Donn (Geologie)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Ein Donn ist ein fossiler, eingedeichter Strandwall, der heute im Marschland liegt und nicht mehr vom Meer beeinflusst wird.[1] Häufig sind auf diese, ehemals küstenparallele Sandbänke und Nehrungen bis zu 5 m hohe Dünen aufgeweht. Im Schutz der Wälle konnten sich Moorlandschaften bilden.[2] Diese langgestreckten Strandwälle stellen in den eher nicht belastbaren Marschböden Flächen mit tragfähigem Baugrund dar. Daher sind diese ehemaligen Strandwälle heute in der Regel bebaut und anthropogen stark beeinflusst.[3] Die wenigen, heute noch ursprünglichen Landschaftsformen sind größtenteils als Geotope geschützt.[4]

Derartige fossile Strandwälle sind insbesondere an der Westküste von Schleswig-Holstein, im südlichen Teil von Dithmarschen verbreitet. Einige Namen von Ortschaften, wie z. B. Sankt Michaelisdonn oder Hochdonn leiten sich von diesen Landschaftsformen ab.[5]

Bebauter und bewaldeter St. Michaelisdonn am linken Bildrand, rechts ist die bewaldete fossile Kliffkante Klev zu sehen.

Beispiele (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Sankt Michaelisdonn
  • Elpersbüttler Donn / Averlaker Donn
  • Dingerdonn
  • Hochdonn

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ad-hoc-AG Geotopschutz: Arbeitsanleitung Geotopschutz in Deutschland – Leitfaden der Geologischen Dienste der Länder der Bundesrepublik Deutschland. Bundesamt für Naturschutz (Hrsg.), Angewandte Landschaftsökologie, Heft 9, Bonn-Bad Godesberg 1996.
  2. Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein: Quer durch Schleswig-Holstein – Unseren Boden begreifen. Schriftenreihe LLUR SH – Geologie und Boden, Heft 13, 3. Auflage, Kiel 2011, ISBN 978-3-937937-37-3, S. 66f.
  3. Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein: Quer durch Schleswig-Holstein – Unseren Boden begreifen. Schriftenreihe LLUR SH – Geologie und Boden, Heft 13, 3. Auflage, Kiel 2011, ISBN 978-3-937937-37-3, S. 67.
  4. Anlage 2 des Landschaftsentwicklungsplanes (LEP) Ditmarschen, S. 2, abgerufen am 20. April 2015
  5. Hansjörg Küster: Geschichte der Landschaft in Mitteleuropa: Von der Eiszeit bis zur Gegenwart. C.H.Beck, 2010, ISBN 978-3-4066-0848-3, S. 144.