Franz Josef Niedenzu

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Der Grabstein auf dem Johannisfriedhof in Braunsberg

Franz Josef Niedenzu (* 29. November 1857 in Köppernig; † 30. September 1937 in Braunsberg, Ostpreußen) war ein schlesischer, deutscher Botaniker. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Nied.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Niedenzu besuchte das Gymnasium in Neiße und machte dort 1878 das Abitur. Anschließend studierte er in Breslau Mathematik und Naturwissenschaften und wurde aktives Mitglied der katholischen Studentenverbindung K..St.V. Unitas Breslau im KV. Nach seinem Staatsexamen 1886 war er zunächst am Breslauer Johannesgymnasium tätig, um dann ab 1888 wissenschaftlicher Assistent des Botanikers Adolf Engler zu werden und bei ihm 1889 zu promovieren. Als Engler nach Berlin berufen wurde, ging Niedenzu ebenfalls mit ihm nach Berlin.

1892 erhielt Niedenzu den Lehrstuhl für Mathematik und Naturwissenschaften am Lyceum Hosianum in Braunsberg, das später in "Staatliche Akademie" umbenannt wurde. Niedenzu gründete 1893 den Botanischen Garten von Braunsberg[1] und züchtete dort die ersten Tomaten sowie weitere südamerikanische Pflanzen im Ostgebiet.

Niedenzus Hauptarbeitsgebiet war die Systematische Botanik, ausgehend von den Arbeiten seines Lehrers Engler, der eine neue Pflanzensystematik begründet hatte.

Niedenzu war der Herausgeber der 20. bis 22. Auflage der Flora von Deutschland von Christian August Friedrich Garcke. Niedenzu wurde berühmt für seine Arbeit über die Malpighiengewächse; für das Werk Das Pflanzenreich von Adolf Engler schrieb er das entsprechende Kapitel „Malpighiaceae“. Zum Werk Die natürlichen Pflanzenfamilien von Engler und Carl Prantl trug er neun Familienbeschreibungen bei.

Er beschrieb zahlreiche neue Arten sowie sechs neue Gattungen: Alcoceratothrix (=Byrsonima), Callyntranthele (=Blepharandra), Cordobia, Diaspis (=Caucanthus), Malpighiodes und Sprucina (=Jubelina).

Niedenzu, seit 1925 Rektor der Akademie Braunsberg, wurde 1926 emeritiert. Neben seiner Zugehörigkeit zur Verbindung Unitas-Breslau war er auch Ehrenphilister der Königsberger KV-Verbindungen Borussia und Tannenberg.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Buchholz: Braunsberg im Wandel der Jahrhunderte - Kap. 9. Abgerufen am 29. Januar 2017.
  2. Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen – Erweiterte Edition. Teil I und II. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018, ISBN 978-3-946292-26-5 doi:10.3372/epolist2018.