Eisen(II)-nitrat

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Strukturformel
Iron(II)nitrate
Allgemeines
Name Eisen(II)-nitrat
Summenformel Fe(NO3)2
Kurzbeschreibung

hellgrüner, kristalliner Feststoff (Hexahydrat)

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
ECHA-InfoCard 100.299.155
PubChem 9815404
ChemSpider 7991154
Wikidata Q10337052
Eigenschaften
Molare Masse
  • 179,86 g·mol−1 (wasserfrei)
  • 287,96 g·mol−1 (Hexahydrat)
Schmelzpunkt

60,5 °C (Hexahydrat)[1]

Löslichkeit

hohe Wasserlöslichkeit[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Eisen(II)-nitrat ist ein anorganisches Salz aus Eisen(II)-Ionen und Nitrat. Es tritt in komplexierter Form als Hexahydrat (Fe(NO3)2 · 6 H2O) oder Nonahydrat (Fe(NO3)2 · 9 H2O) auf.

Unbeständigkeit

Eisen(II)-nitrat ist unbeständig und wird bei Gegenwart von Luftsauerstoff unter Bildung von Eisen(III)-Ionen oxidiert.

Auch unter Sauerstoffausschluss kann durch Reaktion mit Nitrat-Ionen eine Oxidation der Eisen(II)-Ionen erfolgen. Die Geschwindigkeit der Zersetzung nimmt mit steigender Temperatur und Konzentration zu und wird durch Anwesenheit von Salpetersäure beschleunigt.[4]

Darstellung

Eisen(II)-nitrat (Hexahydrat)

Eisen(II)-nitrat kann durch Umsetzung von Eisen(II)-sulfat mit Blei(II)- oder Barium(II)-nitrat hergestellt werden:[2]

Das entstehende Eisen(II)-nitrat kristallisiert als Fe(NO3)2 · 6 H2O in rhombischen, hellgrünen Tafeln aus.[5]

Alternativ gelingt die Darstellung durch Lösen von elementarem Eisen in verdünnter Salpetersäure ( < 1,034 g/cm3) unter gleichzeitiger Kühlung der Reaktion. Durch Verwendung von niedrigkonzentrierter Salpetersäure wird die Bildung von Eisen(III)-Ionen vermindert.[1]

Die Kristallisation von Eisen(II)-nitrat bei Temperaturen unter −12 °C führt zur Bildung des Nonahydrats.[2]

Verwendung

Eisen(II)-nitrat hat keine großtechnische Bedeutung. Vereinzelt gibt es Anwendungen als Katalysator für Reduktionen oder als Ausgangsstoff zur Darstellung anderer eisenhaltiger Verbindungen.[2]

Einzelnachweise

  1. a b Egon Wildermuth, Hans Stark, Gabriele Friedrich, Franz Ludwig Ebenhöch, Brigitte Kühborth, Jack Silver, Rafael Rituper: Iron Compounds. In: Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry. Band 20, 15. Juni 2000, S. 52 f., doi:10.1002/14356007.a14_591.
  2. a b c d Alan M. Stolzenberg: Iron Compounds. In: Kirk-Othmer Encyclopedia of Chemical Technology. 19. November 2004, S. 12, doi:10.1002/0471238961.0918151419201512.a01.pub2.
  3. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  4. Gus van Weert, Yuxing Shang: Iron control in nitrate hydrometallurgy by (auto) decomposition of iron (II) nitrate. In: Hydrometallurgy. Band 33, Nr. 3, Juli 1993, S. 255–271, doi:10.1016/0304-386X(93)90066-M (elsevier.com).
  5. Eisennitrate. In: Römpp Online. Januar 2014, abgerufen am 8. Februar 2023.