Fächerfinger

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Fächerfinger

Ptyodactylus hasselquisti

Systematik
ohne Rang: Sauropsida
Überordnung: Schuppenechsen (Lepidosauria)
Ordnung: Schuppenkriechtiere (Squamata)
ohne Rang: Geckoartige (Gekkota)
Familie: Blattfingergeckos (Phyllodactylidae)
Gattung: Fächerfinger
Wissenschaftlicher Name
Ptyodactylus
Oken, 1817

Die Fächerfinger (Ptyodactylus) sind eine Gattung der Geckoartigen. Ptyodactylus-Arten leben in Nordafrika und dem Nahen Osten. Hier bevorzugen sie felsigen Untergrund in Wüsten und an deren Rändern.

Fächerartige Lamellen an der Zehenunterseite von Ptyodactylus puiseuxi

Der Name Fächerfinger bezieht sich auf die fächerartigen Zehen, auf deren Unterseite sich radial angeordnete Haftlamellen befinden. Die Krallen, die sich in der kleinen Einbuchtung in der Mitte jedes Fächerzehs befinden, sind einziehbar. Die Fächerfinger erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 6–11 Zentimetern. Die Färbung der Fächerfinger Arten ist sehr variabel. Die Individuen haben zudem die Fähigkeit die Farbe zu wechseln. Bei allen Arten ist die Schwanzoberseite hell-dunkel geringelt, auf dem Rücken tragen sie 8–14 Längsstreifen. Die Pupille ist senkrecht geschlitzt. Äußerlich sind die Geschlechter nur während der Fortpflanzungszeit zu unterscheiden, da beiden Geschlechtern Femoralporen und Analporen fehlen.[1]

Ptyodactylus hasselquistii mit gut erkennbaren, dornenartigen Tuberkeln auf dem Rücken

Bis auf Ptyodactylus homolepis haben alle Fächerfingergeckos Tuberkeln, also warzenartig vergrößerte Hautschuppen, auf dem Rücken und dem Schwanz. Die Form der Tuberkeln kann zur Bestimmung der Art genutzt werden.[1]

Manche Arten sind tag- andere nachtaktiv.[2] Die meisten Arten der Gattung bevorzugen Temperaturen von über 30 °C und ernähren sich von Käfer, Grillen, Würmer, Heuschrecken u. ä. Auch der giftige Gelbe Mittelmeerskorpion (Leiurus quinquestriatus) wird bejagt, wobei Ptyodactylus guttatus im Gegensatz zu Ptyodactylus puiseuxi immun gegen dessen Gift ist.[3]

Zur Gattung der Fächerfinger gehören derzeit folgende 12 rezente Arten:[4]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Peter Heimes: Beitrag zur Systematik der Fächerfinger (Sauria: Gekkonidae: Ptyodactylus). In: Salamandra. Band 23, Nr. 4, 1987, S. 212–235 (PDF; 9,27 MB).
  2. Zeev Arad, Pnina Raber, Yehudah L. Werner: Selected Body Temperature in Diurnal and Nocturnal Forms of Ptyodactylus (Reptilia: Gekkoninae) in a Photothermal Gradient. In: Journal of Herpetology. Band 23, Nr. 2, 1989, S. 103–108, doi:10.2307/1564015.
  3. Eliahu Zlotkin, Tanya Milman, Guy Sion, Yehudah L. Werner: Predatory behaviour of gekkonid lizards, Ptyodactylus spp., towards the scorpion Leiurus quinquestriatus hebraeus, and their tolerance of its venom. In: Journal of Natural History. Band 37, Nr. 5, 2003, S. 641–646, doi:10.1080/00222930210133264.
  4. Ptyodactylus In: The Reptile Database; abgerufen am 17. August 2020.
Commons: Fächerfinger (Ptyodactylus) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien