Eberhard zu Solms-Sonnenwalde

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Eberhard Graf zu Solms-Sonnenwalde (* 2. Juli 1825 in Kotitz bei Bautzen; † 29. Juni 1912 in Berlin) war ein deutscher Diplomat.

Leben

Eberhard zu Solms-Sonnenwalde besuchte von 1839 bis 1843 die Ritterakademie zu Brandenburg, trat dann in das Regiment der Gardes du Corps ein, wo er 1844 Offizier wurde, 1846 wurde er an der preußischen Gesandtschaft in Dresden attachiert, 1853 war er als Legationssekretär, Geschäftsträger in Wien, 1859 wurde er nach Sankt Petersburg gesandt, 1861 wurde er zum Gesandtschaftssekretär erster Klasse in Wien befördert. 1863 wurde er an die preußische Gesandtschaft in Paris versetzt. Am 20. Januar 1872 heiratete er Odette Louise Lafitte (* 20. Juni 1840 in Paris), welche die französische Staatsbürgerschaft besaß, worauf ihn Wilhelm I. vorübergehend aus dem diplomatischen Dienst entließ.

Von 1872 bis 1873 war er Gesandter des Deutschen Reichs in Rio de Janeiro.[1] Von 1873 bis 1874 war er preußischer Gesandter in Dresden. Von 1878 bis 1887 war er außerordentlicher Gesandter und Ministre plénipotentiaire des Deutschen Reichs beim spanischen König Alfons XII. und verhandelte im Konflikt [2] durch die Besetzung der Yap aus der Karolineninselgruppe durch Truppen des Deutschen Reichs.[3][4]

1889 war Solms Botschafter von Wilhelm II. bei Maria Christina von Österreich in Spanien.[5]

1892 war Solms Botschafter von Wilhelm II. bei Umberto I. von Italien.[6] Er verhandelte mit Antonio Starabba di Rudinì. Ende 1893 wurde Solms von Bernhard von Bülow als Botschafter des Deutschen Reichs in Italien abgelöst.[7] 1899 duellierte sich sein Sohn mit einem Graf von der Schulenburg.[8]

Mitte 1900 war Solms kaiserlicher Beauftragter für das freiwillige Sanitätswesen in China und bedankte sich für den Einsatz des American Hospital Ship Maine bei der Niederschlagung des Boxeraufstandes und bot Sanitätseinrichtungen des Deutschen Reichs US-Streitrkräften an.[9]


VorgängerAmtNachfolger
Preußischer Geschäftsträger in Wien
1853
1881-1887: Franz Egon Freiherr von den Brincken (* 1835; † 1906)
Julius Alexander Aloys Saint Pierre[10]Deutscher Gesandter in Rio de Janeiro
1872–1873
Xaver Uebel
Daniel Bernhard Weisweiller
1869– Freiherr Karl August Ernst Konstantin Heinrich Julius von Canitz und Dallwitz
Deutscher Botschafter in Spanien
1878–1887
Joseph Maria von Radowitz
Robert von KeudellDeutscher Botschafter in Italien
1887–1893
Bernhard von Bülow

Einzelnachweise

  1. http://www.brasil.diplo.de/Vertretung/brasilien/de/__pr/140_20Bilaterale_20Beziehungen__dt.html
  2. Correo nacional. In: La Iberia. 14 octubre 1884, Al decir de La Iberia, el ministro plenipotenciario de Alemania, conde de Solms-Sonnewald, ha formulado enérgicas reclamaciones basadas en los perjuicios sufridos por el comercio de su país con motivo de la detención que han experimentado en Irún importantes remesas de artículos que resultan averiados por las lluvias, las fumigaciones y los desinfectantes; Spain’s Indignation. A Mob’s Protest Against Germany – Discussing Bismarck’s Intention. In: The New York Times. 31. August 1885, pdf
  3. Not Disposed To Fight. Germany Offers To Settle With Spain Amicablby. In: The New York Times. 8. September 1885, pdf
  4. Spain’s Dispute With Germany. Settling The Trouble Amicably - Alfonso’s Letter To William. In: The New York Times. 10. September 1885, pdf
  5. The Geffcken-Morier Affair. In: The New York Times. 19. Januar 1889, pdf
  6. Emperors in Conference. Plan for a Meeting of the Czar and Austria’s Ruler. In: The New York Times. 19. Juni 1892, pdf
  7. Condensed Cablegrams. In: The New York Times. 28. Dezember 1893, pdf
  8. Fatal Duel Between German Officers. In: The New York Times. 13. August 1899, pdf
  9. International Hospital Courtesies. In: The New York Times. 26. August 1900, pdf
  10. Julius Alexander Aloys Saint Pierre (* 6. April 1813 Lingen (Ems); † 2. Oktober 1871 Gütersloh) Wirklichen Legationsrath, Sprachlehrer u. Kreispostdirektor in Frankfurt/M., Emigrant, M.: NN, verh. m.: Anna Wichmann aus Arnsberg.