Durchseuchung

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Als Durchseuchung, auch Infektionsprävalenz[1] genannt, bezeichnet man den Verbreitungsgrad einer endemischen Infektionskrankheit in einer Population zu einem bestimmten Zeitpunkt. Dazu zählen auch die Fälle unter den ehemals erkrankten Individuen der Population, in denen die Anzeichen der Erkrankung nicht wahrgenommen oder mit der Erkrankung nicht in Verbindung gebracht wurden, beispielsweise als Ursache einer Fehlgeburt. Es ist auch von Krankheit zu Krankheit verschieden, ob eine vorübergehende oder dauerhafte Immunität erreicht wurde.[2]

Bei Herpes-simplex-Virus 1 geht man bei Erwachsenen von einer Durchseuchung von weltweit 95 % aus. Beim Dreitagefieber geht man von über 95 % bis zum vollendeten 2. Lebensjahr aus.[3] Die Durchseuchung mit Helicobacter liegt derzeit in Deutschland bei rund 40 % bei den über 40-Jährigen.[4] In der Zoologie ist die Durchseuchung von Tierarten insbesondere interessant, wenn die Krankheit auch auf den Menschen übertragbar ist. Zum Beispiel beträgt die Durchseuchung der Füchse mit dem Fuchsbandwurm in Bayern und Schwaben durchschnittlich 29 % bis 55 %,[5] die Durchseuchung der Zecken mit Borrelien 5 bis 35 Prozent.[6]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wolfgang Kiehl: Infektionsschutz und Infektionsepidemiologie. Fachwörter – Definitionen – Interpretationen. Hrsg.: Robert Koch-Institut, Berlin 2015, ISBN 978-3-89606-258-1, S. 104, Stichwort Prävalenz
  2. Roche Lexikon Medizin (Memento des Originals vom 22. Juni 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tk.de
  3. Tino F. Schwarz: Exanthema subitum: häufige Infektion im Kleinkindesalter (Memento vom 21. Juni 2006 im Internet Archive)
  4. Ärztezeitung: Helicobacter pylori: Plädoyer fürs Testen und Behandeln
  5. Bayern: Weiterhin hohe Durchseuchung mit Fuchsbandwurm (Memento vom 4. September 2006 im Internet Archive)
  6. Borrelien lauern im Grünen (Memento vom 1. September 2006 im Internet Archive)