„Günter Esser (Psychologe)“ – Versionsunterschied

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== Forschung für die Verbesserung der Prävention und Versorgung von Kindern und Jugendlichen ==
== Forschung für die Verbesserung der Prävention und Versorgung von Kindern und Jugendlichen ==


Im Forschungsbereich leitete Günter Esser unzählige Forschungsprojekte und engagiert sich seit 2007 in der strukturierten Doktorandenausbildung. So ist er seit 2007 Leiter des Doktorandenkollegs Developmental Psychopathology and Evidence based Intervention. Im Jahr 2010 ist er nun (mit)federführender Antragsteller eines DFG-Graduiertenkollegs zum Thema Intrapersonale Entwicklungsrisiken des Kindes- und Jugendalters in längsschnittlicher Sicht. Die von ihm behandelten Forschungsbereiche sind außerordentlich vielfältig und seien an dieser Stelle nur kurz genannt: (1) Epidemiologische und entwicklungspsychopathologische Längsschnittforschung, (2) Entwicklung diagnostischer Instrumente, (3) Evidenzbasierte Prävention und Therapie, (4) Grundlagen- und neurowissenschaftliche Forschung und (5) Störungsspezifische Forschung mit den Schwerpunkten: Aufmerksamkeits-Hyperaktivitätsstörungen, Störungen des Sozialverhaltens, Störungen durch Substanzgebrauch sowie Lese-Rechtschreibstörungen und Rechenstörungen. Einige aktuelle Projekte seien an dieser Stelle genannt. Dazu gehören die Potsdamer Längsschnittstudie zur Erfassung des sprachlichen und mathematischen Entwicklungsstandes, die Evaluation von Lese-Rechtschreibstörungs-Trainings, ein Demenzprojekt, zwei Epilepsieprojekte, ein Projekt zur Wirksamkeit von Neurofeedback bei ADHS, ein Grundlagen und Anwendungsforschung verbindendes Forschungsprojekt zum Arbeitsgedächtnis und die Gingkostudie. Ein besonderer Forschungsschwerpunkt ist die Entwicklung diagnostischer Instrumente. Seit 2002 erschienen die Basisdiagnostik Umschriebener Entwicklungsstörungen des Vorschulalters (BUEVA) und die Basisdiagnostik Umschriebener Entwicklungsstörungen des Grundschulalters (BUEGA). Die Publikation des Potsdam-Illinois Tests für Psycholinguistic Abilities (P-ITPA) sowie der BUEVA-II und des Potsdamer Intelligenztests (PIT) erfolgen im Jahr 2010. Hervorzuheben ist auch insbesondere die Mitarbeit an den Mannheimer Längsschnittstudien seit deren 1. Untersuchungswelle im Jahr 1978. Die Studien sind von 1978 bis heute hoch aktiv und produktiv. Nach der soeben erfolgten Bewilligung eines großen Multicenter-Forschungsprojekts zum Forschungsschwerpunkt Umschriebene Entwicklungsstörungen in Kooperation mit Forschern in Berlin und Zürich wird dieser Forschungsbereich neben den großen Längsschnittstudien in Mannheim und Potsdam, den Graduiertenkollegs und den Schwerpunkten Früherkennung, Prävention und Intervention im Kindes- und Jugendalter zu den Eckpfeilern der zukünftigen Forschung werden.
Im Forschungsbereich leitete er eine große Zahl von Forschungsprojekten und engagiert sich seit 2007 in der strukturierten Doktorandenausbildung. So ist er seit 2007 Leiter des Doktorandenkollegs Developmental Psychopathology and Evidence based Intervention. Im Jahr 2010 ist er nun (mit)federführender Antragsteller eines DFG-Graduiertenkollegs zum Thema Intrapersonale Entwicklungsrisiken des Kindes- und Jugendalters in längsschnittlicher Sicht. Die von ihm behandelten Forschungsbereiche seien an dieser Stelle genannt: (1) Epidemiologische und entwicklungspsychopathologische Längsschnittforschung, (2) Entwicklung diagnostischer Instrumente, (3) Evidenzbasierte Prävention und Therapie, (4) Grundlagen- und neurowissenschaftliche Forschung und (5) Störungsspezifische Forschung mit den Schwerpunkten: Aufmerksamkeits-Hyperaktivitätsstörungen, Störungen des Sozialverhaltens, Störungen durch Substanzgebrauch sowie Lese-Rechtschreibstörungen und Rechenstörungen.


