Quelltext der Seite Französische Fußballnationalmannschaft der Frauen

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{{Infobox Fußballnationalmannschaft
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| logo             = [[Datei:Logo der französischen Fußballnationalmannschaft der Frauen.png|Logo der französischen Nationalfrauschaft]]
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| trainer          = [[Laurent Bonadei]]
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| rekordtorschütze = [[Eugénie Le Sommer]] (93)
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Die '''französische Fußballnationalmannschaft der Frauen''' ({{frS|Équipe de France de football féminin}} oder nur {{lang|fr|''Équipe de France féminine A''}}) ist die repräsentative Auswahl französischer [[Frauenfußball|Fußballspielerinnen]] für internationale Spiele; sie wird in Anlehnung an die als ''Les Bleus'' bezeichnete [[Französische Fußballnationalmannschaft|Männernationalelf]] auch ''Les Bleues'' genannt. Ihr erstes offizielles Länderspiel bestritt sie am 17.&nbsp;April 1971 gegen die [[Niederländische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Niederlande]]; die Partie endete mit einem 4:0-Sieg der Französinnen und war das erste von der [[FIFA]] anerkannte Frauenländerspiel weltweit. Hingegen gelten die internationalen Begegnungen, die in den 1920er und 1930er Jahren ausgetragen wurden, heutzutage nicht mehr als offizielle Spiele.

Insbesondere ab den 1990er Jahren hat sich die französische Auswahl –&nbsp;parallel zum Aufschwung des [[Fußball in Frankreich#Frauenfußball|Frauenfußballs im Land]]&nbsp;– für etliche Europameisterschaftsendrunden qualifiziert, erstmals [[Fußball-Europameisterschaft der Frauen 1984|1984]] und zuletzt siebenmal in Folge ([[Fußball-Europameisterschaft der Frauen 1997|1997]], [[Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2001|2001]], [[Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2005|2005]], [[Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2009|2009]], [[Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2013|2013]], [[Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2017|2017]] und [[Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2022|2022]]). Dabei erreichte sie 2022 das Halbfinale. Ein Weltmeisterschafts-Endrundenturnier erreichten die ''Bleues'' zum ersten Mal [[Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2003|2003]] und dann erneut [[Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2011|2011]], als sie mit einem vierten Rang ihren bisher größten Erfolg einspielten und sich damit zudem erstmals für das [[Olympische Sommerspiele 2012/Fußball|olympische Fußballturnier 2012]] qualifizierten. Ebenso qualifizierten sie sich für die [[Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2015|WM 2015]] und die [[Olympische Sommerspiele 2016/Fußball|Olympischen Spiele 2016]]. Bei der [[Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2019|WM 2019]] waren sie als Gastgeberinnen automatisch teilnahmeberechtigt, scheiterten aber erneut bereits im Viertelfinale. Auch bei der [[Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2023|WM 2023]] schied Frankreich im Viertelfinale aus. In der [[UEFA Women’s Nations League 2023/24|Nations League 2023/24]] erreichte das Team zum ersten Mal das Endspiel eines großen offiziellen Wettbewerbs.<br />Bei mehreren internationalen Einladungsturnieren haben die Bleues auch schon den Sieg davongetragen, beginnend [[Zypern-Cup 2012|2012]] und [[Zypern-Cup 2014|2014 beim Zypern-Cup]], dazu den [[SheBelieves Cup 2017]] in den USA sowie das heimische [[Tournoi de France (Frauenfußball)|Tournoi de France]] 2020, 2022 und 2023.

Seit sie im März 2005 den fünften Platz in der [[FIFA-Weltrangliste]] erreichten, gehören die Französinnen zu den weltweit besten Frauennationalmannschaften. Im Dezember 2014 stießen sie darin erstmals auf den dritten Rang vor, knapp zehn Jahre später, im Sommer 2024, belegten sie sogar Platz zwei. Die öffentliche Wahrnehmung der Frauennationalmannschaft hat in Frankreich allerdings bis in die Gegenwart mit dieser sportlichen Aufwärtsentwicklung nicht Schritt gehalten.

Von März 2023 bis August 2024 trainierte [[Hervé Renard]] das französische Team; als sein Nachfolger wurde [[Laurent Bonadei]] benannt. [[Rekordnationalspieler]]in ist [[Sandrine Soubeyrand]] mit 198 Einsätzen, erfolgreichste Torschützin (93 Treffer) [[Eugénie Le Sommer]].

== Geschichte ==
=== Die inoffiziellen Länderspiele zwischen den Weltkriegen ===
[[Datei:Französisches Auswahlteam der Frauen 1920.jpg|links|mini|Französische Auswahl von 1920]]
Bereits seit Ende des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] hatte es in Frankreich einen Frauenfußballbetrieb gegeben, der sich aufgrund der Ablehnung des „Männerverbandes“ FFF beziehungsweise seines Vorgängers, des [[Fußball in Frankreich|''Comité Français Interfédéral'' (CFI)]], eigene Organisationen und Strukturen gegeben hatte. Dazu hatten interessierte Sportlerinnen schon 1917 die ''Fédération des Sociétés Féminines Sportives de France'' (FSFSF) gegründet.<ref>Noch im Herbst 2017 (in einem [https://www.fff.fr/actualites/177588-un-siecle-de-foot-au-feminin?themePath=equipes-de-france-1/ Rückblick auf ein Jahrhundert Frauenfußball in Frankreich]) verschweigt die FFF ihre damalige eigene Ablehnung des Frauenfußballs, spricht lediglich davon, dass es „im ''[[Frankreich|Hexagone]]'' zahlreiche Vorbehalte“ dagegen gab und dass er „eine schlechte Presse, namentlich von Seiten sehr puritanischer Journalisten“ gehabt habe.</ref> Diese führte auch internationale Frauenspiele durch, deren erstes eine Auswahl dreier Pariser Vereine anlässlich einer [[England]]-Tournee im Mai 1920 gegen eine Firmenmannschaft, die ''[[Dick Kerr’s Ladies]]'', mit 0:2 verlor.<ref>Grégoire-Boutreau: ''Au bonheur des filles.'' 2003, S.&nbsp;27.</ref> Ende Oktober traten englische Fußballerinnen zu einem Gegenbesuch an, bei dem die beiden Spiele im [[Paris]]er [[Stade Pershing]] und im nordfranzösischen [[Roubaix]] jeweils rund 10.000 Zuschauer anzogen. Bei den „Ersten Olympischen Frauenspielen“ (März 1921 in [[Monte-Carlo]]) wurde ein Fußballturnier angekündigt, zu dem Spielerinnen des Frauenvereins [[Fémina Sport Paris]] eigens angereist waren, aber nicht ausgetragen; ebenso wenig stand diese Sportart bei den ab 1922 von der [[Fédération Sportive Féminine Internationale]] veranstalteten [[Frauen-Weltspiele]]n auf dem Programm.<ref>Prudhomme-Poncet: ''Histoire du football féminin au XXe siècle.'' 2003, S.&nbsp;97 und&nbsp;99f.</ref>

Das erste echte Länderspiel jener „wilden Jahre“ gestalteten die Französinnen im Februar 1924 in Brüssel siegreich (2:1 gegen [[Belgische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Belgien]]). Die Auswahl der nördlichen Nachbarinnen entwickelte sich zu Frankreichs häufigstem Gegner. Mit dem Niedergang des französischen Frauenfußballs Anfang der 1930er Jahre neigte sich die Frühgeschichte der Frauennationalelf dem Ende zu: im April 1932 trennte man sich, erneut in Brüssel, 0:0 von den Belgierinnen, gegen die Frankreich auch seine letzten Länderspiele 1933 und 1934 bestritt.<ref>Prudhomme-Poncet: ''Histoire du football féminin au XXe siècle.'' 2003, S.&nbsp;90ff.; Grégoire-Boutreau: ''Au bonheur des filles.'' 2003, S.&nbsp;27.</ref> Zu dieser Zeit beendete der Frauendachverband zudem seine fußballerische Zuständigkeit.<ref>Prudhomme-Poncet: ''Histoire du football féminin au XXe siècle.'' 2003, S.&nbsp;155f.</ref>

Obwohl FFF-Präsident [[Jules Rimet]] bei dem England-Spiel von 1920 selbst als Zuschauer im Stade Pershing weilte, erkennt der Verband die Begegnungen der Zwischenkriegszeit bis heute nicht offiziell an.<ref>Grégoire-Boutreau: ''Au bonheur des filles.'' 2003, S.&nbsp;18.</ref> Zumindest damals entsprach diese Einstellung der verbreiteten Ablehnung der Ausübung zahlreicher Sportarten durch Frauen, wobei sich die Protagonisten wahlweise auf deren angebliche körperliche Nichteignung, auf den Widerspruch zum tradierten Frauenbild oder auf die „Zurschaustellung“ vor einem überwiegend männlichen Publikum bezogen:<ref>Grégoire-Boutreau: ''Au bonheur des filles.'' 2003, S.&nbsp;24; weitere zeitgenössische Zitate bei Prudhomme-Poncet: ''Histoire du football féminin au XXe siècle.'' 2003, S.&nbsp;21.</ref>
{{Zitat
 |Text=Dass junge Mädchen untereinander Sport treiben, auf einem rigoros abgesperrten und für Zuschauer unzugänglichen Terrain: einverstanden. Aber dass sie sich dabei zur Schau stellen, […] dass sie es sogar wagen, auf einem Feld hinter einem Ball herzurennen, das nicht von dicken Mauern umgeben ist: das ist nicht zu tolerieren!
 |Quelle=[[Henri Desgrange]], Herausgeber von [[L’Équipe|L’Auto]], 1925}}

=== Legalisierung des Frauenfußballs und Anfangszeit bis Mitte der 1980er ===
{| class="wikitable" style="float: right; margin-left: 0.5em; font-size: 100%;"
|-
! Jahr || Turnier || Teilnahme<br />Platzierung
|- style="background:#D0E7FF"
| 1982–1984
| [[Fußball-Europameisterschaft der Frauen 1984|Europameisterschaft]] ([[Fußball-Europameisterschaft der Frauen 1984/Frankreich|Kader]])
| 1. Runde (Gruppenphase)
|}
Erst ab Mitte der 1960er Jahre war es in Frankreich wieder zu vom Verband nicht legalisierten, aber durchaus gut besuchten und medienträchtigen Frauenfußballspielen gekommen, und es organisierten sich –&nbsp;anfangs schwerpunktmäßig in Nordfrankreich und dem [[Elsass]]&nbsp;– bei bestehenden oder in neu gegründeten Vereinen feste Frauenteams.<ref>Zu diesem Abschnitt der „Wiederbelebung“ des Frauenfußballs in Frankreich hat footofeminin.fr am 29.&nbsp;März 2020 einen zweiteiligen Rückblick (auf die [https://www.footofeminin.fr/Histoire-episode-1-Les-annees-1960-premices-d-une-renaissance_a16583.html 1960er Jahre] und die [https://www.footofeminin.fr/Histoire-episode-2-ll-y-a-50-ans-la-reconnaissance-federale_a16584.html Anerkennung durch die FFF]) veröffentlicht.</ref> Als der Bundesrat der FFF ''(Conseil fédéral)'', der sich zu 100&nbsp;Prozent aus Männern zusammensetzte, am 29.&nbsp;März 1970 beschloss, den Frauenfußball zu legalisieren, gab es im Land bereits knapp 2.200 Vereinsspielerinnen.<ref name="FFF121">Fédération Française de Football: ''100 dates, histoires, objets du football français.'' 2011, S.&nbsp;121.</ref> Der Verband begründete seinen Schritt im Rückblick damit, dass „das kämpferische Engagement der Frauenfußballbefürworter die Vorstellungswelt des ‚starken Geschlechts‘ dahingehend beeinflusst [habe], dass diese Sportart auch auf andere als die bisher übliche Weise ausgeübt werden“ könne.<ref name="FFF121" /> Die Sporthistorikerin Laurence Prudhomme-Poncet hingegen bewertete die Motivation für diesen Schritt eher mit dem Interesse der Funktionäre, die Kontrolle über den gesamten Fußball im Land zu behalten. Sie hätten befürchtet, dass die Frauen, wie schon 1917, einen autonomen Verband gründeten&nbsp;– ein Schritt, der im französischen [[Rugby Union|15er-Rugby]] wenige Wochen zuvor bereits Realität geworden war.<ref>Prudhomme-Poncet: ''Histoire du football féminin au XXe siècle.'' 2003, S.&nbsp;217f.; ähnlich auch Eisenberg/Lanfranchi/Mason/Wahl: ''FIFA 1904–2004.'' 2004, S.&nbsp;188.</ref> Die FFF installierte eine Frauenfußballkommission, deren erster Vorsitzender, der Reimser „Frauenfußballpionier“ [[Pierre Geoffroy]],<ref>Pascal Grégoire-Boutreau/Tony Verbicaro: ''Stade de Reims – une histoire sans fin.'' Cahiers intempestifs, Saint-Étienne 2001, ISBN 2-911698-21-5, S.&nbsp;157f.</ref> zugleich die Nationalelf zusammenstellte und trainierte.<ref name="P-P235">Prudhomme-Poncet: ''Histoire du football féminin au XXe siècle.'' 2003, S.&nbsp;235.</ref> Im Juli und September 1970 kam es zu zwei Spielen einer französischen gegen eine italienische Auswahl,<ref>Zu dem Spiel vom September 1970 siehe das [http://www.statsfootofeminin.fr/selection/liste.php?id=79 Datenblatt dieser Begegnung] mit Nennung der beteiligten französischen Spielerinnen bei footofeminin.fr.</ref> zu denen der Verband zwar seine Erlaubnis erteilt hatte, es aber ablehnte, dass die Französinnen im Namen der FFF antraten. Auch im Februar 1971 tat der Verband sich noch schwer mit dem Gedanken, eine echte Nationalfrauschaft zu bilden. Anlässlich der Einladung der [[Fédération Internationale et Européenne de Football Féminin]] (FIEFF), im August des Jahres in [[Mexiko]] an der heute nur als inoffiziell geltenden zweiten [[Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen|Frauenfußballweltmeisterschaft]]<ref>Eisenberg, Lanfranchi/Mason/Wahl: ''FIFA 1904–2004.'' 2004, S.&nbsp;187f.</ref> teilzunehmen –&nbsp;bei der ersten, 1970 in [[Italien]] ausgetragen, fehlte Frankreich&nbsp;–,<ref>Eduard Hoffmann, Jürgen Nendza: ''Verlacht, verboten und gefeiert. Zur Geschichte des Frauenfußballs in Deutschland.'' Landpresse, Weilerswist 2005, ISBN 3-935221-52-5, S.&nbsp;46.</ref> empfahl der Bundesrat, dort solle eine Vereinself Frankreich vertreten. Einen Monat später erteilte er dann doch seine Zustimmung zur Bildung einer Auswahlmannschaft, und diese wurde nach Mexiko außer von Geoffroy auch von einem weiteren FFF-Funktionär und einem Liga-Schiedsrichter begleitet.<ref>Prudhomme-Poncet: ''Histoire du football féminin au XXe siècle.'' 2003, S.&nbsp;234f.</ref> Das Verbands-Mitteilungsblatt ''France Football Officiel'' veröffentlichte am 11.&nbsp;August sogar ein Foto der Reisegruppe.<ref>Grégoire-Boutreau: ''Au bonheur des filles.'' 2003, S.&nbsp;107; dieses Foto wurde im Juni 2013 [http://www.fff.fr/actualites/5314-549250-lequipe-de-france-feminine-revient-ou-elle-est-nee auf der Seite der FFF (zweites Bild von oben)] wiederveröffentlicht.</ref> Wie schwer der Verband sich dabei tat, verdeutlicht ein Schreiben seines Generalsekretärs Michel Cagnion vom Februar 1971:<ref>Thibault Rabeux: ''Football féminin: Les Coupes du Monde officieuses. Le petit livre des grandes histoires.'' Eigenverlag, o.&nbsp;O. 2019, ISBN 978-10-9590-642-2, S.&nbsp;10.</ref> „Angesichts der mehrfach zum Ausdruck gebrachten Reserviertheit der [[UEFA|europäischen Fußballunion]] gegenüber Wettbewerben, die nicht ihrer Kontrolle unterliegen, erteilt die FFF ihre Erlaubnis, dass eine private ''[sic!]'' Mannschaft an der ersten Frauenweltmeisterschaft teilnimmt.“

Um sich für Mexiko zu qualifizieren, musste diese erste ''sélection française'' am 17.&nbsp;April 1971 gegen die Niederlande antreten, wobei die Französinnen sich mit 4:0 durchsetzten. ''Sélectionneur'' Pierre Geoffroy hatte dabei 15&nbsp;Spielerinnen eingesetzt, von denen die meisten von [[Stade Reims]] kamen. Diese Begegnung ist seit 2011 das erste von der [[FIFA]] anerkannte Frauenländerspiel überhaupt.<ref name="FIFA1971">Siehe den {{Webarchiv|url=http://de.fifa.com/aboutfifa/footballdevelopment/women/news/newsid=1414212/ |wayback=20140111091525 |text=Artikel „Frauen der ersten Stunde“ |archiv-bot=2022-11-02 23:19:25 InternetArchiveBot }} vom 8.&nbsp;April 2011 auf der Seite der FIFA (abgerufen am 31. Januar 2013).</ref> Vier Monate später reiste ein Aufgebot von 17 Spielerinnen nach Mexiko, das Geoffroy aus neun Frauen von Stade Reims, drei von anderen nordfranzösischen Klubs sowie je einer aus [[Rouen]], [[Straßburg|Strasbourg]], [[Mâcon]], [[Caluire-et-Cuire|Caluire]] und [[Marseille]] gebildet hatte. Frankreich unterlag dort gegen [[Dänische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Dänemark]] vor rund 30.000 Zuschauern<ref>Xavier Breuil: ''Histoire du football féminin en Europe.'' Nouveau Monde, Paris 2011, ISBN 978-2-84736-622-8, S.&nbsp;194.</ref> mit 0:3 und gegen [[Italienische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Italien]] mit 0:1,<ref name="P-P235" /> setzte sich aber im abschließenden Platzierungsspiel gegen [[Englische Fußballnationalmannschaft der Frauen|England]] mit 3:2 durch und kehrte als Weltmeisterschafts-Fünfter zurück.<ref name="FIFA1971" />

{| class="wikitable" style="float: right; margin-left: 0.5em; font-size: 100%;"
|-
! colspan="3"| Frankreichs Nationaltrainer/-innen
|- class="hintergrundfarbe5"
! Amtszeit || ''Sélectionneur'' || Bilanz<br /><small>Sp: G–U–V</small><br /><small>(Pkte. je Spiel)</small>
|- style="background:#D0E7FF"
| 1970–1978
| [[Pierre Geoffroy]]
|style="text-align:center;"| 20:<sup>(a)</sup> 3–4–13<br />(0,65)
|-
| 1978–1987
| [[Francis Coché]]
|style="text-align:center;"| 30: 8–8–14<br />(1,07)
|- style="background:#D0E7FF"
| 1987–1997
| [[Aimé Mignot]]
|style="text-align:center;"| 85: 38–18–29<br />(1,55)
|-
| 1997–2006
| [[Élisabeth Loisel]]
|style="text-align:center;"| 110: 59–21–30<br />(1,80)
|- style="background:#D0E7FF"
| 2007–2013
| [[Bruno Bini]]
|style="text-align:center;"| 99: 69–16–14<br />(2,25)
|-
| 2013–2016
| [[Philippe Bergeroo]]
|style="text-align:center;"| 55: 42–5–8<br />(2,38)
|- style="background:#D0E7FF"
| 2016–2017
| [[Olivier Echouafni]]
|style="text-align:center;"| 15: 8–6–1<br />(2,00)
|-
| 2017–2023
| [[Corinne Diacre]]
|style="text-align:center;"| 72: 57–7–8<br />(2,47)
|- style="background:#D0E7FF"
| 2023–2024
| [[Hervé Renard]]
|style="text-align:center;"| 27: 18–3–6<br />(2,11)
|-
| 2024–
| [[Laurent Bonadei]]
|style="text-align:center;"| 2: 1–0–1<br />(1,50)<!--3 aus 2, Stand: 29. Oktober 2024-->
|-
|colspan="3"| <small><sup>(a)</sup> einschließlich der 4 strittigen 1971er Spiele<br />''Punkte je Spiel'' berechnet nach der [[Zwei-Punkte-Regel#Zwei-Punkte-Regel und Drei-Punkte-Regel|3-Punkte-Regel]]</small>
|}
Die FFF erkannte diese vier Spiele bis in das 21.&nbsp;Jahrhundert hinein nicht an, wenngleich sie sie in ihren Veröffentlichungen inzwischen häufiger erwähnte;<ref>so etwa in [http://www.fff.fr/selections/femininesa/tousmatches/43629.shtml dieser Spielauflistung] aus dem Jahr 2003 auf der Verbandswebseite und in dem Buch ''100 dates, histoires, objets du football français.'' 2011, S.&nbsp;120/121.</ref> für den Verband galt auch 2017 noch die Begegnung vom 28.&nbsp;November 1971 gegen Italien (Endstand 2:2) als erstes offizielles Länderspiel der ''Bleues''.<ref>Siehe die [https://www.fff.fr/equipes-de-france/2/feminine-a/matchs/ Liste sämtlicher Frauenländerspiele] auf der FFF-Webseite; auch bei den einzelnen Datenblättern der gegen die Niederlande und in Mexiko eingesetzten Frauen werden diese Einsätze nicht berücksichtigt.</ref> Dies änderte sich erst im unmittelbaren Vorfeld der in Frankreich ausgetragenen WM 2019, als die 1971er Partie gegen die Niederlande zur Geburtsstunde der Frauennationalelf erklärt wurde.<ref>Gaillard: ''La grande histoire des Bleues.'' 2019, S.&nbsp;18; Mathieu Delattre (Hrsg. Fédération Française de Football): ''Le football au féminin.'' Éd. Nathan, Paris 2019, ISBN 978-2-0925-9055-3, S.&nbsp;64</ref> Die Problematik des Umgangs mit der Anerkennung von frühen Länderspielen ist allerdings weder eine ausschließlich französische<ref>Zur damaligen Situation in Deutschland vergleiche insbesondere das Interview mit [[Hannelore Ratzeburg]] in Rainer Hennies/Daniel Meuren: ''Frauenfußball. Der lange Weg zur Anerkennung.'' Die Werkstatt, Göttingen 2009, ISBN 978-3-89533-639-3, S.&nbsp;65–69. Dort dauerte es über ein Jahrzehnt länger als in Frankreich, bis auch der [[Deutscher Fußball-Bund|DFB]] eine Frauennationalmannschaft bekam.</ref> noch eine rein nationale; auch der europäische und der Weltverband taten sich lange schwer mit der Integration des Frauenfußballs, die anfangs nicht über seine „passive Duldung“ hinausging. Die [[UEFA]] beschloss erst im November 1971 eine „Übernahme von Kontrolle und Organisation durch die nationalen Mitgliedsverbände“ und erließ im April 1973 Rahmenrichtlinien dafür, während die FIFA erst ab 1987/88 den Frauenfußball finanziell zu fördern bereit war, nachdem sie ihn bis dahin „beinahe ignoriert“ hatte.<ref>Prudhomme-Poncet: ''Histoire du football féminin au XXe siècle.'' 2003, S.&nbsp;223/224.</ref> Erst 1986, mit der Schaffung eines Frauenfußball-Ausschusses, begann sie gegen immer noch vorherrschende Widerstände im eigenen Haus, der nicht mehr aufzuhaltenden Realität zu folgen;<ref>Eisenberg, Lanfranchi/Mason/Wahl: ''FIFA 1904–2004.'' 2004, S.&nbsp;190ff.</ref> an die planmäßige Aufarbeitung der frühen Geschichte des internationalen Frauenfußballs machte sie sich sogar erst im Vorfeld der Weltmeisterschaft 2011.

