Dreżewo

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Ehemaliges Schloss Dresow

Dreżewo (deutsch Dresow) ist eine Ortschaft in der polnischen Woiwodschaft Westpommern. Sie ist der Landgemeinde Karnice (Karnitz) im Powiat Gryficki (Greifenberger Kreis) zugeordnet.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortschaft liegt in Hinterpommern, etwa zwei Kilometer von der Ostsee entfernt an einem kleinen Binnensee (früher als Dresower See bekannt), etwa vier Kilometer nordwestlich von Karnice (Karnitz), 15 Kilometer westlich von Trzebiatów (Treptow a. d. Rega) und 25 Kilometer nordwestlich von Gryfice (Greifenberg i. Pom.).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach einer in Zirkwitz ausgefertigten Urkunde schenkte Herzog Bogislaw IV. von Pommern das Dorf 1287 dem Nonnenkloster bei Treptow. 1369 wurde die Ortschaft vom Inhaber Tiede zu Dresow an die Familie Karnitz verkauft. Um 1784 befand sich Dresow im Besitz von Carl Gottfried Zimmermann. Seit 1859 befand sich das Gut im Besitz des Generalkonsuls und Geheimen Kommerzienrats Schlutow zu Stettin.

Zum Gutsbezirk gehörten die beiden abseits des Dorfs gelegenen Wohnplätze Helle, auch Alte Ziegelei genannt, und Heideschäferei.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Dresow 1945 von der Roten Armee besetzt und anschließend – wie ganz Hinterpommern – unter polnische Verwaltung gestellt. Soweit sie nicht geflohen waren, wurden die Bewohner des Gutsbezirks ab 1946 von nach Kriegsende zugewanderten polnischen Milizionären vertrieben. Der Gutsbezirk Dresow wurde in Dreżewo umbenannt.

Demographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anzahl Einwohner
Jahr Einwohnerzahl Anmerkungen
1822 162 mit dem Wohnplatz Helle, auch Alte Ziegelei genannt, der Heideschäferei und der Windmühle[1]
1867 222 am 3. Dezember[2]
1871 231 am 1. Dezember, ausschließlich Evangelische[2]
1933 344 [3]
1939 323 [3]

Kirchspiel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die bis 1946 vorhandene Bevölkerung war evangelisch und besuchte, mit Ausnahme der Alten Ziegelei und der Heideschäferei, die Dorfkirche zu Groß Justin, die zur Treptower Synode gehörte.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern. Stettin 1784, S. 423–424, Nr. 23 (online).
  • Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogthums Pommern und des Fürstenthums Rügen. Teil II, Band 6: Kreise Kamin und Greifenberg, Anklam 1870, S. 946–947 (online).

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Friedrich von Restorff: Topographische Beschreibung der Provinz Pommern mit einer statistischen Uebersicht. Berlin und Stettin 1827, S. 175, Nr. 7 (online).
  2. a b Königliches Statistisches Bureau: Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preußischen Staats und ihre Bevölkerung. Teil III: Provinz Pommern, Berlin 1874, S. 72–73, Nr. 95 (online).
  3. a b Michael Rademacher: Provinz Pommern – Landkreis Greifenberg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.