Diskussion:UN-Schutzzone

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Es wäre schön, wenn hier einfach die Definition einer UNPA (Uno-Schutzzone) stehen gelassen wird und nicht wieder durch völlig falsche, politisierende Behauptungen ersetzt wird. Eine Anmerkung für die Falschverbesserer: Grundsätzlich ist es durchaus hilfreich, wenn man eine Quelle zitiert (z.B. die Resolutionen 819), diese auch zu lesen und nicht nur zu behaupten, was in ihr angeblich drin stehen sollte. Und die Resolution 815 so im Vergleich zu lesen, würde auch nicht schaden. Noirceuil 12:27, 12. Mai 2005 (CEST)[Beantworten]

Neutralität[Quelltext bearbeiten]

Der Artikel ist immer noch völlig falsch. Jetzt werden zwei unterschiedliche Dinge vermengt: Die UN-Schutzzonen ("United Nations Protected Areas"; siehe Resolution 815), die gab es in der Kraina, und die "Safe Areas" bzw. "Safe Havens" (sichere Gebiete bzw. sichere Häfen; siehe Resolutionen 819), die gab es in den im Artikel besagten bosnischen Städten, sie waren aber eben keine UN-Schutzzonen (UNPAs)! Die im Artikel behauptete "safe zone area" ist aber so oder so Humbuk.

Die Neutralität dieses Artikels bestreite ich nun aber nicht aus seiner fehlenden sachlichen Richtigkeit, sondern auch aus einem anderen Grund: Die UN Resolution 819 wird als ein Beleg für das bestehen der UN-Sicherheitszone in den in dem Artikel besagten bosnischen Städten aufgeführt, dabei belegt die Resolution genau das nicht. Sie wird also manipulativ benutzt. -- Noirceuil 13:07, 4. Mai 2007 (CEST)[Beantworten]

Da die o.a. Links nicht funktionieren, habe ich mich auf der Homepage des UN-Sicherheitsrates auf die Suche begeben. Dabei bin ich neben der Resolution 819 auch auf die Resolution 824 (PDF) gestoßen, wo in Punkt 3 die genannten Städte und deren Umgebung als safe areas bezeichnet werden. Nun wurde und wird das in den deutschsprachigen Medien überwiegend als UN-Schutzzone übersetzt, wobei vielleicht UN-Sicherheitszone besser gewesen wäre. Wir stellen hier aber nunmal den Sprachgrauch im deutschen Sprachraum dar. Worin dabei die Manipulation liegen soll, kann ich nicht erkennen. --Martin Zeise 22:06, 4. Mai 2007 (CEST)[Beantworten]

Begriffsklärung[Quelltext bearbeiten]

Meines Wissens wurde die deutsche Bezeichnung UN-Schutzonen zunächst für die UNPAs in Kroatien verwendet, später für die "safe areas" in BiH. Insofern ist möglicherweise eine Begriffsklärung sinnvoll. Als Hintergrundinfos hier mal eben zusammengesucht:

"Zunächst wurde die UNPROFOR in den mehrheitlich von Serben besiedelten Gebieten Ost-Slavoniens, West-Slavoniens und in der Krajina stationiert. Diese Gebiete waren zu »United Nations Protected Areas« (Schutzzonen) erklärt worden (vgl. Resolution 802, 25 January 1993). Die Aufgabe der UNPROFOR in den Schutzzonen bestand darin, den ausgehandelten Waffenstillstand zu überwachen und die vollständige Entmilitarisierung der entsprechenden Regionen, einschließlich des Rückzuges der Jugoslawischen Bundesarmee zu kontrollieren. Daneben sollte die UNPROFOR dazu beitragen, die öffentliche Verwaltung in den Schutzzonen solange aufrechtzuerhalten, bis eine politische Lösung des Konflikts erreicht werden würde. Außerdem leistete die UNPROFOR in erheblichem Maße Unterstützung für die Versorgung der Bevölkerung durch humanitäre Hilfsorganisationen (vgl. The United Nations and the Situation in the Former Jugoslavia, May 1995: 4f)." [1]

Mit der Verlegung und Ausweitung nach BiH änderte sich das Mandat von UNPROFOR und auch die Bedeutung des Begriffs der "Schutzzonen"; eine mMn gute englischsprachige Zusammenstellung steht unter [2]. Dort wird u.a. das Konzept der "safe areas" beschrieben. --RainerSti 11:35, 6. Mai 2007 (CEST)[Beantworten]