Für eine Standortbestimmung im internationalen Vergleich taugten Frankreichs Resultate des Jahres 1971 nicht. Platz fünf in Mexiko wurde in einem inoffiziellen Turnier –&nbsp;die FIFA richtete erst ab 1991 anerkannte Weltmeisterschaften aus&nbsp;– mit lediglich sechs teilnehmenden Nationen erreicht, und auch die ausgeglichene französische Bilanz konnte über einen langen Zeitraum nicht wiederholt werden. Die Nationalelf trug nur wenige Länderspiele aus –&nbsp;1972 eins, 1973 und 1974 jeweils drei, 1975 zwei, 1976 eins, 1977 und 1978 wieder je drei&nbsp;–, und das sportliche Abschneiden war dabei negativ: elf Niederlagen und vier Unentschieden stand lediglich ein Sieg (1973 gegen [[Irische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Irland]]) gegenüber. Erst 1979 änderte sich dies, als Frankreich von seinen vier Spielen nur eines verlor, aber zwei gewann. Die 1980er Jahre begannen mit drei Niederlagen in fünf Begegnungen allerdings wieder so, wie die 1970er insgesamt verlaufen waren. Das öffentliche Interesse ließ schnell nach und der Frauenfußball besaß keine Lobby, genoss zudem keinerlei planmäßige Förderung durch den Verband; bis 1977 war ein einziges, dreitägiges Trainingslager mit 25&nbsp;Spielerinnen abgehalten worden. Dies änderte sich erst unter Geoffroys Nachfolger [[Francis Coché]],<ref>siehe auch [http://www.fff.fr/equipes-de-france/tous-les-selectionneurs/fiche-selectionneur/2543037533-francis-pierre-coche Cochés (bisher freilich noch sehr spärliches) Datenblatt] auf der Seite des französischen Fußballverbandes</ref> der alle zwei Jahre Lehrgänge für Nationalspielerinnen einführte, die aber gleichfalls noch keine nennenswerten Erfolge zeitigten.<ref>Prudhomme-Poncet: ''Histoire du football féminin au XXe siècle.'' 2003, S.&nbsp;236.</ref> Dabei war Coché keineswegs ein uneingeschränkter Befürworter des Frauenfußballs; vielmehr hatte er sich noch Ende der 1970er erhofft, dass „die Mädchen, die diesen Sport betreiben, später als Ehefrauen und Mütter die Fußballbegeisterung ihrer Söhne [sic!] verständnisvoll fördern“.<ref>Prudhomme-Poncet: ''Histoire du football féminin au XXe siècle.'' 2003, S.&nbsp;219.</ref> Andererseits erkannte der „sehr autoritäre, strenge und fordernde Trainer“ frühzeitig, dass es schon in den Klubs einer besseren körperlichen und [[Taktik (Fußball)|taktischen]] Schulung als bis dahin üblich bedurfte.<ref>Grégoire-Boutreau: ''Au bonheur des filles.'' 2003, S.&nbsp;110 und&nbsp;112ff.</ref>

Von 1980 bis einschließlich 1986 verloren die ''Bleues'' im Mittel jedes zweite Spiel (6 Siege, 7 Remis, 13 Niederlagen). Beim ersten Turnier um die [[Fußball-Europameisterschaft der Frauen 1984|Europameisterschaft]], die sich von 1982 bis 1984 hinzog, waren sie bereits in der [[Fußball-Europameisterschaft der Frauen 1984/Qualifikation|ersten Runde]] ausgeschieden. In Frankreich besaßen in dieser Zeit auch erst rund 2.500 Fußballerinnen einen Spielerpass.<ref>Artikel „[http://www.footofeminin.fr/Retro-Euro-I-La-campagne-qualificative-des-Bleues-pour-l-Euro-1984_a13216.html Rückblick: Der Weg der Euro-Qualifikation 1984 der Bleues]“ vom 5.&nbsp;Januar 2017 bei footofeminin.fr</ref> Zu dieser Stagnation der Frauennationalelf trugen zudem mangelnde Strukturen im Vereinsfußball bei. Zwar führte die FFF mit der [[Französische Frauenfußballmeisterschaft 1974/75|Saison 1974/75]] eine jährliche Meisterschaftsendrunde ein, die bis 1982 von Stade Reims und der [[AS Étrœungt]] und ab dann von [[VGA Saint-Maur]] und [[ASJ Soyaux]] dominiert wurde; aber eine [[Division 1 Féminine|einheitliche, landesweite Liga]], in der die Spielerinnen viel regelmäßiger als nur anlässlich einer Handvoll Endrundenspiele gefordert worden wären, wurde erst 1992 geschaffen. Dies hatte bereits in den 1970ern zur Folge gehabt, dass ein gutes halbes Dutzend Französinnen –&nbsp;darunter Internationale wie [[Nicole Mangas]], [[Nadine Juillard]] oder [[Ghislaine Royer-Souef]]&nbsp;– bei einem der Klubs aus der [[Serie A (Frauenfußball)|italienischen Liga]] anheuerten, wo sie außerdem für ihr sportliches Engagement bezahlt wurden.<ref name="GB168">Grégoire-Boutreau: ''Au bonheur des filles.'' 2003, S.&nbsp;168.</ref> Angesichts der geringen Frequenz internationaler Begegnungen dauerte es zudem lange, bis eine Nationalspielerin die Zahl von 20 Länderspielen erreichen konnte. Dies gelang im November 1980 –&nbsp;unter Einbeziehung des Niederlande-Spiels von 1971&nbsp;– als erster der [[Torwart|Torfrau]] [[Marie-Louise Butzig]] aus Reims, gefolgt von den Feldspielerinnen [[Michèle Wolf]] ([[FC Lyon]], Mai 1981), die 1984 als erste Französin auch noch die 30er-Marke überschritt und für den Journalisten Pascal Grégoire-Boutreau der „erste Star der 1970er Jahre“ war,<ref>Grégoire-Boutreau: ''Au bonheur des filles.'' 2003, S.&nbsp;117.</ref> sowie [[Sylvie Bailly]] aus Soyaux (Februar 1983).

In diese Zeit fällt zudem ein symbolträchtiges Ereignis innerhalb der FFF: 1985 wurde mit [[Marilou Duringer]] erstmals eine Frau in den Bundesrat des Fußballverbandes gewählt. Sie hatte seit 1965 im elsässischen [[Schwindratzheim]] Fußball gespielt, war eine der ersten Französinnen mit einer offiziellen Spielerinnenlizenz und arbeitete danach über Jahrzehnte als ehrenamtliche Funktionärin beim [[FC Vendenheim]].<ref name="GB220">Grégoire-Boutreau: ''Au bonheur des filles.'' 2003, S.&nbsp;220ff.</ref> Gleich nach ihrer Wahl wurde sie zur Delegationsleiterin der Nationalfrauschaft ernannt, und diese Funktion hatte sie auch bei der Weltmeisterschaft 2011 noch inne.<ref>siehe {{Webarchiv |url=http://tousensemble2016.fff.fr/selections/femininesa/derselect/cv/61775.shtml |text=Duringers Kurzbiographie |wayback=20151222011742}} auf der Seite der FFF</ref>

=== Die „Ära Mignot“ (1987–1997) ===
{| class="wikitable" style="float: right; margin-left: 0.5em; font-size: 100%;"
|-
! Jahr || Turnier || Teilnahme<br />Platzierung
|-
| 1987
| [[Fußball-Europameisterschaft der Frauen 1987|Europameisterschaft]] in [[Norwegen]]
| nicht qualif.
|-
| 1989
| [[Fußball-Europameisterschaft der Frauen 1989|Europameisterschaft]] in [[Deutschland]]
| nicht qualif.
|-
| 1991
| [[Fußball-Europameisterschaft der Frauen 1991|Europameisterschaft]] in [[Dänemark]]
| nicht qualif.
|-
| 1991
| [[Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 1991|Weltmeisterschaft]] in [[Volksrepublik China|China]]
| nicht qualif.
|-
| 1993
| [[Fußball-Europameisterschaft der Frauen 1993|Europameisterschaft]] in [[Italien]]
| nicht qualif.
|-
| 1995
| [[Fußball-Europameisterschaft der Frauen 1995|Europameisterschaft]]
| nicht qualif.
|-
| 1995
| [[Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 1995|Weltmeisterschaft]] in [[Schweden]]
| nicht qualif.
|-
| 1996
| [[Olympische Sommerspiele 1996/Fußball#Frauenturnier|Olympische Spiele]] in [[Atlanta]]
| nicht qualif.
|- style="background:#D0E7FF"
| 1997
| [[Fußball-Europameisterschaft der Frauen 1997|Europameisterschaft]] in [[Norwegen]] und<br />[[Schweden]] ([[Fußball-Europameisterschaft der Frauen 1997/Kader#Frankreich|Kader]])
| Gruppenspiele
|}

1987 ernannte die FFF mit [[Aimé Mignot]] erstmals einen Nationaltrainer, der zuvor als Spieler und Trainer Erfolge im [[Ligue 1|Profispielbetrieb der Männer]] vorzuweisen hatte. Diese Tatsache empfand manche gestandene Nationalspielerin wie [[Bernadette Constantin]] als ein „Zeichen der gestiegenen Anerkennung“; außerdem veränderten sich die Trainingsmethoden grundlegend:<ref>Grégoire-Boutreau: ''Au bonheur des filles.'' 2003, S.&nbsp;129.</ref>
{{Zitat
 |Text=Unter Aimé war es endlich richtiger Fußball; wir begannen, etwas über Taktik und Technik zu lernen. Das stellte eine wirkliche Revolution in der Geschichte der ''équipe de France'' dar.}}
Waren bis dahin nie mehr als fünf Länderspiele pro Jahr ausgetragen worden, sorgte Mignot gleich zu Beginn seiner Amtszeit dafür, diese Zahl zu steigern. Damit verfolgte er das Ziel, den Spielerinnen mehr internationale Praxis zu ermöglichen und durch mehr gemeinsame Trainingslehrgänge unmittelbar vor den Begegnungen Abstimmung, Spielverständnis und taktisches Verhalten zu verbessern.<ref>Grégoire-Boutreau: ''Au bonheur des filles.'' 2003, S.&nbsp;123f.</ref> Nachdem die ''Bleues'' sich im Vorfeld nicht für die [[Fußball-Europameisterschaft der Frauen 1987|Europameisterschaft]] hatten qualifizieren können, schlossen sie das Jahr dennoch mit fünf Siegen in sechs Spielen positiv ab. 1988 bestritten Frankreichs Frauen zum ersten Mal eine zweistellige Zahl von Länderspielen; allerdings fielen ihre jährlichen Bilanzen bis einschließlich 1991 wieder negativ aus, so dass sie weder bei den Endrundenturnieren der folgenden Europameisterschaften noch bei der [[Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 1991|ersten offiziellen Weltmeisterschaft]] in China vertreten waren.

Ab 1992 begannen Mignots Maßnahmen Früchte zu tragen, wozu in den folgenden Jahren langsam auch die Konzentration der Kräfte im Vereinsfußball dank der Einführung einer landesweiten ersten Liga beitrug. Zwar verpassten die Französinnen bis 1996 weiterhin die Qualifikation zu sämtlichen großen Turnieren von UEFA und FIFA, und das erste [[Olympische Sommerspiele 1996/Fußball#Frauenturnier|olympische Frauenfußballturnier]] fand 1996 ebenfalls ohne sie statt. Aber die Nationalelf wuchs in der Ära Mignot nicht nur aufgrund der quantitativ größeren Erfahrung besser zusammen, sondern sie setzte sich auch zunehmend mit international besonders starken Gegnerinnen auseinander. So kam es in dieser Zeit vor allem zu Länderspieldebüts gegen die [[Frauen-Fußballnationalmannschaft der Vereinigten Staaten|USA]], auf die die ''Bleues'' bis 1997 gleich elfmal trafen, [[Deutsche Fußballnationalmannschaft der Frauen|Deutschland]] (vier Spiele) und [[Chinesische Fußballnationalmannschaft der Frauen|China]] (zwei Partien). Und selbst wenn Frankreich gegen diese zunächst meist das Nachsehen hatte, wirkte sich die wachsende Erfahrung doch zählbar aus; in allen fünf Jahren war die Länderspielbilanz positiv, und für die acht Teilnehmerinnen umfassende [[Fußball-Europameisterschaft der Frauen 1997|Europameisterschaftsendrunde 1997 in Norwegen und Schweden]] qualifizierte sich die Nationalfrauschaft ebenfalls. Dort verhinderte sogar nur das schlechtere Torverhältnis gegenüber [[Spanische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Spanien]], dass Frankreich in die Runde der vier Besten einzog. Im unmittelbaren Vorfeld dieser EM durften die Frauen auch das [[INF Clairefontaine|nationale Trainingszentrum in Clairefontaine]] nutzen&nbsp;– ein Privileg, das bis dahin nur männlichen Fußballern vorbehalten war.<ref>Marinette Pichon (u.M.v. Fabien Lévêque): ''Ne jamais rien lâcher.'' First Éds., Paris 2018, ISBN 978-2-412-03101-8, S.&nbsp;114.</ref>

Als Aimé Mignot im Herbst 1997 seine Tätigkeit als Nationaltrainer beendete, konnte er auf eine durchaus erfolgreiche Bilanz verweisen: In 85 Länderspielen unter seiner Verantwortung hatten die französischen Frauen 38 Siege eingefahren, 18-mal unentschieden gespielt und 29 Niederlagen hinnehmen müssen. In seine Amtszeit fielen auch die Nationalelfdebüts von Frankreichs Rekordspielerin [[Sandrine Soubeyrand]] und der bis weit ins 21.&nbsp;Jahrhundert erfolgreichsten Torschützin der ''Bleues'', [[Marinette Pichon]]. Zu den tragenden Säulen in der „Ära Mignot“ zählten Bernadette Constantin, [[Hélène Hillion-Guillemin]], [[Françoise Jézéquel]], [[Isabelle Musset]], [[Sandrine Roux]] und [[Sophie Ryckeboer-Charrier]].<ref>Grégoire-Boutreau: ''Au bonheur des filles.'' 2003, S.&nbsp;125.</ref><br />Zudem verstetigte der Fußballverband im Verlauf der späteren 1990er Jahre die perspektivisch wesentliche Nachwuchsarbeit mit den A- und B-Mädchen-Nationalteams (heutzutage als U-19 beziehungsweise U-17 bezeichnet) und schuf mit der sogenannten U-21 auch eine Auswahl, mit der junge erwachsene Spielerinnen an die ''Bleues'' herangeführt werden sollen.<ref>Bezüglich dieser Frauschaften informiert die Verbandsseite selbst 2012 noch nicht komplett; [http://www.fff.fr/selections/fem21/matchs/332383.shtml Spiele der U-21] werden dort erst ab dem Jahr 2000 vollständig aufgelistet, diejenigen von [http://www.fff.fr/servfff/fiche_joueur_new/liste_match.php?id_selection=6 U-19] und [http://www.fff.fr/servfff/fiche_joueur_new/liste_match.php?id_selection=10 U-17] sogar erst ab 2001. (Stand: 24.&nbsp;März 2012)</ref> Die U-17 stand 1996 erstmals in einem Endspiel der (noch nicht offiziellen) [[U-17-Fußball-Europameisterschaft der Frauen|Jahrgangs-Europameisterschaften]], der U-19 gelang dies [[U-19-Fußball-Europameisterschaft der Frauen|zwei Jahre später]].<ref>siehe den jeweiligen [[Palmarès]] der [http://www.fff.fr/selections/m17ans/palmares/332742.shtml französischen U-17] beziehungsweise der [http://www.fff.fr/selections/fem19ans/palmares/332681.shtml U-19] auf der Verbandsseite</ref> Langfristig positive Effekte erhofft die FFF sich von den im Rahmen des [[Deutsch-Französisches Jugendwerk|Deutsch-Französischen Jugendwerks]] regelmäßig abgehaltenen, gemeinsamen Trainingslagern ihrer U-16-Mädchen mit deren deutschen Altersgenossinnen.<ref>Zu dem gemeinsamen Trainingslager 2012 siehe beispielsweise den [http://www.fff.fr/selections/fem16ans_2009/u16fem_actualite/541751_la-france-et-l-allemagne-dos-a-dos Artikel] vom 3.&nbsp;Mai 2012 auf der FFF-Seite.</ref>

=== Nachhaltiger Aufschwung unter der ersten Trainerin ===
{| class="wikitable" style="float: right; margin-left: 0.5em; font-size: 100%;"
|-
! Jahr || Turnier || Teilnahme<br />Platzierung
|-
| 1999
| [[Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 1999|Weltmeisterschaft]] in den [[Vereinigte Staaten|USA]]
| nicht qualif.
|-
| 2000
| [[Olympische Sommerspiele 2000/Fußball|Olympische Spiele]] in [[Sydney]]
| nicht qualif.
|- style="background:#D0E7FF"
| 2001
| [[Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2001|Europameisterschaft]] in [[Deutschland]] ([[Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2001/Kader#Frankreich|Kader]])
| Gruppenspiele
|- style="background:#D0E7FF"
| 2003
| [[Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2003|Weltmeisterschaft]] in den USA ([[Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2003/Kader#Frankreich|Kader]])
| Gruppenspiele
|-
| 2004
| [[Olympische Sommerspiele 2004/Fußball#Frauenturnier|Olympische Spiele]] in [[Athen]]
| nicht qualif.
|- style="background:#D0E7FF"
| 2005
| [[Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2005|Europameisterschaft]] in [[England]] ([[Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2005/Kader#Frankreich|Kader]])
| Gruppenspiele
|}
Nach der Europameisterschaft 1997 löste [[Élisabeth Loisel]], zuvor als Spielerin und Vereinstrainerin sehr erfolgreich und seit 1989 [[Trainerassistent]]in der ''Bleues'', Mignot ab. Sie setzte 1998, insbesondere mithilfe der aktiven Unterstützung durch den neuen Vorsitzenden der ''[[Fédération Française de Football#DTN und DNCG|Direction Technique Nationale]]'', den Männer-„Weltmeistermacher“ [[Aimé Jacquet]],<ref>Siehe den Artikel „Équipe de france féminine: Ce rêve bleu“ bei chronofoot.com (unter ''Weblinks''); ähnlich Grégoire-Boutreau: ''Au bonheur des filles.'' 2003, S.&nbsp;142.</ref> durch, dass auch die Frauen- und Mädchennationalmannschaften die Möglichkeiten der französischen „Kaderschmiede“ [[INF Clairefontaine|Centre technique national Fernand-Sastre]] in [[Clairefontaine-en-Yvelines|Clairefontaine]] systematisch nutzen konnten. Denn ihrer Überzeugung nach müsse man im Sport zwar die „psychische und physiologische Andersartigkeit berücksichtigen, aber in technischer und taktischer Hinsicht gibt es beim Training keinen Unterschied zwischen Frauen und Männern“.<ref>Prudhomme-Poncet: ''Histoire du football féminin au XXe siècle.'' 2003, S.&nbsp;282.</ref> Des Weiteren forderte Loisel schon um die Jahrtausendwende eine Professionalisierung im Vereinsfußball, deren Umsetzung aber an der „etwas ängstlichen Verbandspolitik“ scheiterte,<ref>so Loisel in {{Webarchiv | url=http://www2.lequipe.fr/redirect-v6/homes/Football/breves2011/20110714_183417_-surfer-sur-la-vague.html | archive-is=20130213112110 | text=''Auf der Welle surfen'' }} vom 14.&nbsp;Juli 2011 bei L’Équipe</ref> sowie eine mädchen- und frauenspezifische Trainerausbildung in Clairefontaine.<ref>Grégoire-Boutreau: ''Au bonheur des filles.'' 2003, S.&nbsp;135.</ref> Zudem ermutigte sie Nationalspielerinnen zu einem Vereinswechsel in die starken ausländischen Ligen, den beispielsweise Marinette Pichon und [[Stéphanie Mugneret-Béghé]] (beide gingen in die [[Women’s United Soccer Association|US-amerikanische Profiliga]]) oder [[Élodie Woock]] (in die [[Frauen-Bundesliga|deutsche Bundesliga]]) dann vollzogen.<ref name="GB168" />

2001 führte Loisel die ''Bleues'' erneut zu einer Europa- und 2003 erstmals zu einer Weltmeisterschafts-Endrunde, und auch wenn Frankreich bei beiden Turnieren erneut nicht über die Gruppenspiele hinauskam, ist mit ihrer Amtsführung der Aufstieg der Französinnen in die Weltspitze untrennbar verbunden. Als die FIFA 2003 eine [[FIFA-Weltrangliste|Weltrangliste]] für Frauennationalmannschaften einführte, rangierte die französische Elf zunächst auf Platz neun und war damit hinter Norwegen, Deutschland, Schweden und Dänemark die fünftbeste in Europa. 2005 –&nbsp;in diesem Jahr hatte Frankreich sich wiederum für die Europameisterschaftsendrunde qualifiziert, in der es, wie schon 1997, nur aufgrund des schlechteren Torverhältnisses nach den Gruppenspielen ausschied&nbsp;– kletterte sie auf den fünften Rang und hatte innerhalb der UEFA nur noch die Deutschen und die Norwegerinnen vor sich, ehe sie am Ende von Loisels Amtszeit weltweit auf den siebten Platz zurückfiel.<ref>siehe die graphische Darstellung der {{Webarchiv|url=http://de.fifa.com/associations/association=fra/ranking/gender=f/index.html |wayback=20120602065230 |text=Ranglisten-Entwicklung der ''Bleues'' |archiv-bot=2022-11-02 23:19:25 InternetArchiveBot }} auf der Seite der FIFA</ref>

[[Datei:Sandrine-soubeyrand.jpg|mini|Sandrine Soubeyrand]]
Die Trainerin setzte den von Aimé Mignot begonnenen Weg konsequent fort und erhöhte die jährliche Anzahl von Lehrgängen und Länderspielen weiter; in den sechs Jahren von 2001 bis 2006 bestritt die Nationalelf im Mittel 13 Begegnungen. Dies führte dazu, dass während Loisels Tätigkeit fünf Frauen Aufnahme in den [[Liste der Fußballspielerinnen mit mindestens 100 Länderspielen|internationalen „100er-Klub“]] fanden: [[Corinne Diacre]], Marinette Pichon, Stéphanie Mugneret-Béghé, [[Hoda Lattaf]] und Sandrine Soubeyrand. Außerdem wirkte sich der verbesserte „Unterbau“ und die intensivierte Zusammenarbeit mit den für die Jugendnationalmannschaften zuständigen Kollegen positiv aus, indem Élisabeth Loisel zahlreiche Nachwuchsspielerinnen aus der besonders spielstarken U-18/U-19 ([[U-19-Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2003|Jahrgangs-Europameister 2003]] sowie jeweils Vize-Europameister [[U-19-Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2002|2002]], [[U-19-Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2005|2005]] und [[U-19-Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2006|2006]]) zu A-Nationalspielerinnen machte.<ref>siehe das [http://www.fansoccer.de/ffausland/interviews/loisel/loisel123.htm Interview mit Loisel] vom 24.&nbsp;März 2006 bei fansoccer.de</ref> Mit [[Australische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Australien]], [[Brasilianische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Brasilien]], [[Südkoreanische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Südkorea]] und, neben anderen, [[Österreichische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Österreich]] erweiterte sich zudem der Kreis gegnerischer Frauennationalmannschaften.

Unter Loisel gelang Frankreich auch der erste Sieg gegen die deutschen Frauen (2003), außerdem der bis in die Gegenwart höchste Erfolg seiner Länderspielgeschichte (14:0 gegen Algerien, 1998). Am Ende ihrer neun Jahre an der Spitze der ''Bleues'' wiesen die Französinnen eine bis dahin unerreichte Bilanz von 59 Siegen und 21 Unentschieden bei nur 30 Niederlagen auf.

=== 2007 bis 2013: Konsolidierung an der Weltspitze ===
{| class="wikitable" style="float: right; margin-left: 0.5em; font-size: 100%;"
|-
! Jahr || Turnier || Teilnahme<br />Platzierung
|-
| 2007
| [[Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2007|Weltmeisterschaft]] in [[Volksrepublik China|China]]
| nicht qualif.
|-
| 2008
| [[Olympische Sommerspiele 2008/Fußball|Olympische Spiele]] in [[Peking]]
| nicht qualif.
|- style="background:#D0E7FF"
| 2009
| [[Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2009|Europameisterschaft]] in [[Finnland]] ([[Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2009/Frankreich|Kader]])
| Viertelfinale
|- style="background:#D0E7FF"
| 2011
| [[Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2011|Weltmeisterschaft]] in [[Deutschland]] ([[Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2011/Frankreich|Kader]])
| Vierter
|- style="background:#D0E7FF"
| 2012
| [[Olympische Sommerspiele 2012/Fußball#Frauenturnier|Olympische Spiele]] in [[London]] ([[Olympische Sommerspiele 2012/Teilnehmer (Frankreich)#Fußball|Kader]])
| Vierter
|- style="background:#D0E7FF"
| 2013
| [[Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2013|Europameisterschaft]] in [[Schweden]] ([[Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2013/Frankreich|Kader]])
| Viertelfinale
|}
[[Datei:FFWM2011 FRA-GER 20110705 imBorussiapark057.jpg|mini|links|[[Gaëtane Thiney|Thiney]] (rechts) und [[Marie-Laure Delie|Delie]] (hinten) beim WM-Gruppenspiel 2011 gegen Deutschland]]
Wie unter seiner Vorgängerin war die französische Nationalelf auch unter dem Anfang 2007 zum Trainer berufenen [[Bruno Bini]] bei den ersten beiden großen Turnieren nur Zuschauer. 2009 allerdings qualifizierte sie sich für die Europameisterschaft und überstand dabei nicht nur zum ersten Mal in ihrer Länderspielgeschichte die Gruppenspiele, sondern scheiterte im [[Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2009/Finalrunde#Niederlande – Frankreich 0:0 n. V., 5:4 i. E.|Viertelfinalspiel]] gegen die Niederlande denkbar knapp, weil im entscheidenden Elfmeterschießen zwei Französinnen lediglich den Torpfosten getroffen hatten. Es folgte ein Jahr, in dem die Französinnen von ihren elf Länderspielen zehn gewannen und einmal unentschieden spielten, wodurch sie sich souverän für die Weltmeisterschaft 2011 [[Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2011/Qualifikation#Gruppe 1|qualifizierten]] –&nbsp;ohne Punktverlust, mit 50:0 Toren&nbsp;– und in deren Vorfeld sogar zum erweiterten Favoritenkreis gerechnet wurden.<ref>Kicker Sportmagazin, Sonderheft „WM 2011“, S.&nbsp;46f.; Sven Simon: ''Frauenfussballweltmeisterschaft Deutschland 2011.'' Copress, München 2011, ISBN 978-3-7679-0968-7, S.&nbsp;30.</ref> Diese WM schlossen die ''Bleues'' als Vierter ab, und auch wenn es gegen Deutschland, die USA sowie –&nbsp;im Spiel um den dritten Platz&nbsp;– Schweden Niederlagen gegeben hatte, hatte ihr Auftreten insbesondere „in Frankreich etwas für den Frauenfußball bewegt“.<ref>Sven Simon: ''Frauenfussballweltmeisterschaft Deutschland 2011.'' Copress, München 2011, ISBN 978-3-7679-0968-7, S.&nbsp;112.</ref> Außerdem bedeutete dieses Abschneiden, dass die Französinnen sich als eines von nur zwei europäischen Teams einen Platz im Teilnehmerfeld des olympischen Fußballturniers 2012 sichern konnten, das sie gleichfalls als Vierte abschlossen.

[[Datei:Bruno Bini in 2011.JPG|mini|hochkant|links|Bruno Bini (2011)]]
Mehr noch als bei Élisabeth Loisel stand für Bini der Teamgedanke an vorderster Stelle, wie er 2011 anlässlich der Bekanntgabe des französischen WM-Aufgebots pointiert formulierte: „Das sind nicht die 21 besten Spielerinnen Frankreichs, aber die besten, die als Gruppe im Wettbewerb weit kommen können“.<ref>Zitat nach {{Internetquelle |abruf=2021-12-09 |offline=ja |url=http://www.fff.fr//foot_hebdo_new/Numero_67/537939.shtml |titel=einem Artikel bei Foot Hebdo vom 9. Juni 2011 }}</ref> Zu Hilfe kam ihm dabei die Möglichkeit zur „Blockbildung“, weil in der französischen Liga die Konzentration auf nur noch vier Spitzenvereine –&nbsp;und unter diesen vorrangig auf den [[UEFA Women’s Champions League 2010/11|Champions-League-Sieger von 2011]] und [[UEFA Women’s Champions League 2011/12|2012]], [[Olympique Lyon (Frauenfußball)|Olympique Lyon]]&nbsp;– vorangeschritten war. Von den 14 Frauen, die in der Saison 2012/13 den Kern der Mannschaft bildeten ''(siehe Abbildung rechts)'', spielten lediglich fünf nicht bei Lyon, nämlich Soubeyrand, Thiney (beide aus [[Juvisy FCF|Juvisy]]), Boulleau ([[Paris Saint-Germain]]), Delie und Meilleroux ([[HSC Montpellier (Frauenfußball)|Montpellier]]).

