Diskussion:Törkölypálinka

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Letzter Kommentar: vor 2 Jahren von Martinus KE in Abschnitt Neugierige Fragen
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Neugierige Fragen

[Quelltext bearbeiten]

(1) Im Artikel ist zu lesen:

Als Pálinka dürfen alkoholische Getränke nur bezeichnet werden, wenn alle verwendeten Früchte aus Ungarn kommen und das Produkt in Ungarn abgefüllt wurde.

Andererseits ist im Artikel Pálinka zusätzlich auch die Rede von vier österreichischen Bundesländern. – Was stimmt denn nun?

(2) Ein paar Zeilen später heißt es:

Törkölypálinka wird ausschließlich im Februar, März und April destilliert.

Aber fällt das Ausgangsmaterial nicht kurz nach der Weinlese im Herbst an, wenn die Trauben gekeltert werden? Was passiert mit dem Trester in den ca. 3–6 Monaten dazwischen? Wird er in dieser Zeit nicht schimmlig oder sonstwie unbrauchbar?

(3) Das Wort Törkölypálinka ist offensichtlich zusammengesetzt. Der zweite Bestandteil ist hier im Kontext klar: Pálinka. Der erste scheint mir aus dem lateinischen torculum entlehnt zu sein, und wir kennen ihn auch im Deutschen, siehe Torkel. -- Martinus KE (Diskussion) 07:08, 2. Mär. 2022 (CET)Beantworten

@Martinus KE: Das Wort Törkölypálinka ist ein zusammengesetztes. Das ungarische Wort törköly bedeutet übersetzt Trester. Törkölypálinka wird aus szőlőtörköly, also Weintraubentrester hergestellt. Törkölypálinka ist ein rein ungarisches Produkt. In einigen österreichischen Bundesländern gibt es Pálinka, der aber nur aus Marillen hergestellt wird, so wie ich es in Erinnerung habe. Törkölypálinka wird aus vergorenem Traubentrester gebrannt, im Februar oder März, spätestens jedoch im April, da der Trester sonst unbrauchbar wird. Der Artikel hat leider überhaupt keine Quellenangaben. --JasN (Diskussion) 00:37, 3. Mär. 2022 (CET)Beantworten
Danke für Deine Antworten!
(1) „... in Österreich nur Marillen ...“ Das mag in der Tat sein, und damit wäre meine Frage oben natürlich hinfällig. Vielleicht ist die Formulierung im Artikel Pálinka nicht ganz narrensicher.
Ich habe ein wenig in den EU-Bestimmungen gestöbert, aber nicht alles bis zum Ende der zahlreichen Änderungen ausrecherchiert. Siehe Diskussion:Pálinka#Geschützte geografische Angaben. Einige Dinge konnte ich im Artikel Pálinka aktualisieren; die geschützten Bezeichnungen überlasse ich wieder anderen. (Eigentlich war ich nur als Zaungast hierher gekommen, weil ich wissen wollte, was „Pálinka“ eigentlich für ein Zeug ist, das ich andernorts erwähnt fand.)
Bei Punkt (2) läuft es wohl darauf hinaus, dass wir zu wenig über den Herstellungsprozess wissen. Wie lange braucht der Trester zum Gären? (Deine Antwort legt den Schluss nahe, dass monatelang.) Wird ihm dabei Wasser zugesetzt? Noch etwas anderes (z. B. bestimmte Hefepilze?)? Gibt es bestimmte Verfahrensweisen oder Lagerungsbedingungen, die sicherstellen, dass ihm während dieser Zeit „nichts passiert“.
Die EU hat bestimmte Punkte geregelt, aber nicht die praktischen Einzelheiten des Herstellungsprozesses. Siehe auch Diskussion:Pálinka#Herstellungsverfahren.
(3) Was Du zur Etymologie schreibst, schließt meine Vermutung nicht aus. Letztere lässt sich wohl auch belegen (aber ich habe das Ungarische nicht im einzelnen übersetzt): arcanum.com, mimi.hu und nochmals mimi.hu.
Am Rande gefragt: Ist der separate Artikel Törkölypálinka eigentlich sinnvoll? Oder wäre es besser, ihn mit Pálinka zusammenzuführen und hier nur eine Weiterleitung einzurichten? -- Martinus KE (Diskussion) 13:01, 3. Mär. 2022 (CET)Beantworten
Bei der Herstellung von Törkölypálinka gibt es vieles zu beachten. Die Vergärung des Tresters sollte in möglichst luftdichten Behältern stattfinden. Für die Gärung sind Hefen notwendig. Oftmals wird alter Wein derselben Rebsorte zum Trester dazugegeben. Der Trester sollte bei niedriger Temperatur und unter Verschluss gehalten werden, um die Ansiedlung von Essigsäurebakterien zu verhindern. Die Dauer der Gärung des Tresters hängt von verschiedenen Faktoren ab wie Art der Trauben, Zuckergehalt, Temperatur oder Säuregrad. Wenn die Gärung beendet ist, sollte möglichst bald gebrannt werden, um die Aromastoffe zu erhalten. Aus hundert Kilogramm Trester lassen sich sieben bis neun Liter 50-prozentiger Törkölypálinka herstellen. Zu den EU-Bestimmungen möchte ich mich lieber nicht äußern. Zur Frage am Rande: ein eigener Artikel ist prinzipiell schon angemessen, denn Törkölypálinka ist ein Hungarikum, allerdings gibt es bei diesem Artikel meiner Meinung nach noch viel zu verbessern. --JasN (Diskussion) 22:45, 3. Mär. 2022 (CET)Beantworten
Und noch einmal darf ich danke sagen!
Ah ja ... niedrige Temperatur verhindert "böse" Essigsäurebakterien. Aber weil sie auch die "guten" Hefepilze behindert, dauert das Ganze entsprechend länger. – Bei der geringen Alkohol-"Ausbeute" wird's gut sein, dass der Trester zuvor schon Wein geliefert hat und in der Brennerei nur noch zweitverwertet wird.
Hach! ... wenn die ganzen Sachen, die Du mir hier so freundlich ausbreitest, nur schon im Artikel stünden ... – Aber vor den Ausbau des Artikels haben die Götter die Belegpflicht (aka. den Schweiß) gesetzt (sehr frei nach Hesiod).
Danke. -- Martinus KE (Diskussion) 13:36, 4. Mär. 2022 (CET)Beantworten