekannter Herbert Diercks über Sebastián Romero Radigales? --Minze Loot (Diskussion) 17:40, 10. Okt. 2014 (CEST)
- Ich werde bei Gelegenheit dort nachsehen. MfG --Surikate (Diskussion) 17:26, 10. Okt. 2014 (CEST)
Erste Recherche-Ergebnisse
[Quelltext bearbeiten]Nicht von Diercks (der über norwegische Rettungsbemühungen schreibt und als einer der Herausgeber zeichnet), aber von Rother gibt es im selben Band einen sachdienlichen Beitrag:
- Bernd Rother: Die Rettung spanischer und Portugiesischer Jüdinnen und Juden aus Bergen-Belsen 1943-1945. In: Hilfe oder Handel? Rettungsbemühungen für NS-Verfolgte (Beiträge zur Geschichte der nationalsozialistischen Verfolgung in Norddeutschland, Heft 10) Bremen 2007, ISBN 978-3-86108-874-5, S. 39-49
Inhaltlich deckt sich dieser Beitrag Rothers mit den Angaben im oben von mir bereits angeführten Link (KZ-Gedenkstätte-Neuengamme / Diercks)
Der Name Radigales wird erwähnt bei zwei unterschiedlichen Aktionen, bei der die spanische bzw. portugiesische Regierung und Diplomatie jeweils sehr zögerlich auf die Anfragen reagierte, ob sie ihre in Griechenland ansässigen Staatsangehörigen zu sich nehmen wollten - tatsächlich durften sie sich später nach Ankunft in Spanien nicht im Lande niederlassen, sondern wurden von den USA und anderen Ländern aufgenommen.
1) Von der Deportation nach Auschwitz bedroht waren im Frühjahr und Sommer 1943 511 spanische und 20-30 portugiesische Juden in Salinoniki. Von ihnen hatten einige fliehen können; 367 in Saloniki lebende spanische Juden wurden im August 1943 ins "Neutralenlager" Bergen-Belsen gebracht. Erst im Februar 1944 kamen sie in Spanien an. - Bei der Darstellung dieser Aktion wird erwähnt, dass Radigales mit der Zusammenstellung der Namenslisten befasst war. (S. 43)
2) Anfang 1944 befanden sich in Athen (das nun nicht mehr unter italienischer Besatzung stand) noch etwa 200 spanische und weitere 20 portugiesische Juden, von denen 155 bzw. 19 im März 1944 verhaftet wurden. Auch diese sollten letztendlich über Bergen-Belsen und die Schweiz gerettet werden. - HIerbei erwähnt der Artikel, dass Radigales eine Namenliste an die spanische Botschaft im Berlin gesandt habe. An anderer Stelle steht (ohne den Namen Radigales zu erwähnen), dass Spanien "beim Nachweis der Staatsbürgerschaft ein Auge" zudrücke. (S. 45)
Fazit: Nach ausführlicher Darstellung bei Rother waren spanische Bemühungen bei der Repatrierung ohne erforderlichen Nachdruck; rasche Hilfszusagen hätten eine Internierung in Bergen-Belsen vermieden, eine weniger strikte Kontrolle der Staatsangehörigkeit (die von deutscher Seite so nicht gefordert worden sei) hätte weitere Juden retten können. - Vermutlich war angesichts der wenig engagierten Repatrierungsbemühungen die Aktivität von Sebastián Romero Radigales eine leuchtende Ausnahme - nur wird das hier nicht näher ausgeführt und weitere Recherche ist nötig. --Surikate (Diskussion) 13:39, 15. Okt. 2014 (CEST)
Angaben bei Rother II
[Quelltext bearbeiten]- Bernd Rother: Spanien - zwischen Hilfe und Restriktion. In: Wolfgang Benz, Juliane Wetzel: Solidarität und Hilfe für Juden während der NS-Zeit: Regionalstudien 3: Dänemark, Niederlande, Spanien, Portugal, Ungarn, Albanien, Weissrussland Berlin 1999, ISBN 3-932482-18-2, S. 87-134 (hier insbes. S. 150-152)
Rother schreibt hier etwas genauer über die Vorgänge und mehrere Zeilen zur Aktivität von R. Ich werde diese Informationen im Lemma einarbeiten. --Surikate (Diskussion) 17:02, 23. Okt. 2014 (CEST)
Weitere Informationen
[Quelltext bearbeiten]sollen nach Angabe der nicht mehr aktiven Hauptautorin Minze Loot nachstehend aufzufinden sein:
- D. Filippís, ““Οδός Σκουφά 31.Ο ισπανικός διπλοματικός εμφύλιος στην Ελλάδα” und M. Morcillo, “Η Ισπανία και οι Σεφαραδίτες της Θεσσαλονίκης”, en D. Filippís (ed.), 1936 Ελλάδα και Ισπανία, Atenas, Instituto Cervantes, Universidad Pandion-Bibliórama, 2007, págs. 145-165 und págs. 192-193, respect.; M. Morcillo, S. R. Radigales y los sefardíes de Grecia (1943-1946), Madrid, Casa Sefarad-Israel, 2008; “La comunidad sefardita de Salónica: cuestión del reconocimiento de la nacionalidad española. Desde el final de las guerras balcánicas hasta la segunda guerra mun dial”, en Simposio Internacional de estudios sefardíes “30 años del CIDICSEF”, Buenos Aires, Universidad Maimónides, 2007. Wunsch erfüllt --Minze Loot (Diskussion) 17:43, 30. Okt. 2014 (CET)
(von Disku der Benutzerin übertragen durch --Surikate (Diskussion) 18:43, 30. Okt. 2014 (CET))
Derartige Lit-Hinweise sind auch dem Link von yad vashem zu entnehmen. Zur Frage, ob eines der oben angeführten Werke herangezogen wurde und damit auch die Behauptung mit Seitenzahl belegbar wäre, es seien zudem x griechische Juden gerettet worden (Judenretter, "nicht nur, weil er spanische Juden" rettete), werde ich an dieser Stelle meine Vermutungen nicht äußern. --Surikate (Diskussion) 19:05, 30. Okt. 2014 (CET)