[[Datei:Sonia Bompastor.jpg|mini|Sonia Bompastor]]
Bini, der die ehemalige Nationalspielerin Corinne Diacre als [[Trainerassistent|Co-Trainerin]] in seinen Stab geholt hatte, hat das Kombinationsspiel verbessert und die Offensivstärke erhöht. Die taktische Formation entsprach schließlich eher einem [[Spielsystem (Fußball)#4-3-3|4-3-3]]- als einem [[Spielsystem (Fußball)#5-4-1 und 4-5-1|4-5-1-System]].<ref>„Die Frauen sind spielerischer“ in [[France Football]] vom 21. Juni 2011, S.&nbsp;8.</ref> Dabei vertraute er weiter auf viele derjenigen Spielerinnen, die sich schon unter seiner Vorgängerin zu Stützen der Nationalelf entwickelt hatten; so überquerten mit [[Sonia Bompastor]], [[Laura Georges]], [[Élise Bussaglia]], [[Camille Abily]] und [[Louisa Nécib]] fünf weitere Französinnen die Marke von 100&nbsp;Länderspielen. Zudem verhalf der zuvor mit der französischen U-18/U-19-Auswahl sehr erfolgreiche Trainer ([[U-19-Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2003|Juniorinnen-Europameister 2003]]) aber auch zahlreichen jungen Fußballerinnen zu ihrem Debüt, darunter vier [[U-19-Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2010|U-19-Europameisterinnen von 2010]].<ref>Fédération Française de Football: ''100 dates, histoires, objets du football français.'' 2011, S.&nbsp;202f.</ref> Eine Premiere anderer Art gab es im Dezember 2011, als die Französinnen zwei „Heimspiele“ in ihren [[Karibik|karibischen]] [[Übersee-Département]]s [[Guadeloupe]] beziehungsweise [[Martinique]] austrugen. Im Januar 2012 wurde Bruno Bini im Rahmen der [[FIFA Ballon d’Or|FIFA-Ballon-d’Or]]-Gala als weltweit [[FIFA-Trainer des Jahres|drittbester Frauentrainer des Jahres 2011]] ausgezeichnet.<ref>L’Équipe: „France Football/FIFA Ballon d’Or“, Sonderbeilage vom 10. Januar 2012, S.&nbsp;30.</ref> Allerdings schied Frankreich bei der [[Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2013|Europameisterschaft 2013]], nach verlustpunktfrei überstandener Vorrunde von zahlreichen Medien zum Titelaspiranten erklärt, erneut bereits im Viertelfinale aus. Anschließend formulierte [[Le Monde]] angesichts der Tatsache, dass die Französinnen zum vierten Mal in Folge seit 2009 bei einem Kontinentalturnier einen Podiumsplatz verpasst hatten, sie seien „erneut in einem entscheidenden Moment gescheitert“, was den Trainer –&nbsp;„dessen Anteil an der Entwicklung des französischen Frauenfußballs unbestreitbar“ sei&nbsp;– nach diesem „relativ schlechten Abschneiden“ vor die Frage nach seiner eigenen Zukunft stellen müsse.<ref>siehe den Artikel [http://www.lemonde.fr/sport/article/2013/07/23/euro-fin-de-l-histoire-pour-les-bleues_3451356_3242.html „Euro: Ende der Geschichte für die Blauen“] vom 23. Juli 2013 bei lemonde.fr</ref>

In insgesamt 99 Begegnungen unter Bruno Bini verzeichnete die französische Bilanz 69 Siege, 16 Unentschieden und 14 Niederlagen; die Französinnen rückten in der Weltrangliste zwischenzeitlich wieder auf Platz Fünf vor und waren damit Europas zweitbeste Frauschaft. Dennoch beendete das Exekutivkomitee der FFF am 30.&nbsp;Juli 2013 einseitig Binis bis 2015 laufenden Vertrag.<ref>siehe die [http://www.fff.fr/actualites/5628-549545-philippe-bergeroo-nouveau-selectionneur-des-bleues offizielle Verlautbarung von Verbandspräsident Le Graët] vom 30. Juli 2013 auf fff.fr</ref>

=== 2013–2017: Bruno Binis schweres Erbe ===
{| class="wikitable" style="float: right; margin-left: 0.5em; font-size: 100%;"
|-
! Jahr || Turnier || Teilnahme<br />Platzierung
|- style="background:#D0E7FF"
| 2015
| [[Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2015|Weltmeisterschaft]] in [[Kanada]] ([[Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2015/Frankreich|Kader]])
| Viertelfinale
|- style="background:#D0E7FF"
| 2016
| [[Olympische Sommerspiele 2016/Fußball#Frauenturnier|Olympische Spiele]] in [[Rio de Janeiro]] ([[Olympische Sommerspiele 2016/Teilnehmer (Frankreich)#Fußball|Kader]])
| Viertelfinale
|- style="background:#D0E7FF"
| 2017
| [[Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2017|Europameisterschaft]] in den [[Niederlande]]n ([[Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2017/Frankreich#Aufgebot|Kader]])
| Viertelfinale
|}

Die Ernennung von [[Philippe Bergeroo]] als Bini-Nachfolger hatte die Medien überrascht, die eher jemanden favorisierten, der bereits über praktische Erfahrungen mit dem Frauenfußball verfügte&nbsp;– wie Binis Assistentin Corinne Diacre, den U-17-Frauen-Nationaltrainer [[Guy Ferrier]], den ehemaligen U-21-Coach [[Gérard Prêcheur]] oder den Erfolgstrainer der Olympique-Lyon-Frauen, [[Patrice Lair]].<ref>France Football vom 30. Juli 2013, S.&nbsp;47.</ref> Bergeroos erste große Aufgabe bestand darin, die Bleues für die [[Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2015|WM-Endrunde 2015 in Kanada]] zu qualifizieren. Dafür sicherte er sich zunächst die Dienste von Frankreichs seinerzeitiger Rekordtorfrau [[Sandrine Roux]], die sich in seinem Stab um das Training der Torhüterinnen kümmerte.<ref>siehe die entsprechende [http://www.footofeminin.fr/BLEUES-Thierry-Asseloos-et-Sandrine-Roux-aux-cotes-de-Philippe-Bergeroo_a7436.html Meldung] vom 31. August 2013 bei footofeminin.fr</ref> Erfolgreiche Nachwuchsspielerinnen standen gleichfalls bereit: Die französische U-19-Frauschaft gewann im August 2013 den [[U-19-Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2013|Europameistertitel]] in ihrer Altersgruppe. Um neue Spielerinnen an die A-Elf heranzuführen, hatte der Trainer eine B-Mannschaft (des öfteren auch als U-23 bezeichnet) eingerichtet, die mehrmals im Jahr gegen A-Teams „aus der zweiten europäischen Reihe“ antritt,<ref>Interview mit Bergeroo in France Football vom 24. September 2013, S.&nbsp;39.</ref> seit 2016 am [[Istrien-Cup]] teilnimmt und bis 2020 von [[Jean-François Niemezcki]] trainiert wurde, der zudem 2015 die französische Studentinnennationalauswahl zum Gewinn der Goldmedaille bei der [[Sommer-Universiade 2015|Universiade]] geführt hatte.<ref>siehe den [http://www.footofeminin.fr/Universitaire-Finale-Des-filles-en-Or_a11272.html Endspielbericht der Universiade] vom 12.&nbsp;Juli 2015 bei footofeminin.fr</ref>

[[Datei:Philippe Bergeroo 2015.jpg|mini|Philippe Bergeroo (2015)]]
Bergeroos erste A-Kader im Herbst 2013 stützten sich allerdings ganz überwiegend auf Fußballerinnen, die auch schon unter Bruno Bini zum „inneren Kreis“ gezählt hatten; dabei setzt er in der Abwehrreihe, anders als sein Vorgänger, auf eine „Pariser Achse“ (Houara, Delannoy, Georges, Boulleau), zu der als einzige Lyonerin Renard hinzukam. Mit [[Marine Dafeur]], [[Griedge Mbock Bathy]] und [[Sandie Toletti]] berief der Trainer zudem drei 18-Jährige sowie mit [[Kenza Dali]], [[Inès Jaurena]] und [[Amel Majri]] weitere Neulinge. In Nachfolge der zurückgetretenen [[Sandrine Soubeyrand]] hat Bergeroo Wendie Renard zur neuen Spielführerin der Bleues bestimmt. [[Élodie Thomis]] kam im Februar, [[Gaëtane Thiney]] im März&nbsp;2014, [[Eugénie Le Sommer]] im März&nbsp;2015, [[Sarah Bouhaddi]] im Januar und [[Marie-Laure Delie]] im März&nbsp;2016 zu ihrem 100.&nbsp;Länderspiel.

Einen ersten Erfolg errangen die Französinnen im Frühjahr 2014 mit dem Gewinn des [[Zypern-Cup 2014|Zypern-Cups]]. Die erste Niederlage unter dem neuen Coach musste Frankreich im Juni 2014 bei dessen 16.&nbsp;Begegnung hinnehmen. Dennoch war seine Bilanz der 17&nbsp;Saisonspiele –&nbsp;darunter Top-Gegnerinnen wie die USA, Brasilien und Schweden&nbsp;– mit 13&nbsp;Siegen und nur einer Niederlage sehr erfolgreich. Auch die WM-Qualifikation meisterten seine Frauen mit Bravour; sie setzten sich in der [[Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2015/Qualifikation#Gruppe 7|Europa-Gruppe&nbsp;7]] ohne Punktverlust bei einem Torverhältnis von 54:3 durch. Darunter war ein 10:0-Sieg in [[Bulgarische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Bulgarien]], der zweithöchste Auswärtserfolg in Frankreichs Länderspielgeschichte, dem sie fünf Tage darauf im Rückspiel ein 14:0 folgen ließen. Mit diesem erst vierten zweistelligen Sieg –&nbsp;der dritte in einem Pflichtspiel&nbsp;– reihte Philippe Bergeroo sich auf einer Höhe mit Élisabeth Loisel (14:0-Heimsieg 1998 gegen Algerien) und Bruno Bini (12:0 in Estland 2009) ein. Mittlerweile ist unter Corinne Diacre im Herbst 2020 noch ein 11:0 vor eigenem Publikum gegen [[Nordmazedonische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Nordmazedonien]] dazugekommen, auch dies ein Pflichtspiel.

{| style="float:left; border:1px solid; margin-right:1em; width:219px;"
|-
|<div style="position:relative;">
[[Datei:Soccer Field Transparant.svg|230px|Stammelf 2013/14]]
{{Image label|x=0.16|y=0.06|scale=550|text='''Bouhaddi'''}}
{{Image label|x=0.04|y=0.17|scale=550|text='''Houara'''}}
{{Image label|x=0.115|y=0.12|scale=550|text='''Georges'''}}
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{{Image label|x=0.11|y=0.55|scale=550|text=<span style="background:white">'''Die WM-Elf 2015'''</span>}}
</div>
|}

Auf die WM-Endrunde in Kanada hatten die Bleues sich ab Oktober 2014 gezielt durch Testspiele gegen besonders starke Gegner vorbereitet, wobei sie diese allesamt bezwangen: Deutschland auswärts, Brasilien, die USA und Kanada vor heimischem Publikum, den amtierenden Weltmeister [[Japanische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Japan]] beim [[Algarve-Cup 2015]], in dem Frankreich den zweiten Platz belegte. In der [[FIFA-Weltrangliste]] haben sich die Bleues unter Bergeroo im Laufe des Jahres 2014 bis auf den dritten Rang vorgearbeitet,<ref>{{Webarchiv|url=http://de.fifa.com/fifa-world-ranking/ranking-table/women/index.html |wayback=20141231064843 |text=Weltrangliste vom 19. Dezember 2014 |archiv-bot=2022-11-02 23:19:25 InternetArchiveBot }} bei fifa.com</ref> den sie auch während der WM innehatten. Als Ziel für Kanada gab die FFF denn auch das Erreichen eines Podiumsplatzes aus. Aber obwohl die Französinnen –&nbsp;abgesehen von einer Niederlage gegen [[Kolumbianische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Kolumbien]] in den Gruppenspielen&nbsp;– Fachmedien und Gegner zu überzeugen wussten, schieden sie im Viertelfinale nach [[Elfmeterschießen]] gegen ihre deutschen Kontrahentinnen aus. Diese Begegnung war zugleich die 49. in Folge ohne Niederlage gegen ein europäisches Team (42&nbsp;Siege und sieben Unentschieden, letzte Niederlage beim Spiel um den dritten Platz bei der WM&nbsp;2011 gegen Schweden).<ref>nach der statistischen Zusammenstellung „[http://www.footofeminin.fr/Breves-du-Mondial-30-000-850-000-et-15-millions_a11004.html Brèves du Mondial – 30 000, 850 000 et 1,5 millions…]“ vom 12.&nbsp;Juni 2015 bei footofeminin.fr</ref> Zudem hatten sie sich durch ihr Abschneiden als einer von drei UEFA-Vertretern für die [[Olympische Sommerspiele 2016/Fußball#Frauenturnier|Olympischen Spiele 2016]] in [[Rio de Janeiro]] qualifiziert. Gleich nach der Rückkehr aus Kanada verlängerte die FFF Bergeroos Vertrag bis zum Sommer 2017.<ref>siehe die [http://www.fff.fr/actualites/161065-567466-philippe-bergeroo-reconduit-dans-ses-fonctions-jusquen-2017 offizielle Verlautbarung] vom 1.&nbsp;Juli 2015 bei fff.fr</ref>

Im Heimmatch gegen Griechenland im Juni 2016, einer bedeutungslos gewordenen [[Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2017/Qualifikation|EM-Qualifikationspartie]] –&nbsp;Frankreichs Endrundenteilnahme war bereits gesichert&nbsp;–, gewannen die Französinnen das 40. EM-/WM-Qualifikationsspiel in ununterbrochener Folge; ihr letzter Punktverlust in dieser Art von Pflichtspielen datiert auf den Juni 2007 (0:1-Niederlage auf Island anlässlich der Qualifikation für die EM 2009).
Bergeroo hatte bereits seit 2015 auch die [[Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2019|„Heim“-Weltmeisterschaft 2019]] fest im Blick gehabt, wenn der größte Teil des gegenwärtigen Spielerstammes die 30 deutlich überschritten haben wird, und führte immer wieder talentierten Nachwuchs an die erste Elf der Bleues heran, so zuletzt [[Amandine Guérin]], [[Clarisse Le Bihan]], [[Valérie Gauvin]] oder [[Marie-Charlotte Léger]].<ref name="public présent">Artikel „[http://www.footofeminin.fr/Bleues-FRANCE-BRESIL-le-public-present-pour-cette-nouvelle-saison_a11507.html Das Publikum ist für diese neue Saison bereit]“ vom 19.&nbsp;September 2015 bei footofeminin.fr</ref> Prominenteste Leidtragende dieser Maßnahme war Gaëtane Thiney, die schon während der 2015er WM nicht mehr in allen Partien zur Startformation zählte und 2015/16 keinerlei Berücksichtigung mehr fand. Unmittelbar nach dem [[Olympische Sommerspiele 2016/Fußball#Frauenturnier|olympischen Turnier 2016]] hatte außerdem Spielmacherin Louisa Nécib aus persönlichen Gründen ihre Karriere beendet.

Bei den Olympischen Spielen in [[Brasilien]] traf Frankreich in der Gruppenphase auf [[Kolumbianische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Kolumbien]], die [[Frauen-Fußballnationalmannschaft der Vereinigten Staaten|USA]] und [[Neuseeländische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Neuseeland]]. Kolumbien war bereits bei der Olympiade 2012 (sowie bei der WM-Endrunde 2015) Gruppengegner gewesen, und auch mit den Neuseeländerinnen haben die ''Bleues'' sich schon dreimal gemessen. Zur Vorbereitung auf dieses Turnier besiegten die Bleues [[Chinesische Fußballnationalmannschaft der Frauen|China]], dessen Trainer Bergeroos Vorgänger Bini ist, sowie [[Kanadische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Kanada]], das sich vier Jahre zuvor im Spiel um Platz drei gegen Frankreich durchgesetzt hatte; gegen Letztere mussten die Französinnen in diesem olympischen Viertelfinale erneut antreten, und erneut durchkreuzten die Nordamerikanerinnen die französischen Hoffnungen auf einen Medaillengewinn.

[[Datei:Olivier Echouafni 2017 (lat.).jpg|mini|160px|links|Olivier Echouafni (Juli 2017)]]
Für das wiederum frühzeitige Scheitern bei diesem Turnier machte Bergeroo anschließend „mentale Probleme bei den Spielerinnen“ verantwortlich.<ref>nach der Meldung „[http://www.footofeminin.fr/Bleues-Denouement-jeudi-pour-le-selectionneur-Philippe-BERGEROO_a12797.html Auflösung für Nationaltrainer Philippe Bergeroo am Donnerstag]“ vom 8.&nbsp;September 2016 bei footofeminin.fr</ref> Und obwohl er bis dato der Nationaltrainer war, unter dessen Führung die Französinnen den besten Punktedurchschnitt pro Spiel erzielt haben, löste die Verbandsspitze wenige Wochen später den Vertrag mit Bergeroo auf. Nachdem Corinne Diacre abgesagt hatte, weil sie ihren Verein nicht mitten in der Saison verlassen wollte,<ref>Artikel „Première de cordée“, France Football vom 24.&nbsp;Januar 2017, S.&nbsp;29.</ref> bestimmte die FFF als seinen Nachfolger [[Olivier Echouafni]], einen Mittvierziger, der bis dahin lediglich zwei Vereinsmannschaften ([[SC Amiens]], [[FC Sochaux]]) im Männerbereich trainiert hatte.<ref>siehe die [https://www.fff.fr/actualites/173263-579474-olivier-echouafni-nomme-selectionneur?themePath=equipes-de-france-1/ offizielle Mitteilung dieser Ablösung] vom 9. September 2016 bei fff.fr</ref> Er reaktivierte in seinen ersten Aufgeboten unter anderem Gaëtane Thiney, [[Camille Catala]] und [[Julie Soyer]] und lud zudem mehrere neue, junge Spielerinnen ein.

Echouafni hatte frühzeitig konstatiert, dass zahlreiche Fußballerinnen überspielt und angeschlagen seien; deswegen sagte er eine für November vereinbarte Länderspielreise nach China ab und verzichtete auch darauf, bis Jahresende ein weiteres Freundschaftsspiel in Europa auszutragen. Für die Europameisterschaftsvorbereitung seien die Begegnungen im März 2017 beim [[SheBelieves Cup 2017|SheBelieves Cup]] sinnvoller.<ref>„[http://www.footofeminin.fr/Bleues-Une-tournee-en-CHINE-annulee_a13052.html Eine Tournee durch China annulliert]“ vom 9. November 2016 bei footofeminin.fr</ref> Außerdem holte er mit [[Frédéric Née]] einen ehemaligen Stürmer in seinen Stab, der versuchen soll, die zuletzt relativ schwache Chancenverwertung –&nbsp;für den Trainer ein weiteres zentrales Problem der Bleues&nbsp;– wieder zu verbessern.<ref>Artikel „Des Bleues en or“ in France Football vom 4. Januar 2017, S.&nbsp;15.</ref> Schließlich ist er sich mit FFF-Präsident Le Graët darüber einig, dass eine größere Konkurrenz in der [[Division 1 Féminine|französischen Liga]], die seit vielen Jahren von nur drei oder vier Teams dominiert wird, dazu beitragen würde, das individuelle Niveau der Nationalspielerinnen noch weiter zu erhöhen.<ref>So Echouafni in einem Interview mit France Football („Faisons preuve d’humilité“) vom 11. Juli 2017, S.&nbsp;30/31.</ref>

Das hochkarätig besetzte Einladungsturnier in den USA gewannen die Französinnen; sie blieben dabei gegen England (Weltranglisten-Fünfte, 2:1), Deutschland (Zweite, 0:0) und die Gastgeberinnen (Erste, 3:0) ungeschlagen und bewiesen Ansätze zu einer besseren Chancenausnutzung gegen die Engländerinnen, als sie das Spiel in der Schlussphase noch drehten, und insbesondere gegen die USA.<ref>Berichte über die Spiele [http://www.footofeminin.fr/Bleues-La-FRANCE-arrache-un-succes-inespere_a13401.html gegen England] und [http://www.footofeminin.fr/SheBelievesCup-Les-BLEUES-reussissent-un-succes-retentissant-et-remportent-le-tournoi_a13426.html gegen die USA] bei footofeminin.fr</ref>

Bei der [[Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2017|Europameisterschaft 2017]] verfehlte das Team die hochgesteckten Erwartungen deutlich, wurde lediglich Gruppenzweiter und musste nach der Viertelfinalniederlage gegen England erneut vorzeitig die Heimreise antreten. Und obwohl FFF-Präsident Le Graët unmittelbar anschließend Echouafni noch sein Vertrauen ausgesprochen und dessen Weiterbeschäftigung bis zur Weltmeisterschaft 2019 im eigenen Land garantiert hatte,<ref>Artikel „[http://www.footofeminin.fr/Bleues-Olivier-ECHOUAFNI-conforte-a-son-poste-par-Noel-LE-GRAET_a13916.html Olivier Echouafni bekommt von Noël Le Graët Rückendeckung für seine Arbeit]“ vom 1. August 2017 bei footofeminin.fr</ref> stellte er der Öffentlichkeit vier Wochen später [[Corinne Diacre]] als neue Nationaltrainerin vor.<ref>siehe den Artikel „[http://www.footofeminin.fr/Bleues-Corinne-DIACRE-nommee-a-la-tete-des-Bleues-ECHOUAFNI-debarque_a13967.html Corinne Diacre für die Führung der Bleues nominiert, Echouafni ausgebootet]“ vom 31. August 2017 auf footofeminin.fr</ref>

=== 2017–2023: Auch unter Corinne Diacre kein Titel ===
{| class="wikitable" style="float: right; margin-left: 0.5em; font-size: 100%;"
|-
! Jahr || Turnier || Teilnahme<br />Platzierung
|- style="background:#D0E7FF"
| 2019
| [[Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2019|Weltmeisterschaft]] in [[Frankreich]] ([[Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2019/Frankreich|Kader]])
| Viertelfinale
|-
| 2021
| [[Olympische Sommerspiele 2020/Fußball – Frauen|Olympische Spiele]] in [[Tokio]]
| nicht qualif.
|- style="background:#D0E7FF"
| 2022
| [[Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2022|Europameisterschaft]] in [[England]] ([[Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2022/Frankreich|Kader]])
| Halbfinale
|}

Nachdem die Französinnen bei den internationalen Pflichtturnieren viermal in Folge bereits im Viertelfinale gescheitert waren,<ref>Sébastien Duret erinnert in dem Artikel „[https://www.footofeminin.fr/Bleues-Retro-des-quarts-de-finale-attention-aux-sorties-de-route_a16005.html Rückblick auf die Viertelfinals: Achtung, Ausfahrten!]“ vom 26.&nbsp;Juni 2019 bei footofeminin.fr an diese Rückschläge und erwähnt dabei, dass diese „schwarze Serie“ schon drei von Diacres Vorgänger (Bini 2013, Bergeroo 2016, Echouafni 2017) das Amt gekostet hat.</ref> hoffte die FFF, mit der 43-jährigen Corinne Diacre endlich wenigstens einen Podiumsplatz zu erreichen, tatsächlich aber möglichst sogar den ersten großen Titel im Frauenbereich zu gewinnen. Die Voraussetzungen, dieses anspruchsvolle Ziel zu verwirklichen, schienen günstig&nbsp;– nicht nur, weil Frankreich Gastgeber der Weltmeisterschaftsendrunde 2019 war, sondern auch aufgrund Diacres sportlicher Vita. Sie war mit 121 Einsätzen lange Zeit die französische Rekordnationalspielerin, 2003 WM-Teilnehmerin, assistierte Bruno Bini für drei Jahre bei den Bleues, hat anschließend ein Frauen-Vereinsteam und ab 2014 eine Männer-Profimannschaft in der [[Ligue 2]] trainiert. Aber erneut kamen die Bleues über das Viertelfinale nicht hinaus. Dessen ungeachtet formulierte sie für die Europameisterschaft 2022 wiederum einen hohen Anspruch an sich und ihre Spielerinnen:<ref>[https://www.fff.fr/article/3706-l-italie-la-belgique-et-l-islande-pour-les-bleues.html Italien, Belgien und Island für die Bleues] vom 28.&nbsp;Oktober 2021 bei fff.fr</ref>
{{Zitat|Unser Ziel ist es, mindestens das Endspiel zu erreichen.}}
Und auch wenn dies einmal mehr nicht gelang –&nbsp;im Halbfinale kam das Aus&nbsp;–, verlängerte der Verband Diacres Vertrag bis August 2024, also einschließlich des [[Olympische Sommerspiele 2024|olympischen Turniers in Paris]].<ref>[https://www.fff.fr/article/7867-corinne-diacre-prolonge-son-contrat.html Mitteilung der FFF] vom 2.&nbsp;August 2022 auf fff.fr</ref>

Die Arbeit der erst zweiten weiblichen Nationaltrainerin begann im September 2017 mit zwei Freundschaftspartien gegen Chile –&nbsp;Frankreichs 52. Länderspielgegner&nbsp;– und Spanien, wobei die Bleues bis zur Weltmeisterschaft im eigenen Land überhaupt keine Pflichtspiele bestreiten konnten. Diacre musste gerade mit Blick auf diese WM den Umbau und die Verjüngung des Kreises der Nationalspielerinnen weiter vorantreiben, nicht nur, weil [[Camille Abily]] und [[Élodie Thomis]] nach der EM ihren Rücktritt aus der Nationalelf verkündet hatten; auch Bouhaddi, Georges, Houara, Bussaglia und Thiney hatten Mitte 2019 die Dreißig deutlich überschritten. Manche von ihnen, so Diacre, die auch den bisherigen Trainerstab komplett ausgewechselt hat,<ref>[[Philippe Joly]] (ab Januar 2020 [[Éric Blahic]]) als Assistent, [[Michel Ettorre]] als Torhüterinnen- und [[Anthony Grech-Angelini]] als [[Körperliche Leistungsfähigkeit|Physistrainer]]; nach „[http://www.footofeminin.fr/Bleues-Un-nouveau-staff-autour-de-Corinne-DIACRE_a13992.html Ein neuer Stab an Corinne Diacres Seite]“ vom 9.&nbsp;September 2017 bei footofeminin.fr</ref> „befinden sich am Ende ihrer Karriere“.<ref>Zitat nach dem Artikel „[http://www.footofeminin.fr/Bleues-Corinne-DIACRE-Tout-faire-pour-ramener-un-trophee-a-la-Federation_a13972.html Alles tun, damit die FFF eine Trophäe gewinnt]“ vom 1.&nbsp;September 2017 bei footofeminin.fr</ref> Entsprechend nominierte sie für ihr erstes 23er-Aufgebot gleich acht Spielerinnen, die bis dahin noch kein einziges A-Länderspiel absolviert hatten; fünf von ihnen –&nbsp;[[Marion Torrent|Torrent]], [[Théa Greboval|Greboval]], [[Ouleymata Sarr|Sarr]], [[Léa Le Garrec|Le Garrec]] und [[Hawa Cissoko|Cissoko]]&nbsp;– gaben dann tatsächlich ihr Debüt, die ersten drei sogar in der Startformation. Damit stellte sie einen „einsamen Rekord“ in der Geschichte der Nationalfrauschaft auf, denn keiner ihrer Vorgänger seit 1997 hatte bei seinem Debüt mehr als zwei Frauen ohne jegliche Erfahrung in der A-Elf in sein Aufgebot berufen.<ref>nach dem Artikel „[http://cahiersdufootball.net/blogs/ni-buts-ni-soumises/2017/09/06/les-nouveaux-visages-des-bleues/ Die neuen Gesichter der Bleues]“ vom 6. September 2017 bei ''Ni buts ni soumises''</ref> Vier Wochen später testete sie vier weitere Neulinge, und am Jahresende war die Zahl der Debütantinnen auf elf angewachsen. Das frühzeitige Heranführen junger Talente an das internationale Niveau ist bei ihr ein Grundprinzip, das sich in den 2020er Jahren ebenso fortsetzt wie das Zurückholen von jahrelang nicht mehr berücksichtigten Spielerinnen. Für die erstgenannte Gruppe stehen Namen wie [[Ella Palis|Palis]], [[Kessya Bussy|Bussy]], [[Melvine Malard|Malard]] oder [[Naomie Feller|Feller]], für Letztere beispielsweise [[Sandie Toletti|Toletti]], [[Kheira Hamraoui|Hamraoui]] und [[Aminata Diallo|Diallo]].

