Ferdinand von Bredow

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Generalmajor Ferdinand von Bredow (*16. Mai 1884 in Neuruppin, † 30. Juni oder 1. Juli 1934 in Berlin-Lichterfelde (ermordet)) war ein deutscher Militär. Bredow war als Leiter der Abteilung Abwehr (militärischer Geheimdienst) im Reichswehrministerium (1929-1933) und als stellvertretender Reichswehrminister im Kabinett Kurt von Schleicher (Dezember 1932 – Januar 1933) gehörte Bredow den letzten Präsidialregierungen der Weimarer Republik vor der nationalsozialistischen Machtübernahme an.

Leben und beruflicher Werdegang

Bredow schlug der Tradition seiner uradligen märkischen Familie folgend eine militärische Laufbahn ein. Von 1912 bis 1914 besuchte er die Kriegsakademie. Von 1914 bis 1918 nahm er als Offizier im Ersten Weltkrieg an Kämpfen in Frankreich teil. Nach dem Ersten Weltkrieg in die Reichswehr der Weimarer Republik übernommen, gehörte er seit 1925 der Abwehrabteilung des Reichswehrministeriums an.

1932 wurde er zum Stellvertreter des Reichswehrministers Kurt von Schleicher und zum Chef des Ministeramtes im Reichswehrministerium bestellt, das zuvor von Schleicher geleitet worden war. In der Phase der ausgehenden Republik war Bredow als Leiter von Schleichers persönlichem „Informationsdienst“ Chef einer von mehreren miteinander in Konkurrenz stehenden Geheimdienstorganisationen, zu denen auch der Sicherheitsdienst der SS unter Führung von Reinhard Heydrich zählte.

Anfang 1933 wurde Bredow zum Generalmajor befördert. Im Januar plädierte er neben Eugen Ott und Kurt von Hammerstein-Equord für einen militärischen Staatsstreich, um den Sturz der Regierung Schleicher zu verhindern. Nachdem Schleicher diesen Plänen nicht stattgab und Ende Januar 1933 als Kanzler demissionierte, wurde am 28. Januar Franz von Papen durch den Reichspräsidenten mit der Bildung einer Regierung beauftragt, in der Adolf Hitler zum Kanzler bestellt wurde. Kurz nach dem Antritt der Regierung Hitler am 30. Januar 1933, wurde Bredow seines Amtes enthoben.

Durch seine frühere Tätigkeit mit der Vergangenheit und mit Interna der NSDAP vertraut und von Hermann Göring persönlich verfolgt, wurde Bredow im März 1933 auf einer Reise nach Frankreich in Aachen von der Gestapo verhaftet, nach Berlin überstellt und im Zuge der berüchtigten „Nacht der langen Messer“ am 30. Juni 1934, bei der Hitler seine innenpolitischen Gegner ausschaltete, von SS-Männern der Leibstandarte Adolf Hitler in ihrer Kaserne in Berlin-Lichterfelde ermordet.