Edrington Castle

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Edrington Castle ist eine abgegangene Höhenburg in der schottischen Grafschaft Berwickshire (heute Teil der Verwaltungseinheit Scottish Borders), etwa 8 km westlich der englischen Stadt Berwick-upon-Tweed. Spätestens seit dem 14. Jahrhundert gab es an dem steilen Hügel oberhalb der Edrington Mill, einer Mühle am Fluss Whiteadder Water, eine Burg. Auch wenn davon oberirdisch heute nichts mehr erhalten ist, so ist die Ruine noch in der aktuellen Karte des Ordnance Survey verzeichnet.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tytler bemerkt, dass in der Grenzkrise von 1481 die Grenzbarone und denjenigen, deren Anwesen am Meer lagen, befohlen wurde, ihre verschiedenen Burgen in Verteidigungsstellung zu bringen. Dazu gehörte auch Edrington Castle.[1] Im Juli 1482 nahm Richard, Duke of Gloucester, der spätere englische König Richard III., mit seiner Armee die Burg ein und brannte sie nieder. Wenig später wurde sie auf Befehl (und vermutlich auch auf Kosten) des schottischen Parlaments neu erbaut und befestigt.

Robert Pitcairn notierte am 7. April 1529 die „Vergebung für Richard Lauder von The Bass und elf andere wegen der verschwörerischen Verabredung, Wiedereinfassung und Unterstützung von Archibald Douglas, 6. Earl of Angus (der für vogelfrei erklärt worden war), George Douglas, seinen Bruder, und Archibald, ihren Onkel“, denen Lauder auf Edrington Castle Zuflucht gewährt hatte. Die Douglases gingen später über die Grenze ins Exil nach England.

Um 1546 wurde Edrington Castle erneut von den Engländern eingenommen und im selben Jahr forderten die Schotten, das ihnen ihr „Haus in Edrington“ sofort zurückgegeben werden sollte. Gemäß dem Vertrag, der in der Kirche von Norham unterzeichnet worden war, zog König Eduard VI. mit seinen Mannen ab.

Edrington Castle, so scheint es, wurde als Residenz später durch den Peel Tower in Nether Mordington, heute Edrington House, ersetzt, vermutlich, als dieses 1750 neu gebaut wurde.[2] Die Gemeinde Mordington hat über Edrington Castle verzeichnet, dass „an der Schwelle des 18. Jahrhunderts der Turm und die Zinnen größtenteils intakt“ waren, und Gauld bemerkt, dass „an der Schwelle zum 18. Jahrhundert Edrington Castle immer noch vier Stockwerke hoch war, eine beherrschende Ruine, die auf dem Gipfel einer Klippe, der von Bäumen umschlossen ist, sitzt. Von der Westseite war die Burg nicht erreichbar und darauf vorbereitet, dem Ansturm einer Invasion von den englischen Ufern des Tweed zu widerstehen.“[3] James Logan Mack sagte auch: „Nach der Union [1707, zwischen England und Schottland] verfiel es“.[4] Das Statistical Accout of Scotland erwähnt: „Edrington Castle, Ruinen, benötigt unsere Aufmerksamkeit“.[5]

Cawderstanes 1990

Einhundert Jahre später bezeichnete der Ordnance Gazetteer Edrington Castle immer noch als „ruinierte Festung“.[6] Allerdings schreibt der Castellated & Domestic Architecture of Scotland from the 12th to the 18th Century, das es damals „das schiere Fragment einer alten Burg, ein Ort von einiger Bedeutung in den Grenzkriegen,“ war.[7] 1892, im Erscheinungsjahr der obengenannten Publikation, hatte Mr Edward Grey, der neue Eigentümer des Anwesens von Edrington, ein neues Landhaus in der Nähe der alten Burg vollenden lassen, das Cawderstanes genannt wurde. Bauernhäuser umschlossen die Burgruine und integrierten sogar Teile davon. Fast sicher ist, dass die Bauarbeiter, die das Landhaus erstellten, Bausteine von der Burgruine dafür verwendeten.

