Gigabit Interface Converter

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
1000BaseSX-GBIC mit abgezogener Schutzkappe
Geöffnetes 1000BaseSX-GBIC

Der englischsprachige Begriff Gigabit Interface Converter (GBIC) bezeichnet eine modulare Schnittstelle zur Unterstützung verschiedener Übertragungsmedien und wird in der Netzwerktechnik zur Flexibilisierung von Schnittstellen verwendet.

Bei einem GBIC handelt es sich um ein streichholzschachtelgroßes Modul, das in eine elektrische Schnittstelle eingefügt wird, um diese in eine optische Schnittstelle mit SC-Buchse umzuwandeln. Mit Hilfe von GBICs kann die Art des zu übertragenden Signals an die Bedürfnisse der Übertragung angepasst werden.[1]

Häufig zu finden sind GBICs im Bereich von Backbone-Netzwerken oder SANs. Die Schnittstellenkarte des Hosts beziehungsweise der Zentralverteiler (etwa der Switch) stellen ihre Schnittstelle nicht starr, sondern flexibel zur Verfügung.[2]

Im Bereich der Computer-Netzwerke kann so über einen GBIC eine Schnittstelle flexibel als Gigabit-Ethernet über Twisted-Pair-Kabel oder Lichtwellenleiter betrieben werden, ohne wie früher üblich die Schnittstellenkarte des Systems austauschen zu müssen.

Interface-Typen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • SX (500 m Reichweite bei 50/125er Glasfaser, 220 m bei 62,5/125er Glasfaser)
  • LX (10 km Reichweite bei 9/125er Glasfaser)
  • LH(X) (40 km Reichweite bei 9/125er Glasfaser)
  • ZX (80 km Reichweite bei 9/125er Glasfaser)
  • BX (10 km Reichweite bei 9/125er Glasfaser)
  • T („Kupfer“ 100 m Reichweite ab Cat.5-UTP-Kabel)
  • CWDM
  • DWDM
  • SONET (als OC48 oder OC192)

Weiterentwicklungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein SFP (Mini-GBIC, rechts) im Größenvergleich mit einem GBIC (geöffnet, links)
Intel XFP Transceiver

Die Idee neuer Bauformen entstand aus dem Bedürfnis heraus, auf gleicher Fläche mehr Anschlüsse unterzubringen und so haben sich neben GBIC mehrere andere Schnittstellentypen bzw. Formfaktoren für hot-swappable Transceiver im Ethernet- und Storage-Bereich etabliert:[1][2]

  • SFP (Small Form-factor Pluggable, auch als Mini-GBIC, SFF GBIC, GLC oder „New GBIC“ beziehungsweise „Next Generation GBIC“ bezeichnet)
  • SFP+ (auch SFP Plus, aktuell kleinstes pluggable Transceiver Format für 10 Gigabit Ethernet und 8 bzw. 16 Gigabit FibreChannel Anwendungen)
  • SFP28
  • XFP (wie SFP aufgebaut, aber größer und für 10GbE)
  • XENPAK (für 10GbE)
  • X2 (Nachfolger von XENPAK)
  • QSFP
  • QSFP+
  • QSFP28

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Andrew Oliviero, Bill Woodward: Cabling: The Complete Guide to Copper and Fiber-Optic Networking. 4. Auflage. John Wiley & Sons, 2009, ISBN 978-0-470-47707-6, S. 329 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. a b Tom Clark: Designing Storage Area Networks: A Practical Reference for Implementing Fibre Channel and IP SANs. 2. Auflage. Addison-Wesley Longman, 2003, ISBN 978-0-321-13650-3, S. 106 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).