Zudem bestimmte Diacre im Wechsel Laura Georges, [[Amandine Henry]] und Eugénie Le Sommer anstelle von Wendie Renard zur Spielführerin, und sie ließ das Team bei den ersten Begegnungen jeweils im 4-3-3 antreten. Das offizielle Ziel, bei der Weltmeisterschaft unter die letzten vier zu gelangen, hatte die Trainerin knapp anderthalb Jahre vor dem Eröffnungsspiel auf den Gewinn des Titels zugespitzt, womit sie den Druck auch auf sich selbst stark erhöhte.<ref>Interview „Ich weiß, wohin ich gehe“ in France Football vom 16. Januar 2018, S.&nbsp;38&nbsp;f.</ref><br />Eine Besonderheit bestand zudem darin, dass Diacre in den Anfangsmonaten auffällig viele Spielerinnen aus „kleinen“ Erstligavereinen in ihre Aufgebote berief. Dies diente einerseits dazu, Talente auch jenseits der dominierenden Klubs aus Lyon, Montpellier und Paris ausfindig zu machen; andererseits sollte dies den Frauenfußball im gesamten Land stärken und in Hinblick auf die WM 2019 das „Wir-Gefühl“ weiter entwickeln.<ref>So [[Cécile Locatelli]], Trainerin der B-Mädchen-Nationalelf, in einem Statement gegenüber France Football, Ausgabe vom 3. April 2018, S.&nbsp;4.</ref>

Bis Ende des Kalenderjahres folgten noch weitere Partien gegen England, Schweden und Ghana (dies eine Premiere) sowie in Deutschland.<ref>siehe die [https://www.footofeminin.fr/Bleues-Le-bilan-des-trois-premiers-rassemblements_a14262.html?com#last_comment gründliche Analyse der ersten sechs Spiele unter Diacre] vom 5. Dezember 2017 bei footofeminin.fr</ref> In der [[FIFA-Weltrangliste|Weltrangliste]] rutschte Frankreich mit 2019 Punkten vorübergehend auf den sechsten Platz ab, wenngleich es lediglich 14 Punkte weniger als die drittplatzierten Engländerinnen aufwies. Mit dafür verantwortlich war die Tatsache, dass die Bleues ausschließlich schwächer gewichtete Freundschaftsspiele austragen konnten. Anfang März 2018 zeichnete sich beim [[SheBelieves Cup 2018|SheBelieves Cup]] dann erstmals ein festeres Gerüst der Elf ab, als die Trainerin gegen Gastgeber USA (1:1) und Deutschland (3:0) jeweils eine identische Startformation aufbot&nbsp;– mit Torrent als einziger Neuer, aber auch mit Tounkara, Gauvin und der bei diesem Turnier erstmals wieder berücksichtigten, routinierten Gaëtane Thiney.

Einen Monat später fand Wendie Renard gegen Nigeria als 16. Französin Aufnahme in den „[[Liste der Fußballspielerinnen mit mindestens 100 Länderspielen|Hunderter-Club]]“.

Nach dem Kanada-Spiel Anfang April 2018 hatte Frankreich keine weiteren Länderspiele ausgetragen, damit die Spielerinnen –&nbsp;so Diacre&nbsp;– ab Juni eine etwas längere Erholungsphase bekommen, die sie im Sommer 2019 nicht haben werden.<ref>Artikel „[https://www.footofeminin.fr/FRACAN-Corinne-DIACRE-On-a-une-base-tres-solide_a14638.html Wir haben eine sehr solide Grundlage]“ vom 10. April 2018 bei footofeminin.fr</ref> Dennoch kletterten die Bleues im Juni 2018 wieder auf den dritten Rang in der Weltrangliste.

Im Herbst und Winter 2018/19 setzte sich die Elf mit fünf außereuropäischen Gegnern auseinander; darunter waren mit Australien, Brasilien und den USA drei Frauschaften, die ebenfalls zu den FIFA-Top-10 gehören. In Frankreich hatte die Vorfreude auf die WM stark zugenommen, je näher deren Beginn rückte; gegen die Amerikanerinnen blieben die Kartenschalter des [[Stade Océane]] in [[Le Havre]] geschlossen, weil dessen Kapazität von 22.870 Zuschauern bereits im [[Eintrittsgeld#Vorverkauf|Vorverkauf]] ausgeschöpft war.<ref>Artikel „[https://www.footofeminin.fr/Bleues-FRANCE-ETATS-UNIS-a-guichets-fermes_a15431.html Frankreich – Vereinigte Staaten bei geschlossenen Schaltern]“ vom 17.&nbsp;Januar 2019 bei footofeminin.fr</ref> Es folgten Partien gegen Deutschland, Uruguay, Japan und Dänemark. In der letzten Maiwoche maß sich das französische WM-Aufgebot noch mit zwei asiatischen WM-Teilnehmern, nämlich Thailand –&nbsp;Frankreichs 55.&nbsp;Gegner in seiner Länderspielgeschichte&nbsp;– und China, sozusagen als letzte Tests für den „WM-Ernstfall“ gegen Südkorea. Das Abschneiden bei dem WM-Turnier entschied zugleich darüber, ob Frankreich zu den lediglich drei Teams aus dem Bereich der UEFA gehört, die am [[Olympische Sommerspiele 2020/Fußball – Frauen|olympischen Fußballturnier 2020]] in Tokio teilnehmen dürfen. Einmal mehr war es den im Viertelfinale ausgeschiedenen Französinnen nicht gelungen, „das vorhandene Potential zur Abwechslung einmal in zählbare Erfolge um[zu]münzen“.<ref>So formuliert es Charlotte Vincelot in ihrer [https://www.footofeminin.fr/Coupe-du-Monde-2019-Ou-en-sont-les-favoris-et-outsiders_a15723.html Einschätzung der WM-Favoriten] vom 1.&nbsp;Mai 2019 bei footofeminin.fr.</ref> FFF-Präsident Le Graët bekräftigte anschließend, dass Diacre auch weiterhin Cheftrainerin der Bleues sein wird.<ref>„[https://www.footofeminin.fr/Bleues-Corinne-DIACRE-confirmee-a-son-poste_a16025.html Corinne Diacre in ihrem Amt bestätigt]“ vom 30.&nbsp;Juni 2019 bei footofeminin.fr</ref>

Ab dem Herbst 2019 begann die [[Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2022/Qualifikation#Gruppe G|Qualifikation]] für die [[Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2022|Europameisterschaftsendrunde in England]], die ursprünglich im Sommer 2021 stattfinden sollte und dann um ein Jahr verschoben wurde. Hauptkonkurrenten der Bleues war [[Österreichische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Österreich]]; mit [[Nordmazedonische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Nordmazedonien]] nahm in dieser Gruppe zudem ein Team teil, gegen das die Französinnen zuvor noch nie gespielt hatten. Diacres erstes Aufgebot nach der WM beinhaltete eine punktuelle Verjüngung, indem sie für die Positionen im Tor, der Abwehr und dem Mittelfeld jeweils einen absoluten Neuling berücksichtigte. Gleichzeitig wollte die Trainerin aber auf ihre routiniertesten Kräfte (Bouhaddi, Thiney, Le Sommer, Henry) einstweilen noch nicht verzichten; aus der Altersgruppe der 30-Jährigen nominierte sie lediglich Bussaglia nicht mehr.<br />Insbesondere ab 2020 kam es gerade von diesen Frauen und Wendie Renard allerdings zu auch öffentlich vorgetragener Kritik am „Kommunikationsstil“ Diacres, etwa hinsichtlich einer dauerhaften oder gelegentlichen Nichtberücksichtigung in deren Länderspiel-Aufgeboten,<ref>So beispielsweise von Gaëtane Thiney (siehe „[https://frenchmorning.com/gaetane-thiney-a-new-york-je-suis-a-la-fois-joueuse-et-en-mission-pour-la-fff/ Gaëtane Thiney, in New York gleichzeitig als Spielerin und im Auftrag der FFF]“) vom 23.&nbsp;September 2021 bei frenchmorning.com.</ref> so dass sich sogar der Verbandspräsident genötigt sah, einzugreifen und die Wogen zu glätten.<ref>Artikel „[https://www.sofoot.com/noel-le-graet-sur-le-conflit-entre-amandine-henry-et-corinne-diacre-on-ne-devrait-pas-avoir-ce-genre-de-problemes-491415.html Le Graët zum Konflikt zwischen Henry und Diacre]“ vom 16.&nbsp;November 2020 bei sofoot.com</ref>

Die FFF richtete Anfang März 2020 ein eigenes Vier-Nationen-Turnier ''([[Tournoi de France (Frauenfußball)|Tournoi de France]])'' aus, das jährlich stattfinden soll, womit der Verband die Begeisterung für den Frauenfußball, die sich bei der WM 2019 in eindrucksvollen Zuschauerzahlen manifestiert hatte, perpetuieren möchte. Die Veranstaltung konkurrierte allerdings mit gleichzeitigen Turnieren in den USA, Portugal und Zypern. Insbesondere der [[SheBelieves Cup 2020|SheBelieves Cup]] schränkte die Auswahl hochklassiger Gegnerinnen ein, weil dort die USA, England und Japan vertraglich zur Teilnahme verpflichtet waren. An der ersten Austragung mit Spielen in [[Valenciennes]] ([[Stade du Hainaut]]) und in [[Calais]] ([[Stade de l’Épopée]]) nahmen Brasilien, Kanada und der amtierende Europameister Niederlande teil.<ref>„[https://www.footofeminin.fr/Tournoi-de-France-BRESIL-CANADA-et-PAYS-BAS-en-mars-prochain_a16356.html Tournoi de France – Brasilien, Kanada und die Niederlande im kommenden März]“ vom 28.&nbsp;November 2019 bei footofeminin.fr</ref> Durch ihren Gewinn des Wettbewerbs verbesserten die Bleues sich wieder auf Platz&nbsp;3 der Weltrangliste. Gleich anschließend sagte die UEFA den gesamten internationalen Spielbetrieb aufgrund der [[COVID-19-Pandemie|weltweiten Coronavirus-Pandemie]] bis zum Sommer 2020 ab, so dass auch vier EM-Qualifikationsbegegnungen Frankreichs verschoben werden mussten<ref>Artikel „[https://www.footofeminin.fr/UEFA-Reports-des-matchs-des-Bleues-en-juin-annulation-de-l-Euro-U19F-et-report-de-l-Euro-U17F_a16586.html Absage der Spiele im Juni]“ vom 1.&nbsp;April 2020 bei footofeminin.fr</ref> und erst im Herbst ausgetragen werden konnten. Aus demselben Grund verschob die UEFA die EM-Endrunde um ein Jahr auf den Juli 2022.

Im Oktober 2020 rangen die Österreicherinnen Frankreich ein Unentschieden ab und beendeten damit eine Serie von 46 französischen Siegen in EM- und WM-Qualifikationsspielen, die 2007 begonnen hatte. Vor dem Rückspiel vier Wochen später –&nbsp;zugleich das „Endspiel“ um den Gruppensieg&nbsp;– musste Corinne Diacre eine ganze Serie von Absagen kompensieren: Gauvin, Le Sommer, Torrent und Asseyi fehlten verletzungsbedingt, Tounkara begab sich aufgrund eines positiven COVID-19-Tests in Quarantäne. Ihre EM-Qualifikationsgruppe schlossen die Bleues mit sieben Siegen und einem Torverhältnis von 44:0 dennoch als unangefochtene Gruppenerste ab. Die Auslosung der Vorrundengruppen im Oktober 2021 ergab als französische Gegnerinnen Italien, Belgien und Island.

Anlässlich der zweiten Austragung des Tournoi de France im Februar 2021 sollten die Bleues mit Norwegen, Island und der Schweiz auf die innerhalb der UEFA sechst-, zehnt- und zwölftplatzierten Kontrahentinnen treffen. Das Turnier wurde allerdings kurzfristig abgesagt und durch zwei Freundschaftsspiele gegen die Eidgenossinnen ersetzt. Dafür konnte der Verband für den April aber mit dem Weltranglisten-6. England und den USA (Nr.&nbsp;1) zwei sehr starke Gegner dafür gewinnen, nach Frankreich zu kommen. Der 3:1-Erfolg gegen die Engländerinnen gelang einem Team, das zum ersten Mal seit vielen Jahren ohne Beteiligung einer einzigen Spielerin aus Lyon auskommen musste. Bei dem letzten Spiel der Saison im [[Stade de la Meinau]] gegen Deutschland waren zum ersten Mal seit 15&nbsp;Monaten wieder Zuschauer zugelassen, wenn auch mit 5.000 freigegebenen Plätzen in stark eingeschränkter Zahl.

Bei der Auslosung der [[Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2023/Qualifikation#Europäische Zone/UEFA|Qualifikationsgruppen]] zur [[Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2023|Weltmeisterschaft 2023]] in [[Australien]] und [[Neuseeland]] bekamen die Französinnen –&nbsp;zu diesem Zeitpunkt Vierte der Weltrangliste&nbsp;– folgende Gegner in der [[Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2023/Qualifikation#Gruppe I|Gruppe&nbsp;I]] zugelost: [[Walisische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Wales]] (Rang&nbsp;32), [[Slowenische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Slowenien]] (Rang&nbsp;50), [[Griechische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Griechenland]] (Rang&nbsp;64), [[Kasachische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Kasachstan]] (Rang&nbsp;81) und [[Estnische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Estland]] (Rang&nbsp;106). Die Bleues haben in der Vergangenheit gegen sie alle schon Spiele ausgetragen (insgesamt 19) und dabei lediglich einmal nicht gewonnen, nämlich 1978 bei einem 1:1 gegen die Waliserinnen. Der Zeitraum für diese Begegnungen begann im September 2021 und war zwölf Monate später abgeschlossen.

Unter Diacre entwickelte sich Marie-Antoinette Katoto zu einer echten Torgarantin der Französinnen; in ihren 19 Länderspielen zwischen November 2020 und Juli 2022 war sie 21-mal erfolgreich, wobei ihr sechs „[[Glossar von Fußballbegriffen#D|Doppelpacks]]“ und ein [[Hattrick]] gelangen.<ref>siehe [https://www.fff.fr/equipe-nationale/joueur/7998-katoto-marie-antoinette/fiche.html Katotos Datenblatt] bei fff.fr</ref> Selbst die mit individuellem Lob normalerweise sparsame Nationaltrainerin nannte Katoto ohne jede Einschränkung „unverzichtbar“.<ref>[https://www.footofeminin.fr/Tournoi-de-France-Corinne-DIACRE-Il-y-a-des-choses-qui-se-dessinent_a17728.html Interview mit Corinne Diacre] vom 23.&nbsp;Februar 2022 bei footofeminin.fr</ref>

Anstelle einer Sommerpause wartete im Juli 2022 die [[Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2022/Frankreich|Europameisterschaft in England]] auf die Bleues, wo endlich der seit 2009 andauernde „Viertelfinal-Fluch“ überwunden werden konnte.<ref>[https://de.uefa.com/womenseuro/news/0272-1466f64976a2-61e845b1596f-1000--women-s-euro-teamprofil-frankreich/ Teamprofil Frankreich] vom 9.&nbsp;Februar 2022 bei de.uefa.com</ref> Nachdem sie anschließend auch ihre beiden letzten WM-Qualifikationsbegegnungen deutlich gewonnen hatten, verloren sie zwei Testspiele in Deutschland und Schweden&nbsp;– für Diacre eine Premiere der unerfreulichen Art, denn zwei aufeinanderfolgende Niederlagen hatten Frankreichs Frauen zuletzt sechseinhalb Jahre zuvor beim [[SheBelieves Cup 2016|SheBelieves Cup]] hinnehmen müssen. Diese beiden Partien gegen den Dritten beziehungsweise Zweiten der Weltrangliste, bei denen die Trainerin eine identische Startelf aufgeboten hatte –&nbsp;ohne die verletzten Stammkräfte Katoto, Mbock Bathy, Karchaoui und Toletti&nbsp;−, nahm Footoféminin zum Anlass für eine gründliche Defizitanalyse. Bei der Abwehr, in der lediglich die Torfrau Peyraud-Magnin eine gute Note erhielt, konstatierte der Autor große Probleme durch Eckbälle und Freistöße, individuelle Schwächen im Eins-gegen-eins und einer zu linear positionierten Viererkette. Die Mittelfeldreihe wirkte offensiv unbefriedigend, fand zu wenige Anspielstationen und ließ eine kreative Spieleröffnung vermissen. Dazu trug auch bei, dass der Abstand zwischen den drei Ketten mit Ausnahme der ersten halben Stunde gegen die Deutschen selten stimmte und die Stürmerinnen beim Pressing wenig koordiniert auftraten. Bei Letzteren fehlten ungeachtet ihrer individuellen Stärken im Zusammenspiel das „blinde Verständnis“, und in der Arbeit nach hinten ließen sie ihre Mannschaftskameradinnen zu oft alleine. Dynamik, Tempo und Zielstrebigkeit kamen eher durch die eingewechselten Angreiferinnen. Schließlich fehlte vor allem gegen die Skandinavierinnen eine Führungspersönlichkeit, die die Frauschaft nach dem sehr schnellen Rückstand wieder aufrichtete.<ref>Sylvain Jamet: ''[https://www.footofeminin.fr/Bleues-Deux-tests-manques-beaucoup-de-travail-en-perspective_a18246.html Zwei Tests misslungen, eine Menge Arbeit steht bevor]'' vom 12.&nbsp;Oktober 2022 bei footofeminin.fr</ref>

Kurz nach dem französischen Sieg im [[Tournoi de France (Frauenfußball)#Das Turnier 2023|Tournoi de France]] (Februar 2023) verkündete Wendie Renard überraschend ihren Rückzug aus dem Nationalteam. Sie könne das derzeitige System nicht länger unterstützen, weil es „von den Anforderungen auf höchstem Niveau weit entfernt sei“. Mit der Formulierung, an der in fünf Monaten beginnenden Weltmeisterschaft „bedauerlicherweise“ und „unter diesen Bedingungen“ nicht teilnehmen zu wollen, hielt sie sich allerdings eine Hintertür für den „Rücktritt vom Rücktritt“ offen.<ref>[https://www.sudouest.fr/sport/football/equipe-de-france/football-la-capitaine-wendie-renard-annonce-qu-elle-se-met-en-retrait-des-bleues-14186777.php Die Spielführerin Wendie Renard kündigt ihren Rückzug von den Bleues an] vom 24.&nbsp;Februar 2023 bei sudouest.fr</ref> Diesem Schritt schlossen sich am selben Tag auch Kadidiatou Diani und Marie-Antoinette Katoto an; die französischen Medien wiesen einhellig darauf hin, dass keine der drei Frauen den Namen der Trainerin genannt habe, es sich aber offensichtlich um eine Kritik an dieser handle. Diani hat dies später bestätigt:<ref name="Issue Diacre">[https://www.footofeminin.fr/Bleues-Quelle-issue-pour-Corinne-DIACRE_a18446.html Welcher Ausgang erwartet Diacre?] vom 8.&nbsp;März 2023 bei footofeminin.fr</ref> „Wir sind an einem Punkt angelangt, wo es kein Zurück gibt […,] würde es einen Bruch nennen.“<ref>[https://www.lemonde.fr/sport/article/2023/03/09/corinne-diacre-n-est-plus-la-selectionneuse-de-l-equipe-de-france-feminine-de-football_6164785_3242.html Corinne Diacre ist nicht mehr Nationaltrainerin] vom 9.&nbsp;März 2023 bei lemonde.fr</ref> Anfang März 2023 hat sich das Exekutivkomitee der FFF mit dem Vorgang befasst, wobei die Problematik auftrat, dass solche Vertragsangelegenheiten ausschließlich Sache des Präsidenten sind, und der war am 28.&nbsp;Februar zurückgetreten.<ref>[https://www.lequipe.fr/Football/Actualites/L-avenir-de-corinne-diacre-selectionneuse-des-bleues-scelle-le-9-mars/1383245 Corinne Diacres Zukunft entscheidet sich am 9. März] vom 28.&nbsp;Februar 2023 bei lequipe.fr</ref> Unter Führung des Interimspräsidenten [[Philippe Diallo]] entließ der Verband Diacre, die mit 57&nbsp;Siegen, sieben Unentschieden und acht Niederlagen die bis dahin beste Bilanz aller französischen Trainer aufzuweisen hat, wenige Tage danach, kritisierte aber auch das Vorgehen der drei Spielerinnen. Zudem beauftragte Diallo eine Findungskommission –&nbsp;bestehend aus [[Laura Georges]], [[Aline Riera Ubiergo|Aline Riera]], [[Jean-Michel Aulas]] und [[Marc Keller]]&nbsp;–, schnellstmöglich Nachfolgekandidaten vorzuschlagen.<ref>[https://www.footofeminin.fr/Bleues-Corinne-DIACRE-ecartee-de-son-poste-de-selectionneuse-un-successeur-a-trouver_a18447.html Corinne Diacre muss ihren Posten räumen, ein Nachfolger ist noch zu finden] vom 9.&nbsp;März 2023 bei footofeminin.fr</ref>

=== Neuer Anlauf ab 2023 ===
{| class="wikitable" style="float: right; margin-left: 0.5em; font-size: 100%;"
|-
! Jahr || Turnier || Teilnahme<br />Platzierung
|- style="background:#D0E7FF"
| 2023
| [[Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2023|Weltmeisterschaft]] in [[Australien]] und [[Neuseeland]] ([[Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2023/Frankreich|Kader]])
| Viertelfinale
|- style="background:#D0E7FF"
| 2023/24
| [[UEFA Women’s Nations League 2023/24|Nations League]]
| Liga A, Finalist
|- style="background:#D0E7FF"
| 2024
| [[Olympische Sommerspiele 2024|Olympische Spiele]] in [[Paris]] ([[Olympische Sommerspiele 2024/Teilnehmer (Frankreich)#Fußball|Kader]])
| Viertelfinale
|- style="background:#D0E7FF"
| 2025
| [[Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2025|Europameisterschaft]] in der [[Schweiz]]
| qualifiziert
|}

Kommission und Verbandsspitze entschieden sich noch im März 2023 für den [[Saudi-arabische Fußballnationalmannschaft|Männer-Nationaltrainer Saudi-Arabiens]], [[Hervé Renard]], der über große internationale Erfahrung verfügt, aber noch nie Frauen trainiert hat. Sein Vertrag besitzt zunächst Gültigkeit bis einschließlich der [[Olympische Sommerspiele 2024|Olympischen Spiele 2024]].<ref>[https://www.footofeminin.fr/Bleues-Herve-RENARD-nomme-selectionneur-jusqu-aux-JO_a18478.html Hervé Renard Trainer der Bleues bis zu den Olympischen Spielen 2024] vom 30. März 2023 bei footofeminin.fr</ref> Ihm blieben vor der Weltmeisterschaft nur wenig Zeit und lediglich vier Testspiele, um sich und die Nationalelf darauf einzustellen. Bereits am Tag seiner offiziellen Vorstellung veröffentlichte er sein Aufgebot für zwei dieser Freundschaftspartien; dabei stützte er sich auf das Gerüst seiner Vorgängerin, das er mit einigen Talenten, aber auch mit zwei nicht unbedingt erwarteten Rückkehrerinnen (Eugénie Le Sommer, die Renard auch zu einer von zwei stellvertretenden Spielführerinnen beförderte, und Léa Le Garrec) ergänzte.<ref>[https://www.fff.fr/article/9994-herve-renard-une-question-de-challenge-.html Hervé Renard: „Eine Frage der Herausforderung“] vom 31.&nbsp;März 2023 bei fff.fr</ref> Bei seinem ersten Trainingslager führte der Vater von vier Töchtern eine Neuerung ein, die Bestand haben soll: Amel Majri brachte ihr neun Monate altes Kind mit nach Clairefontaine, das während der Übungseinheiten von einer [[Kindertagespflege|Tagesmutter]] betreut wird.