== Ausgewählte Literatur ==
== Ausgewählte Literatur ==

Version vom 10. April 2010, 21:53 Uhr

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Günter Esser (* 11. April 1950 in Denklingen, Hessen) ist ein deutscher Psychologe und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut.

Seine Aktivitäten in Forschung, Lehre und Praxis konzentrieren sich auf die Klinische Psychologie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters. Seine hauptsächlichen wissenschaftlichen und Praxistransferleistungen lieferte er für die Klinische Psychologie, die Entwicklungspsychologie, die Psychotherapie sowie die Pädiatrie und die Kinder- und Jugendpsychiatrie.

Wissenschaftlicher Werdegang

Nach dem Abitur 1968 am Gymnasium Bad Nauheim begann er im gleichen Jahr an der Universität Gießen Psychologie zu studieren. Nach dem erfolgreichen Abschluss mit Auszeichnung im Jahr 1973 absolvierte er von 1973-1975 seinen Zivildienst an der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Klinik der Universität Frankfurt, wo er auch im Anschluss sofort seine wissenschaftliche Laufbahn begann.

Am 1.1.1976 wechselte er an das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim, welches bis 31.12.1995 zur ersten wichtigen Station seines Wirkens wurde. Im Jahr 1980 provierte er an der Universität Mannheim zum Dr. phil. und übernahm ab 1.4.1982 die Leitung der Arbeitsgruppe Neuropsychologie des Kindes- und Jugendalters. In die Mannheimer Zeit fiel auch die Habilitation in Klinischer Psychologie an der Universität Heidelberg im Jahr 1990. Von zentraler Bedeutung für seinen wissenschaftlichen Werdegang ist die Konzeption der Mannheimer Längsschnittstudien gemeinsam mit Prof. Dr. Dr. Martin H. Schmidt, die seit 1978 national wie international zu den bedeutendsten kinderpsychologischen Studien gehören. Die Mannheimer Kurpfalzerhebung und die Mannheimer Risikokinderstudie beschäftigen sich mit epidemiologischen und entwicklungspsychopathologischen Forschungsfragen. Die Ergebnisse der Studien sind in einer dreistelligen Zahl von peer-reviewed Publikationen nachzulesen. Die Studien wurden durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und das Bundesministerium für Forschung und Technologie (BMFT) sowie im Rahmen der beiden Sonderforschungsbereiche 116 und 258 gefördert.

Im Jahr 1995 nahm er schließlich einen Ruf auf eine Professur für Klinische Psychologie/ Psychotherapie an die Universität Potsdam an, die er zum 1.1.1996 antrat. Seine dortige Tätigkeit als C4-Professor für Klinische Psychologie und Psychotherapie am Department für Psychologie hat er seither in Lehre, Forschung und Praxis konsequent weiterentwickelt und Potsdam zu einem Zentrum der Kinder- und Jugendlichenpsychologie und -psychotherapie entwickelt. Seit 1998 ist er als Direktor der Akademie für Psychotherapie und Interventionsforschung an der Universität Potsdam (API) tätig und leitet zudem die Psychologisch-Psychotherapeutische Ambulanz (PPA) und das Zentrum für Lerntherapie (ZLT) der Abteilung Klinische Psychologie und Psychotherapie. Die Akademie für Psychotherapie und Interventionsforschung ist Mitglied des Verbunds universitärer Ausbildungsgänge für Psychotherapie (unith e.V.). Neben seiner universitären Lehrtätigkeit im Diplom- (seit WS 2009/2010 B.Sc./M.Sc.) Studiengang Psychologie und in der Lehrerausbildung des Landes Brandenburg, wirkt er als Supervisor und Dozent im Rahmen der Psychotherapieausbildung. Im Jahr 2002 erschien das von ihm herausgegebene Lehrbuch der Klinischen Psychologie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters, das im Jahr 2008 nun in der dritten Auflage vorliegt.

