Flucht aus der Zeit
Die Skulptur Flucht aus der Zeit ist ein Werk des deutschen Bildhauers Rolf Szymanski mit Verweis auf die gleichnamige Schrift des Dadaisten Hugo Ball Die Flucht aus der Zeit (1927).[1] Sie steht in der Alten Jakobstraße im Berliner Ortsteil Kreuzberg vor dem Café Dix, welches zur Berlinischen Galerie gehört. Sie ist ein Teil einer elfteiligen Ausstellung mit dem Titel Kunst – Stadt – Raum der Berlinischen Galerie, die im öffentlichen Raum zu sehen ist.[2]
Aufbau
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Werk besteht aus einer Skulptur mit den Abmessungen 200 × 154 × 73 cm und ist aus Bronze gefertigt. Sie entstand in den Jahren 1992 bis 2004 und wurde im Jahr 2004 als Schenkung der Piepenbrock Unternehmensgruppe in der Alten Jakobstraße aufgestellt.[3]
Symbolik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Szymanski greift auch in dieser Skulptur, wie bei der Wasserträgerin auf die Vergangenheit zurück. Die lange Entstehungsgeschichte des Werkes zeigt, dass der Künstler dabei ständig sein eigenes Handeln der Vergangenheit kritisch hinterfragt hat: „Aus der Zeit zu fliehen, heißt nicht, vor der Zeit zu fliehen.“[3] Der Mensch wird aufgefordert, aus der Vergangenheit Energie für die Zukunft zu schöpfen, um diese Zukunft aktiv zu gestalten. Die Idee für dieses Werk erhielt der Künstler durch eine 2000 Jahre alte Sandale, die er im Jerusalemer Museum gesehen hat. Betrachtet man den Fuß der Skulptur, so kann man dort eine Sandalenschleife erkennen.[3]
Die Skulptur reiht sich damit in eine ganze Reihe, ähnlich gestalteter Werke wie Black Sun Press ein. Von Szymanski wird berichtet, dass er die Utopie habe, „mit einem Klumpen Material jenes Stück zu finden, das Leben aufwiegt“.[4]
Umfeld der Ausstellung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Da die Berlinische Galerie aus Platzmangel keinen eigenen Skulpturengarten unterhalten kann, kam die Idee auf, das Umfeld der Galerie zum öffentlichen Kunstraum umzugestalten. Damit sollen Spaziergänger, die hier in der Südlichen Friedrichstadt auf der Suche nach Museen wie dem Jüdischen Museum sind, signalisiert werden: „Hier bin ich bestimmt richtig.“[5]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eintrag der Skulptur auf dem Portal Bildhauerei in Berlin. Abgerufen am 28. Februar 2011.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Jürgen Dennerlohr: Szymanskis Flucht aus der Zeit bei nordbayern.de. Abgerufen am 17. Dezember 2021.
- ↑ Jörn Merkert: KUNST – STADT – RAUM. Ein Ensemble von elf Kunstwerken zwischen Berlinischer Galerie und Jüdischem Museum. Druckhaus Berlin-Mitte, Berlin 2005 (PDF-Datei ( vom 20. Oktober 2007 im Internet Archive), Skuplturenfaltplan der Berlinischen Galerie, abgerufen am 28. Februar 2011).
- ↑ a b c Rolf Szymanski, Flucht aus der Zeit, 1992–2004. ( des vom 20. November 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Informationen der Berlinischen Galerie zur Skulptur. Abgerufen am 28. Februar 2011.
- ↑ Ingeborg Ruthe: Brockiges, buckliges Leben. In: Berliner Zeitung. vom 22. Oktober 2008. Abgerufen am 28. Februar 2011.
- ↑ Kunst – Stadt – Raum zwischen Geschichte und Gegenwart. Informationen der Berlinischen Galerie zur Ausstellung. Abgerufen am 28. Februar 2011.
Koordinaten: 52° 30′ 27″ N, 13° 24′ 13,5″ O