1909 schrieb Maxwell: „Edrington Castle, gegenüber Paxton, einst ein Ort großer Stärke und Bedeutung, wurde fast bis auf die Grundmauern abgetragen.“[8] In The Sixth Report & Inventory of Monuments & Constructions in the County of Berwick heißt es: „Diese Burg liegt etwa 3½ Meilen westlich von Berwick auf einem felsigen Ufer über dem Whiteadder Water. Ein schieres Fragment ist übriggeblieben, angrenzend und integriert in Bauernhäuser.“[9] Gauld lamentiert, dass die Burg „mehr unter der Aufmerksamkeit lokaler Wandalen gelitten hat, als unter den Engländern“.[3]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Patrick Fraser Tytler: The History of Scotland. Edinburgh 1866. Band IV: S. 226. Band V: S. 204.
  2. Timothy Pont: Karte von Mercia in Blaeu’s Atlas.
  3. a b H. Drummond Gauld: Brave Borderland. London 1934.
  4. James Logan Mack: The Border Line. Edinburgh 1924.
  5. Statistical Account of Scotland. Band 15. Um 1795.
  6. Ordnance Gazetteer. Edinburgh 1885.
  7. The Castellated & Domestic Architecture of Scotland from the 12th to the 18th Century. Band IV. Edinburgh, 1892.
  8. Sir Herbert Maxwell, Bt.: The Story of the Tweed. London 1909.
  9. The Sixth Report & Inventory of Monuments & Constructions in the County of Berwick. Her Majesty’s Stationery Office, Edinburgh 1915.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Alexander Wisbet: Systems of Heraldry. Edinburgh, 1722.
  • The Register of The Privy Council of Scotland. Band III. Edinburgh 1880. S. 118–119.
  • Lachlan Shaw: History of the Province of Moray. 3 Bände. Glasgow 1882.
  • John J. Reid B.A.: Early Notices of the Bass Rock and its Owners in The Proceedings of the Society of Antiquaries of Scotland. Edinburgh, Dezember 1885.
  • George Burnett, LL.D., Lord Lyon King of Arms (Herausgeber): The Exchequer Rolls of Scotland 1480–1487. Edinburgh 1886. Band IX. S. 63/4. 81, 145, 157.
  • Joseph Bain: Calendar of Documents Relating to Scotland. Edinburgh 1888. Band 4. Nr. 1445. S. 294.
  • John Scott: Berwick-upon-Tweed, The History of the Town and Guild. London 1888.
  • A. E. J. G. Mackay, M.A., LL.D. (Herausgeber): The Exchequer Rolls of Scotland 1513–1522. Edinburgh 1893. Band XIV. S. 619–620.
  • J. Stewart-Smith: The Grange of St.Giles. Edinburgh 1898.
  • Donald Crawford (Herausgeber): Journals of Sir John Lauder, Lord Fountainhall, 1665 - 1676. Donald Crawford. Edinburgh 1900. S. 202.
  • A. Thomson: Coldingham Parish & Priory. Galashiels 1908.
  • Grodon Donaldson (Herausgeber): Register of the Privy Seal of Scotland 1567 - 1574. D. Litt. Band vi. Nr. 355. Edinburgh 1963. S. 76.
  • Professor E. L. G. Stones (Herausgeber): Anglo-Scottish Relations, 1174-1328. Nr. 172. Oxford 1965. S. 345.
  • W. R. Johnson: The Parish of Mordington. Berwick-upon-Tweed 1966.
  • Reverend Walter M. Ferrier: The North Berwick Story. North Berwick, 1980.
  • The Borders Family History Society Magazine. Ausgabe Nr. 41. Oktober 1999.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Edrington Mains. In: Canmore. Royal Commission on the Ancient and Historical Monuments of Scotland, abgerufen am 4. Juli 2017.
  • Mordington. In: GENUKI. Abgerufen am 4. Juli 2017.

Koordinaten: 55° 46′ 26″ N, 2° 5′ 43″ W