Glatter Kalkröhrenwurm

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Glatter Kalkröhrenwurm

Glatter Kalkröhrenwurm (Protula tubularia)

Systematik
Klasse: Vielborster (Polychaeta)
Unterklasse: Palpata
Ordnung: Canalipalpata
Unterordnung: Sabellida
Familie: Kalkröhrenwürmer (Serpulidae)
Art: Glatter Kalkröhrenwurm
Wissenschaftlicher Name
Protula tubularia
Montagu, 1803

Der Glatte Kalkröhrenwurm (Protula tubularia) ist eine im Mittelmeer, Atlantik und der Nordsee vorkommende Art aus der Familie der Kalkröhrenwürmer.

Glatter Kalkröhrenwurm mit weißer Tentakelkrone
Zwei Röhrenwürmer mit weißer und oranger Tentakelkrone
Großaufnahme der Fangarme

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Art ist im gesamten Mittelmeer heimisch. Protula tubularia ist im Ostatlantik sowie im Nordwest-Atlantik anzutreffen. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich in Europa bis zur irischen und britischen Küste. Es liegen auch Nachweise aus dem Golf von Maine, Neuseeland und Südafrika vor[1].

Lebensraum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Art ist auf felsigen Böden, Steinen und sonstigen Hartsubstraten anzutreffen. Besonders häufig findet man Protula tubularia auf Geröllfeldern und der Felsküste des oberen Sublitorals[2].

Verhalten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Glatte Kalkröhrenwurm baut im Querschnitt kreisrunde weiße Kalkröhren, die er dem jeweiligen Haftsubstrat (Fels etc.) ihrer Länge nach aufzementiert. Die Mündung der Röhre ragt dabei etwas ins offene Wasser hinaus. Der Wurm verlässt seine Röhre niemals. Er ernährt sich durch das Filtrieren von Kleinstlebewesen, die er mit Hilfe seiner Tentakelkrone fängt. Die Tentakelkrone wird von zwei am Kopf des Wurmes ansitzenden Tentakelträgern gebildet. Die Tentakelträger stellen somit einen feinmaschigen Fangapparat dar[3].

Biologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Röhre kann eine Länge von 15 cm und einen Durchmesser von 1 cm erreichen. Der Tentakelkranz misst einen maximalen Durchmesser von 3 cm[4]. Die Tentakelkrone besteht aus zwei gleich gestalteten Hälften, die trichterförmig oder leicht spiralig angeordnet sind. Die Kalkröhre ist sehr solide und weniger beweglich als bei den verwandten Sabellidae. Die Färbung der Tentakelkronen ist variabel und reicht von Weiß, Orange bis zu Rot[5].

Aquaristik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trotz der für Aquarien optimalen Größe ist die Art äußerst selten in Meerwasseraquarien zu sehen. Wie alle Mittelmeerbewohner hat auch diese Art bezüglich der Temperatur und der Lebensbedingungen besondere Ansprüche, die nicht mit der normalen Meerwasseraquaristik konform sind. Der glatte Kalkröhrenwurm kann jedoch häufig in zoologischen Großaquarien besichtigt werden.

Synonyme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Protula (Protula) tubularia (Montagu, 1803)
Protula (Protula) tuburalia (Montagu, 1803)
Protula (Psygmobranchus) protensa non Gmelin, Philippi, 1844
Protula (Psygmobranchus) tubularia (Montagu, 1803)
Protula borealis M. Sars, 1866
Protula capensis McIntosh, 1885
Protula elegans Milne Edwards, 1845
Protula meilhaci Soulier, 1908
Protula protensa non (Gmelin, 1791), sensu Philippi, 1844
Protula rudolphi Risso, 1826
Protula tabularia (Montagu, 1803)
Protula tubularia capensis McIntosh, 1885
Protula tubularia tubularia (Montagu, 1803)
Psygmobranchus elegans (Milne Edwards, 1845)
Psygmobranchus intermedius Marion, 1875
Psygmobranchus pratensis (Gmelin, 1791)
Psygmobranchus protensus non Gmelin, sensu Philippi, 1844
Psygmobranchus simplex Quatrefages, 1866
Psygmobranchus tubularis (Montagu, 1803)
Serpula arundo Turton, 1819
Serpula tubularia Montagu, 1803

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Was lebt im Mittelmeer?, Berbauer Humberg, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH&Co.KG Stuttgart, 2009
  • Faszinierende Unterwasserwelt des Mittelmeeres, Claus Valentin, 1986
  • Sea Fishes an Invertebrates of the maltese Islands and the Mediterranean Sea, Lawson Wood, 2002
  • The Dive Sites of Malta, Comino and Gozo, Lawson Wood, 1999

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Glatter Kalkröhrenwurm (Protula tubularia) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. WoRMS – World Register of Marine Species (engl.), abgerufen am 31. März 2012
  2. Faszinierende Unterwasserwelt des Mittelmeeres, Claus Valentin, 1986, Seite 94
  3. Was lebt im Mittelmeer?, Bergauer Humberg, Franckh-Kosmos Verlags GmbH&Co.KG Stuttgart, 2009, Seite 142
  4. Sea Fishes and Invertebrates of the maltese Islands and the mediterranean Sea, Lawson Wood, 2002, Seite 56
  5. Was lebt im Mittelmeer?, Bergauer Humberg, Franckh-Kosmos Verlags GmbH&Co.KG Stuttgart, 2009, Seite 142