Ernst Brinkmann

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Ernst Brinkmann mit seiner Frau Anita bei einem Besuch in Mühlhausen in den 60er Jahren

Christian Hermann Ernst Brinkmann (* 10. November 1887 in Mühlhausen; † 1968 in Grevenbrück[1][2]) war ein deutscher Archivar und drei Jahrzehnte Leiter des Stadtarchivs Mühlhausen.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ernst Brinkmann war der Sohn des aus Dortmund stammenden Kaufmanns Wilhelm Brinkmann und seiner Frau Emma geb. Schmidt[1][2] und studierte von 1907 bis 1912 an der Universität Halle und der Universität Berlin Geschichte, Latein, Griechisch und Philosophie. 1912 wurde er mit der Dissertation „Die Reichsstadt Mühlhausen und der 30-jährige Krieg 1618–1630“ an der Universität Halle zum Dr. phil.[3] promoviert. Er war in den Jahren 1912 bis 1914 zunächst als Privatgelehrter und nach dem Ersten Weltkrieg als Stadtarchivar bis 1952 in Mühlhausen tätig. Er trat 1914 als Kriegsfreiwilliger in das Infanterieregiment 167 in Kassel ein, erlitt 1916 in Frankreich an der Somme eine schwere Verwundung.

Brinkmann engagierte sich in vielfältigen Aktivitäten für die moderne Geschichtsschreibung, für die Mühlhäuser Stadtgeschichte, den Mühlhäuser Altertumsverein, für die Pflege heimatsgeschichtlichen Gedankenguts und der Mühlhäuser Mundart. Er hat zahlreiche Forschungsarbeiten zur Geschichte Mühlhausens, zu Mühlhäuser Persönlichkeiten zur Genealogie und zu speziellen Archivalien erstellt.

Brinkmann trat 1952 in den Ruhestand, verließ Mühlhausen 1963 und übersiedelte zu seiner Tochter nach Grevenbrück[3] und starb 1968 im Alter von 81 Jahren. Ernst Brinkmann hinterließ zwei Kinder, drei Enkel sowie sieben Urenkel.

Veröffentlichungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Reichsstadt Mühlhausen und der Dreißigjährige Krieg in den Jahren 1618-1630 (Dissertation). A. S., John, Halle 1912
  • Aus Mühlhausens Vergangenheit. Gesammelte Vorträge u. Aufsätze. Selbstverlag des Altertumsvereins, Mühlhausen in Thüringen 1925
  • Beiträge zur Mühlhäuser Geschichte. Zur Pfingsttagung des Hansischen Geschichtsvereins und des Vereins für niederdeutsche Sprachforschung. Selbstverlag des Altertumsvereins, Mühlhausen in Thüringen 1934
  • Die Musikerfamilie Bach in Mühlhausen. Thüringer Volksverlag, Weimar, 1950
  • Mühlhausen in Thüringen. Die Stadt des Thomas Müntzers. Aus Vergangenheit und Gegenwart einer alten Stadt. Rat der Stadt Mühlhausen, Mühlhausen in Thüringen 1952

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Beate Kaiser: Ernst Brinkmann 1887–1968. Leiter des Stadtarchivs Mühlhausen 1912–1952. In: Lebensbilder Thüringer Archivare. Hrsg. vom Vorstand des Thüringer Archivarverbandes Rudolstadt, S. 24–28
  • Thüringer Archivarverband: Lebensbilder Thüringer Archivare. Wissenschaftliche Auswertungen, 2001, ISBN 978-3-00-007914-6

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Ernst Brinkmann: Die Reichsstadt Mühlhausen und der Dreissigjährige Krieg in den Jahren 1618-1630. John, 1912 (google.de [abgerufen am 20. Oktober 2020]).
  2. a b Thüringer Archivarverband: Lebensbilder Thüringer Archivare. Wissenschaftliche Auswertungen, 2001, ISBN 978-3-00-007914-6 (google.de [abgerufen am 20. Oktober 2020]).
  3. a b Michael Gockel: Rudolf Lehmann, ein bürgerlicher Historiker und Archivar am Rande der DDR: Tagebücher 1945–1964. BWV Verlag, 2018, ISBN 978-3-8305-3745-8 (google.de [abgerufen am 20. Oktober 2020]).