Wirken für die Verbesserung der Prävention und Versorgung

Seit 1998 ist er im Vorstand der Bundesvereinigung für Verhaltenstherapie im Kindes- und Jugendalter (BVKJ) und war von 1998-2007 deren Gründungsvorsitzender. Die Geschäftsstelle der BVKJ hat ihren Sitz in Potsdam. Von 1999 bis 2007 fungierte er als Mitherausgeber der Zeitschrift „Klinische Psychologie und Psychotherapie“ und war 2008 Veranstalter des 26. Symposiums der Fachgruppe Klinische Psychologie und Psychotherapie der Deutschen Gesellschaft für Psychologie. Neben seinem Wirken in der Klinischen, Diagnostischen und Entwicklungspsychologie ist sein interdisziplinäres Wirken in der Pädiatrie, der Kinder- und Jugendpsychiatrie und die Psychotherapie zu nennen. 2007 erhielt er die Meinrad-von-Pfaundler-Medaille des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte. Weiterhin übt er verschiedene ehrenamtlich außeruniversitäre Tätigkeiten aus. Er ist Gutachter für zahlreiche nationale und internationale Fachzeitschriften sowie für alle relevanten nationalen und deutschsprachigen internationalen Forschungsorganisationen. Er ist Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats Psychotherapie für Deutschland, Mitglied der Sachverständigenkommission für Psychologische Psychotherapie und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie beim Institut für Medizinische und Pharmazeutische Prüfungsfragen (IMPP) und Sachverständiger bei der Erstellung des Elternordners der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Forschung für die Verbesserung der Prävention und Versorgung von Kindern und Jugendlichen

Im Forschungsbereich leitete er eine große Zahl von Forschungsprojekten und engagiert sich seit 2007 in der strukturierten Doktorandenausbildung. So ist er seit 2007 Leiter des Doktorandenkollegs Developmental Psychopathology and Evidence based Intervention. Im Jahr 2010 ist er nun (mit)federführender Antragsteller eines DFG-Graduiertenkollegs zum Thema Intrapersonale Entwicklungsrisiken des Kindes- und Jugendalters in längsschnittlicher Sicht. Die von ihm behandelten Forschungsbereiche seien an dieser Stelle genannt: (1) Epidemiologische und entwicklungspsychopathologische Längsschnittforschung, (2) Entwicklung diagnostischer Instrumente, (3) Evidenzbasierte Prävention und Therapie, (4) Grundlagen- und neurowissenschaftliche Forschung und (5) Störungsspezifische Forschung mit den Schwerpunkten: Aufmerksamkeits-Hyperaktivitätsstörungen, Störungen des Sozialverhaltens, Störungen durch Substanzgebrauch sowie Lese-Rechtschreibstörungen und Rechenstörungen.

Ausgewählte Literatur

  • Esser, Günter (2008): Lehrbuch der Klinischen Psychologie und Psychotherapie bei Kindern und Jugendlichen, 3. Auflage, Thieme, ISBN 9783131260833
  • Esser, Günter, B. Blanz, B. Geisel und M. Laucht (1989): Mannheimer Elterninterview (MEI), Beltz
  • Esser, Günter und R.-M. Stöhr (1990). Visuomotorischer Schulreifetest, Huber
  • Esser, Günter und A. Wyschkon (2002): Basisdiagnostik für umschriebene Entwicklungsstörungen im Vorschulalter (BUEVA), Beltz
  • Esser, Günter, A. Wyschkon und K. Ballaschk (2008): Basisdiagnostik Umschriebener Entwicklungsstörungen im Grundschulalter (BUEGA), Beltz