Hammerstein (Adelsgeschlecht)

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Das Wappen der Freiherren von Hammerstein: Vereinigung des Kirchenfahnenwappens der Freiherrn von Hammerstein mit dem Hämmerwappen der rheinischen Burggrafen.
Fensterbild des Wappens
Luftaufnahme der Burgruine Hammerstein

Die Freiherren von Hammerstein sind ein deutsches Adelsgeschlecht. Ab Anfang des 17. Jahrhunderts von Hammerstein zu Equord, teilte sich die Familie im 17./18. Jahrhundert in die Linien Hammerstein-Equord, Hammerstein-Gesmold und Hammerstein-Loxten.

Nachweisbarer Ahnherr des Geschlechts ist Hans Adam von Hammerstein (1579/71?–1653).

Geschichte

Die von Hammersteins beanspruchen, vom Konradiner Otto von Hammerstein abzustammen. Laut Gerhart Werner soll Otto von Hammerstein, als er wegen der Auseinandersetzungen um seine Ehe (Hammersteiner Ehestreit) auf der Flucht war, bei den Grafen von Berg Schutz gesucht haben; darüber hinaus soll er einen Zinshof der Abtei Werden östlich von Wülfrath erworben haben, der den Namen Hammerstein erhielt. Dieser Zinshof wurde der Stammsitz der späteren Freiherren von Hammerstein. Eine verwandtschaftliche Beziehung zwischen Otto von Hammerstein und den Freiherren von Hammerstein kann jedoch genealogisch nicht eindeutig belegt werden.

Für die Freiherren von Hammerstein bildete das Gut bei Wülfrath jedoch nur einen Durchgangspunkt. Später bauten sie einen festen Adelssitz in Sonnborn an der Wupper, Haus oder Rittergut Hammerstein. Sie gelangten wieder zu Macht und Ansehen. Hohe Ämter wurden ihnen vom Herzog von Berg übertragen.

Im Amt Hückeswagen erwarben Mitglieder der Familie den Hof Wolfsoege, der seither auch als „Hammersteinsoege“ bekannt war, und bauten dort, ebenfalls an der Wupper, einen weiteren Herrensitz.

Georg Christoph von Hammerstein, Hofmarschall des Osnabrücker Fürstbischofs Ernst August I., kaufte 1662 Burg Scheventorf im Gebiet der heutigen Stadt Bad Iburg und erwarb auch die benachbarte Schleppenburg. Beide tauschte er 1664 bei Ernst August I., der seine Ländereien um seine Residenz Schloss Iburg erweitern wollte, gegen Gut Gesmold ein. Georg Christoph von Hammerstein wurde später Geheimer Rat in braunschweigisch-lüneburgischen Diensten, Großvogt zu Celle sowie Drost der Ämter Grönenberg, Wittlage und Hunteburg. Er hatte für Ernst August I. bereits 1658 die Verhandlungen zur Eheschließung mit Sophie von der Pfalz geführt.

Die Burg Hammerstein am Rhein war lange Zeit im Besitz der Familie von Hammerstein, die die Ruine 1893 zurückerwarben.

Stammbaum derer von Hammerstein

Siehe auch: Hammerstein (Begriffsklärung)
  1. Heribert von der Wetterau († 992)
    1. Otto von Hammerstein (um 975-1036)

von Hammerstein zu Equord

Hans Adam (* 1579 oder 19. Juli 1571 in Öge, Amt Hückeswagen; † 10. Februar 1653 in Altenbruchhausen) wurde etwa 1600 in Niedersachsen ansässig. Er war Hofmeister des Simon VI. (Lippe) auf der Domäne Hornoldendorf, die ihm 1614 zufiel.

∞1.) 1607 (oder 17. Jul. 1609?) (Catharina?) Elisabeth von Salder zu Equord; und begründete damit den Namen von Hammerstein zu Equord; drei Kinder
∞2.) 1. Juni 1623 Catharina (Maria?) von Klencke (* 5. September 1592 auf Hämelschenburg; † 9. Juni 1641 in Equord; eine Schwester der Freda von Klencke ∞ von Eddingerode; Töchter des Georg von Klencke, der die Hämelschenburg erbaute); sieben Kinder
∞3.) 10. Juni 1643 Leveke von Münchhausen; (* 13. Januar 1616 in Remmeringhausen; † 18. Dezember 1675 in Hornoldendorf; Tochter des Ludolph von Münchhausen und Anna von Bismarck); fünf Söhne

Hammerstein-Equord

Hildesheim, Johannisfriedhof, Gedenkstein Carl von Hammerstein-Equord

Hans Werner (1696–1787), Oberjägermeister; kölnischer und hannoverischer Geheimrat

  • Gertrud Freifrau von Hake (geb. von Hammerstein-Gesmold)
    • Hans Georg (1771–1841), westfälischer General
        • Friedrich (1775–1851), hannoverischer Oberforstmeister; forsttechnischer Chef in der Berghauptmannschaft Claustal
        • Carl (1782–1867), hannoverischer Oberforstmeister
        • William Friedrich (1785–1861), westfälischer, ab 1813 österreichischer General der Kavallerie
            • Günther (1877–1965), Generalleutnant
            • Kurt (1878–1943), deutscher Generaloberst
            • Hans (1881–1947), österreichischer Politiker und Schriftsteller
              • Kunrat (1918-2007), Schriftsteller, Oberstleutnant
              • Franz (* 1921), evangelischer Pfarrer
              • Ludwig (1922–1996), deutscher Journalist und Rundfunk-Intendant

Hammerstein-Gesmold

Ludwig (* 1702; † 1796)

    • Fritjof (1870-1944), deutscher Generalleutnant
    • Hans (1867–1933), deutscher General der Infanterie

Hammerstein-Loxten

Chistian Günther (* 24. Februar 1649 in Altenbruchhausen; † 3. August 1692, [1] (Flandern))

  • Friedrich Christoph (1679–1740), General
      • Rudolph Georg Wilhelm (1735–1811), hannoverscher General
          • Wilhelm Karl Konrad (1808–1872), Ministerpräsident im Königreich Hannover
            • Ernst (1827–1914), Beamter und Politiker in Hannover und Preußen

Literatur

  • Gerhart Werner: Adelssitze, Burgen, Feste Häuser in Wuppertal - Haus Hammerstein. Wuppertal 1975
  • Urkunden und Regesten zur Geschichte der Burggrafen und Freiherren von Hammerstein. Bearb. und hrsg. von Emil Frhr. von Hammerstein-Gesmold, 1891. Weblink

Weblinks

Einzelnachweis

  1. Steenkerken auf der niederländischen Wikipedia