„Flak-Kaserne Ludwigsburg“ – Versionsunterschied

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Die '''Flakkaserne''' im Lud
Die '''Flakkaserne''' im Ludwigsburger Stadtteil [[Oßweil]] ist eine ehemalige [[Kaserne]] des deutschen Flak-Regiments 25 und später der [[United States Army|amerikanischen Armee]]. Sie liegt zwischen den Stadtteilen Schlösslesfeld und Oßweil.
[[Bild:Haupteingang im April 2007.jpg|thumb|Haupteingang im April 2007]]

== Geschichte bis Kriegsende ==
Der Baubeginn fand Ende 1935 statt und dauerte bis zum Frühling 1937 als die ersten [[Soldat]]en und [[Offizier]]e des Flak-Regiments 25 auf das rund 19 ha große Gelände einzogen. Zuerst errichtete man mehrere Unterkunftsgebäude für die Soldaten und ein provisorischen Kasernenhof, 1938 wurde noch ein elegantes [[Offizierskasino]] gebaut. Das Richtfest fand am 12. September 1936 in Anwesenheit von Oberst Kolb (Kommandeur des Flak-Regiments 25), [[Oberst]] Heilingbrunner, damaliger Ludwigsburger Bürgermeister Dr. [[Karl Frank (FDP)|Karl Frank]] und anderer Gäste statt. Während der Feier flogen über der Kaserne Militärflugzeuge.

Für die Soldaten des Flak-Regiments wurden zur Erheiterung auch Kulturveranstaltungen wie Theater oder Varieté angeboten. So traten in der Sporthalle (die aufgrund des Denkmalschutzes nicht abgerissen wird) u.&nbsp;a. [[Zarah Leander]] und [[Ilse Werner]] auf. <ref>Stadtarchiv Ludwigsburg</ref>

Im April 1945 besetzten französische und amerikanische Truppen die Stadt [[Ludwigsburg]] und der [[Kasernenkommandant]] übergab das Areal an die Siegermächte. Nach anfänglichen Rangeleien zogen sich die Franzosen aus der Stadt zurück. Die Kontrolle über die Stadt hatte nun Captain (später [[Major]]) John Lindsay als Chef der amerikanischen Militärregierung.

== Nach dem Krieg ==
*1945-1948: die Flakkaserne wird von den Amerikanern als [[Internierungslager]] für frühere Nazis genutzt
*1948-1950: Nutzung als Flüchtlingslager für Vertriebene und Heimkehrer
*1950-1991: Sitz des 4. US-Transportbataillions
*1950-1991: Sitz des 4. US-Transportbataillions
*1991-2007: Gelände im Besitz der Bundesrepublik Deutschland
*1991-2007: Gelände im Besitz der Bundesrepublik Deutschland

Version vom 12. April 2010, 12:27 Uhr

Die Flakkaserne im Lud

  • 1950-1991: Sitz des 4. US-Transportbataillions
  • 1991-2007: Gelände im Besitz der Bundesrepublik Deutschland
  • 2007-2009: Verkauf an die Stadt Ludwigsburg, Beginn der Bebauung des Geländes im August 2007

Die Flakkaserne als Internierungslager

Als Internierungslager wurde die Kaserne vom Amerikanern Lager I.C.74 genannt. Es zählte zu den größten Nazi-Lagern der US-Armee. Nach 1948 diente die Kaserne noch zwei Jahre als Flüchtlingslager für Heimatvertriebene. Zu den Insassen zählten u. a. August Wilhelm von Preußen, Richard Walther Darré und Johann Ludwig Graf Schwerin von Krosigk. [1]

Die Flakkaserne als Stützpunkt der amerikanischen Armee

1950 ging die Kaserne in die Verwaltung der amerikanischen Streitkräfte über. Nach Umbaumaßnahmen zog ein Transportbataillion ein und blieb bis 1991. Mit Beginn des Golfkrieges, verließen die letzten Soldaten die Kaserne.

