Elia Diodati

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Elia Diodati (* 11. Mai 1576 in Genf; † 1661 in Paris) war ein Genfer Jurist und Anwalt, der das Werk Galileos in Europa unterstützt und bekannt gemacht hat.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Elia Diodati wurde in Genf als Sohn von Pompeo und Laura Calandrini, einer aus Lucca stammenden Calvinisten-Familie geboren. Nach seinem Jurastudium in Basel und Heidelberg promovierte er in Genf zum Doktor der Rechte. 1602 zog er nach Paris, wo er Anwalt im Parlament wurde.

Während einer Italienreise im Jahr 1620 lernte er Galileo Galilei kennen. Er blieb mit ihm durch einen intensiven Briefwechsel in Kontakt. Sein ganzes Leben lang machte er die Verbreitung der neuen galiläischen Theorien in Europa und darüber hinaus zu seinem Anliegen, was ihm dank seiner zahlreichen Bekanntschaften mit den wichtigsten Vertretern der europäischen Kultur möglich war. Er förderte die Veröffentlichung der Werke Galileos in verschiedenen europäischen Staaten – gegen die Hindernisse der Inquisition in Italien. Nach Galileos Tod setzte er sein Engagement fort, indem er eine Korrespondenz mit dessen Schüler Vincenzo Viviani eröffnete, mit dem er die Absicht bekundete, die Veröffentlichung der Werke Galileos in Angriff zu nehmen. Das Projekt wurde jedoch nie abgeschlossen.[1]

Diodati starb 1661 in Paris.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Lucienne Hubler: Elie Diodati. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 22. Oktober 2019.
  • Erminia Ardissino: Galileo in Europa. Lo scambio epistolare con Elia Diodati. In: Lettere italiane. Band 59, Nr. 2, 2007, S. 187–204.
  • Stéphane Garcia: Elie Diodati et Galilei. Naissance d’un réseau scientifique dans l’Europe du XVIIe siècle. Leo S. Olschki, Florenz 2004.
  • Stéphane Garcia: Elia Diodati-Galilée: la recontre de deux logiques. In: Largo campo di filosofare. 2001, ISBN 84-607-3613-X, S. 883–894 (Inhalte des Eurosymposium Galileo 2001, Koordinatoren: José Montesinos und Carlos Solís Santos, Fundación Canaria Orotava de Historia de la Ciencia, Santa Cruz de Tenerife, Spanien, 2001).
  • John L. Heilbron: Galileo. Giulio Einaudi editore, Turin 2013.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Einige biografischen Informationen über Diodati, dem wichtigsten Verbreiter des galiläischen Werks ausserhalb Italiens, sind auf der Webseite https://brunelleschi.imss.fi.it/itineraries/biography/EliaDiodati.html zu finden (in englischer Sprache).