Hallo Rainer, ich denke, die von dir vorgeschlagene Begriffsklärung sollte das Problem der unterschiedlichen englischen Begrifflichkeit (und wohl auch Funktion) der Schutzzonen in Kroatien einerseits und in Bosnien und Herzegowina andererseits erklären. Dabei könnte man auch auf die Übersetzungsproblematik hinweisen. --Martin Zeise 12:31, 6. Mai 2007 (CEST)[Beantworten]
Ich habe gestern noch einige mir zugängliche deutschsprachige Literatur auf die Verwendung des Begriffs hin angesehen. Es geht dort heftig durcheinander. Die deutschen Übersetzungen "Geschützte Zone", "Schutzzone", "Sicherheitszone" werden keineswegs konsistent verwendet. Wenn ich Zeit finde, mache ich hier mal einen Vorschlag, der zumindest dies beschreibt und die UNPAs von den safe areas abgrenzt. --RainerSti 09:19, 7. Mai 2007 (CEST)[Beantworten]
Was haltet ihr von folgender Einleitung:

Der Begriff UN-Schutzzone wurde unter anderem während der Jugoslawienkriege 1991 bis 1995 mit unterschiedlichen Bedeutungen benutzt. Zunächst wurde er als deutsche Übersetzung für die „United Nations Protected Areas“ (UNPAs) in Kroatien verwendet, später auch für die aufgrund verschiedener UN-Resolutionen in Bosnien und Herzegowina eingerichteten „safe areas“. Seltener und ebenfalls uneinheitlich wurden die Bezeichnungen „geschützte Zone“ und „Sicherheitszone“ verwendet.

(Danach würde ich kurz die Unterschiede zwischen UNPAs und safe areas beschreiben. Die Massaker von Srebrenica-Geschichte ist bereits mit einem ausführlichen Artikel in WP vertreten und muss mMn hier nicht nochmal zusammengefasst werden.)

Übrigens: UNPA ist zur Zeit ein Redirect auf UN-Parlament – ich bin nicht sicher, ob diese Abkürzung im Deutschen geläufig ist. en:UNPA ist eine Begriffsklärung, wäre in de:WP wohl auch sinnvoll. --RainerSti 18:55, 7. Mai 2007 (CEST)[Beantworten]

Von meiner Seite volle Zustimmung, das scheint mir den Stand der Dinge gut abzubilden. Google wirft übrigens bei UNPA als erstes die Postverwaltung der Vereinten Nationen aus. Wahrscheinlich ist da ein BKL auch die beste Lösung. --Martin Zeise 21:46, 7. Mai 2007 (CEST)[Beantworten]
Also, von meiner Seite aus können wir das so, wie du, Rainer, es hier vorschlägst, voll übernehmen. Das deckt sich mit den von mir durchgeführten Recherchen und ist auch in sich schlüssig. --Martin Zeise 19:01, 9. Mai 2007 (CEST)[Beantworten]
Danke für die Zustimmung. Ich habe es übernommen und den Neutralitätshinweis entfernt. --RainerSti 08:40, 10. Mai 2007 (CEST)[Beantworten]

Vorschlag für Neufassung[Quelltext bearbeiten]

Der Begriff UN-Schutzzone hat in der deutschsprachigen Berichterstattung über die Jugoslawienkriege 1991 bis 1995 unterschiedliche Bedeutungen. Zunächst wurde er als Übersetzung für die englischsprachige Bezeichnung „United Nations Protected Areas“ (UNPAs) in Kroatien verwendet, später auch für die „safe areas“, die aufgrund verschiedener Resolutionen des UN-Sicherheitsrats in Bosnien und Herzegowina eingerichtet wurden. Seltener und nicht einheitlich werden auch die Bezeichnungen „geschützte Zone“ und „Sicherheitszone“ verwendet.

United Nations Protected Areas (UNPAs)[Quelltext bearbeiten]

Am 21. Februar 1992 hatte der UN-Sicherheitsrat mit der Resolution 743 den Einsatz von Friedenstruppen beschlossen, die ab März 1992 in den umstrittenen Gebieten stationiert wurden. Nach langen Auseinandersetzungen über Aufgaben und Stationierungsorte der Blauhelme einigte man sich im Frühjahr 1992 darauf, in Kroatien „Protected Areas“ („geschützte Zonen“) zu schaffen. Diese waren für Ostslawonien, Westslawonien und in der Krajina vereinbart; in der UN-Praxis wurden später die „Sektoren Ost, Nord, Süd und West“ unterschieden. Das Mandat der UN-Truppen war von einem Waffenstillstand abhängig („friedensbewahrender“, nicht „friedensschaffender“ Einsatz). Die jugoslawische Bundesarmee sollte sich aus den „Protected Areas“ zurückziehen. Paramilitärische Truppen sollten entwaffnet werden und die Blauhelme sollten für die Sicherheit der Bevölkerung sorgen. Der Einsatz wurde von dem indischen General Satish Nambiar geleitet. Neben den UN-Truppen war nur leichtbewaffnete Polizei zugelassen. Bald nach Beginn des Einsatzes war die Interpretation des Begriffs „paramilitärische Truppen“ umstritten. Letztlich gelang es vor allem im „Sektor Ost“ nicht, den Einfluss der serbischen Milizen zu verringern. Von kroatischer Seite wurden die Vereinbarungen über die UNPAs Ende Januar 1993 gebrochen. Damals drangen HV-Truppen in den UNPA-Sektor Süd und in benachbarte „pink zones“ ein, um die die mehrheitlich serbisch bewohnten UN-Schutzzonen zwischenzeitlich erweitert worden waren.

