Gródczany
Gródczany Hratschein | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen | |
Woiwodschaft: | Opole | |
Powiat: | Głubczyce | |
Gmina: | Branice | |
Geographische Lage: | 50° 2′ N, 17° 52′ O | |
Höhe: | 310 m n.p.m. | |
Einwohner: | 148 (15. Juli 2014[1]) | |
Postleitzahl: | 48-140 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 77 | |
Kfz-Kennzeichen: | OGL | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Nächster int. Flughafen: | Katowice |
Gródczany (deutsch Hratschein, 1936–1945 Burgfeld, tschechisch Hradčany) ist eine Ortschaft in Oberschlesien. Der Ort liegt in der Gmina Branice im Powiat Głubczycki in der Woiwodschaft Oppeln in Polen.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Angerdorf Gródczany liegt acht Kilometer südöstlich des Gemeindesitzes Branice, 22 Kilometer südlich der Kreisstadt Głubczyce (Leobschütz) sowie 85 Kilometer südwestlich der Woiwodschaftshauptstadt Opole (Oppeln). Der Ort liegt in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb der Płaskowyż Głubczycki (Leobschützer Lößhügelland).
Nachbarorte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nachbarorte von Gródczany sind im Nordwesten Niekazanice (Osterwitz), im Nordosten Nasiedle (Nassiedle), im Osten Ludmierzyce (Leimerwitz), im Südosten Jabłonka (Klemstein) sowie Südwesten Jakubowice (Jakubowitz).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort wurde 1377 erstmals als Hraczan erwähnt. 1429, 1431 sowie 1444 erfolgte eine Erwähnung als Hradczan, Der Ortsname leitet sich vom böhmischen Begriff hrad bzw. hradek (dt. Kleine Burg) ab, die Bewohner der kleinen Burg.[2]
Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Hratschein mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen. 1752 wurde die Kolonie Neu-Hratschein gegründet.
Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Hratschein mit den Ortsteilen Alt- und Neu-Hratschein ab 1816 zum Landkreis Leobschütz im Regierungsbezirk Oppeln. 1832 wurde im Ort eine Schule eingerichtet. 1845 bestanden im Dorf eine katholische Schule, eine Brennerei, eine Brauerei und 99 Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Hratschein 551 Menschen, davon fünf evangelisch und fünf jüdisch.[3] 1861 zählte Alt-Hratschein 11 Bauer-, 7 Gärtner-, sowie 15 Häuslerstellen. Neu-Hratschein zählte im gleichen 44 Gärtner- und 6 Häuslerstellen. Die Schule zählte im gleichen Jahr 162 Schüler.[4] 1874 wurde der Amtsbezirk Leimerwitz gegründet, welcher die Landgemeinden Ehrenberg, Hratschein und Leimerwitz umfasste. Erster Amtsvorsteher war der Premierleutenat Rehmet in Hratschein[5]
Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 stimmten in Hratschein 389 Personen für einen Verbleib bei Deutschland und 1 für Polen. Hratschein verblieb wie der gesamte Stimmkreis Leobschütz beim Deutschen Reich.[6] 1933 zählte der Ort 477 Einwohner. Am 12. Juni 1936 wurde der Ort in Burgfeld umbenannt. 1939 zählte Dirschkenhof 475 Einwohner. Bis 1945 gehörte der Ort zum Landkreis Leobschütz.[7] Am 24. März 1945 flüchtete die Bevölkerung vor der heranrückenden Roten Armee. Durch Kampfhandlungen wurde 85 % der dörflichen Bebauung zerstört. Die Dorfkirche wurde dabei schwer zerstört.
1945 kam der bisher deutsche Ort unter polnische Verwaltung, wurde in Gródczany umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. Im Sommer 1946 wurde die deutsche Bevölkerung des Ortes vertrieben. 1950 wurde Gródczany der Woiwodschaft Oppeln zugeteilt. 1999 wurde es Teil des wiedergegründeten Powiat Głubczycki.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die römisch-katholische Mariä-Heimsuchung-Kirche (poln. Kościół Nawiedzenia Najświętszej Maryi Panny) wurde zwischen 1922 und 1928 erbaut. Am 17. Juli 1928 wurde die Kirche durch den Weihbischof Dr. Schinzel geweiht. Im März 1945 wurde die Kirche teilweise zerstört. Dabei wurde die barocke Zwiebelhaube des Glockenturms zerstört. Die Kirche wurde darauf nur notdürftig wieder aufgebaut.
- Steinerne Wegekapelle mit Marienaltar
- Steinernes Wegekreuz
Söhne und Töchter des Ortes
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hermann Richtarsky (1857–1944), deutscher Landwirt und Politiker
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Georg Beier: Die Dörfer des Kreises Leobschütz 1914–1946. Oberschlesischer Heimatverlag Dülmen, 1990. ISBN 3-87595-277-4
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Schulzenämter Gmina Branice (poln.)
- ↑ Stanisław Drzażdżyński: Die Slavischen Ortsnamen des Kreises Leobschütz. Leobschütz, 1896. S. 10 Digitale Version des Werkes
- ↑ Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 240.
- ↑ Vgl. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien, Breslau 1865, S. 863
- ↑ Territorial Amtsbezirk Leimerwitz
- ↑ home.arcor.de ( vom 24. Januar 2017 im Internet Archive)
- ↑ Michael Rademacher: Verwaltungsgeschichte Kreis Leobschütz. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 10. Mai 2023.