Fuscher-Kar-Kopf

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Fuscher-Kar-Kopf

Der Fuscherkarkopf (ganz rechts) von Ferleiten im Fuscher Tal aus.

Höhe 3331 m ü. A.
Lage Grenze zwischen Kärnten und Salzburg, Österreich
Gebirge Österreichische Zentralalpen, Hohe Tauern, Glocknergruppe, Mittlerer Tauernhauptkamm
Dominanz 3,53 km → Hohe Dock
Schartenhöhe 490 m ↓ Fuscherkar-Scharte
Koordinaten 47° 5′ 59″ N, 12° 44′ 41″ OKoordinaten: 47° 5′ 59″ N, 12° 44′ 41″ O
Fuscher-Kar-Kopf (Kärnten)
Fuscher-Kar-Kopf (Kärnten)
Gestein Kalkglimmerschiefer, Bratschen
Erstbesteigung in den 1840er Jahren durch Gregor Maier

Der Fuscherkarkopf, manchmal auch Fuscher-Kar-Kopf geschrieben und früher auch Fuschereiskarkopf genannt, ist ein aus zwei Gipfeln bestehender Berg der Glocknergruppe im Mittleren Tauernhauptkamm in den Hohen Tauern, einem Gebirge der Zentralalpen. Der Berg liegt genau auf der Grenze zwischen den österreichischen Bundesländern Salzburg und Kärnten. Der Hauptgipfel ist 3331 Meter hoch, der Nordwestgipfel weist dagegen nur eine Höhe von 3252 Metern auf. Die beiden Gipfel sind etwa 500 Meter voneinander entfernt und durch einen geschwungenen firnbedeckten Grat verbunden. Nach Nordwesten und Westen verlaufen weitere ausgeprägte Grate, die den Tauernhauptkamm bilden. Nach Südosten zweigt die Heiligenbluter Freiwand ab, ein mächtiger Seitenkamm, der als Südostgrat am Fuscherkarkopf beginnt. Der Nordwestgipfel hat eine gewaltige, etwa 650 Meter hohe Westwand, die früher mit Firn überzogen war, heute aber mit losen Felsplatten bedeckt ist. Der Berg ist von der Hofmannshütte aus leicht über den Südwestgrat zu erreichen und bietet eine gute Aussicht auf den Großglockner und die Pasterze. Zuerst bestiegen wurde der Kopf in den 1840er Jahren durch den Jäger Gregor Maier, genannt Badhans, aus Fusch.[1]

Umgebung

Der Fuscherkarkopf ist, außer im Südosten, von Gletschern umgeben. Im Westen liegt der Wasserfallwinkel, der südliches, unteres Teil des Bockkarkeeses ist, im Norden das kleine Fuscherkarkees und im Westen das unbedeutende Freiwandkees. Im Süden schließlich erstreckt sich die Pasterze, der größte Gletscher der Ostalpen. Benachbarte Berge sind im Verlauf des Nordwestgrats, getrennt durch die auf 2841 Metern Höhe gelegene Fuscherkarscharte der 3115 Meter hohe Breitkopf und weiter der Mittlere Bärenkopf mit 3358 Metern Höhe. Im Verlauf des Westgrats, der den Tauernhauptkamm bildet, liegt, getrennt durch eine Einschartung mit dem Namen Der Rinner (3145 m), das 3261 Meter hohe Sinabeleck. Weiter in östlicher Richtung folgen Kapuziner (2852 m) und der 3027 Meter hohe Spielmann. Nach Südosten, entlang der Heiligenbluter Freiwand erheben sich, getrennt durch die Freiwandscharte (2975 m), Freiwandspitz (3034 m) und Freiwandkopf (2854 m). Südlich der beiden Gipfel befindet sich die Gamsgrube, ein mit 600 Metern Durchmesser gewaltiges, kesselförmiges Hochkar. Die nächstgelegene bedeutende Siedlung ist das etwa 8 Kilometer Luftlinie südöstlich gelegene Heiligenblut in Kärnten. Gut 15 Kilometer in nordöstlicher Richtung liegt das salzburgische Fusch an der Großglocknerstraße.

Stützpunkte und Touren

Der heutige Normalweg, der einfachste Anstieg auf den Fuscherkarkopf, ist zuerst am 27. August 1882 begangen worden von den Geologen Carl Diener, August von Böhm, Friedrich Teller und Carl von Camerlander. Ihr Weg führte von der Hofmannshütte auf 2444 Metern Höhe aus über den Südwestgrat (Gamsgrubengrat) zunächst zum Nordwestgipfel und dann über den Verbindungsgrat in westlicher Richtung zum Fuscherkarkopf-Hauptgipfels.[2] Heute ist dieser Weg teilweise mit Drahtseilversicherungen ausgestattet, und der Gipfel trägt ein Kreuz. Von der Hütte aus beträgt die Gehzeit laut Literatur etwa 2½ Stunden und die Schwierigkeiten des Weges bewegen sich im Schwierigkeitsgrad UIAA I+. Weitere Anstiege führen über die anderen Grate und als Eistour seit 1920 durch Nordwand und Nordflanke (bis 450 Höhenmeter und einer Eisneigung von 50°). Die von Hubert Peterka und Gefährten zuerst 1927 durchstiegene Westwand ist, seitdem die Eisauflage durch die Globale Erwärmung abgeschmolzen ist, wegen der großen Steinschlaggefahr nicht mehr begehbar.[3]

Literatur und Karte

Einzelnachweise

  1. Eduard Richter: Die Erschließung der Ostalpen, III. Band, Berlin 1894, S. 219 f. u. 637
  2. Oesterreichische Alpenzeitung, Wien 1883, S. 351
  3. Willi End: Alpenvereinsführer Glocknergruppe, München 2003, S. 386 ff., Rz 1410 ff.