„Safe areas“[Quelltext bearbeiten]

Als sich auch in Bosnien und Herzegowina die Auseinandersetzungen zu einem Krieg ausgeweitet hatten (siehe Bosnienkrieg), wurde das UNPROFOR-Hauptquartier im Mai 1992 von Sarajevo nach Zagreb verlegt. Im gleichen Monat hatte Alija Izetbegović die UN um militärischen Beistand gebeten. Zunächst konnten Vereinbarungen mit den Kriegsparteien getroffen werden, nach denen Anfang Juli 1992 um den Flughafen von Sarajevo eine „security zone“ eingerichtet wurde. Dort und in der Stadt Sarajevo selbst wurden UNPROFOR-Beobachter stationiert und schwere Waffen unter deren Kontrolle gestellt. Der Flughafen konnte zunächst wieder für Hilfstransporte benutzt werden. In späteren UN-Resolutionen wurde das UNPROFOR-Mandat ausgeweitet auf die Sicherung von Hilfstransporten, die Überwachung eines Flugverbots und die Überwachung der Grenzen bezüglich der Einhaltung der Embargoregeln. Die Erfüllung dieser Aufgaben gelang jedoch nur teilweise.

Im Frühjahr 1993 kam es in Ostbosnien zunehmend zu Kämpfen mit hohen Verlusten auch unter der Zivilbevölkerung und zur starken Behinderung von humanitären Maßnahmen. In die Stadt Srebrenica hatten sich Tausende von Muslimen geflüchtet, die kaum versorgt werden konnten, weil die Stadt von serbischen Kräften eingeschlossen und angegriffen wurde. In der Resolution 819 des UN-Sicherheitsrats vom 16. April 1993 wurde Srebrenica und seine Umgebung zur „safe area“ erklärt. Am 21. April war die Stadt entmilitarisiert, d.h. Waffen, Munition und anderes Material waren von UNPROFOR-Einheiten beschlagnahmt worden. Dies konnte gelingen, weil die Zustimmung der Führung der bosnischen Serben vorlag. Diese hatte auf die Entwaffnung der bosnischen Muslime und die Übergabe der Stadt gehofft.

Für die am 7. Mai 1993 in der UN-Resolution 824 angekündigten weiteren „safe areas“ zum Schutz der Bevölkerung und der Flüchtlinge in Bihać, Goražde, Sarajevo, Tuzla und Žepa war jedoch kein ausreichender militärischer Schutz durch UNPROFOR-Einheiten gewährleistet. Dazu hätten diese Einheiten personell und ausrüstungsmäßig drastisch verstärkt werden und einen Kampfauftrag haben müssen, der über ihre Selbstverteidigung hinausgeht. Solche Vorschläge waren innerhalb des UN-Sicherheitsrats nicht konsensfähig. Das Mandat wurde in einer Reihe von weiteren Resolutionen nur vorsichtig ausgeweitet mit Richtlinien, die von den örtlichen UNPROFOR-Kommandeuren häufig als widersprüchlich empfunden wurden.

In den folgenden Monaten kam es immer wieder zur Behinderung von Hilfstransporten, zu Angriffen auf die Schutzzonen sowie zu Angriffen auf und Geiselnahmen von UN-Soldaten (vgl. Bosnienkrieg). Als katastrophales Versagen des UN-Engagements, besonders des Konzepts der Schutzzonen gilt das Massaker von Srebrenica im Juli 1995, das unter den Augen niederländischer Blauhelm-Soldaten stattfand.

Weblinks[Quelltext bearbeiten]


Den Absatz "Safe areas" habe ich erheblich umgeschrieben. Sagt mal, wie ihr das findet. --RainerSti 07:33, 9. Mai 2007 (CEST)[Beantworten]