Heute

Seit 1991 steht die Kaserne verlassen. Nach dem Auszug der Soldaten musste das Gelände saniert werden, da die Erde u. a. durch Benzin verseucht war. Später kam es zum wiederholten Vandalismus; Fenster wurden zerschlagen und die Inneneinrichtung zerstört. Das Gelände ist heute stark von Pflanzen überwuchert. Zum Teil wird es noch als Abstellplatz für LKW-Anhänger oder als Übungsplatz für die Polizei genutzt. Seit Jahren wird überlegt die Gebäude abzureißen um Platz für neue Familienwohnhäuser zu schaffen. Dies ist allerdings nicht allzu leicht, weil etliche der Gebäude und der alte Baumbestand unter Denkmalschutz stehen. Zudem verlangt der Bund einen zu hohen Preis für das Gelände, was die Stadt veranlasste die Gelder vorerst anderweitig einzusetzen.

Seit 4. Mai 2007 gehört das Gelände der ehemaligen Flakkaserne der Stadt. Nach jahrelangen Verhandlungen wurde der Kaufvertrag mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) unterschrieben. Auf dem Areal soll das Neubaugebiet „Hartenecker Höhe“ entstehen. Der Kaufpreis lag bei etwa 8,25 Millionen Euro. Das knapp 18 Hektar große Gelände soll beste Voraussetzungen für ein vielfältiges, hochwertiges Wohnangebot für alle Bevölkerungsgruppen bieten. 1.600 Menschen sollen auf der Hartenecker Höhe in ein paar Jahren ein neues Zuhause finden. Abschnittweise soll das Gelände mit Geschossbauten, Reihen-, Doppel- und Einfamilienhäusern bebaut werden. Zuerst müssen aber Altlasten wie Gifte, Öl und Asbest beseitigt werden. Am 13. August 2007 haben die Abbrucharbeiten, und damit die Konvertierung in ein Wohngelände, begonnen. Die Erschließung des Geländes soll im Herbst 2008 folgen. Laut Oberbürgermeister Spec werden vielleicht bereits Ende 2009 die ersten Bewohner auf der Hartenecker Höhe einziehen können.

Denkmalschutz

Bis auf wenige Ausnahmen werden fast alle Gebäude abgerissen. Auflagen des Denkmalschutzes sind, mindestens 300 der 600 Bäume, die Turnhalle, das ehemalige Kasino, sowie das Wachhäuschen und ein Teil der Steinmauer vor dem Abriss zu bewahren. Auch das Denkmal für die Gefallen des 25. Flakregiments sowie eine Gedenktafel zum 50-jährigen Bestehen der Kaserne aus dem Jahr 1984 bleiben erhalten. [2]

Nutzung der denkmalgeschützten Gebäude

Am 18. November 2008 wurde bekannt, dass der Besitzer der Bäckerei Anders, Mark Anders, das Wachgebäude gekauft hat. Er wird das Gebäude renovieren und seine sechste Bäckerei darin eröffnen. Zudem soll im Erdgeschoss ein Cafe eröffnet werden und im Sommer soll es eine kleine Außenbewirtschaftung geben. Im Obergeschoss sind zwei Mietwohnungen geplant, das Erdgeschoss bietet neben der Filiale und dem Cafe noch Platz für eine weitere Wohnung oder gewerbliche Räume. Bis Ende 2009 soll der Umbau fertiggestellt sein.

Das Offizierskasino, erbaut 1938, beherbergt unter anderem einen Speisesaal mit Stuckdecke und Wandvertäfelung, sowie ein Kaminzimmer mit romantischem Zierwerk. Bis zu 3500 Quadratmeter Nutzfläche bietet das Haus. Neben einer Kindertagesstätte könnten noch andere Nutzungen unterkommen.

Alternativ untersucht die Verwaltung, ob eine Kindertagesstätte auch in der Sporthalle eingebaut werden könnte. Für das Kasino wird ein Restaurant gehandelt, eventuell mit einem kleinen Hotelbetrieb. Die Sporthalle könnte man sich künftig wieder als Ort für Spiel und Bewegung vorstellen, auch als Versammlungs- und Veranstaltungsstätte für die Bürger. [3]

Quellen

  1. Hauptstaatsarchiv Stuttgart
  2. Ludwigsburger Kreiszeitung
  3. Ludwigsburger Kreiszeitung