Zudem hat der Verband ihm einen deutlich erweiterten Stab zur Seite gestellt, der unter anderem drei Trainerassistenten umfasst.<ref>[https://www.fff.fr/selection/3-equipe-de-france-feminine/staff.html Die Mitglieder von Renards Stab] bei fff.fr</ref> [[Éric Blahic]] und der für die Torhüterinnen zuständige [[Gilles Fouache]] waren auch schon unter Diacre dabei; mit [[Sabrina Viguier]] ist eine ehemalige Nationalspielerin für das Athletiktraining verantwortlich. Im Anschluss an die ersten beiden Testspiele legte Renard als sein Mindestziel bei der WM das Erreichen des Halbfinals fest.<ref>[https://www.footofeminin.fr/Bleues-Herve-RENARD-C-etait-9-jours-fantastiques_a18512.html Das waren neun fantastische Tage] vom 12.&nbsp;April 2023 bei footofeminin.fr</ref> Diesen Anspruch vermochten die Frauen nicht zu erfüllen und schieden einmal mehr im Viertelfinale aus.

<div style="clear:both;" class="NavFrame">
<div class="NavHead" style="background:#D0E7FF; text-align:center;">Die Spiele der Saison 2023/24 einschließlich der Weltmeisterschaft, eingesetzte Spielerinnen und Torschützen&nbsp;</div>
<div class="NavContent" style="text-align:left;" font size="80%">

{| class="wikitable" style="float: right; margin-left: 0.5em; font-size: 100%;"
|-
! Datum || Ort || Gegner || Ergebnis
|-
| 06.07.2023
| [[Dublin]]
| [[Irische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Irland]]
| 3:0 F
|-
| 14.07.2023
| [[Melbourne]]
| [[Australische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Australien]]
| 0:1 F
|-
| 23.07.2023
| [[Sydney]]
| [[Jamaikanische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Jamaika]]
| 0:0 WM
|-
| 29.07.2023
| [[Brisbane]]
| [[Brasilianische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Brasilien]]
| 2:1 WM
|-
| 02.08.2023
| Sydney
| [[Panamaische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Panama]]
| 6:3 WM
|-
| 08.08.2023
| [[Adelaide]]
| [[Marokkanische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Marokko]]
| 4:0 WM
|-
| 12.08.2023
| Brisbane
| Australien
| 0:0 n. V. WM<br /><small>(6:7 i. E.)</small>
|-
| 22.09.2023
| [[Valenciennes]]
| [[Portugiesische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Portugal]]
| 2:0 NL
|-
| 26.09.2023
| [[Wien]]
| [[Österreichische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Österreich]]
| 1:0 NL
|-
| 27.10.2023
| [[Oslo]]
| [[Norwegische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Norwegen]]
| 2:1 NL
|-
| 31.10.2023
| [[Reims]]
| Norwegen
| 0:0 NL
|-
| 01.12.2023
| [[Rennes]]
| Österreich
| 3:0 NL
|-
| 05.12.2023
| [[Leiria]]
| Portugal
| 1:0 NL
|-
| 23.02.2024
| [[Lyon]]
| [[Deutsche Fußballnationalmannschaft der Frauen|Deutschland]]
| 2:1 NL-Halbfinale
|-
| 28.02.2024
| [[Sevilla]]
| [[Spanische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Spanien]]
| 0:2 NL-Finale
|-
| 05.04.2024
| [[Metz]]
| Irland
| 1:0 EMQ
|-
| 09.04.2024
| [[Göteborg]]
| [[Schwedische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Schweden]]
| 1:0 EMQ
|-
| 31.05.2024
| [[Newcastle upon Tyne|Newcastle]]
| [[Englische Fußballnationalmannschaft der Frauen|England]]
| 2:1 EMQ
|-
| 04.06.2024
| [[Saint-Étienne]]
| England
| 1:2 EMQ
|-
|colspan="4"| <small>'''F''' = Freundschaftsspiel; '''WM''' = Weltmeisterschaft;<br />'''NL''' = Nations League, '''EMQ''' = Qualifikation zur Europameisterschaft<br />Ergebnisse stets aus französischer Sicht.</small>
|}

'''Einsätze'''<br />
<small>''e'' = eingewechselt</small>

'''Tor:'''
[[Pauline Peyraud-Magnin]] (14), [[Constance Picaud]] (4), [[Solène Durand]] (1+1e)

'''Abwehr:'''
[[Sakina Karchaoui]] (17+1e), [[Wendie Renard]] (14+1e), [[Élisa De Almeida]] (13+1e), [[Maëlle Lakrar]] (13+1e), [[Ève Périsset]] (7+5e), [[Griedge Mbock Bathy]] (7+2e), [[Estelle Cascarino]] (4+2e), [[Aïssatou Tounkara]] (1e), [[Hillary Diaz]] (1e)

'''Mittelfeld:'''
[[Onema Grace Geyoro]] (16+1e), [[Selma Bacha]] (15+1e), [[Sandie Toletti]] (11+4e), [[Kenza Dali]] (10+3e), [[Amandine Henry]] (7+4e), [[Léa Le Garrec]] (2+6e), [[Amel Majri]] (2+5e), [[Viviane Asseyi]] (1+4e), [[Oriane Jean-François]] (2), [[Laurina Fazer]] (1e)

'''Angriff:'''
[[Kadidiatou Diani]] (17+1e), [[Eugénie Le Sommer]] (14+1e), [[Vicki Becho]] (2+12e), [[Clara Matéo]] (4+4e), [[Marie-Antoinette Katoto]] (5+2e), [[Delphine Cascarino]] (3+3e), [[Julie Dufour]] (3+2e), [[Sandy Baltimore]] (1+4e), [[Naomie Feller]] (3e), [[Mathilde Bourdieu]] (1e), [[Melvine Malard]] (1e), [[Louna Ribadeira]] (1e)

'''erzielte Treffer'''<br />
Frankreichs 31 Tore schossen Diani (6), Le Sommer (5), Renard (4), Lakrar, Katoto (je 3), Geyoro (2), Le Garrec, Dali, Becho, Bacha, Henry, Karchaoui, De Almeida (je 1). Dazu kam ein Eigentor der Norwegerin [[Maren Mjelde]].
</div>
</div>

Im Herbst 2023 wurden die Gruppenspiele der neu geschaffenen [[UEFA Women’s Nations League|Nations League]] ausgetragen. Frankreich trat in der [[UEFA Women’s Nations League 2023/24#Gruppe A2|höchsten Liga (Gruppe A2)]] an. Beim letzten Gruppenspiel in Portugal –&nbsp;die Bleues waren zu diesem Zeitpunkt bereits für die ''Final Four'' qualifiziert&nbsp;– schickte Renard nahezu eine B-Elf auf den Rasen, um zwei leicht angeschlagene sowie sechs vorbelastete Spielerinnen, die im Falle einer Verwarnung für das Halbfinale gesperrt wären, zu schonen.<ref>[https://www.footofeminin.fr/Bleues-Face-au-PORTUGAL-du-turn-over-et-une-serie-a-poursuivre_a18996.html Gegen Portugal ein großer Austausch und eine zu vervollständigende Serie] vom 5.&nbsp;Dezember 2023 bei footofeminin.fr</ref> Im Endspiel dieses Wettbewerbs unterlagen die Französinnen dem amtierenden Weltmeister Spanien.

Im April 2024 begann die [[Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2025/Qualifikation|Qualifikation]] zur [[Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2025|Europameisterschaft 2025 in der Schweiz]]. Darin setzte Frankreich, seit Juni 2024 erstmals Weltranglisten-Zweiter, sich in der anspruchsvollen Gruppe A3 mit Titelverteidiger [[Englische Fußballnationalmannschaft der Frauen|England]] (Rangliste Platz&nbsp;3), [[Schwedische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Schweden]] (Rangliste Platz&nbsp;6) und [[Irische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Irland]] (Rangliste Platz&nbsp;25) durch. Mit der von Hervé Renard in die Nationalelf zurückgeholten [[Amandine Henry]] und [[Kadidiatou Diani]] erreichten zwei weitere Französinnen im ersten Halbjahr 2024 die 100-Länderspiele-Marke.

Beim olympischen Turnier ab Ende Juli 2024 hießen Frankreichs Gruppengegner [[Kolumbianische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Kolumbien]], [[Kanadische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Kanada]] und [[Neuseeländische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Neuseeland]]; einmal mehr, diesmal vor heimischem Publikum gegen [[Brasilianische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Brasilien]], beendete das Viertelfinale die Medaillenhoffnungen, so dass auch unter Hervé Renard –&nbsp;der die Verantwortung alleine auf sich nahm ''(„Ich hatte alles, was erforderlich war, und war nicht erfolgreich“)'' und dessen Amtszeit mit diesem Spiel endete&nbsp;– der Satz vom Viertelfinal-Fluch der Bleues wieder die Runde machte.<ref>[https://www.lemonde.fr/sport/article/2024/08/04/football-aux-jo-2024-eliminees-par-le-bresil-la-malediction-des-quarts-de-finale-continue-pour-l-equipe-de-france-feminine_6266577_3242.html Éliminées par le Brésil, la malédiction des quarts de finale continue pour l’équipe de France féminine] bei lemonde.fr, Renard-Zitat aus [https://www.fff.fr/article/12982-c-est-fini-pour-les-bleues.html C’est fini pour les Bleues] bei fff.fr, beide vom 4.&nbsp;August 2024.</ref> Das Abschneiden bewirkte zudem einen regelrechten Absturz in der Weltrangliste vom zweiten auf den zehnten Platz.

<div style="clear:both;" class="NavFrame">
<div class="NavHead" style="background:#D0E7FF; text-align:center;">Die Spiele der Saison 2024/25 einschließlich der Olympischen Spiele, eingesetzte Spielerinnen und Torschützen&nbsp;</div>
<div class="NavContent" style="text-align:left;" font size="80%">

{| class="wikitable" style="float: right; margin-left: 0.5em; font-size: 100%;"
|-
! Datum || Ort || Gegner || Ergebnis
|-
| 12.07.2024
| [[Dijon]]
| [[Schwedische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Schweden]]
| 2:1 EMQ
|-
| 16.07.2024
| [[Cork]]
| [[Irische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Irland]]
| 1:3 EMQ
|-
| 25.07.2024
| [[Lyon]]
| [[Kolumbianische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Kolumbien]]
| 3:2 OS
|-
| 28.07.2024
| [[Saint-Étienne]]
| [[Kanadische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Kanada]]
| 1:2 OS
|-
| 31.07.2024
| Lyon
| [[Neuseeländische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Neuseeland]]
| 2:1 OS
|-
| 03.08.2024
| [[Nantes]]
| [[Brasilianische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Brasilien]]
| 0:1 OS
|-
| colspan="4" align=center | ''Trainerwechsel''
|-
| 25.10.2024
| [[Montbéliard]]
| [[Jamaikanische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Jamaika]]
| 3:0 F
|-
| 29.10.2024
| [[Genf]]
| [[Schweizer Fussballnationalmannschaft der Frauen|Schweiz]]
| 1:2 F
|-
| 03.12.2024
| [[Nizza]]
| [[Spanische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Spanien]]
| F
|-
|colspan="4"| <small>'''EMQ''' = Qualifikation zur Europameisterschaft; '''OS''' = Olympische Spiele;<br /> '''F''' = Freundschaftsspiel;<br />Ergebnisse stets aus französischer Sicht.</small>
|}

'''Einsätze'''<br />
<small>''e'' = eingewechselt</small>

'''Tor:'''
[[Constance Picaud]] (4+1e), [[Pauline Peyraud-Magnin]] (4)

'''Abwehr:'''
[[Wendie Renard]] (6), [[Maëlle Lakrar]] (4+2e), [[Griedge Mbock Bathy]] (5), [[Sakina Karchaoui]] (4+1e), [[Élisa De Almeida]] (4+1e), [[Thiniba Samoura]] (2+1e), [[Estelle Cascarino]] (2), [[Ève Périsset]] (1+1e), [[Jade Le Guilly]] (1), [[Lou Bogaert]] (1)

'''Mittelfeld:'''
[[Onema Grace Geyoro]] (6+2e), [[Kenza Dali]] (5+2e), [[Selma Bacha]] (4+1e), [[Sandie Toletti]] (4+1e), [[Amandine Henry]] (2+3e), [[Léa Le Garrec]] (1+1e), [[Margaux Le Mouël]] (1+1e), [[Oriane Jean-François]] (1+1e)

'''Angriff:'''
[[Delphine Cascarino]] (7+1e), [[Kadidiatou Diani]] (4+4e), [[Sandy Baltimore]] (4+3e), [[Marie-Antoinette Katoto]] (5+1e), [[Vicki Becho]] (1+3e), [[Eugénie Le Sommer]] (4e), [[Julie Dufour]] (2+1e), [[Cindy Caputo]] (1+1e), [[Kelly Gago]] (1+1e), [[Clara Matéo]] (1)


'''erzielte Treffer'''<br />
Frankreichs 13 Tore schossen Katoto (6), Karchaoui, Becho, Dali, Matéo, Renard, Baltimore und Gago (je 1).<!-- Dazu kam ein Eigentor der …erin [[]].-->
</div>
</div>

Einer von Renards Assistenten, [[Laurent Bonadei]], wurde Ende August 2024 als dessen Nachfolger mit einem Drei-Jahres-Vertrag ausgestattet. Da es sich bei den ersten vier Begegnungen unter seiner Regie um Freundschaftsspiele handelt, bekommt er die Möglichkeit, seine Überlegungen zu diversen taktischen und personellen Maßnahmen in der Praxis auszuprobieren.<ref>[https://www.footofeminin.fr/Bleues-Laurent-BONADEI-Il-faudra-faire-preuve-d-humilite-et-de-labeur_a19382.html Laurent Bonadei: „Il faudra faire preuve d’humilité et de labeur“] vom 30.&nbsp;September 2024 bei footofeminin.fr</ref> Gleich zu Beginn wartete er defensiv mit einer [[Dreierkette|Dreier-]], danach einer [[Viererkette]] auf und verhalf fünf Spielerinnen zu ihrem Länderspieldebüt, wozu auch das verletzungsbedingte Fehlen mehrerer Stammkräfte (Bacha, Katoto, Majri, Mbock Bathy, Toletti) beitrug.

== Spielerinnen ==
Sämtliche Spielerinnen, die seit 1971 in Frankreichs A-Nationalelf der Frauen berücksichtigt wurden, finden sich in der [[Liste der französischen Fußballnationalspielerinnen]].

=== Aktueller Kader ===
[[Datei:UWNL AUTFRA 2023-09-26 3 (cropped).jpg|mini|hochkant=1.6|Startaufstellung beim NL-Spiel (September 2023 in Wien): Renard, Picaud, De Almeida, Henry, Matéo, Diani, Périsset, Jean-François, Bacha, Le Sommer, Karchaoui (v. l. n. r.)]]
Hierunter berücksichtigt sind alle in der Vor- oder der laufenden Saison mindestens einmal eingesetzten sowie sämtliche Spielerinnen, die in der aktuellen Saison (2024/25) vom Nationaltrainer in ein A-Elf-Aufgebot berufen, aber nicht eingesetzt worden sind. Diejenigen Spielerinnen, die im Laufe der Vorsaison (2023/24) ihren endgültigen Rückzug von den Bleues erklärt haben, fehlen hierunter hingegen.

{| class="wikitable"
! align="left"| Name || align="left"| aktueller<br />Verein || style="text-align:center;"| Länder-<br />spiele<br />(Tore){{FN|(a)}}{{0}} || style="text-align:center;"| Geburtstag || style="text-align:center;"| 2023/24<br /><span style="color:#FF0000">2024/25</span><br />einges. || style="text-align:center;"| akt.<br />Aufge-<br />bot{{FN|(b)}}
|-
! colspan="6" style="background:#BBF0C9" align="left"| Torfrauen
|- style="background:#FFECCE"
| &nbsp;[[Solène Durand]] || &nbsp;{{ITA|#}} [[US Sassuolo Calcio (Frauenfußball)|US Sassuolo Calcio]] || style="text-align:center;"| {{0}}{{0}}4 {{0}}(0) || style="text-align:center;"| 20.11.1994 || style="text-align:center;"| X || style="text-align:center;"| 
|- style="background:#FFECCE"
| &nbsp;[[Justine Lerond]] || &nbsp;[[HSC Montpellier (Frauenfußball)|Montpellier HSC]] || style="text-align:center;"| {{0}}{{0}}0 {{0}}(0) || style="text-align:center;"| 29.02.2000 || style="text-align:center;"|  || style="text-align:center;"| X
|- style="background:#FFECCE"
| &nbsp;[[Pauline Peyraud-Magnin]] || &nbsp;{{ITA|#}} [[Juventus Turin (Frauenfußball)|Juventus Turin]] || style="text-align:center;"| {{0}}57 {{0}}(0) || style="text-align:center;"| 17.03.1992 || style="text-align:center;"| X <span style="color:#FF0000">X</span> || style="text-align:center;"| X
|- style="background:#FFECCE"
| &nbsp;[[Constance Picaud]] || &nbsp;[[FC Fleury]] || style="text-align:center;"| {{0}}11 {{0}}(0) || style="text-align:center;"| 05.07.1998 || style="text-align:center;"| X <span style="color:#FF0000">X</span> || style="text-align:center;"| X
|- style="background:#FFECCE"
| &nbsp;[[Marie-Morgane Sieber]] || &nbsp;[[EA Guingamp]] || style="text-align:center;"| {{0}}{{0}}0 {{0}}(0) || style="text-align:center;"| 15.07.2002 || style="text-align:center;"|  || style="text-align:center;"| X
|-
! colspan="6" style="background:#BBF0C9" align="left"| Abwehrspielerinnen
|- style="background:#E7FAEC"
| &nbsp;[[Lou Bogaert]] || &nbsp;[[Paris FC]] || style="text-align:center;"| {{0}}{{0}}1 {{0}}(0) || style="text-align:center;"| 25.06.2004 || style="text-align:center;"| <span style="color:#FF0000">X</span> || style="text-align:center;"| X
|- style="background:#E7FAEC"
| &nbsp;[[Estelle Cascarino]] || &nbsp;{{ITA|#}} Juventus Turin || style="text-align:center;"| {{0}}17 {{0}}(0) || style="text-align:center;"| 05.02.1997 || style="text-align:center;"| X <span style="color:#FF0000">X</span> || style="text-align:center;"| X
|- style="background:#E7FAEC"
| &nbsp;[[Élisa De Almeida]] || &nbsp;[[Paris Saint-Germain|Paris Saint-Germain FC]] || style="text-align:center;"| {{0}}37 {{0}}(4) || style="text-align:center;"| 11.01.1998 || style="text-align:center;"| X <span style="color:#FF0000">X</span> || style="text-align:center;"| {{FN|(c)}}
|- style="background:#E7FAEC"
| &nbsp;[[Hillary Diaz]] || &nbsp;{{ITA|#}} [[Inter Mailand (Frauenfußball)|Inter Mailand]] || style="text-align:center;"| {{0}}{{0}}1 {{0}}(0) || style="text-align:center;"| 24.07.2004 || style="text-align:center;"| X || style="text-align:center;"| 
|- style="background:#E7FAEC"
| &nbsp;[[Sakina Karchaoui]] || &nbsp;Paris Saint-Germain FC || style="text-align:center;"| {{0}}79 {{0}}(2) || style="text-align:center;"| 26.01.1996 || style="text-align:center;"| X <span style="color:#FF0000">X</span> || style="text-align:center;"| {{FN|(c)}}
|- style="background:#E7FAEC"
| &nbsp;[[Maëlle Lakrar]] || &nbsp;{{ESP|#}} [[Real Madrid (Frauenfußball)|Real Madrid]] || style="text-align:center;"| {{0}}22 {{0}}(3) || style="text-align:center;"| 27.05.2000 || style="text-align:center;"| X <span style="color:#FF0000">X</span> || style="text-align:center;"| X
|- style="background:#E7FAEC"
| &nbsp;[[Jade Le Guilly]] || &nbsp;Paris Saint-Germain FC || style="text-align:center;"| {{0}}{{0}}1 {{0}}(0) || style="text-align:center;"| 18.06.2002 || style="text-align:center;"| <span style="color:#FF0000">X</span> || style="text-align:center;"| X
|- style="background:#E7FAEC"
| &nbsp;[[Griedge Mbock Bathy]] || &nbsp;Paris Saint-Germain FC || style="text-align:center;"| {{0}}85 {{0}}(8) || style="text-align:center;"| 26.02.1995 || style="text-align:center;"| X <span style="color:#FF0000">X</span> || style="text-align:center;"| 
|- style="background:#E7FAEC"
| &nbsp;[[Maelys Mpomé]] || &nbsp;{{ENG|#}} [[Chelsea FC Women|FC Chelsea]] || style="text-align:center;"| {{0}}{{0}}0 {{0}}(0) || style="text-align:center;"| 23.02.2003 || style="text-align:center;"|  || style="text-align:center;"| X{{FN|(d)}}
|- style="background:#E7FAEC"
| &nbsp;[[Ève Périsset]] || &nbsp;{{ENG|#}} FC Chelsea || style="text-align:center;"| {{0}}61 {{0}}(4) || style="text-align:center;"| 24.12.1994 || style="text-align:center;"| X <span style="color:#FF0000">X</span> || style="text-align:center;"| 
|- style="background:#E7FAEC"
| &nbsp;[[Wendie Renard]] {{Kapitän}} || &nbsp;[[Olympique Lyon (Frauenfußball)|Olympique Lyon]] || style="text-align:center;"| 165 (39) || style="text-align:center;"| 20.07.1990 || style="text-align:center;"| X <span style="color:#FF0000">X</span> || style="text-align:center;"| X
|- style="background:#E7FAEC"
| &nbsp;[[Thiniba Samoura]] || &nbsp;Paris Saint-Germain FC || style="text-align:center;"| {{0}}{{0}}3 {{0}}(0) || style="text-align:center;"| 11.02.2004 || style="text-align:center;"| <span style="color:#FF0000">X</span> || style="text-align:center;"| X
|- style="background:#E7FAEC"
| &nbsp;[[Aïssatou Tounkara]] || &nbsp;FC Fleury || style="text-align:center;"| {{0}}40 {{0}}(3) || style="text-align:center;"| 16.03.1995 || style="text-align:center;"| X  || style="text-align:center;"| 
|-
! colspan="6" style="background:#BBF0C9" align="left"| Mittelfeldspielerinnen
|- style="background:#B9FFC5"
| &nbsp;[[Viviane Asseyi]] || &nbsp;{{ENG|#}} West Ham United || style="text-align:center;"| {{0}}66 (14) || style="text-align:center;"| 20.11.1993 || style="text-align:center;"| X  || style="text-align:center;"| 
|- style="background:#B9FFC5"
| &nbsp;[[Selma Bacha]] || &nbsp;Olympique Lyon || style="text-align:center;"| {{0}}36 {{0}}(2) || style="text-align:center;"| 09.11.2000 || style="text-align:center;"| X <span style="color:#FF0000">X</span> || style="text-align:center;"| 
|- style="background:#B9FFC5"
| &nbsp;[[Kenza Dali]] || &nbsp;{{ENG|#}} [[Aston Villa|Aston Villa LFC]] || style="text-align:center;"| {{0}}74 (13) || style="text-align:center;"| 31.07.1991 || style="text-align:center;"| X <span style="color:#FF0000">X</span> || style="text-align:center;"| X
|- style="background:#B9FFC5"
| &nbsp;[[Laurina Fazer]] || &nbsp;Paris Saint-Germain FC || style="text-align:center;"| {{0}}{{0}}3 {{0}}(0) || style="text-align:center;"| 13.10.2003 || style="text-align:center;"| X  || style="text-align:center;"| 
|- style="background:#B9FFC5"
| &nbsp;[[Onema Grace Geyoro]] || &nbsp;Paris Saint-Germain FC || style="text-align:center;"| {{0}}89 (17) || style="text-align:center;"| 02.07.1997 || style="text-align:center;"| X <span style="color:#FF0000">X</span> || style="text-align:center;"| X
|- style="background:#B9FFC5"
| &nbsp;[[Amandine Henry]] || &nbsp;{{USA|#}} [[Utah Royals FC]] || style="text-align:center;"| 109 (14) || style="text-align:center;"| 28.09.1989 || style="text-align:center;"| X <span style="color:#FF0000">X</span> || style="text-align:center;"| <small>Karriereende</small>
|- style="background:#B9FFC5"
| &nbsp;[[Oriane Jean-François]] || &nbsp;{{ENG|#}} FC Chelsea || style="text-align:center;"| {{0}}{{0}}7 {{0}}(0) || style="text-align:center;"| 14.08.2001 || style="text-align:center;"| X <span style="color:#FF0000">X</span> || style="text-align:center;"| X
|- style="background:#B9FFC5"
| &nbsp;[[Léa Le Garrec]] || &nbsp;{{KSA|#}} [[al-Qadisiyah (Saudi-Arabien)|Al-Qadisiyah]] || style="text-align:center;"| {{0}}15 {{0}}(2) || style="text-align:center;"| 13.07.1993 || style="text-align:center;"| X <span style="color:#FF0000">X</span> || style="text-align:center;"| 
|- style="background:#B9FFC5"
| &nbsp;[[Margaux Le Mouël]] || &nbsp;Paris FC || style="text-align:center;"| {{0}}{{0}}2 {{0}}(0) || style="text-align:center;"| 08.08.2001 || style="text-align:center;"| <span style="color:#FF0000">X</span> || style="text-align:center;"| X
|- style="background:#B9FFC5"
| &nbsp;[[Amel Majri]] || &nbsp;Olympique Lyon || style="text-align:center;"| {{0}}74 (11) || style="text-align:center;"| 25.01.1993 || style="text-align:center;"| X  || style="text-align:center;"| 
|- style="background:#B9FFC5"
| &nbsp;[[Sandie Toletti]] || &nbsp;{{ESP|#}} Real Madrid || style="text-align:center;"| {{0}}60 {{0}}(3) || style="text-align:center;"| 13.07.1995 || style="text-align:center;"| X <span style="color:#FF0000">X</span> || style="text-align:center;"| 
|-
! colspan="6" style="background:#BBF0C9" align="left"| Angreiferinnen
|- style="background:#FFD2D6"
| &nbsp;[[Sandy Baltimore]] || &nbsp;{{ENG|#}} FC Chelsea || style="text-align:center;"| {{0}}35 {{0}}(4) || style="text-align:center;"| 19.02.2000 || style="text-align:center;"| X <span style="color:#FF0000">X</span> || style="text-align:center;"| X
|- style="background:#FFD2D6"
| &nbsp;[[Vicki Becho]] || &nbsp;Olympique Lyon || style="text-align:center;"| {{0}}18 {{0}}(2) || style="text-align:center;"| 03.10.2003 || style="text-align:center;"| X <span style="color:#FF0000">X</span> || style="text-align:center;"| X
|- style="background:#FFD2D6"
| &nbsp;[[Inès Benyahia]] || &nbsp;Olympique Lyon || style="text-align:center;"| {{0}}{{0}}0 {{0}}(0) || style="text-align:center;"| 26.03.2003 || style="text-align:center;"|  || style="text-align:center;"| 
|- style="background:#FFD2D6"
| &nbsp;[[Mathilde Bourdieu]] || &nbsp;Paris FC || style="text-align:center;"| {{0}}{{0}}1 {{0}}(0) || style="text-align:center;"| 15.04.1999 || style="text-align:center;"| X || style="text-align:center;"| 
|- style="background:#FFD2D6"
| &nbsp;[[Cindy Caputo]] || &nbsp;[[AS Saint-Étienne]] || style="text-align:center;"| {{0}}{{0}}2 {{0}}(0) || style="text-align:center;"| 07.02.1999 || style="text-align:center;"| <span style="color:#FF0000">X</span> || style="text-align:center;"| X
|- style="background:#FFD2D6"
| &nbsp;[[Delphine Cascarino]] || &nbsp;{{USA|#}} [[San Diego Wave FC]]  || style="text-align:center;"| {{0}}70 (14) || style="text-align:center;"| 05.02.1997 || style="text-align:center;"| X <span style="color:#FF0000">X</span> || style="text-align:center;"| X
|- style="background:#FFD2D6"
| &nbsp;[[Kadidiatou Diani]] || &nbsp;Olympique Lyon || style="text-align:center;"| 108 (28) || style="text-align:center;"| 01.04.1995 || style="text-align:center;"| X <span style="color:#FF0000">X</span> || style="text-align:center;"| X
|- style="background:#FFD2D6"
| &nbsp;[[Julie Dufour]] || &nbsp;Paris FC || style="text-align:center;"| {{0}}{{0}}8 {{0}}(0) || style="text-align:center;"| 29.05.2001 || style="text-align:center;"| X <span style="color:#FF0000">X</span> || style="text-align:center;"| X
|- style="background:#FFD2D6"
| &nbsp;[[Naomie Feller]] || &nbsp;{{ESP|#}} Real Madrid || style="text-align:center;"| {{0}}{{0}}6 {{0}}(1) || style="text-align:center;"| 06.11.2001 || style="text-align:center;"| X  || style="text-align:center;"| {{FN|(c)}}
|- style="background:#FFD2D6"
| &nbsp;[[Kelly Gago]] || &nbsp;[[FC Nantes]] || style="text-align:center;"| {{0}}{{0}}2 {{0}}(1) || style="text-align:center;"| 05.01.1999 || style="text-align:center;"| <span style="color:#FF0000">X</span> || style="text-align:center;"| X
|- style="background:#FFD2D6"
| &nbsp;[[Marie-Antoinette Katoto]] || &nbsp;Paris Saint-Germain FC || style="text-align:center;"| {{0}}45 (35) || style="text-align:center;"| 01.11.1998 || style="text-align:center;"| X <span style="color:#FF0000">X</span> || style="text-align:center;"| 
|- style="background:#FFD2D6"
| &nbsp;[[Eugénie Le Sommer]] || &nbsp;Olympique Lyon || style="text-align:center;"| 196 (93) || style="text-align:center;"| 18.05.1989 || style="text-align:center;"| X <span style="color:#FF0000">X</span> || style="text-align:center;"| X
|- style="background:#FFD2D6"
| &nbsp;[[Melvine Malard]] || &nbsp;{{ENG|#}} [[Manchester United W.F.C.|Manchester United]] || style="text-align:center;"| {{0}}22 {{0}}(6) || style="text-align:center;"| 28.06.2000 || style="text-align:center;"| X  || style="text-align:center;"| 
|- style="background:#FFD2D6"
| &nbsp;[[Clara Matéo]] || &nbsp;Paris FC || style="text-align:center;"| {{0}}30 {{0}}(5) || style="text-align:center;"| 28.11.1997 || style="text-align:center;"| X <span style="color:#FF0000">X</span> || style="text-align:center;"| X
|- style="background:#FFD2D6"
| &nbsp;[[Louna Ribadeira]] || &nbsp;Paris FC || style="text-align:center;"| {{0}}{{0}}1 {{0}}(0) || style="text-align:center;"| 18.08.2004 || style="text-align:center;"| X || style="text-align:center;"| 
|}

