Diskussion:Westerwälder Steinzeug

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Letzter Kommentar: vor 10 Jahren von Odu Siaz in Abschnitt Westerwälder Steinzeug
Zur Navigation springen Zur Suche springen

eigenständiges Westerwälder Steinzeug[Quelltext bearbeiten]

Lieber Hannibal 21, Es verwundert heute, dass trotz des lebhaften Austausches von Informationen in Form von Veröffentlichungen, Verkaufs- und Auktionsveranstaltungen der eigentliche Ursprung des Steinzeugs bis 1860 verkannt wurde. Es wurde bis dahin ganz allgemein unter "Flandrisch Steingut" beziehungsweise unter der Bezeichnung "Grès de Flandre" gehandelt. Der in Paris lebende Wiesbadener August Demmin wies in seinem "Guide céramique" 1861 auf diesen Irrtum hin. Häufig wird dies auch Dornbusch zugeschrieben, der in seinem Buch jedoch auf Demmin verweist. Seitdem wird auch ein Rheinisches Steinzeug aus Köln, Frechen und Siegburg unterschieden. Ungefähr 1860 wird Ernst Zais mit Grabungen in Grenzhausen begonnen und bis 1880 der einzige gewissenhafte Forscher gewesen sein, der im Kannenbäckerland gegraben und gründliche Differenzierungen anhand der gefundenen Scherben vorgenommen hat. Dem Westerwald zugeordnetes Steinzeug entstand in Ransbach-Baumbach, Höhr-Grenzhausen, Grenzau usw.

Ich verweise hier auf die Literatur: Gerd Kessler, Zur Geschichte des Rheinisch-Westerwäldischen Steinzeugs der Renaissance und des Barock. Otto von Falke, Das Rheinische Steinzeug , hier insbesondere das Vorwort und der Abschnitt über den Westerwald Außerdem siehe bei Wikipedia Ernst Zais --217.246.78.122 19:43, 16. Nov. 2013 (CET)__Beantworten


Lieber 217.246.78.122 (Odu Siaz?), für persönliche Ansprachen nutze bitte meine Diskussionsseite.
Zur Sache: Deine Ausführungen sind aus heutiger Sicht nicht ganz richtig bzw.etwas Einseitig. Steinzeug aus den rheinischen und westerwäldischen Töpferzentren wurde in ganz Europa verhandelt. Hauptumschlagsplätze waren dabei Köln und, für den England und Überseehandel, die holländische Hafenstädte, insbesondere Rotterdam. Außerhalb des Rheinlandes wurde das Steinzeug somit als Kölner oder auch als Flandrisches Steinzeug wahrgenommen. Als solches wurde es z.B. auch der Pariser Weltausstellung präsentiert. Für die Wahrnehmung im Rheinland, für die Händler und nicht zuletzt auch für die Töpfer galt diese Pauschalisierung jedoch nie. Auch frühen kunstinteressierten Sammlern, die sich akademisch mit dem rheinischen Steinzeug beschäftigten, war diese Differenzierung bewusst. Allerdings waren diese im 19. Jahrhundert sehr rar. Hetjens war beispielsweise einer der wenigen.
Ich erkenne jedoch, dass Du ein besonderes Interesse am Sammler Zais hast, den Du mit einbringen willst und willkommenermaßen sollst. Dessen Sammlung war eine von vielen, die ihren Weg in die Sammlung des Kölner Museums für angewandte Kunst gefunden haben. Vielleicht wäre ein Kapitel Forschungsgeschichte anzudenken. Dazu könnte ich auch noch etwas betragen. Leider sind gerade die Waren des 17./18. Jahrhunderts noch so gut wie gar nicht wissenschaftlich vorgelegt. Und wenn mir die Bemerkung gestattet ist, versuch dabei etwas nüchterner zu Formulieren. Wenn man neu in der Wikipedia ist, eckt man noch häufig an. Halte durch, es ist am Ende doch ein Hobby, das viel Freude macht. Willkommen. --Hannibal21 20:47, 16. Nov. 2013 (CET)Beantworten

Westerwälder Steinzeug[Quelltext bearbeiten]

Ernst Zais begann ca. 1860 mit seinen Grabungen und beendete seine Forschungen über das Westerwälder Steinzeug um 1885. Er verzog 1886 von Wiesbaden nach München. So war es ihm möglich Schuermans wegen seiner Veröffentlichungen über "Flanderisches Steinzeug" zu korrigieren, denn dieser reklamierte Krüge für Raeren, die er, Zais, entsprechend seiner erworbenen Kenntnisse als in Höhr-Grenzhausen hergestellt auswies.Zais kannte auch Hetjens, denn er nennt diesen "den besten Kenner der Raerener Fabrikate, außerdem hatte er dessen Sammlung ansehen können, denn er schreibt: "er besitzt ein bedeutendes bildliches Material über die keramische Tätigkeit von Köln, Siegburg und Raeren". Die Veröffentlichung von Zais' Ergebnissen, die bereits um 1886 vorlagen, erfolgten erst durch Otto von Falke 1908, nach dem Tod von Ernst Zais 1903, jedoch auf dessen testamentarische Verfügung hin. Hetjens begann erst später Richtung Westerwald zu arbeiten und Ernst Zais wusste von Bildern, die er gern einsehen wollte, um stilistische Fragen zu klären. Aber auch Hetjens' Erarbeitetes wurde noch später erst posthum veröffentlicht. Vor Ort beschäftigten sich Interessierte wie Pfarrer Müller in Grenzhausen oder Peter Dümler in Höhr mit den lokalen Tonerzeugnissen, aber alles dies geschah später. Somit war Ernst Zais einer der ersten, die Ordnung in die Zuschreibung von Steingut brachte. --Odu Siaz (Diskussion) 16:04, 20. Nov. 2013 (CET)Beantworten