Glasmuseum Spiegelberg
Das Glasmuseum Spiegelberg befindet sich im Rathaus der Gemeinde Spiegelberg, Rems-Murr-Kreis, im Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald. Seit Oktober 2022 ist es wegen Umbauarbeiten bis auf weiteres geschlossen.[1][2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anlässlich des Jubiläums „300 Jahre Spiegelberg“ im Jahre 2005 wurde im Rathaus eine Glasausstellung eröffnet, welche die Geschichte der Glashütten im Schwäbisch-Fränkischen Wald darstellte. Aufgrund der großen Resonanz wurde die Ausstellung weiterentwickelt und dauerhaft als Glasmuseum eingerichtet.[3]
Träger des Museums ist die Gemeinde Spiegelberg. Der Ort Spiegelberg wurde 1705 als Spiegelhütte gegründet. Eine Zweigstelle dieser Glashütte war die Neuhütte im Joachimstal, heute Gemeinde Wüstenrot, Landkreis Heilbronn.
Konzept
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Thematischer Schwerpunkt des Museums ist die Geschichte der Waldglas-Herstellung im Schwäbisch-Fränkischen Wald. Vom 15. bis zum 19. Jahrhundert existierten 25 Glashütten in den Löwensteiner Bergen, dem Mainhardter Wald und dem Welzheimer Wald. Gezeigt werden Originalfunde von alten Glashüttenstandorten – komplette Gläser sowie Fragmente, die durch Repliken ergänzt werden. Die Glasherstellung wird erläutert und am Modell eines Glasofens anschaulich dargestellt. Besonderheiten der Ausstellung sind ein original erhaltener Spiegel aus der Spiegelberger Manufaktur sowie Chevron-Perlen, die in einer benachbarten Glashütte gefunden wurden. Die Ausstellung zeigt außerdem die ganze Vielfalt des Glases: Lithyalin, Bauernsilber, Millefiori und vieles mehr.[4] Ergänzend finden Sonderausstellungen mit jährlich wechselnden Themen statt, u. a. 2017 „Glanzstücke“[5] (Werkschau des Kristallglasherstellers Joh. Oertel & Co.), 2013 Millefiori – Tausend Blüten in Glas, 2011 Altes Waldglas – Junges Farbglas sowie 2008 zum Thema Spiegel.[4]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Karl Greiner: Die Glashütten in Württemberg. Franz Steiner Verlag, Wiesbaden 1971, S. 7–14 (Veröffentlichungen zur Geschichte des Glases und der Glashütten in Deutschland (historische Topographie) 2, ISSN 0170-3447).
- Marianne Hasenmayer: Die Glashütten im Mainhardter Wald und in den Löwensteiner Bergen. In: Paul Strähle (Hrsg.): Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald. 4. überarbeitete und ergänzte Auflage. Theiss, Stuttgart 2006, ISBN 3-8062-2033-6, S. 108–128 (Natur – Heimat – Wandern).
- Marianne Hasenmayer: Eine Glashütte im Klosterwald. In: Albrecht Bedal (Hrsg.): Das Forsthaus Joachimstal. Ordnung und Freiheit, Natur und Ökonomie. Hohenloher Freilandmuseum, Schwäbisch Hall 2006, ISBN 3-9806793-6-5, S. 18–38 (Häuser, Menschen und Museum 3).
- Marianne Hasenmayer: Die Entdeckung einer äußerst seltenen Pilgerflasche. In: Lukas Clemens & Peter Steppuhn (Hrsg.): Glasproduktion – Archäologie und Geschichte – Beiträge zum 4. Internationalen Symposium zur Erforschung mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Glashütten Europas. Kliomedia, Trier 2012, ISBN 978-3-89890-162-8, S. 195–199 (Interdisziplinärer Dialog zwischen Archäologie und Geschichte Band 2).
- Elmar Hahn: Pilgerflasche aus Gaggstatt. In: Historischer Verein für Württembergisch Franken (Hrsg.): Württembergisch Franken Jahrbuch 2012, Band 96, Schwäbisch Hall 2012, ISSN 0084-3067, S. 213–216.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Glasmuseum Spiegelberg. In: Internetauftritt Gemeinde Spiegelberg. Abgerufen am 14. Februar 2023.
- ↑ Das Glashaus in Spiegelberg. Marianne Hasenmayer und Thomas Denzler, abgerufen am 14. Februar 2023.
- ↑ 300 Jahre Spiegelberg Website der Gemeinde Spiegelberg
- ↑ a b Glasmuseum Spiegelberg. Marianne Hasenmayer und Thomas Denzler, abgerufen am 14. Februar 2023.
- ↑ Glanzstücke ( des vom 3. Februar 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Koordinaten: 49° 2′ 15,9″ N, 9° 26′ 47,5″ O