{{FNBox|
{{FNZ|(a)|A-Länderspiele (in Klammern Länderspieltore); Stand: 29.&nbsp;Oktober 2024}}
{{FNZ|(b)|Aufgebot für zwei Freundschaftsspiele Ende Oktober 2024<ref>siehe das [https://www.fff.fr/article/13435-la-liste-des-vingt-quatre-bleues.html Aufgebot] auf der Seite der FFF</ref><!-- bei footofeminin.fr-->}}
{{FNZ|(c)|Absage nach Nominierung}}
{{FNZ|(d)|für das zweite Spiel nachnominiert}}<!---->
}}

=== Rangfolge der Einsätze und Torschützinnen ===
==== Insgesamt ====
Stand: 29.&nbsp;Oktober 2024; berücksichtigt sind alle Spielerinnen mit mindestens 70 Einsätzen beziehungsweise 12 Treffern. International noch aktive Spielerinnen sind in Fettschrift hervorgehoben. Die Reihenfolge bei Spielerinnen mit gleicher Anzahl erfolgt bei den Einsätzen chronologisch, bei den Treffern nach der Effizienz (Tore je Spiel).

{| class="wikitable zebra" style="text-align:center; background:#EFEFEF; float:left; margin-right:1em;"
|-
! colspan="4"| Zahl der Länderspiele
|-
!
!Spielerin
!Dauer von<br />… bis …
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|1
|style="text-align:left;"| [[Sandrine Soubeyrand]]
| 1997–2013
|'''198'''
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| 2009–2024
|'''196'''
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|style="text-align:left;"| [[Élise Bussaglia]]
| 2003–2019
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|style="text-align:left;"| [[Laura Georges]]
| 2001–2018
|'''188'''
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|5
|style="text-align:left;"| [[Camille Abily]]
| 2001–2017
|'''183'''
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|6
|style="text-align:left;"| '''[[Wendie Renard]]'''
| 2011–2024
|'''165'''
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|7
|style="text-align:left;"| [[Gaëtane Thiney]]
| 2007–2019
|'''163'''
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|style="text-align:left;"| [[Sonia Bompastor]]
| 2000–2012
|'''156'''
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|style="text-align:left;"| [[Sarah Bouhaddi]]
| 2004–2020
|'''149'''
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|style="text-align:left;"| [[Louisa Nécib]]
| 2005–2016
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|11
|style="text-align:left;"| [[Élodie Thomis]]
| 2005–2017
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|style="text-align:left;"| [[Marie-Laure Delie]]
| 2009–2017
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|style="text-align:left;"| [[Corinne Diacre]]
| 1993–2005
|'''121'''
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|style="text-align:left;"| [[Stéphanie Mugneret-Béghé]]
| 1992–2005
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|15
|style="text-align:left;"| [[Marinette Pichon]]
| 1994–2006
|'''112'''
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|16
|style="text-align:left;"| [[Hoda Lattaf]]
| 1997–2007
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|17
|style="text-align:left;"| [[Amandine Henry]]
| 2009–2024
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|style="text-align:left;"| '''[[Kadidiatou Diani]]'''
| 2014–2024
|'''108'''
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|style="text-align:left;"| [[Sabrina Viguier]]
| 2000–2012
|'''92'''
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|20
|style="text-align:left;"| [[Peggy Provost]]
| 1998–2006
|'''91'''
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|21
|style="text-align:left;"| [[Corine Franco]]
| 2003–2014
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|style="text-align:left;"| '''[[Onema Grace Geyoro]]'''
| 2017–2024
|'''89'''
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|style="text-align:left;"| '''[[Griedge Mbock Bathy]]'''
| 2013–2024
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|24
|style="text-align:left;"| [[Candie Herbert]]
| 1994–2010
|'''83'''
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|25
|style="text-align:left;"| [[Emmanuelle Sykora]]
| 1992–2004
|'''82'''<ref name="GB261">Nach Grégoire-Boutreau: ''Au bonheur des filles.'' 2003, S.&nbsp;261, hat Sykora bereits am 17.&nbsp;April 1992 gegen die Frauen aus der GUS debütiert und somit ein Spiel mehr bestritten und ein Tor mehr erzielt, als in der Verbandsstatistik erwähnt wird, in der sie nur auf 81 Einsätze mit neun Treffern kommt.</ref>
|-
|26
|style="text-align:left;"| '''[[Sakina Karchaoui]]'''
| 2016–2024
|'''79'''
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|27
|style="text-align:left;"| [[Élodie Woock]]
| 1995–2004
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|28
|style="text-align:left;"| '''[[Amel Majri]]'''
| 2014–2024
|'''74'''
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|style="text-align:left;"| '''[[Kenza Dali]]'''
| 2014–2024
|'''74'''
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|30
|style="text-align:left;"| [[Sandrine Roux]]
| 1983–2000
|'''71'''
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|31
|style="text-align:left;"| '''[[Delphine Cascarino]]'''
| 2016–2024
|'''70'''<!--
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|32
|style="text-align:left;"| [[Ophélie Meilleroux]]
| 2003–2013
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|33
|style="text-align:left;"| [[Laëtitia Tonazzi]]
| 2002–2014
|'''66'''
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|style="text-align:left;"| '''[[Viviane Asseyi]]'''
| 2013–2023
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|style="text-align:left;"| [[Céline Deville]]
| 2002–2015
|'''65'''
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|style="text-align:left;"| [[Laure Boulleau]]
| 2005–2016
|'''65'''
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|37
|style="text-align:left;"| [[Jessica Houara]]
| 2008–2017
|'''63'''
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|38
|style="text-align:left;"| [[Hélène Hillion-Guillemin]]
| 1988–1997
|'''62'''
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|style="text-align:left;"| '''[[Ève Périsset]]'''
| 2016–2024
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|40
|style="text-align:left;"| [[Sandie Toletti]]
| 2013–2024
|'''60'''-->
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{| class="wikitable zebra sortable" style="float:left; text-align:center; background:#EFEFEF;"
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! colspan="6"| Zahl der Treffer
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! class="unsortable" | Spielerin
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! Tore je<br />Spiel
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|1
|style="text-align:left;"| '''[[Eugénie Le Sommer]]'''
| 2009–2024
|'''93'''
|196
|0,47
|-
|2
|style="text-align:left;"| [[Marinette Pichon]]
| 1994–2006
|'''81'''
|112
|0,72
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|3
|style="text-align:left;"| [[Marie-Laure Delie]]
| 2009–2017
|'''65'''
|123
|0,53
|-
|4
|style="text-align:left;"| [[Gaëtane Thiney]]
| 2007–2019
|'''58'''
|163
|0,36
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|5
|style="text-align:left;"| '''[[Wendie Renard]]'''
| 2011–2024
|'''39'''
|165
|0,24
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|6
|style="text-align:left;"| [[Camille Abily]]
| 2001–2017
|'''37'''
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|7
|style="text-align:left;"| [[Louisa Nécib]]
| 2005–2016
|'''36'''
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|8
|style="text-align:left;"| '''[[Marie-Antoinette Katoto]]'''
| 2018–2024
|'''35'''
|45
|0,78
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|9
|style="text-align:left;"| [[Élodie Thomis]]
| 2005–2017
|'''32'''
|141
|0,23
|-
|10
|style="text-align:left;"| [[Hoda Lattaf]]
| 1997–2007
|'''31'''
|111
|0,28
|-
|11
|style="text-align:left;"| [[Élise Bussaglia]]
| 2003–2019
|'''30'''
|192
|0,16
|-
|12
|style="text-align:left;"| '''[[Kadidiatou Diani]]'''
| 2014–2024
|'''28'''
|108
|0,26
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|13
|style="text-align:left;"| [[Sonia Bompastor]]
| 2000–2012
|'''19'''
|156
|0,12
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|14
|style="text-align:left;"| [[Valérie Gauvin]]
| 2015–2021
|'''17'''
|37
|0,46
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|
|style="text-align:left;"| '''[[Onema Grace Geyoro]]'''
| 2017–2024
|'''17'''
|89
|0,19
|-
|
|style="text-align:left;"| [[Sandrine Soubeyrand]]
| 1997–2013
|'''17'''
|198
|0,09
|-
|17
|style="text-align:left;"| [[Laëtitia Tonazzi]]
| 2002–2014
|'''15'''
|66
|0,23
|-
|18
|style="text-align:left;"| [[Isabelle Musset]]
| 1976–1990
|'''14'''
|40
|0,35
|-
|
|style="text-align:left;"| [[Angélique Roujas]]
| 1995–2001
|'''14'''
|51
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|
|style="text-align:left;"| '''[[Viviane Asseyi]]'''
| 2013–2023
|'''14'''
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|0,21
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|
|style="text-align:left;"| '''[[Delphine Cascarino]]'''
| 2016–2024
|'''14'''
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|
|style="text-align:left;"| [[Amandine Henry]]
| 2009–2024
|'''14'''
|109
|0,13
|-
|
|style="text-align:left;"| [[Stéphanie Mugneret-Béghé]]
| 1992–2005
|'''14'''<ref>15 Treffer nach ihrem [http://www.statsfootofeminin.fr/selection/joueur.php?joueur=809&id=1 Datenblatt] bei footofeminin.fr</ref>
|115
|0,12
|-
|
|style="text-align:left;"| [[Corinne Diacre]]
| 1993–2005
|'''14'''
|121
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|-
|25
|style="text-align:left;"| [[Françoise Jézéquel]]
| 1988–2001
|'''13'''
|55
|0,24
|-
|
|style="text-align:left;"| '''[[Kenza Dali]]'''
| 2014–2024
|'''13'''
|74
|0,18<!--
|-
|27
|style="text-align:left;"| '''[[Amel Majri]]'''
| 2014–2024
|'''11'''
|74
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|-
|
|style="text-align:left;"| [[Candie Herbert]]
| 1994–2010
|'''11'''
|83
|0,13
|-
|
|style="text-align:left;"| [[Corine Franco]]
| 2003–2014
|'''11'''
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|30
|style="text-align:left;"| [[Emmanuelle Sykora]]
| 1992–2004
|'''10'''<ref name="GB261" />
|82
|0,12-->
|}
{{Absatz}}

Die [[Torwart|Torhüterin]] mit den meisten „[[Glossar von Fußballbegriffen#C|Caps]]“ ist Sarah Bouhaddi, nachdem sie im September 2013 die langjährige Rekordhalterin Sandrine Roux überholte. Corinne Diacre war im Mai 2003 die erste Französin, die es auf [[Liste der Fußballspielerinnen mit mindestens 100 Länderspielen|100 Länderspiele]] brachte. Inzwischen haben 18 Bleues eine dreistellige Einsatzzahl zu Buche stehen, mit Sandrine Soubeyrand, Sonia Bompastor, Laura Georges, Camille Abily, Élise Bussaglia, Eugénie Le Sommer, Gaëtane Thiney, Sarah Bouhaddi und Wendie Renard neun von ihnen sogar den französischen [[Rekordnationalspieler|Rekordinternationalen bei den Männern]], [[Hugo Lloris]] (145 Partien), hinter sich gelassen.<ref>siehe beispielsweise [http://www.football-mag.fr/Prolongation/Article/Bompastor-la-joue-mieux-que-Thuram-40602/ „Bompastor macht es besser als Thuram“] bei football-mag.fr</ref>

Die erste Torschützin der offiziellen Länderspielgeschichte war [[Jocelyne Ratignier]], die 1971 mit einem [[Hattrick]] beim 4:0 gegen die Niederlande erfolgreich war.<ref>Gaillard: ''La grande histoire des Bleues.'' 2019, S.&nbsp;19&nbsp;f.</ref> Den eintausendsten Treffer der Bleues, mit dem sie zugleich gegen [[Estnische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Estland]] den Endstand von 11:0 herstellte, schoss im Oktober 2021 Kenza Dali.<ref>[https://www.footofeminin.fr/Bleues-Le-cap-des-1-000-buts-atteint-par-Kenza-DALI_a17515.html Die 1000-Tor-Marke durch Kenza Dali erreicht] vom 23.&nbsp;Oktober 2021 bei footofeminin.fr</ref>

==== Bei den großen Turnier-Endrunden ====
; Weltmeisterschaften
{{Hauptartikel|Französische Fußballnationalmannschaft der Frauen/Weltmeisterschaften}}
In den fünf Weltmeisterschaftsturnieren mit französischer Teilnahme (2003, 2011, 2015, 2019, 2023) kam Eugénie Le Sommer (20 Spiele) am häufigsten zum Einsatz, vor Wendie Renard (17), Gaëtane Thiney (16), Laura Georges (14) und Élise Bussaglia (13). Dahinter folgen Camille Abily und Kadidiatou Diani (11), Sarah Bouhaddi, Amandine Henry, Louisa Nécib und Élodie Thomis (je 10), Marie-Laure Delie, Sandrine Soubeyrand, Amel Majri (9), Sonia Bompastor (8), Onema Grace Geyoro, Ève Périsset (7), Laure Boulleau und Kenza Dali (6), Jessica Houara, [[Laure Lepailleur]], [[Bérangère Sapowicz]], Griedge Mbock Bathy, Valérie Gauvin, Delphine Cascarino, Pauline Peyraud-Magnin, Sakina Karchaoui, Viviane Asseyi und [[Vicki Becho]] (je 5). Auf vier WM-Endrundenteilnahmen haben es bisher zwei Französinnen gebracht, nämlich Renard und Le Sommer; Georges, Bussaglia und Thiney waren dreimal dabei.<br />Die erfolgreichsten französischen Torschützinnen hierbei sind Le Sommer (8), Delie und Renard (je 5), Diani (4), Thomis, Henry (je 3) vor Pichon, Thiney und Gauvin, denen dort jeweils 2 Treffer gelangen. Je einmal trafen Georges, Bompastor, Abily, Bussaglia, Nécib, [[Maëlle Lakrar|Lakrar]], [[Léa Le Garrec|Le Garrec]], Dali sowie Becho.

; Europameisterschaften
{{Hauptartikel|Französische Fußballnationalmannschaft der Frauen/Europameisterschaften}}
An Europameisterschafts-Endrunden haben die Bleues von 1997 bis 2022 siebenmal in Folge teilgenommen. Rekordhalterin bezüglich der Einsätze auf kontinentaler Ebene ist Sandrine Soubeyrand, die an fünf dieser Turniere teilgenommen hat und dabei in 17 Spielen eingesetzt wurde. Dahinter folgen Camille Abily (14 Einsätze), Sarah Bouhaddi, Laura Georges, Élodie Thomis, Eugénie Le Sommer, Wendie Renard (je 12), Élise Bussaglia (11), Sonia Bompastor, Gaëtane Thiney (beide 10), Stéphanie Mugneret-Béghé, Candie Herbert, Marinette Pichon, Louisa Nécib, Kadidiatou Diani (je 9) sowie Corinne Diacre, Onema Grace Geyoro und Sakina Karchaoui (alle 8).

Die meisten EM-Treffer gelangen Pichon und Angélique Roujas (je 4), Abily, Nécib, Le Sommer, Geyoro (je 3), Mugneret-Béghé, Renard und Delie (je 2). Weitere 13 Frauen waren einmal erfolgreich.

; Olympische Spiele
{{Hauptartikel|Französische Fußballnationalmannschaft der Frauen/Olympische Spiele}}
2012, 2016 und 2024 spielten die Französinnen auch um olympische Medaillen. Bei allen drei Turnieren gehörten Wendie Renard (13 Einsätze) und Eugénie Le Sommer (11) zum Kreis der Spielerinnen. Sarah Bouhaddi, Camille Abily, Élise Bussaglia, Louisa Nécib und Élodie Thomis bestritten jeweils zehn Partien, Marie-Laure Delie neun, Griedge Mbock Bathy, Amandine Jenry und Kadidiatou Diani sieben sowie Sonia Bompastor, Corine Franco, Laura Georges, Sandrine Soubeyrand, Gaëtane Thiney und Sakina Karchaoui sechs.<br />Die Torschützinnen waren [[Marie-Antoinette Katoto]] (fünf Treffer bei lediglich vier Spielen) vor Le Sommer (3), Georges, Renard, Nécib, Delie, Thomis (je 2), Abily, [[Camille Catala]], Thiney, Majri und [[Kenza Dali]] (je 1).

== Austragungsorte und Gegner ==
Über ein festes Heimstadion verfügte die Frauennationalmannschaft, anders als ihr Pendant bei den Männern, in den vergangenen Jahrzehnten nicht; vielmehr wurden und werden die Heimspiele der Frauen wechselnd im gesamten Land ausgetragen. Dabei besteht insbesondere seit Beginn des 21.&nbsp;Jahrhunderts und parallel mit den wachsenden Erfolgen der ''Bleues'' ein Trend zu Stadien in Großstädten, die über ein höheres Fassungsvermögen verfügen. Es gibt überhaupt nur 24 französische Städte, die Schauplatz von mehr als zwei Heimspielen waren: [[Paris]] –&nbsp;in drei unterschiedlichen Stadien<ref>Dies waren 1973 und zweimal im Jahr 2019 der [[Prinzenparkstadion|Parc des Princes]], 2012 sowie 2016 insgesamt viermal das [[Stade Charléty]] sowie 2015 das [[Stade Jean-Bouin (Paris)|Stade Jean-Bouin]].</ref>&nbsp;–, [[Le Havre]], [[Le Mans]] und [[Lyon]] (jeweils 8), [[Angers]] (7), [[Valenciennes]], [[Rennes]] (je 6), [[Valence]], [[Straßburg|Strasbourg]], [[Reims]] (je 5), [[Pauillac]], [[Troyes]], [[Besançon]], [[Calais]], [[Caen]], [[Orléans]] (je 4), [[Angoulême]], [[Blois]], [[Guingamp]], [[Laval (Mayenne)|Laval]], [[Marseille]], [[Metz]], [[Montpellier]], [[Nîmes]], [[Nizza]], [[Quimper]] und [[Saint-Étienne]] (je 3)<!-- [[Vannes]] (2)-->. Ähnlich sieht es hinsichtlich der Spielorte im Ausland aus. Dort sind die häufigsten Austragungsorte diejenigen, in denen die Französinnen mehrfach an Freundschaftsturnieren teilgenommen haben: [[Nikosia]] (10), [[Warna]] (8, anfangs der 1990er Jahre), [[Faro]]/[[Loulé]] (7, beim [[Algarve-Cup]]) sowie [[Larnaka]] (5, wie Nikosia beim [[Zypern-Cup]]).<br />Bezüglich der Heimspiele deutete sich ab Mitte der 2010er Jahre ein vorsichtiges Umdenken bei der FFF an. Nachdem das WM-Qualifikationsspiel gegen Bulgarien Ende November 2013 deutlich über 13.000 Interessierte in die [[MMArena]] von Le Mans gezogen hatte, war dieses Stadion bereits gut vier Monate später erneut zum Austragungsort (WM-Qualifikation gegen Österreich) bestimmt worden, wo sich dann allerdings nur gut 8.000 Besucher einfanden.<ref>siehe die Artikel [http://www.footofeminin.fr/Bleues-La-MMArena-un-stade-pour-les-matchs-importants_a7905.html „Die MMArena, ein Stadion für die wichtigen Spiele?“] vom 28. November 2013 und [http://www.footofeminin.fr/Bleues-FRANCE-AUTRICHE-a-la-MMArena_a8153.html „Frankreich – Österreich in der MMArena“] vom 19.&nbsp;September bei footofeminin.fr</ref><br />Im Januar 2017 traten die Französinnen auf [[Réunion|La Réunion]] zu ihrer vierten Heimbegegnung in einer ihrer [[Übersee-Département|überseeischen Besitzungen]] an; zuvor hatten sie 2011 auf [[Guadeloupe]] und [[Martinique]] sowie 2014 in [[Französisch-Guayana]] jeweils ein offizielles Länderspiel absolviert.<ref>Artikel [https://www.fff.fr/actualites/174592-580650-4e-match-en-outre-mer-depuis-2011?themePath=equipes-de-france-1/ Viertes Match in Übersee seit 2011] vom 19.&nbsp;Januar 2017 auf fff.fr</ref>

