Erich Schönfelder (Musiker)

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Erich Schönfelder (* 1. Februar 1904 in Schneeberg (Erzgebirge); † nach 1974) war ein deutscher Volksmusikant, Gründer und Leiter der Heimatgruppe Schneeberger Maad und Dichter mehrerer Heimatlieder des sächsischen Erzgebirges.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er war das älteste von neun Kindern des Steinbrucharbeiters Emil Schönfelder und wuchs in der erzgebirgischen Bergstadt Schneeberg in ärmlichen Verhältnissen auf. Bereits als Schuljunge musste er zum Lebensunterhalt seiner Familie beitragen. Als er elf Jahre alt war, fiel sein Vater im Ersten Weltkrieg. Aufgrund fehlender finanzieller Mittel konnte er keine Berufsausbildung antreten, sondern ging 1918 als landwirtschaftlicher Hilfsarbeiter nach Magdeburg, wo er bis 1921 tätig war. Nach Schneeberg zurückgekehrt, wirkte er als Polierer beim Unternehmen August Wellner Söhne in Aue. In dieser Zeit trat er der SPD bei. Während der Weltwirtschaftskrise erfolgte 1931 seine Entlassung und Erich Schönfelder wurde arbeitslos. Erst 1938 gelang es ihm, eine Tätigkeit als Transportarbeiter bei der Papierfabrik in Schlema zu erhalten. ein Jahr später erfolgte eine Einberufung zur Deutschen Wehrmacht. Erst 1949 erfolgte seine Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft. Er erhielt eine Anstellung bei der SDAG Wismut, wo er bis 1954 bei der Betriebsfeuerwehr wirkte und an zahlreichen Einsätzen teilnahm. Anschließend erhielt er eine Stelle im Werk Schneeberg des VEB Möbelkombinats Hellerau, wo er bis ins hohe Alter im Betriebsschutz wirkte.

Schon als Schulkind fiel Erich Schönfelder durch seine klangvolle Singstimme auf. Frühzeitig erlernte er das Spielen der Zither und wurde Mitglied des Schneeberger Arbeitersängerbundes.

Nach dem Zweiten Weltkrieg trat Erich Schönfelder 1950 dem Gemischten Volkschor in Schneeberg bei. Im gleichen Jahr gründete er mit seinem Bruder Martin Schönfelder und vier Schülerinnen aus Schneeberg eine Volksmusikgruppe, aus der 1953 die Schneeberger Maad hervorgingen, die zunächst Teil des Gemischten Volkschores blieben, 1956 jedoch eigenständig in Erscheinung traten. Bei den zahlreichen Veranstaltungen der Gruppe wirkte u. a. Werner Unger als Mundartsprecher mit. Einige Lieder der Gruppe dichtete Erich Schönfelder selbst, so das Filzteichlied oder das Keilberglied.

Erich Schönfelder bestritt mit seiner Volksmusikgruppe über 1000 Veranstaltungen.[1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Werner Unger: Erich Schönfelder. Lebensbild eines verdienstvollen Bürgers unserer Stadt. In: Schneeberger Heimatbüchlein, Nr. 13, 1974, S. 30–31.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Werner Unger: Erich Schönfelder. Lebensbild eines verdienstvollen Bürgers unserer Stadt. In: Schneeberger Heimatbüchlein, 13, 1974, S. 31.