ELNA 2 Bauform Krauss

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ELNA 2 Bauform Krauss
Nummerierung: MEE 141–142
BLE 141–142
DEG 141–142
DR 91 6277–6278
Anzahl: 4
Hersteller: Krauss
Fabriknummer 8336–8339
Baujahr(e): 1925
Ausmusterung: bis 1972
Bauart: 1' C h2t
Gattung: Gt 34.12
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 9.950 mm
Länge: 8.650 mm
Höhe: 4.300 mm
Gesamtradstand: 5.300 mm
Leermasse: 39 t
Dienstmasse: 49,4 t
Reibungsmasse: 40,2 t
Radsatzfahrmasse: 13,4 t
Höchstgeschwindigkeit: 40 km/h
Treibraddurchmesser: 1.200 mm
Laufraddurchmesser: 800 mm
Steuerungsart: Heusinger
Zylinderanzahl: 2
Zylinderdurchmesser: 430 mm
Kolbenhub: 550 mm
Kesselüberdruck: 12 bar
Anzahl der Heizrohre: 72
Anzahl der Rauchrohre: 15
Heizrohrlänge: 3.500 mm
Strahlungsheizfläche: 6,5 m²
Überhitzerfläche: 21,6 m²
Verdampfungsheizfläche: 58,35 m²
Wasservorrat: 6 m³
Brennstoffvorrat: 1,6 t
Bremse: Indirekte Bremse von Knorr und Handbremse

Die normalspurigen Tenderlokomotiven ELNA 2 Bauform Krauss waren Dampflokomotiven für den gemischten Betrieb aus dem ELNA-Programm von Krauss und wurden 1925 für die Mühlhausen-Ebelebener Eisenbahn und die Butzbach-Licher Eisenbahn gebaut.

Die beiden Lokomotiven der Mühlhausen Ebelebener Eisenbahn kamen zur Deutschen Reichsbahn. Es ist keine Lokomotive erhalten geblieben.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mühlhausen Ebelebener Eisenbahn 141–142[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Eisenbahn-Gesellschaft Mühlhausen-Ebeleben (MEE) erhielt 1925 zwei Lokomotiven, um ältere Fahrzeuge aus der Zeit um 1896 zu ersetzen. Sie wurden im Personenzugdienst und leichten Güterzugdienst eingesetzt.

Deutsche Reichsbahn 91 6277–6278[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Lokomotiven kamen 1949 durch Verstaatlichung der MEE in den Bestand der Deutschen Reichsbahn und erhielten die Betriebsnummern 91 6277–6278. 1950 waren die Maschinen in Gotha stationiert. Ab 1953 gehörten sie zum Bahnbetriebswerk Arnstadt, wo sie bis zu ihrer Ausmusterung blieben. Die 91 6277 erhielt noch die EDV-Nummer 91 6277-7 und wurde 1971 abgestellt.[1]

Butzbach-Licher Eisenbahn 141–142[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Butzbach-Licher Eisenbahn kaufte ebenfalls 1925 zwei Lokomotiven, die wie die beiden Maschinen der MEE die Nummern 141–142 erhielten.[2] Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden sie von der Deutschen Eisenbahn-Gesellschaft übernommen und behielten ihre Bezeichnungen. Sie waren bis Ende der 1960er Jahre auf ihrer Stammstrecke im Einsatz und wurden dann ausgemustert sowie verschrottet.

Konstruktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Lokomotiven hatten gegenüber der Standardausführung der ELNA 2 einen sehr niedrigen Speisedom, die Schiebergehäuse hatten oben Abrundungen sowie einen vergrößerten Wasserbehälter durch einen Zusatztank über dem Umlauf.

Im Merkbuch der Deutschen Reichsbahn besitzen sie den Gattungsvermerk Gt 34.13. Beim Verwiegen in der VES-M Halle wurde festgestellt, dass die hintere Kuppelachse eine Achslast von über 13 t besaß, während die Laufachse der hecklastigen Lok lediglich 9,2 t auf die Achslastwaage brachte.[3]

Die Länge über Puffer war um etwa 200 mm größer als bei der Normalvariante. Der Blechrahmen bestand aus Platten mit einer Dicke von 20 mm, in den der größere Wasserkasten eingehängt wurde. Die bei Ablieferung vorhandene Heusinger-Steuerung wurde bei den Lokomotiven der Deutschen Reichsbahn durch Nicolai-Schieber, ersetzt.

Die Kesselsicherheitsventile waren von der Bauart Ramsbotton. Auf der relativ großen Rauchkammer saß der für Krauss typische große Schornstein. Gespeist wurde der Kessel von zwei Strahlpumpen mit einer Förderleistung von 125 l/min.

Das Führerhaus hatte Blendschirme und einen schmalen Lüftungsaufsatz. Der hinter dem Führerhaus sitzende Kohlekasten hatte bei Anlieferung eine gerade Rückwand. Die BLE-Lokomotiven hatten zusätzlich eine abgeschrägte Rückwand.[4] Die Lokomotiven bei der Deutschen Reichsbahn erhielten einen halbhohen Aufsatz, später einen schrägen größeren Aufsatz für Braunkohle. Abgebremst wurden die gekuppelten Radsätze einseitig von vorn. Der Sandstreuer war handbedient und sandete den ersten Radsatz von vorn und den zweiten von hinten. Sie besaßen ursprünglich Petroleumbeleuchtung, die später gegen eine elektrische mit einem Turbogenerator ausgetauscht wurde.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Andreas Knipping, Klaus Peter Quill, Andreas Stange, Jürgen-Ulrich Ebel: Die 6000er der Deutschen Reichsbahn. EK-Verlag, Freiburg 2001, ISBN 3-88255-160-7, S. 194–195.
  • Manfred Weisbrod, Hans Wiegard: Dampflokomotiven Band 6 Regelspurige Privatbahnlokomotiven bei der DR. Transpress Verlag, Stuttgart 1998, ISBN 3-344-71044-3, S. 165–167.
  • Reinhard Laubsch, Harald Rockstuhl: Die Geschichte der Mühlhausen-Ebelebener Eisenbahn. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2020, ISBN 978-3-95966-460-8, S. 260–263.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Andreas Knipping, Klaus Peter Quill, Andreas Stange, Jürgen-Ulrich Ebel: Die 6000er der Deutschen Reichsbahn. EK-Verlag, Freiburg 2001, ISBN 3-88255-160-7, S. 195.
  2. Bilddokumente auf eisenbahnstiftung.de
  3. Manfred Weisbrod, Hans Wiegard: Dampflokomotiven Band 6 Regelspurige Privatbahnlokomotiven bei der DR. Transpress Verlag, Stuttgart 1998, ISBN 3-344-71044-3, S. 165.
  4. Heckansicht der BLE 142 aus dem Jahr 1960 auf eisenbahnstiftung.de.