Auf dem Friedhof der Stadt Weißwasser befindet sich der Gedenkpfad für die Opfer von Krieg und Gewalt. Die Einweihung des Gedenkpfades erfolgte am 4. Dezember 2010. Er umfasst das Gräberfeld Deutscher Gefallener aus dem Ersten Weltkrieg, das Gräberfeld Deutscher Gefallener aus dem Zweiten Weltkrieg, den Ehrenhain für die Opfer des Faschismus, das Sowjetische Ehrenmal und den Jüdischen Friedhof.[1][2]
Die Anlage zum Gedenken an die Gefallenen des Zweiten Weltkrieges besteht aus einem Gräberfeld, auf dem in sieben Dreiergruppen jeweils drei Gedenkkreuze auf einer Rasenfläche angeordnet sind. Inmitten der Kreuze steht ein Gedenkstein, der an die 234 dort begrabenen Soldaten erinnert, von denen 177 namentlich, zumeist mit Geburts- und/oder Sterbedatum und Dienstgrad auf drei Platten genannt werden. Alle drei Platten enthalten Lücken im Text. An diesen Stellen wurden Namen und Daten weggeschliffen, sind aber teilweise noch erkennbar.
Am Ehrenhain für die Opfer des Faschismus steht eine Mauer, an der sich mehrere nebeneinander angebrachte Tafeln mit den Namen ziviler Opfer der Nazidiktatur befinden. Die Personen sind vor allem Kommunisten, Sozialisten und andere Bürger der Stadt, die offen oder im Untergrund gegen die nationalsozialistischen Machthaber agierten.[3][4][5][6][7][8][9]
Warum leben fremde Menschen in meinem Land? Warum sterben fremde Menschen in meinem Land?
Почему незнакомые люди живут в моей страны? Почему незнакомые люди умирают в моей страны?
linkes Relief
ПАЛИ В БОЯХ 18–20 IV 1945Г
КАПИТАН
ГАЛЕЕВ АНВАР
КОМАНДИР БАТАРЕИ
ОРЕЛ Д.Я.
МЛ. ЛЕИТНАНТ
ТОКАРЕВ В.В.
МЛ. ЛЕИТНАНТ
ТРОШЕНКОВ Н.А.
СТАРШ.СЕРЖАНТ
ТИХОМИРОВ И.А.
ЕФРЕИТОР
КУЗНВЦОВ Ф.З.
ЕФРЕИТОР
КОПЫЛОВ И.Д.
ЕФРЕИТОР
КАРДАШ Н.А.
КАРБОВСКИИ Н.П.
СЛОБОДЕНЮК И.С.
РАЗУМОВ Э.А.
ДЗЮБА А.
БОГОТОЛ
АЕХИПОВ В.Г.
ДОЛГИХ Ф.С.
ЭРШАКОВ А.К.
ТРУШКОВ В.Т.
ГАВРИЛКИВ В.М.
МЕДВЕДЕВ ЖОРА
ШАПОВАЛОВ И.Ф.
РУНКОВ Д.Л.
ЛЕСНИКОВ Г.А.
СУБОТКИН И.И.
КЛЕИМЕНОВ И.П.
МАИСТРЕНКО И.А.
КУРОЧКИН П.Б.
СКРЕПНИК В.В.
ШЕИН Т.Д.
БОЛБАТ Я.И.
И ДРУГИЕ
ОГОРОДНИК А.А.
НЕИЗВЕСТНЫЕ
zentrales Relief
rechtes Relief
ВЕЧНАЯ СЛАВА ГЕРОЯМ
ПАВШИМ БОЯХ ЗА СВОБОДУ
И НЕЗАВИСИМОСТЬ
НАШЕЙ РОДИНЫ
(Ewiger Ruhm den Helden, die im Kampf für die Freiheit und Unabhängigkeit unserer Heimat fielen.)
Flammenschale
ЗАРЕЧНЫИ С.Н.
ТЫМБАЯ А.А.
ПРИТНИНИ_ В.Ф.
УСЕНКО М.К.
ХАВАНЦЕВ М.И.
КАРПЕНКО П.Н.
ОРЕШНИКОВ И.Н.
КОСТИРУК Т.А.
ШМЫГАЛЬ К.Я.
ЗОРИКА А.Г.
Linke liegende Namenstafel
Mittlere liegende Namenstafel
Rechte liegende Namenstafel
Auf drei etwas vom Denkmal abgesetzt in Reihe in den Boden eingelassenen Tafeln wiederholen sich die Namen der Soldaten des großen Reliefs. Auf der mittleren Tafel wiederholt sich die Inschrift des rechten Reliefs; zusätzlich steht über diesen Worten:
ЗДЕСЬ ПОХОРОНЕНЫ БОИЦЫ И ОФИЦЕРЫ КРАСНОИ АРМИИ (Hier sind begraben Mannschaften und Offiziere der Roten Armee)
Der Jüdische Friedhof wurde 1982 eingeebnet und das Gelände umgestaltet. Am 1. September 2010 wurde er durch den Landesrabbiner Dr. Almekias Siegl wieder geweiht.[1][2]
Ehrengrabstätte der Familie Schweig auf dem Jüdischen Friedhof in Weißwasser
Joseph Schweig unterzeichnete am 9. Januar 1903 den Kaufvertrag über ein Areal von mehr als 5000 m³. Bereits zuvor am 15. Februar 1902 wurde die Jüdin Sara Pese dort bestattet. Am 20. Mai 1910 überführte Schweig das Gelände bis auf seine persönliche Erbbegräbnisstätte in Eigentum der Stadt, die sich für 100 Jahre zur gärtnerischen Pflege des direkt an den städtischen Friedhof grenzenden Geländes verpflichtete.
Nach Joseph Schweigs Tod und aufgrund der geringen Anzahl jüdischer Bürger in Weißwasser verfiel der Friedhof. Der östliche Teil wurde 1982 eingeebnet und in einen Park umgestaltet.
Seit 2004 wurden von der städtischen Denkmalkommission, einem Verein und Privatleuten Teile des jüdischen Areals wieder sichtbar hergestellt. Die Stadt erneuerte den 100 Jahre alten Pflegevertrag. Es existieren heute wieder die Erbbegräbnisstätten der Familien Schweig und Pese. Zudem wurde ein Gedenkstein für die verstorbenen jüdischen Mitbürger und drei unter dem nationalsozialistischen Regime umgekommene ungarisch-jüdische Zwangsarbeiterinnen des Frauenarbeitslagers Weißwasser errichtet.
Neben der Bildhauerin Dorothea von Philipsborn und Joseph Tudyka, einem „Gerechten unter den Völkern“, hat Joseph Schweig eines von drei Ehrengräbern der Stadt Weißwasser. Zudem ist er Ehrenbürger der Stadt Weißwasser.
Ehrengrabstätte der Familie Schweig auf dem Jüdischen Friedhof in Weißwasser