Insgesamt haben Frankreichs Frauen bisher mindestens 512 Länderspiele ausgetragen,<ref>Diese Angabe basiert auf dem Artikel „[https://www.fff.fr/actualites/185434-france-chine?themePath=equipes-de-france-1/ Ein Erfolg gegen China vor der Weltmeisterschaft]“ vom 31.&nbsp;Mai 2019 auf der Seite der FFF zuzüglich der danach vom Verband dokumentierten Spiele. Die nach dieser Zählung 494.&nbsp;Partie im September 2023 in Österreich wird von lequipe.fr und footofeminin.fr allerdings bereits als 500. offizielles Länderspiel gezählt. Je nach zugrundegelegter Quelle gibt es andererseits auch Angaben, wonach weniger offizielle Spiele ausgetragen wurden&nbsp;– dies hängt von der eingangs bereits angesprochenen Frage ab, welche Begegnungen in der jeweiligen Quelle als offizielle gerechnet werden.</ref> wobei eine der vier strittigen Begegnungen von 1971 ebenso wie einzelne Spiele, die nur der französische Verband als offiziell angibt, mit eingerechnet sind; so nennt die FFF darin unter anderem auch eine Partie gegen die italienische B- und die US-amerikanische U-21-Auswahl. Andererseits gab es vor allem in den ersten beiden Jahrzehnten einzelne Spiele, die nur vom Verband der jeweiligen Gegnerinnen gezählt werden, etwa im Mai 1972 in [[Basel]] gegen die Schweiz ''(siehe die [[Liste der Länderspiele der französischen Fußballnationalmannschaft der Frauen]])''. Die französischen Kontrahentinnen kamen aus 59 Ländern aller sieben FIFA-Kontinentalverbände, wobei im Sommer&nbsp;2023 als bisher letzte [[Jamaikanische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Jamaika]] und [[Panamaische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Panama]] dazugekommen sind. Erste nichteuropäische Mannschaft waren 1988 die [[Frauen-Fußballnationalmannschaft der Vereinigten Staaten|USA]], gefolgt von [[Chinesische Fußballnationalmannschaft der Frauen|China]], [[Japanische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Japan]] und der [[Ivorische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Elfenbeinküste]]. Am häufigsten trafen die ''Bleues'' auf die [[Niederländische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Niederlande]] (31 Mal), die USA, [[Englische Fußballnationalmannschaft der Frauen|England]] (je 28), [[Italienische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Italien]] (26), [[Norwegische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Norwegen]] (25), [[Deutsche Fußballnationalmannschaft der Frauen|Deutschland]], [[Schwedische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Schweden]] (je 23), die [[Schweizer Fussballnationalmannschaft der Frauen|Schweiz]] (22), [[Dänische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Dänemark]] (19), [[Kanadische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Kanada]] (17), [[Schottische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Schottland]] (16), [[Belgische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Belgien]] (15), [[Spanische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Spanien]] (14), [[Frauen-Fußballnationalmannschaft der UdSSR|UdSSR]]/[[Russische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Russland]], [[Finnische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Finnland]], [[Irische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Irland]], [[Brasilianische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Brasilien]] (je 13), [[Isländische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Island]] (12), China (11) sowie [[Polnische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Polen]] und [[Österreichische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Österreich]] (je 10)<!-- es folgen Japan (9), Australien (9), Portugal (8), zudem Kasachstan (6), Wales (6)-->. (Stand: 29.&nbsp;Oktober 2024)

Die höchste Zuschauerzahl bei einem Spiel Frankreichs war am 6.&nbsp;August 2012 im Londoner [[Wembley-Stadion (2007)|Wembley-Stadion]] anlässlich des Halbfinals gegen Japan im [[Olympische Sommerspiele 2012/Fußball#Frauenturnier|olympischen Frauenturnier]] zu verzeichnen, dem 61.482 Zuschauer beiwohnten.<ref>siehe die [http://www.fff.fr/selections/femininesa/actu/542804_record-d-affluence-a-wembley Meldung] auf der Seite der FFF</ref> Im eigenen Land wurde am 28.&nbsp;Juni 2019 beim WM-Viertelfinale gegen die USA mit 45.595 Besuchern im Pariser [[Parc des Princes]] eine neue Bestmarke aufgestellt.<ref>nach dem [https://www.fff.fr/equipes-de-france/2/feminine-a/matchs/2874/2019-06-28/france-etats-unis Spieldatenblatt vom 28.&nbsp;Juni 2019] bei fff.fr</ref> Die Rekordmarke bei einem Freundschaftsspiel der Bleues steht seit dem 14.&nbsp;Juli 2023 auf 50.629, die im unmittelbaren Vorfeld der Weltmeisterschaftsendrunde ihre [[Australische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Australierinnen]] in [[Melbourne]] unterstützten.<ref>[https://www.footofeminin.fr/Bleues-Premiere-defaite-pour-Herve-RENARD-face-a-l-AUSTRALIE_a18673.html Erste Niederlage für Hervé Renard gegen Australien] vom 14.&nbsp;Juli 2023 bei footofeminin.fr</ref>

<div style="clear:both;" class="NavFrame">
<div class="NavHead" style="background:#D0E7FF; text-align:center;">Länderspiele gegen Nationalmannschaften aus dem deutschsprachigen Raum &nbsp;</div>
<div class="NavContent" style="text-align:left; font-size:90%;">

''(Ergebnisse stets aus französischer Sicht)''

'''Gegen Deutschland'''
{|
|
# 16. Mai 1987 in [[Dillingen/Saar]]: 0:2
# 28. März 1991 in [[Antony]]: 0:2
# 2. September 1992 in [[Bad Kreuznach]]: 0:7
# 12. März 1993 in [[Agia Napa]]: 0:3
# 30. Mai 1999 in [[Weil am Rhein]]: 1:4
# 17. April 2003 in [[Ozoir-la-Ferrière]]: 1:0
# 12. Juni 2005 in [[Warrington]]: 0:3 (EM-Gruppenspiel)
# 9. März 2007 in [[Faro]]: 1:0 ([[Algarve-Cup 2007|Algarve-Cup]])
# 27. August 2009 in [[Tampere]]: 1:5 (EM-Gruppenspiel)
# 5. Juli 2011 in [[Mönchengladbach]]: 2:4 (WM-Gruppenspiel)
# 29. November 2012 in [[Halle (Saale)]]: 1:1
# 13. Februar 2013 in [[Straßburg|Strasbourg]]: 3:3
|
# <li value="13">25. Oktober 2014 in [[Offenbach am Main]]: 2:0</li>
# 26. Juni 2015 in [[Montreal|Montréal]]: 1:1 n.&nbsp;V., 3:5 i.&nbsp;E. (WM-Viertelfinale)
# 3. März 2016 in [[Tampa]]: 0:1 ([[SheBelieves Cup 2016|SheBelieves Cup]])
# 4. März 2017 in [[Harrison (New Jersey)|Harrison]]: 0:0 ([[SheBelieves Cup 2017|SheBelieves Cup]])
# 24. November 2017 in [[Bielefeld]]: 0:4
# 7. März 2018 in [[Orlando (Florida)|Orlando]]: 3:0 ([[SheBelieves Cup 2018|SheBelieves Cup]])
# 28. Februar 2019 in [[Laval (Mayenne)|Laval]]: 0:1
# 10. Juni 2021 in Strasbourg: 1:0
# 27. Juli 2022 in [[Milton Keynes]]: 1:2 (EM-Halbfinale)
# 7. Oktober 2022 in [[Dresden]]: 1:2
# 23. Februar 2024 in [[Lyon]]: 2:1 (Nations-League-Halbfinale)
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'''Gegen Österreich'''
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# 20. März 1999 in [[Bonneuil-sur-Marne]]: 4:1
# 5. November 2005 in [[Langenrohr]]: 3:1 (WM-Qualifikation)
# 23. September 2006 in [[Troyes]]: 2:1 (WM-Qualifikation)
# 31. Oktober 2013 in [[Ritzing (Burgenland)|Ritzing]]: 3:1 (WM-Qualifikation)
# 9. April 2014 in [[Le Mans]]: 3:1 (WM-Qualifikation)
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# <li value="6"> 22. Juli 2017 in [[Utrecht]]: 1:1 (EM-Gruppenspiel)</li>
# 27. Oktober 2020 in [[Wiener Neustadt]]: 0:0 (EM-Qualifikation)
# 27. November 2020 in [[Guingamp]]: 3:0 (EM-Qualifikation)
# 26. September 2023 in [[Wien]]: 1:0 (Nations League)
# 1. Dezember 2023 in [[Rennes]]: 3:0 (Nations League)
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'''Gegen die Schweiz'''
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# 1. September 1972 in [[Gundershoffen]]: 2:5
# 1. Mai 1973 in [[Valentigney]]: 3:5
# 1. September 1974 in [[Besançon]]: 1:3
# 1. April 1977 in [[Buochs]]: 2:1
# 1. März 1980 in [[Nyon]]: 4:0
# 1. März 1981 in [[Lyon]]: 2:0
# 1. Mai 1983 in [[Meaux]]: 1:1 (EM-Qualifikation)
# 1. Oktober 1983 in [[Burgdorf BE|Burgdorf]]: 0:0 (EM-Qualifikation)
# 1. April 1987 in [[Valence]]: 3:1
# 4. Oktober 1997 in [[Bern]]: 2:1 (WM-Qualifikation)
# 2. Mai 1998 in [[Bruay-la-Buissière]]: 3:0 (WM-Qualifikation)
# 28. Mai 1999 in [[Weil am Rhein]]: 2:0
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# <li value="13">15. April 2001 in [[Montaigu (Vendée)|Montaigu]]: 1:1</li>
# 14. August 2002 in [[Clairefontaine-en-Yvelines|Clairefontaine]]: 1:2
# 22. April 2009 in [[Dijon]]: 2:0
# 25. April 2009 in [[Colmar]]: 1:0
# 5. Mai 2010 in [[Basel]]: 2:0
# 2. März 2011 in [[Nikosia]]: 2:0 ([[Zypern-Cup 2011|Zypern-Cup]])
# 28. Februar 2012 in Nikosia: 3:0 ([[Zypern-Cup 2012|Zypern-Cup]])
# 26. Juli 2017 in [[Breda]]: 1:1 (EM-Gruppenspiel)
# 20. Februar 2021 in [[Metz]]: 2:0
# 23. Februar 2021 in Metz: 2:0
# 29. Oktober 2024 in [[Genf]]: 1:2
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== Öffentliche Wahrnehmung in Frankreich ==
Laurence Prudhomme-Poncet bezeichnet die Rezeption des modernen Frauenfußballs in Frankreich und dabei auch diejenige des Nationalteams bis 2003 mit der Überschrift „Zwischen Neugier und Indifferenz“. Diese knapp vier Jahrzehnte lassen sich für sie in drei Abschnitte gliedern, die sie mit „Objekt der Neugier“, „Kaum wahrgenommenes Schauspiel“ und „Von den Medien ‚vergessene‘ Sportart“ charakterisiert.<ref>so die entsprechenden Überschriften von Kapitel 5 in Prudhomme-Poncet: ''Histoire du football féminin au XXe siècle.'' 2003.</ref> Dabei weist sie auf die [[Interdependenz]] zwischen den Zuschauerzahlen in den Stadien und dem Ausmaß der Berichterstattung hin.<ref>Auch dies ist kein speziell französisches, sondern ein globales Phänomen; vgl. Eisenberg, Lanfranchi/Mason/Wahl: ''FIFA 1904–2004.'' 2004, S.&nbsp;193f. Und in Deutschland übertrug die [[ARD]] nicht einmal das Europameisterschaftsendspiel 1989 live, obwohl das Turnier im eigenen Land stattfand und die deutschen Frauen darin Meisterinnen wurden&nbsp;– vgl. Eduard Hoffmann, Jürgen Nendza: ''Verlacht, verboten und gefeiert. Zur Geschichte des Frauenfußballs in Deutschland.'' Landpresse, Weilerswist 2005, ISBN 3-935221-52-5, S.&nbsp;60.</ref>

=== In Stadien und Medien ===
Dem 1972er Länderspiel gegen die Schweiz wohnten 2.000 zahlende Besucher bei, dem gegen die Niederlande im November 1975 1.200; bis in die 1990er Jahre lag die Höchstmarke bei einem Heimspiel bei 3.000 Zuschauern (Mai 1988 in [[Thonon-les-Bains]] gegen die [[Tschechoslowakische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Tschechoslowakei]]), und nur ein weiteres Mal wurde die 2.000er-Grenze überschritten. Dagegen gab es etliche Begegnungen mit einer bloß dreistelligen Zuschauerzahl, so etwa 600 Besucher gegen Belgien in [[Reims]] (Mai 1976). Das Publikumsinteresse wuchs erst nach der Jahrtausendwende, wobei Zahlen wie die folgenden aber noch die Ausnahme blieben und sich auf ganz wenige Qualifikationsspiele zu den großen internationalen Turnieren beschränkten: 6.787 (Juni 2000 in [[Nîmes]]) gegen Schweden, 8.500 (April 2002 in [[Straßburg]]) gegen die [[Tschechische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Tschechinnen]] und gar 23.685 (November 2002 in [[Saint-Étienne]] bei allerdings freiem Eintritt) gegen England.<ref>alle Zuschauerzahlen nach Prudhomme-Poncet: ''Histoire du football féminin au XXe siècle.'' 2003, S.&nbsp;253f.</ref> Erst nach dem erfolgreichen Abschneiden bei der WM 2011 spielten die Französinnen im eigenen Land wieder vor einer fünfstelligen Kulisse: 18.305 Besucher im August 2011 gegen Polen in [[Lens]] –&nbsp;einer Region mit sehr vielen polnischstämmigen Bewohnern&nbsp;–, jeweils rund 10.000 im Oktober 2011 und Februar 2012 gegen [[Israelische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Israel]] in [[Troyes]] und die Niederlande in Nîmes.<ref>Diese Zahlen nach dem jeweiligen Spieldatenblatt auf der FFF-Webseite.</ref> Ende März 2012 gegen Schottland fanden sich hingegen nur gut 9.000 Besucher ein, aber vier Tage später gegen [[Walisische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Wales]] in [[Caen]] waren es 16.700.<ref>nach den FFF-Angaben zum [http://www.fff.fr/servfff/fiche_joueur_new/match.php?id_match=1544 Schottland-] und zum [http://www.fff.fr/servfff/fiche_joueur_new/match.php?id_match=1547 Wales-Spiel]</ref> Auch das erste Freundschaftsspiel nach dem wiederum eher enttäuschenden Abschneiden bei der WM 2015 sahen in Le Havre gegen Brasilien 22.053 Zuschauer, was Rekordbesuch auf französischem Boden für ein Match mit Ticketpflicht war,<ref name="public présent" /> ehe im Juni 2016 in [[Rennes]] sogar 24.835 Zahlende der EM-Qualifikationspartie gegen [[Griechische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Griechenland]] beiwohnten.<ref>Zuschauerzahl nach dem [http://www.footofeminin.fr/Bleues-FRANCE-GRECE-Un-court-succes-un-grand-record_a12578.html Spielbericht vom 3. Juni 2016] bei footofeminin.fr</ref> Die FFF fördert die direkte Zuschauerunterstützung der Bleues durch moderate Eintrittspreise; der teuerste Platz im Pariser [[Stade Charléty]] für das Spiel gegen die japanischen Weltmeisterinnen im Juli 2012 kostete beispielsweise nur 20&nbsp;Euro.<ref>[http://www.fff.fr//billet/541965_des-billets-toujours-disponibles Eintrittspreisverzeichnis] auf der Seite der FFF</ref> Generell führen die von FIFA beziehungsweise UEFA festgesetzten Rahmentermine für Welt- und Europameisterschafts-Qualifikationsspiele zu einer zeitlichen Kollision mit den Spieltagen der nationalen Männer-Profiligen, was sich gleichfalls –&nbsp;allerdings nicht nur in Frankreich&nbsp;– auf den Zuschauerzuspruch auswirkt.

Von den nationalen Printmedien wurden die Fußballerinnen –&nbsp;mit Ausnahme der [[Parti communiste français|PCF]]-nahen Sportzeitungen ''Miroir Sprint'' und ''Miroir du Football''&nbsp;–<ref>Xavier Breuil: ''Histoire du football féminin en Europe.'' Nouveau Monde, Paris 2011, ISBN 978-2-84736-622-8, S.&nbsp;182ff.</ref> nach kurzem, anfänglichem Interesse durchweg stiefmütterlich behandelt. So hat beispielsweise [[L’Équipe|L’Équipe Magazine]] zwischen Februar 1980 und August 2001 insgesamt lediglich 23 Artikel zu Spielerinnen, ihren Vereinen und den ''Bleues'' veröffentlicht, bei [[Onze Mondial]] waren es von 1991 bis 2001 elf, knapp die Hälfte davon im letzten Jahr dieses Zeitraums.<ref>Prudhomme-Poncet: ''Histoire du football féminin au XXe siècle.'' 2003, S.&nbsp;257.</ref> Auf die Titelseite von L’Équipe, der auflagenstärksten Sportzeitung des Landes, brachte es die Frauennationalelf erstmals im November 2002, nachdem sie sich durch einen Sieg gegen England für die Weltmeisterschaft qualifiziert hatte (Schlagzeile: „Sie haben es geschafft“).<ref>Grégoire-Boutreau: ''Au bonheur des filles.'' 2003, S.&nbsp;215.</ref> Dies hat sich in jüngster Zeit nur in Nuancen verändert; zwar drucken L’Équipe und [[France Football]] seit 2010 die Erstligaergebnisse nebst Tabelle und bei Länderspielen die Mannschaftsaufstellungen ab, aber –&nbsp;mit Ausnahme des vierwöchigen WM-Parcours’ 2011, bei dem etwa France Football nach dem Viertelfinalsieg mit „Wir lieben euch!“ [[Aufmacher|aufmachte]]&nbsp;–<ref>France Football vom 12. Juli 2011, S.&nbsp;1.</ref> kaum einmal eine weitergehende Meldung oder gar einen längeren Spielbericht. Ähnliches gilt für die großen französischen Tageszeitungen.<ref>Immerhin nahmen die ''Bleues'' darin nach der WM 2011 geringfügig mehr Raum ein, beispielsweise in einem [http://www.lemonde.fr/sport/article/2011/10/26/les-bleues-locomotive-du-football-feminin-francais_1593823_3242.html großen Bini-Interview] am 26.&nbsp;Oktober 2011 in [[Le Monde]].</ref> Das von der FFF herausgegebene, über den Zeitschriftenhandel vertriebene ''Foot Mag'' erschien im April 2012 mit seiner 41.&nbsp;Ausgabe erstmals ausschließlich zu Themen des Frauenfußballs.<ref>siehe die Ankündigung {{Webarchiv |url=http://www.fff.fr//foot_hebdo_new/Numero_105/541500.shtml |text=„Foot Mag 100 % féminin!“ |wayback=20120729225819}} bei Foot Hebdo vom 5. April 2012.</ref> Anlässlich der Eröffnung des Tournoi de France 2020 und rechtzeitig vor dem [[Internationaler Frauentag|Internationalen Frauentag]] widmete auch France Football dem Frauenfußball seine komplette Ausgabe.<ref>[https://www.francefootball.fr/news/Haut-les-filles-ff-publie-un-numero-100-foot-feminin-cette-semaine/1115468 France Football, Ausgabe vom 3.&nbsp;März 2020], bei francefootball.fr</ref><br />Versuche, eine unabhängige Frauenfußballzeitschrift herauszubringen, sind jeweils nach wenigen Ausgaben gescheitert (''Le football au féminin'' 1983, ''Femme foot'' 1988, ''Football Féminin'' Anfang der 1990er und ''foot-féminin.fr, le Magazine'' von 2001 bis 2003). Auch im Internet gab es mehrere Anläufe zu einer reinen Frauenfußballseite,<ref>Prudhomme-Poncet: ''Histoire du football féminin au XXe siècle.'' 2003, S.&nbsp;258.</ref> von denen die inzwischen allerdings kostenpflichtige ''footofeminin.fr'' aktuell das neben der Verbandswebseite ''fff.fr'' breiteste Angebot zum Thema Frauennationalelf aufweist. In den 2010ern ist noch ''footdelles.fr'' (tatsächlicher Name: ''Foot d’Elles'') hinzugekommen.

Nicht viel anders sieht es auf dem französischen Büchermarkt aus. 1981 veröffentlichten zwei Autoren in einem kleinen Verlag erstmals einen französischen Titel zum Frauenfußball.<ref>Jacques Novak et Bernard Virion: ''Le football féminin''. Éd. Chiron Sport, o. O. 1981, ISBN 2-7027-0296-1.</ref> Ende der 1980er Jahre erschien ein Handbuch der Trainingslehre speziell für den Frauenbereich; erst 2003, nach Frankreichs erster WM-Teilnahme, folgten eine stärker sportsoziologisch ausgerichtete, wissenschaftliche Untersuchung von Laurence Prudhomme-Poncet und die erste Gesamtdarstellung des französischen Frauenfußballs von Pascal Grégoire-Boutreau (beide Titel siehe unten unter ''Literatur''). In den Standardwerken über den französischen Fußball hingegen findet sich wenig zu den ''Bleues'' oder den Frauenmeisterschaften: Jean-Philippe Rethacker und Jacques Thibert (''La fabuleuse histoire du football'', seit 1984 mehrfach überarbeitet und zuletzt 2003 aktualisiert) ignorieren den Frauenfußball auf über 1.000 Seiten völlig,<ref>Jean-Philippe Rethacker, Jacques Thibert: ''La fabuleuse histoire du football.'' Minerva, Genève 1996, 2003², ISBN 978-2-8307-0661-1.</ref> und Pierre Delaunay, Jacques de Ryswick und Jean Cornu (''100 ans de football en France'', 1982 erschienen) widmen dem Thema drei Sätze zu den weiblichen Pionieren der 1920er Jahre sowie zwei über die ''Bleues'' von 1980, jeweils mit einem Foto.<ref>Pierre Delaunay, Jacques de Ryswick/Jean Cornu: ''100 ans de football en France.'' 2. Auflage. Atlas, Paris 1983, ISBN 2-7312-0108-8, S.&nbsp;82 und&nbsp;297</ref> Der Historiker [[Alfred Wahl (Historiker)|Alfred Wahl]] (''Les archives du football. Sport et société en France (1880–1980)'', von 1989) befasst sich über zwei Seiten mit dem Frauenfußball der Zwischenkriegszeit,<ref>Alfred Wahl: ''Les archives du football. Sport et société en France (1880–1980).'' Gallimard, o.&nbsp;O. 1989, ISBN 2-07-071603-1, S.&nbsp;195–197.</ref> und auch im ''[[Éditions Larousse|Larousse]] du football'' von 1998 existiert nur eine kurze Andeutung über die erste Fraueneuropameisterschaft von 1982/1984.<ref>Prudhomme-Poncet: ''Histoire du football féminin au XXe siècle.'' 2003, S.&nbsp;14.</ref> Noch 2011 sind selbst der FFF unter den 100 bedeutendsten Ereignissen der französischen Fußballgeschichte lediglich dreieinhalb mit Frauenbezug –&nbsp;und damit weniger als über die männlichen Jugendfußballer&nbsp;– erwähnenswert, nämlich die Gründung der ''Bleues'' 1970/71, deren erste WM-Teilnahme 2003, die Tatsache, dass eine Frau 2009 den Rekordnationalspieler der französischen Männer überholt hat, und die „Doppeleuropameisterschaft“ der männlichen und der weiblichen U-19-Auswahl 2010.<ref>Fédération Française de Football: ''100 dates, histoires, objets du football français.'' 2011, S.&nbsp;120f., 178f., 198f. und&nbsp;202f.</ref>

