Geschwaderkennung

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Balkenkreuz

Die Geschwaderkennung war eine spezifische Kennung fast aller Geschwader der Luftwaffe während des Zweiten Weltkrieges. Eine Ausnahme bildeten die mit einmotorigen Flugzeugen ausgerüsteten Jagdgeschwader und einige Schulungsverbände. Die hier beschriebene Kennungssystematik wurde bei den Luftwaffenverbänden Ende 1938 eingeführt.

Die Kennung eines Geschwaders setzte sich aus einer Zahl und einem Buchstaben zusammen und war vor dem Balkenkreuz am Rumpf und unter den Tragflächen des Flugzeugs angebracht. Die zwei Buchstaben nach dem Balkenkreuz bezeichneten die weitere Stellung des Flugzeugs innerhalb des Geschwaders. Die Staffel wurde durch den vierten Buchstaben angegeben. Der dritte Buchstabe stand für die individuelle Maschinenkennung innerhalb einer Staffel. Aufgrund dessen ergab sich eine vierstellige Zahlen-/Buchstabenkombination, die innerhalb der Luftwaffe, zu einem bestimmten Zeitpunkt, nur einmal vergeben war.[1]

Beispiele hierfür sind:

  • L1 AA = Lehrgeschwader 1 / Geschwaderstab, Flugzeug A (Geschwaderkommodore)
  • A1 BT = Kampfgeschwader 53 / 9. Staffel, Flugzeug B

Geschwaderkennungen

Junkers Ju 88 mit L1 AA des Lehrgeschwaders 1
Heinkel He 111 mit A1 BT des Kampfgeschwaders 53
Dornier Do 17 des Kampfgeschwaders 3
Focke-Wulf Fw 200 mit F8 GH des Kampfgeschwaders 40
Messerschmitt Me 110 mit 3C GR des Nachtjagdgeschwaders 4

Eine vollständige Liste sämtlicher verwendeter Kennungen findet sich hier.[2]

Geschwader Kennung
Lehrgeschwader 1 L1
Lehrgeschwader 2 L2
Kampfgeschwader 1 V4
Kampfgeschwader 2 U5
Kampfgeschwader 3 5K
Kampfgeschwader 4 5J
Kampfgeschwader 6 K6
Kampfgeschwader 26 1H
Kampfgeschwader 27 1G
Kampfgeschwader 28 2F
Kampfgeschwader 30 4D
Kampfgeschwader 40 F8
Kampfgeschwader 51 9K
Kampfgeschwader 53 A1
Kampfgeschwader 54 B3
Kampfgeschwader 55 G1
Kampfgeschwader 66 Z6
Kampfgeschwader 76 F1
Kampfgeschwader 77 3Z
Kampfgeschwader 100 6N
Kampfgeschwader 200 A3
Sturzkampfgeschwader 1 A5
Sturzkampfgeschwader 2 T6
Sturzkampfgeschwader 3 H7, S7
Sturzkampfgeschwader 5 J9
Sturzkampfgeschwader 51 6G
Sturzkampfgeschwader 76 S1
Sturzkampfgeschwader 77 S2
Schnellkampfgeschwader 210 S9
Transportgeschwader 1 1Z
Transportgeschwader 2 G6
Transportgeschwader 3 9P
Transportgeschwader 5 C8
Nachtjagdgeschwader 1 G9
Nachtjagdgeschwader 2 R4, 4R
Nachtjagdgeschwader 3 D5
Nachtjagdgeschwader 4 3C
Nachtjagdgeschwader 5 C9
Nachtjagdgeschwader 6 2Z
Zerstörergeschwader 1 2J
Zerstörergeschwader 2 A2, 3M
Zerstörergeschwader 26 U8, 3U
Zerstörergeschwader 52 A2
Zerstörergeschwader 76 M8, 2N

Staffelkennungen

Geschwadereinheit Kennung
Geschwaderstab A (davor blauer Buchstabe)[3]
I. Gruppe/Stab B (davor grüner Buchstabe)
II. Gruppe/Stab C (Grün)
III. Gruppe/Stab D (Grün)
IV. Gruppe/Stab E (Grün)
V. Gruppe/Stab F (Grün)
1. Staffel H (Weiß)
2. Staffel K (Rot)
3. Staffel L (Gelb)
4. Staffel M (Weiß)
5. Staffel N (Rot)
6. Staffel P (Gelb)
7. Staffel R (Weiß)
8. Staffel S (Rot)
9. Staffel T (Gelb)
10. Staffel U (Weiß)
11. Staffel V (Rot)
12. Staffel W (Gelb)
13. Staffel X (Weiß)
14. Staffel Y (Rot)
15. Staffel Z (Gelb)

Siehe auch

Literatur

  • Karl Ries Jr.: Markierungen und Tarnanstriche der Luftwaffe, Band 1, Verlag Dieter Hoffmann, 3. Auflage 1971
  • Wolfgang Dierich: Die Verbände der Luftwaffe 1935–1945, Verlag Heinz Nickel, ISBN 3-925480-15-3
  • John Weal: Luftwaffe Markings, Part 1, in Wings of Fame, Vol. 16, S. 148–157

Einzelnachweise

  1. Karl Ries Jr.: Markierungen und Tarnanstriche der Luftwaffe, Band 1, S. 17
  2. Liste sämtlicher Geschwaderkennungen auf luftarchiv.de
  3. Kennzeichen für Motorflugzeuge, Hubschrauber und Lastensegler von 1939 bis 1945