Dornachried

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Bannwald
„Dornachried“
Lage Fronreute und Wolpertswende im Landkreis Ravensburg, Baden-Württemberg, Deutschland
Fläche 64,583 ha
Kennung 100036
Geographische Lage 47° 53′ N, 9° 35′ OKoordinaten: 47° 53′ 0″ N, 9° 35′ 28″ O
Dornachried (Baden-Württemberg)
Dornachried (Baden-Württemberg)
Meereshöhe von 578 m bis 584 m
Einrichtungsdatum 1. Januar 1924
Verwaltung Forstdirektion Tübingen
f6
f2

Das Gebiet Dornachried ist ein mit Verordnung vom 1. Januar 1924 ausgewiesener Bannwald (Schutzgebiet-Nummer 100036) im Süden des deutschen Landes Baden-Württemberg.

Definition[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Baden-Württemberg sind Bannwälder Totalreservate, in denen jegliche Nutzung per Rechtsverordnung verboten ist. In anderen Ländern Deutschlands sind die Totalreservate unter dem Namen Naturwaldreservat, Naturwaldparzelle, Naturwaldzelle oder Naturwald bekannt. Bannwälder dienen der wissenschaftlichen Erforschung natürlicher Abläufe in Wäldern. Durch ihren Reichtum an Struktur und abgestorbenem Holz sind Bannwälder Rückzugsgebiete für viele bedrohte Tier-, Pflanzen- und Pilzarten.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der etwa 65 Hektar (ha) große, zum Naturraum Oberschwäbisches Hügelland gehörende Bannwald Dornachried liegt auf einer Höhe von etwa 580 m ü. NN, je rund zwei Kilometer nördlich der Fronreuter und südöstlich der Wolpertswender Ortsmitte im Landkreis Ravensburg.

Die gesamte Fläche verteilt sich zu 48,1 Prozent (= 31,07 ha) auf das Fronreuter und 51,9 Prozent (= 33,51 ha) Wolpertswender Gemeindegebiet.

Schutzzweck[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die überwiegende Fläche des Waldschutzgebiets ist Teil des in die nationale Vorschlagsliste zur Meldung an die Kommission für den Aufbau und den Schutz eines Europäischen ökologischen Netzes Natura 2000 aufgenommenen Gebiets mit der Bezeichnung „Feuchtgebiete um Altshausen“.

Wesentlicher Schutzzweck ist es, die unbeeinflusste, spontane Entwicklung gebietstypischer Waldgesellschaften (submontaner Wimpernseggen-Buchen-Tannen-Wald, artenarmer Buchen-Eichen-Tannen-Wald, Eschen-Erlen-Wald der Talsohlen und Rinnen, Erlen-Bruchwald, Fichten-Moorrandwald, Kiefern-Moorrandwald, Bergkiefern-Hochmoor) mit ihren standortstypischen Tier- und Pflanzenarten zu sichern und zu fördern, sowie die wissenschaftliche Beobachtung der Entwicklung zu gewährleisten. Dies beinhaltet den Schutz der Lebensräume und -gemeinschaften, die sich im Gebiet befinden, sich im Verlauf der eigendynamischen Entwicklung des Waldbestandes innerhalb des Schutzgebietes ändern oder durch die eigendynamische Entwicklung entstehen.[1]

Zusammenhang mit anderen Schutzgebieten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben dem FFH-Gebiet „Feuchtgebiete um Altshausen“ (Schutzgebiet-Nummer DE-8023-341) ist das Dornachried Teil des NaturschutzgebietsDornacher Ried mit Häckler Ried, Häckler Weiher und Buchsee“ (4.001) und des VogelschutzgebietsBlitzenreuter Seenplatte mit Altshauser Weiher“ (DE-8123-441).

Betreuung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wissenschaftlich betreut wird der Bannwald Dornachried durch die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA).

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Dornachried – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Steckbrief des Bannwaldes im Schutzgebietsverzeichnis der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg: Verordnung, §3 „Schutzzweck“ und §4 „Spezieller Schutzzweck“