„Exsudat (Medizin)“ – Versionsunterschied
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=== Schorf === |
=== Schorf === |
Version vom 17. Mai 2010, 16:34 Uhr
Als Exsudat bezeichnet man in der Medizin (meist entzündlich bedingte) Absonderungen[1], im Gegensatz zu nichtentzündlichen Transsudaten. Die Absonderung der Flüssigkeit wird Exsudation genannt. Exsudate enthalten mehr als 30 g/l Eiweiß (unter anderem Enzyme), Glukose und weitere Blutbestandteile. Exsudate mit hohem Anteil von Zellen und Zelltrümmern sind eitrig.
Sammelt sich das Exsudat im Körperinneren in einer Kapsel, wird der Prozess als Serom beziehungsweise Abszess bezeichnet. Fließt das Sekret dagegen in bestehende Körperhöhlen, wird von einem Erguss gesprochen, ein eitriges Exsudat heißt dann Empyem.
Entstehung
Exsudat entsteht durch Entzündungen, zum Beispiel bei Infektionen oder Gewebsverletzungen. Die Wände der Haargefäße werden für Makromoleküle und Zellen durchlässig, um Abwehrzellen und humoralen Komponenten des Immunsystems zum Ort der Entzündung gelangen zu lassen. Der Körper versucht so, Krankheitserreger und abgestorbenes Gewebe abzusondern.
Bestandteile
Meist enthält Exsudat Beimengungen von Proteinen,
Schorf
Bei oberflächlichen Wunden (z.B. Schürfwunden) führt geronnenes Exsudat und dessen Vertrocknung zur Bildung von Schorf, volkstümlich auch Grind oder Kruste genannt.[2] Schwer heilende oberflächliche Wunden, die ständig viel Exsudat absondern, werden auch als nässende Wunde bezeichnet, denn auf ihnen kann sich kein Schorf bilden. Ist der Abfluss des Wundsekretes durch Schorf behindert, kann es darunter zur Bildung von Eiter kommen.
Einzelnachweise
- ↑ Büttner R., e.a.: Allgemeine Pathologie, Schattauer Verlag, 2003, S.56, ISBN 379452229X, hier online
- ↑ Böcker W.: Pathologie, Urban&FischerVerlag, 2008, S.132, ISBN 3437423827, hier online