Diskussion:Tonnenideologie

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Letzter Kommentar: vor 6 Jahren von Stefan Neumeier in Abschnitt Kohle
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Kohle[Quelltext bearbeiten]

Der Absatz mit der Kohle ist einfach unpassend. Zitat: "Die Qualität der Kohle spielte hierbei keine Rolle." Natürlich sollen die Bergleute die Kohle, die eben da ist, einfach abbauen. Nichts anderes ist die Aufgabe der Bergleute. Sie sollen nicht nach der qualitativ besten Kohle suchen. --Zitronenpresse (Diskussion) 14:43, 17. Jul. 2012 (CEST)Beantworten

Nochmal, weil es wohl noch nicht alle verstanden haben. Das Messen von Kohle in Tonnen zur Bewertung der Leistung des Berbaus ist sinnvoll und kein Fall von Tonnenideologie. Das Bewerten der Produktion an Maschinen in Tonnen ist in der Regel ein Beispiel für Tonnenideologie. --Zitronenpresse (Diskussion) 15:54, 17. Jul. 2012 (CEST)Beantworten
Das Messen von Kohleproduktion (oder anderen Bergbauprodukten) in Tonnen ist nur sehr bedingt sinnvoll. Es gibt sehr unterschiedliche Qualitäten von Kohle. Siehe z.B. Braunkohle#Einteilung. Und natürlich hat das Abbauverfahren etwas mit der Qualität und Menge der produzierten Kohle zu tun. Aber in dem von Dir gelöschten Absatz geht es um etwas anderes: Die Hennecke-Bewegung war sicher ein herausragendes Beispiel von Tonnenideologie: Adolf Hennecke wurde ja gerade in einen so präparierten Schacht gesetzt, damit er eine unglaubliche Schichtleistung (in Tonnen) erzielte. Dies war in keiner Weise repräsentativ oder sinnvoll, wurde aber dennoch in der offiziellen Propaganda (der genau deswegen Tonnenideologie nachgesagt wurde) herausgestellt. Und der einzige Weg, sich den unrealistischen Normen unter normalen Bedingungen zu nähern war eben der Verzicht auf Qualität zu Gunsten von Menge.--Karsten11 (Diskussion) 16:12, 17. Jul. 2012 (CEST)Beantworten
Die Bewertung der Arbeitsleistung eines Bergmanns in Tonnen ist sinnvoll. Das fällt nicht unter das Stichwort Tonnenideologie. Dass Hennecke bei seiner Hochleistungsschicht sich einen besonders günstigen Abbauort reserviert hat, ist ein anderer Schuh und hat mit dem Lemma nichts zu tun. --Zitronenpresse (Diskussion) 16:23, 17. Jul. 2012 (CEST)Beantworten
Sieht die Literatur aber anders Beispiel--Karsten11 (Diskussion) 16:31, 17. Jul. 2012 (CEST)Beantworten
Deine Literaturstelle schreibt von der Hennecke-Bewegung also von dem, was nach Henneckes Leistungsschicht in anderen Bereichen kam. Im Artikel schreibst du von Hennecke selber. Und es bleibt dabei, die Abrechnung einer Bergmannsleistung in Tonnen oder Kubikmetern ist sinnvoll. --Zitronenpresse (Diskussion) 16:49, 17. Jul. 2012 (CEST)Beantworten
Ich habe den Absatz umformuliert, das deutlich wird, dass zwar Hennecke Bergmann war, die Hennecke-Bewegung aber branchenübergreifend war. Ich hoffe, Deinen Bedenken nun entsprochen zu haben.--Karsten11 (Diskussion) 09:36, 18. Jul. 2012 (CEST)Beantworten

So richtig passen tut es immer noch nicht. Laut Einleitung steht Tonnenideologie für eine Art Produktionsplanung. Die Stachanow- und Henneckebewegung ist aber keine Produktionsplanung. Da ging es um Normübererfüllung. Das passt nicht so richtig zusammen. Du hast als Quelle dafür, dass die Aktivistenbewegungen vielfach in der Literatur genannt würde, eine Studienarbeit und eine Literaturstelle von 1969. Das sieht etwas dünn aus. Außerdem ist es kein "Kontrast", wenn einzelne Personen und Kollektive ihre Arbeitsnormen überschreiten. Der "Kontrast" zur Mangelwirtschaft besteht eher darin, dass die Pläne insgesamt als übererfüllt gemeldet wurden und eben nicht, dass einzelne Personen etwas übererfüllt haben. Und wie es deine Quelle schreibt, wurde auch nicht nur die Quantität propagiert, sondern auch die Qualität. --Zitronenpresse (Diskussion) 21:24, 19. Jul. 2012 (CEST)Beantworten

"vielfach" ist naturgemäß schwer zu belegen und kann sicher raus. Was den Kontrast betrifft: Der Volksmund beschrieb das mit den Wundern des Sozialismus: Wunder 1: Niemand arbeitet und dennoch werden alle Pläne übererfüllt. Wunder 2: Obwohl die Pläne übererfüllt werden, sind die Läden leer. Wunder 3: Obwohl die Läden leer sind, liebt jeder die Partei und wählt sie mit 100 % wieder. Der Kontrast besteht (wie der Artikel ausführt) zwischen der offiziellen Propaganda (die sich an der angeblichen Erfüllung der quantitativen Pläne festmacht) und der erlebten Mangelwirtschaft. Unabhängig hiervon: Wenn die Literatur die Aktivistenbewegungen in den Kontext der Tonnenideologie stellt, dann ist es nicht an uns, dies zu bewerten sondern wiederzugeben.--Karsten11 (Diskussion) 16:54, 21. Jul. 2012 (CEST)Beantworten
Dass es einen Widerspruch zwischen den offiziellen Verlautbarungen und der Realität in der DDR gab, ist ja unbestritten. Aber es ist einfach nicht zutreffend, dass Hochleistungen einzelner Personen einen Kontrast zur Mangelwirtschaft darstellen. Dein Text hört sich auch so an, als ob nur Quantität propagiert worden wäre, dabei schreibt deine eigene Quelle vom Titel "Brigade der besten Qualität". --Zitronenpresse (Diskussion) 17:42, 25. Jul. 2012 (CEST)Beantworten

Nach fast fünf Jahren hat sich der Diskussionsstand nicht merklich verändert. Auch ich bin der Auffassung, dass Rekordleistungen einzelner Produktivkräfte nichts zu tun haben mit der abstrakten Definition, die in der Einleitung gegeben wird (summierbare Größen usw.). Dass diese Rekordleistungen als Vorbild "vermarktet" wurden, steht eigentlich auf einem anderen Blatt und hat mit Tonnenideologie kaum etwas zu tun. Und ich habe so selten von diesem Begriff gelesen, dass ich eher an einen vorübergehenden und unklar gebrauchten Neologismus glaube als dass dieser Begriff wirklich etwas Eigenständiges bedeutet, was über "Masse statt Klasse" hinausgeht. Es müssten deutlichere Belege herangezogen werden. Stefan Neumeier (Diskussion) 21:08, 13. Jul. 2017 (CEST)Beantworten