Ähnliches galt sehr lange für die audiovisuellen Medien. 1970 wurde eine Fernsehzusammenfassung eines nichtoffiziellen Spiels zwischen Französinnen und Italienerinnen ausgestrahlt, aber bis zum Anfang des 21. Jahrhunderts „gingen die Sender das Risiko von Direktübertragungen nicht ein“.<ref>Prudhomme-Poncet: ''Histoire du football féminin au XXe siècle.'' 2003, S.&nbsp;255f.; bei footofeminin.fr findet sich ein kurzer Film aus dem [[Institut national de l’audiovisuel|INA]]-Archiv über die vollständig fehlende Mediatisierung des französischen Frauenfußballs in den 1970er und 1980er Jahren („[http://www.footofeminin.fr/Archive-INA-Les-femmes-et-le-foot-quelle-idee-_a13289.html Archive INA – Les femmes et le foot, quelle idée!]“ vom 24.&nbsp;Januar 2017).</ref> Bezeichnend auch die Episode, als das staatliche [[TF1]] bei der [[Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2001|Europameisterschaft 2001]] ursprünglich das letzte Gruppenspiel Frankreichs gegen Italien live übertragen wollte; nachdem die Bleues aber durch eine Niederlage drei Tage vorher keine Chance mehr auf ein Weiterkommen besaßen, übertrug der Sender statt des Fußballspiels eine Folge von [[Walker, Texas Ranger]].<ref name="TF1 2019">Artikel „[http://www.footofeminin.fr/TV-Le-groupe-TF1-acquiert-les-droits-TV-de-la-Coupe-du-Monde-2019_a11980.html TF1 erwirbt die TV-Rechte an der WM 2019]“ vom 15. Januar 2016 bei footofeminin.fr</ref> 2005 nahm [[Eurosport]] in seinen beiden französischsprachigen Programmen die Übertragung von Frauenspielen auf,<ref>siehe [http://www.leparisien.fr/espace-premium/essonne-91/eurosport-aime-les-filles-10-03-2012-1898101.php „Eurosport liebt die Mädchen“] vom 10.&nbsp;März 2012 in [[Le Parisien]]</ref> und auch [[Canal+]], ein Bezahlsender, übertrug vereinzelt Länderspiele. Ab 2009 besaß [[Direct 8]] die Fernsehrechte, wobei der bis 2014 laufende Vertrag den [[Free-TV]]-Sender aber auch nur zur Ausstrahlung von mindestens drei Begegnungen pro Jahr verpflichtete.<ref>Artikel über den Vertragsabschluss mit Direct 8 bei [http://www.footofeminin.fr/notes/Direct-8-emporte-les-droits-TV-des-Bleues_b1397541.html Footofeminin]</ref> Dabei erreichte die Liveübertragung vom 25.&nbsp;August 2010 bei dem [[Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2011/Qualifikation#Gruppe 1|Weltmeisterschafts-Qualifikationsspiel]] gegen [[Serbische Fußballnationalmannschaft der Frauen|Serbien]] immerhin 670.000 und in der Spitze sogar 975.000 Zuschauer.<ref>France Football vom 7. September 2010, S.&nbsp;32.</ref> Diese Marke wurde beim [[Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2011/Finalrunde#England – Frankreich|Weltmeisterschaftsviertelfinale 2011]] mit 3,2&nbsp;Mio. deutlich übertroffen,<ref>siehe [http://www.fff.fr/selections/femininesa/actu/538395_pour-les-bleues,-l-audience-elevee diesen Artikel] vom 12. Juli 2011 auf der Verbandsseite</ref> und selbst das Endspiel um den Zypern-Cup an einem Dienstagnachmittag im März 2012 verfolgten 368.000 Zuschauer.<ref>France Football vom 13. März 2012, S.&nbsp;51.</ref> Bei der WM 2015 –&nbsp;hauptsächlicher Fernsehrechteinhaber war inzwischen [[W9 (Fernsehsender)|W9]]&nbsp;– erreichte die Live-Übertragung des entscheidenden Gruppenspiels gegen Mexiko im Mittel 2,2, in der Spitze 2,7&nbsp;Mio. Franzosen, dazu weitere maximal 150.000 bei Eurosport. Im weiteren Turnierverlauf erhöhte sich dieser Mittelwert im Achtelfinale auf 2,8&nbsp;Mio. (in der Spitze 3,8&nbsp;Mio.) und im Viertelfinale auf 4,2 mit einem [[Peak]] von sogar 5,3 Millionen.<ref>Zahlen nach „[http://www.footofeminin.fr/TV-Les-Bleues-ont-cartonne-en-audience-aussi-_a11097.html Bleues-Kantersieg auch an den Fernsehempfängern]“ vom 18., „[http://www.footofeminin.fr/TV-Record-avec-279-millions-pour-FRANCE-COREE-DU-SUD-sur-W9_a11142.html Rekord mit 2,79 Millionen für Frankreich – Südkorea auf W9]“ vom 22. sowie „[http://www.footofeminin.fr/TV-41-millions-de-telespectateurs-pour-ALLEMAGNE-FRANCE-et-un-pic-a-53-millions_a11198.html 4,1 Millionen Zuschauer für Deutschland – Frankreich und ein Peak von 5,3 Millionen]“ vom 27.&nbsp;Juni 2015, jeweils bei footofeminin.fr</ref> Bei der Europameisterschaft 2017 schließlich haben sich die Zuschauerzahlen (verschiedene Kanäle von France Télévisions sowie Eurosport übertrugen sämtliche Begegnungen live) gegenüber 2013 mehr als verdoppelt.<ref>Artikel „[http://www.footofeminin.fr/WEURO2017-Les-audiences-des-Bleues-ont-plus-que-doublees-en-quatre-ans_a13914.html Die Zuschauerzahlen der Bleues haben sich in vier Jahren mehr als verdoppelt]“ vom 1. August 2017 bei footofeminin.fr</ref><br />Immerhin werden Qualifikations- und Freundschaftsspiele live neuerdings meist zur [[Hauptsendezeit|Prime Time]] ausgestrahlt, also nur noch selten an Nachmittagen angesetzt. Auch Frankreichs drei Begegnungen bei einem hochkarätig besetzten Freundschaftsturnier in den USA ([[SheBelieves Cup 2016|SheBelieves Cup]] im März 2016) wurden auf D17 live übertragen.<ref>nach der [https://www.fff.fr/actualites/170738-577693-tournee-aux-etats-unis-pour-les-bleues Meldung] vom 12. Januar 2016 bei fff.fr</ref> Die Übertragungsrechte für die [[Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2019|WM-Endrunde 2019]] hat sich TF1 mit der Begründung gesichert, dieser Rechteerwerb passe sich in die Senderstrategie ein, den Zuschauern „die größten und populärsten Sportveranstaltungen anzubieten“.<ref name="TF1 2019" /> Für den Zeitraum 2018 bis 2023 hat die Gruppe [[M6 (Fernsehsender)|M6]] die Übertragungsrechte mit Ausnahme der Spiele der [[Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2022|Europameisterschaftsendrunde 2022]] ersteigert;<ref>Artikel „[http://www.footofeminin.fr/TV-Les-Bleues-sur-M6-100-de-la-D1-sur-les-chaines-du-groupe-CANAL_a14204.html TV: Die Bleues bei M6, die D1 hundertprozentig in den Programmen von Canal+]{{Toter Link|url=http://www.footofeminin.fr/TV-Les-Bleues-sur-M6-100-de-la-D1-sur-les-chaines-du-groupe-CANAL_a14204.html |date=2023-05 |archivebot=2023-05-04 17:26:37 InternetArchiveBot }}“ vom 14. November 2017 bei footofeminin.fr</ref> Letztere übertragen Canal+ und die Gruppe TF1 vollständig.

Es ist freilich bei dieser jüngsten Aufwärtsentwicklung der medialen Wahrnehmung nicht zu übersehen, dass sie nahezu zeitgleich mit dem massiven Ansehensverlust der Männernationalmannschaft einsetzte, der seit deren [[Fiasko von Knysna|negativem Auftritt]] bei der [[Fußball-Weltmeisterschaft 2010|WM in Südafrika]] in der französischen Öffentlichkeit lange vorherrschte,<ref>Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage durch [[Taylor Nelson Sofres|TNS Sofres]] in France Football vom 1. Februar 2011, S.&nbsp;10; auch der Artikel [http://www.marieclaire.fr/,football-feminin-les-bleues-dans-la-course-au-mondial,20123,408812.asp „Les Bleues dans la course au Mondial“] vom Juni 2011 aus der Frauenzeitschrift [[Marie Claire]] betont diesen Zusammenhang.</ref> spätestens seit dem zweiten Platz bei der [[Fußball-Europameisterschaft 2016|EM 2016]] und dem Titelgewinn bei der [[Fußball-Weltmeisterschaft 2018|WM 2018]] aber wieder breiter Unterstützung gewichen ist. Dennoch gelten die Frauen inzwischen als „Inbegriff der besten Werte des Fußballs wie der Spiel- und Lebensfreude, des Genusses der Anstrengung und der Einfachheit, … gesund und ohne Betrügerei“.<ref>{{Internetquelle |abruf=2021-12-09 |offline=ja |url=http://www.chronofoot.com/%e9quipe-de-france-f%e9minine/sylvie-mayot-nos-bleues-offrent-un-football-tourne-vers-l-039-offensive-sain-et-sans-tricherie_art26569.html |autor= |werk=chronofoot.com |datum=14.&nbsp;Februar 2012 |titel=Nos Bleues offrent un football tourné vers l'offensive, sain et sans tricherie }}. Ähnlich formulierte es der langjährige Redaktionsdirektor von France Football, Jacques Ferran, der den Frauenfußball sogar als „Chance der Männer, den Fußball –&nbsp;inspiriert, lebendig, kreativ&nbsp;– wiederzuerfinden“, bezeichnet (France Football vom 5.&nbsp;Juni 2012, S.&nbsp;59).</ref> Die von ''France Football'' seit 1986 vergebene Auszeichnung als „Fußballspiel des Jahres“ gewann 2011 zum ersten Mal ein Frauenmatch&nbsp;– die Viertelfinalbegegnung der ''Bleues'' gegen England bei der WM in Deutschland.<ref>France Football vom 13. Dezember 2011, S.&nbsp;29 und&nbsp;42/43</ref> Diese positivere Einstellung äußerte sich schon im unmittelbaren Vorfeld der Weltmeisterschaft 2019 im eigenen Land auch bei den Printmedien: Sonderhefte und Extrabeilagen sowie Artikelserien über den Frauenfußball fanden sich nicht nur in der Fachpresse (France Football, L’Équipe, So Foot, Sport Femmes) und in den Fernsehprogrammzeitschriften, sondern auch in zahlreichen Tageszeitungen und Illustrierten von [[Ouest-France]] bis [[Paris Match]].<ref>„[https://www.footofeminin.fr/Coupe-du-Monde-Quand-la-presse-ecrite-fait-sa-une-sur-la-Coupe-du-Monde-2019_a15841.html Wenn die gedruckte Presse ihre Titelseite der Weltmeisterschaft widmet]“ vom 5.&nbsp;Juni 2019 bei footofeminin.fr</ref>

=== Innerhalb der FFF ===
[[Datei:Gaetane-thiney.jpg|mini|hochkant|Gaëtane Thiney]]
Die FFF –&nbsp;und darin insbesondere der jeweilige Verbandspräsident, der als unmittelbarer Vorgesetzter gegenüber dem Nationaltrainer in nicht-sportlichen Angelegenheiten die alleinige Entscheidungsbefugnis besitzt&nbsp;–<ref>siehe die Kompetenzzuweisung im [http://www.fff.fr/common/bib_res/ressources/420000/9000/111027165205_organigramme_des_services_fff.pdf Organigramm des FFF-Präsidiums] vom 25.&nbsp;Oktober 2011.</ref> unternimmt seit Beginn der 2010er Jahre vermehrt Anstrengungen, das Interesse am Frauenfußball zu erhöhen. So hatte sie 2009 ein nicht unumstrittenes Plakat veröffentlicht, auf dem vier Nationalspielerinnen –&nbsp;unbekleidet, aber mit dezent verdeckten Blößen&nbsp;– die Frage stellen: „Muss es erst so weit kommen, damit ihr uns spielen sehen wollt?“. 2010 hatte der Verband zudem [[Adriana Karembeu]], ein [[Model|Mannequin]] und Ehefrau des Fußballers [[Christian Karembeu]], zur „Botschafterin des Frauenfußballs“ ernannt,<ref>France Football vom 7. September 2010, S.&nbsp;33.</ref> die auch dafür warb, dass mehr Frauen und Mädchen in Vereinen Fußball spielen.<ref>siehe {{Webarchiv |url=http://www.fff.fr/footballaufeminin/ |text=dieses Plakat der FFF |wayback=20100919154851 }} (Adriana Karembeu mit der Nummer&nbsp;6)</ref> Eine der ersten Amtshandlungen des 2011 neu gewählten Verbandspräsidenten [[Noël Le Graët]] bestand zudem darin, sämtliche Männer-Profiklubs dazu zu verpflichten, spätestens 2014 eine Frauenmannschaft –&nbsp;und dazu einen „Unterbau“ im Jugendbereich&nbsp;– einzurichten, wie es Élisabeth Loisel schon zehn Jahre zuvor gefordert hatte.<ref>Siehe die Meldung {{Webarchiv | url=http://www2.lequipe.fr/redirect-v6/homes/Football/breves2011/20110714_112337_le-graet-veut-muscler-le-foot-feminin.html | wayback=20150104162237 | text=Le Graët will den Frauenfußball stärken }} ({{frS}}) vom 14.&nbsp;Juli 2011 bei [[L’Équipe]]; France Football vom 19.&nbsp;Juli 2011, S.&nbsp;39.</ref> Le Graëts zunächst auf vier Jahre angelegter und seither fortgesetzter „Plan für die Feminisierung“ sollte eine tiefgreifende Strukturreform in Landes- und Regionalverbänden ebenso wie in den Vereinen bewirken.<ref>siehe die Schwerpunkte dieses Plans im Artikel [http://www.fff.fr/presentationfff/actualite/540800_le-plan-de-feminisation-de-la-fff „Le plan de féminisation de la FFF“] vom 11. März 2012 auf der FFF-Webseite</ref> Diese und andere Aktionen haben in der Tat dazu geführt, dass es seit 2011 zu einem massiven Anstieg von Frauen mit einer FFF-Spielberechtigung gekommen ist, deren Zahl sich bis Januar 2016 von rund 86.000 auf 100.000 erhöht hatte<ref>nach FFF-Generalsekretärin Brigitte Henriques in ihrem Vorwort zu Marinette Pichon: ''Ne jamais rien lâcher.'' First Éds., Paris 2018, ISBN 978-2-412-03101-8, S.&nbsp;18.</ref> und seither weiterhin ein starkes Wachstum verzeichnet: im März 2019 sind es knapp 139.000 Vereinsspielerinnen, 1.000 Schiedsrichterinnen sowie 3.035 Klubs –&nbsp;doppelt so viele wie 2012&nbsp;–, die über mindestens ein Frauen- oder Mädchenteam verfügen. Ab der zweiten Jahreshälfte 2019 beabsichtigt die FFF, 15 Millionen Euro für die Förderung des Frauenfußballs zu investieren, hauptsächlich im Amateurbereich.<ref>„[https://www.fff.fr/diaporamas/la-fff/federation-en-action/details/184875-les-chiffres-cles-du-football-feminin Die Zahlen des Frauenfußballs]“ vom 7.&nbsp;März 2019 auf der Verbandsseite</ref>
2012 hat der Verband zudem in Kooperation mit dem Erziehungsministerium die Position einer hauptamtlichen Beauftragten für die Implantierung des Mädchenfußballs an allen französischen Schulen geschaffen, deren erste Amtsinhaberin die Nationalspielerin [[Gaëtane Thiney]] ist.<ref>Artikel [http://www.fff.fr/selections/femininesa/actu/540757_nouveau-but-pour-gaetane-thiney „Neues Ziel für Gaëtane Thiney“] vom 31. Januar 2012 auf der Seite der FFF</ref> Zu den eher symbolischen Maßnahmen gehört die Kreation eines speziellen Logos für das Frauen-A-Team ''(siehe oben in der Box)''. Die ''Bleues'' verfügen zudem über einen eigenen Pool von sieben [[Sponsoring|Mannschaftssponsoren]],<ref>siehe die [http://www.fff.fr/selections/femininesa/partfema/ Liste ihrer offiziellen Partner] auf der Verbandsseite</ref> die 2012 zusammen 387.500&nbsp;Euro bezahlen&nbsp;– weniger als ein Prozent der Sponsoreneinnahmen der Männernationalelf.<ref>France Football vom 24.&nbsp;Juli 2012, S.&nbsp;20f.</ref> Die FFF bewirbt Frauenländerspiele neuerdings ähnlich intensiv wie die der Männermannschaft,<ref>siehe beispielsweise [http://www.fff.fr/billet/540647_soutenez-les-bleues-au-havre „Unterstützt die ''Bleues'' in Le Havre!“] auf der Verbandsseite für ein Spiel gegen Schottland Ende März 2012.</ref> und Präsident Le Graët würdigte Ende Juni 2013 anlässlich eines Freundschaftsspiels der Nationalfrauschaft in Reims die Bedeutung insbesondere der dortigen Fußballpioniere:<ref>siehe den [http://www.fff.fr/actualites/5314-549250-lequipe-de-france-feminine-revient-ou-elle-est-nee Artikel] vom 25. Juni 2013 auf der FFF-Seite</ref>
{{Zitat
 |Text=Die französische Frauennationalmannschaft kehrt dorthin zurück, wo sie geboren wurde.}}
Andererseits wäre dem Verband ein Gewinn des Weltmeistertitels 2011 lediglich 15.000&nbsp;Euro Prämie pro Spielerin wert gewesen; mit den französischen Männern hingegen waren ein Jahr zuvor 300.000&nbsp;Euro vereinbart worden.<ref>siehe den Artikel [http://www.staragora.com/news/l-argent-du-foot-feminin-combien-gagnent-les-bleues/427742 „Wieviel verdienen die ''Bleues''?“] vom 12. Juli 2011 bei staragora.com (unter Bezugnahme auf Le Parisien)</ref> Bei Vergleichen mit dem Männerfußball ist allerdings zu berücksichtigen, dass die Frauen in Frankreich ihren Sport selbst auf hohem Niveau noch immer unter [[Amateur]]bedingungen ausüben. An der Tatsache, dass sogar von den Spitzenspielerinnen nur die wenigsten davon leben können,<ref>Prudhomme-Poncet: ''Histoire du football féminin au XXe siècle.'' 2003, S.&nbsp;282ff.</ref> haben auch Ausnahmen wie der „[[Krösus#Metapher|Frauenfußballkrösus]]“ Olympique Lyon bisher nichts geändert; die Spielerinnen des Juvisy FCF beispielsweise erhielten 2011/12 in der ''Division&nbsp;1 Féminine'' eine Siegprämie von 150&nbsp;Euro.<ref>France Football vom 3. April 2012, S.&nbsp;43.</ref> Außerdem sehen manche Beteiligte in einer zunehmenden [[Medialisierung]] und Professionalisierung sogar Gefahren. Juvisys ehemalige Trainerin [[Sandrine Mathivet]] etwa befürchtete eine Reduzierung der Wahrnehmung der Sportlerinnen auf ihr Geschlecht sowie die Vernachlässigung der Nachwuchsarbeit;<ref>siehe das [http://www.lemonde.fr/sport/article/2011/06/22/depuis-30-ans-le-football-feminin-s-est-demerde-tout-seul_1538504_3242.html Interview „Seit 30 Jahren wurstelt sich der Frauenfußball alleine durch“] vom 22.&nbsp;Juni 2011 in Le Monde</ref> und der damals 93-jährige Marcel Le Gal, der sich selbst als den „letzten Dinosaurier des Frauenfußballs“ bezeichnete, warnte schon 2003 vor einer Angleichung an negative Erscheinungen im Männerfußball:<ref>Grégoire-Boutreau: ''Au bonheur des filles.'' 2003, S.&nbsp;49 (Zitat) und&nbsp;45f. (zur Person); Le Gal war ab Mitte der 1960er in [[Sézanne]] einer der ersten Trainer einer französischen Frauenmannschaft und leitete zusammen mit Pierre Geoffroy die 1969 –&nbsp;noch vor der landesweiten Anerkennung durch die FFF&nbsp;– eingerichtete regionale Frauenfußballkommission der ''Ligue de Nord-Est''.</ref>
{{Zitat
 |Text=Auch für Frauen wird das Geldverdienen im Vordergrund stehen […] und nicht mehr vorrangig die Spielfreude. Sie werden männliche Eigenschaften wie das ‚Heulsusentum‘ und das Simulieren schwerer Fouls annehmen, die Verhinderung gegnerischer wird wichtiger als das Erzielen eigener Treffer.}}

In den entscheidenden Verbandsgremien sind die Frauen, gemessen an ihrem Anteil an der Gesamtmitgliederzahl (2011 etwa 3 %), zwar überproportional vertreten, allerdings weiterhin deutlich in der Minderheit: FFF-Generalsekretärin Brigitte Henriques, unter ihrem Geburtsnamen [[Brigitte Olive]] selbst 31-fache Nationalspielerin, im 12-köpfigen Exekutivkomitee und zwei von 20 Mitgliedern der Hohen Behörde des Fußballs sind dort die einzigen Frauen.<ref>Siehe die {{Internetquelle |autor= |url=http://www.fff.fr//foot_hebdo_new/Numero_69/538120.shtml |titel=Wahlergebnisse für beide Gremien |werk= |offline=ja |abruf=2021-12-09}} vom 18.&nbsp;Juni 2011 bei Foot Hebdo; Duringer wurde als zweite Frau neben [[Élodie Crocq]] in der Hohen Behörde –&nbsp;dort besteht gemäß [http://www.fff.fr/common/bib_res/ressources/420000/9000/120105094018_statuts_2011-2012.pdf Artikel&nbsp;23 der Verbandsstatuten] eine [[Frauenquote]]&nbsp;– nachgewählt (siehe den Artikel {{Internetquelle |autor= |url=http://www.fff.fr/cg/0300//www/futsal/2011450.shtml |titel=Die Gendarmen aus Soufflenheim verteidigen ihren Titel |werk= |offline=ja |abruf=2021-12-09}} vom 19.&nbsp;März 2012 auf der Seite der ''Ligue d’Alsace'').</ref> Grundlegend hat sich dies also nicht verändert, seit Marilou Duringer 1985 in den Bundesrat gewählt wurde. Duringer hatte 2003 geäußert, dass noch bis weit in die 1990er Jahre innerhalb des Verbands ein „absolutes Desinteresse an Themen des Frauenfußballs“ vorherrschte&nbsp;– „und auch heute noch müssen wir ständig Überzeugungsarbeit leisten. Wir finden nicht die gleiche Beachtung wie die Männer. […] Der Kampf geht weiter“.<ref name="GB220" /> Als sie dies formulierte, konnte sie noch nicht wissen, dass 2014 mit [[Corinne Diacre]] eine erste Französin als Cheftrainerin eines professionellen Männerteams (bei [[Ligue 2|Zweitligist]] [[Clermont Foot]]) verpflichtet werden würde.

Am Jahresende 2020 befanden sich mit Brigitte Henriques als stellvertretender Präsidentin und Laura Georges als Generalsekretärin zwei Frauen in der Führungsetage der FFF. Im Sommer 2024 führte der Verband die [[Gleichstellung der Geschlechter|Geschlechterparität]] in seinem Exekutivkomitee ein, dem nunmehr je neun Frauen und Männer angehören müssen.

== Andere Nationalauswahlteams ==
Im 21. Jahrhundert existiert neben der A-Elf im Erwachsenenbereich eine als ''France B'' oder U-23 bezeichnete zweite Frauenmannschaft; sie dient vor allem der Sichtung eines erweiterten Spielerinnenkreises –&nbsp;in Frankreich „Vorzimmer“ ''(antichambre)'' genannt&nbsp;– und trägt insbesondere vor größeren Turnieren Freundschaftsspiele aus.<ref>[https://www.footofeminin.fr/U23F-Succes-face-a-la-FINLANDE-dans-la-premiere-manche_a18220.html U-23: Erfolg gegen Finnland] vom 5.&nbsp;Oktober 2022 bei footofeminin.fr</ref> Im Vorfeld der Weltmeisterschaft 2023 waren das beispielsweise 2022 sechs Partien, dazu zwei weitere im Folgejahr. Zeitweise nahm dieses Team auch an zweitrangigen Einladungsturnieren wie dem [[Istrien-Cup|Istrien-]] oder dem ''Alanya Cup'' teil. Ein Sonderfall ist die französische Militärnationalmannschaft der Frauen, die 2016 und 2022 zweimal den [[Fußball-Militärweltmeisterschaft|Weltmeistertitel]] gewann. Schließlich gibt es für gerade erst dem Jugendalter entwachsene Fußballerinnen die [[Französische Fußballnationalmannschaft (U-20-Frauen)|U-20]] (zeitweise U-21); in dieser Altersgruppe war Frankreich [[U-20-Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2016|2016 Vizeweltmeister]] geworden.

Im Mädchenbereich treten zudem die üblichen Jahrgangs-Auswahlen der A-, B- und C-Jugend an. Besonders erfolgreich sind die [[Französische Fußballnationalmannschaft (U-19-Frauen)|U-19-Frauen]], die bereits fünfmal [[U-19-Fußball-Europameisterschaft der Frauen|Europameisterinnen]] (2003, 2010, 2013, 2016 und 2019) und ebenso häufig Zweite wurden. Auch die [[Französische Fußballnationalmannschaft (U-17-Juniorinnen)|U-17-Juniorinnen]] haben bereits Titel bei einem großen Turnier gewonnen, nämlich bei der [[U-17-Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2012|Weltmeisterschaft 2012]] und der [[U-17-Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2023|Europameisterschaft 2023]].

In Anlehnung an die Bezeichnung für die Nationalfrauschaft Frankreichs werden all diese Teams von den Medien, aber auch vom Landesverband FFF ''Les Bleuettes'' („Die Bläuchen“) genannt, was die [[Diminutiv|Verkleinerungsform]] von ''Les Bleues'' ist.

== Literatur ==
* [[Christiane Eisenberg]]/[[Pierre Lanfranchi]]/Tony Mason/[[Alfred Wahl (Historiker)|Alfred Wahl]]: ''FIFA 1904–2004. 100 Jahre Weltfußball.'' Die Werkstatt, Göttingen 2004, ISBN 3-89533-442-1.
* Fédération Française de Football (Hrsg.): ''100 dates, histoires, objets du football français.'' Tana, o.&nbsp;O. 2011, ISBN 978-2-84567-701-2.
* Claire Gaillard: ''La grande histoire des Bleues. Dans les coulisses de l’équipe de France féminine.'' Hachette, Paris 2019, ISBN 978-2-01-704705-6.
* Pascal Grégoire-Boutreau: ''Au bonheur des filles.'' Cahiers intempestifs, Saint-Étienne 2003, ISBN 2-911698-25-8 (mit Vorworten von [[Claude Simonet]] und [[Aimé Jacquet]])
* Audrey Keysers, Maguy Nestoret Ontanon: ''Football féminin. La femme est l’avenir du foot.'' Le bord de l’eau, Lormont 2012, ISBN 978-2-35687-185-5.
* Laurence Prudhomme-Poncet: ''Histoire du football féminin au XXe siècle.'' L’Harmattan, Paris 2003, ISBN 2-7475-4730-2.
* Olaf Wuttke: ''Frankreich, Fußball, Frauen.'' In: Zeitspiel (Magazin für Fußball-Zeitgeschichte), Heft 14, März 2019, [[Internationale Standardnummer für fortlaufende Sammelwerke|ISSN]] 2365-3175, S.&nbsp;44–47.

== Weblinks ==
{{Commonscat|France women's national association football team|Französische Fußballnationalmannschaft der Frauen}}
* [http://www.fff.fr/selections/femininesa/actu/ Offizielle Verbandsseite]
* [http://www.chronofoot.com/%e9quipe-de-france-f%e9minine/equipe-de-france-feminine-ce-reve-bleu_art27792.html „Équipe de france féminine: Ce rêve bleu“], ein historischer Abriss vom 8. März 2012 bei chronofoot.com
* [https://www.fff.fr/diaporama/2656-les-bleues-fetent-leurs-50-ans-.html Fotostrecke zum 50. Geburtstag der Bleues] vom 17. April 2021 bei fff.fr
* [http://de.fifa.com/associations/association=fra/index.html Frankreich auf der FIFA-Homepage]
* [https://www.rsssf.org/tablesf/fran-wom-intres-det.html Sämtliche Länderspiele Frankreichs mit Aufstellungen (bis 2004)] bei rsssf.org

== Anmerkungen und Nachweise ==
<references responsive/>

{{NaviBlock
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{{Exzellent|3. Juni 2012|103636817}}

[[Kategorie:Französische Fußballnationalmannschaft| ]]
[[Kategorie:Fußballnationalmannschaft (Frauen)|Frankreich]]
[[Kategorie:Nationalmannschaft (Frankreich)|Fussball Frauen]]