Fährschiff Typ 00

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Fährschiff Typ 00 p1
Schiffsdaten
Schiffsart Barkasse
Bauzeitraum 1956 bis 1957
Stapellauf des Typschiffes 19. Juli 1956
Indienststellung 1956
Gebaute Einheiten 3
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 17,65 m (Lüa)
Breite 4,00 m
Seitenhöhe 1,90 m
Tiefgang (max.) 1,30 m
Maschinenanlage
Maschine 1 × Dieselmotor
Maschinen­leistung 80 PS (59 kW)
Höchst­geschwindigkeit 9,5 kn (18 km/h)
Propeller 1
Transportkapazitäten
Zugelassene Passagierzahl 60

Das Fährschiff Typ 00 war ein Schiffstyp der HADAG Seetouristik und Fährdienst AG, der in den 1950er-Jahren für den Einsatz im Hamburger Hafen entwickelt wurde. Der Typ 00 war Teil des Typschiffsprogramms. Die Motorbarkassen für bis zu 60 Personen wurden für den Zubringerdienst zu im Hafen liegenden Seeschiffen gebaut. Daneben wurden sie im planmäßigen Hafenverkehr auf den Fährlinien eingesetzt, wenn nach Feierabend die Fahrgastzahlen zurückgingen.

Allgemeine Daten

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Die Entwicklung des Schiffstyps 00 ging auf ein Neubauprogramm der HADAG zurück, das Ende der 1940er-Jahre gestartet wurde, um die veraltete Flotte der Reederei zu ersetzen. Geplant waren fünf Hauptschiffstypen, die auf bestimmte Anforderungen des Hafenverkehrs zugeschnitten waren. Zu diesen Anforderungen gehörte der Jollenführerdienst, für den die Barkassen des Typs 00 gebaut wurden. Jollenführerdienst bezeichnet den Zubringerdienst zu an Dalben liegenden Seeschiffen ohne Landgang.

Entsprechend dem Einsatzzweck erhielten die drei gebauten Schiffe die Namen Jollenführer 1 bis 3. Jollenführer gefolgt von einer Nummer war bei der HADAG ein häufiger Name für Schiffe mit diesem Aufgabenprofil. Im Jahre 1976 erhielten die Barkassen Namen bekannter Figuren des Dichters Wilhelm Busch.

Seit den 1970er-Jahren bis zu ihrer Außerdienststellung wurden die Barkassen von der HADAG für Hafenrundfahrten eingesetzt.[1]

Technische Daten

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Die Barkassen waren 17,65 Meter lang und 4,00 Meter breit. Der Tiefgang betrug 1,30 Meter, die Seitenhöhe 1,90 Meter. Die Schiffe waren flach gebaut, um die Brücken im Hafen unterfahren zu können. Sie waren mit einem MAN-Schiffsdieselmotor mit vier Zylindern und einer Leistung von 80 PS ausgerüstet. Der Motor trieb über ein Getriebe direkt den Propeller an. Die erreichte Geschwindigkeit betrug 9,5 Knoten.

Im Jahre 1978 wurde auf den Schiffen eine Radaranlage nachgerüstet.[1]

Jedes der drei Schiffe wurde auf einer anderen Hamburger Werft gebaut. Jollenführer 1 lief am 19. Juli 1956 unter der Baunummer 385 bei Scheel & Jöhnk in Harburg vom Stapel, wurde am 19. September 1956 abgeliefert und am 21. September 1956 mit der Nummer 19 289 in das Binnenschiffsregister eingetragen. Die Barkasse wurde am 8. Januar 1976 in Hans Huckebein nach der Titelfigur der Bildergeschichte „Hans Huckebein, der Unglücksrabe“ umbenannt.

Jollenführer 2 entstand unter der Baunummer 50 bei J.C. & H.C. Kiehn und wurde am 21. März 1957 an die HADAG abgeliefert. In das Binnenschiffsregister wurde es mit der Nummer 19 337 eingetragen. Das Schiff wurde am 8. Januar 1976 in Moritz (nach der Figur in „Max und Moritz“) umbenannt. Zuletzt war es unter dem Namen Pema in Glückstadt als Lotsenversetzboot im Einsatz. Im dortigen Außenhafen sank es in der Nacht zum 11. August 2006.[2] Das Schiff wurde im März 2008 von einer Eignergemeinschaft übernommen und soll wieder fahrfähig instand gesetzt werden.[3]

Die Jollenführer 3 wurde 1956 unter der Baunummer 76 bei Pohl & Jozwiak gebaut und am 20. Juni 1956 an die HADAG übergeben. Das Schiff wurde zweimal umbenannt, am 8. Januar 1976 in Tobias Knopp (nach der Hauptfiguer der Knopp-Trilogie) und am 21. Oktober 1981 nach dem in Hamburg geborenen Schriftsteller Wolfgang Borchert. 1993 wurde der Name von einem neu gebauten Fährschiff der HADAG übernommen.[4]

Schiffsname Indienst-
stellung
Außerdienst-
stellung
Bauwerft (Baunummer) Umbenennung (Jahr) Verbleib Zustand /
Nutzung
Jollenführer 3 1956 1993 Pohl & Jozwiak (76) Tobias Knopp (1976–1981),
Wolfgang Borchert (1981–1993),
Iyjonne
Oortkaten privat
Jollenführer 2 1957 1980 J. C. & H. C. Kiehn (50) Moritz (1976), Pema Glückstadt (Lotsenversetzboot, bis 2006), später Beidenfleth aufgelegt[5]
Jollenführer 1 1956 1993 Scheel & Jöhnk (385) Hans Huckebein (1976–1993)
  • Arnold Kludas: Hundert Jahre HADAG-Schiffe 1888–1988. Koehlers Verlagsgesellschaft, Herford 1988, ISBN 3-7822-0446-8, S. 73, 74, 79.
  • Jan Mordhorst (Red.): Die grüne Flotte. Die Geschichte eines Verkehrsmittels. In: Bemerkenswertes aus der Hansestadt. Hamburger Klönschnack. Nr. 1. Klaus Schümann Verlag, Hamburg September 2002, S. 14–30.
  1. a b Hafen Hamburg. (Memento vom 28. Juli 2014 im Internet Archive) Hamburger Abendblatt, Nr. 12, 14. Januar 1978, S. 10.
  2. Die „Pema“ ging unter. Flensburg online, 11. August 2006. Abgerufen am 19. Januar 2009.
  3. Zweites Leben für altes Lotsenschiff.@1@2Vorlage:Toter Link/www.shz.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. SHZ.de 26. März 2008. Abgerufen am 19. Januar 2009.
  4. Lebenslauf HADAG-Fähre Wolfgang Borchert elbdampfer-hamburg.de, 26. August 2017, abgerufen am 27. Mai 2020.
  5. Zweites Leben für altes Lotsenschiff.@1@2Vorlage:Toter Link/www.shz.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. SHZ.de 26. März 2008. Abgerufen am 19. Januar 2009