Große Moschee des an-Nuri

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Das Minarett (2013)
Minarett und Moschee (1932)

Die Große Moschee von al-Nuri (arabisch جامع النوري ‚al-Nuri-Moschee‘) ist eine Moschee im Westen der Stadt Mossul im Irak, die nach dem damaligen Statthalter Nureddin Zengi benannt ist. Die Moschee ist auf den irakischen Banknoten abgebildet.

Geschichte

Erbauung

Erbaut wurde sie in den Jahren zwischen 1172 und 1173, jedoch haben sich vom ursprünglichen Bau nur eine Gebetsnische und einige Säulen erhalten. Die Höhe des einzigen Minaretts betrug bis zu seiner Zerstörung etwa 45 Meter. Es stand jedoch schief, wovon bereits im 14. Jahrhundert berichtet wurde. Deshalb wurde es auch „der Bucklige“ (al-Hadba') genannt. Im örtlichen Volksglauben verneigte sich das Minarett bei der Himmelfahrt Mohammeds vor dem Propheten.

Beschädigung der Grundmauern

Während des Ersten Golfkriegs mit dem Iran wurden die Grundmauern beschädigt, und 2012 warnten die Vereinten Nationen vor einem Einsturz des Minaretts.[1]

ISIS und Minarettzerstörung

Von der Moschee aus rief der Anführer der agierenden sunnitisch-islamistischen Miliz Islamischer Staat, Abu Bakr al-Baghdadi, am 29. Juni 2014 in seinem einzigen und letzten öffentlichen Auftritt sein selbst erklärtes Kalifat aus.[2]

Nach Angaben der irakischen Streitkräfte hat der sogenannte Islamische Staat (IS) das symbolträchtige schiefe Minarett in der umkämpften Stadt am 21. Juni 2017 gesprengt.[3] Der IS wiederum behauptet, das Minarett sei durch einen Luftangriff der Vereinigten Staaten zerstört worden, was von der US-geführten Militärkoalition dementiert wurde, weil die US-Luftwaffe zur Zeit der Sprengung in dem Gebiet keine Angriffe durchgeführt habe.[4]

Einzelnachweise

  1. Bangen um Mossuls schiefes Minarett. In: Der Standard, 6. April 2017. Abgerufen am 28. Mai 2017.
  2. Kampf um Mossul: Nahrungsmittel als Waffe. In: Website der Die Tageszeitung (taz), 3. Mai 2017. Abgerufen am 28. Mai 2017.
  3. Kampf um Mossul IS sprengt symbolträchtiges Minarett. In: Tagesschau. 21. Juni 2017, abgerufen am 21. Juni 2017.
  4. Terror: IS zerstört Moschee mit schiefem Minarett in Mossul - WELT. Abgerufen am 22. Juni 2017.

Koordinaten: 36° 20′ 35,5″ N, 43° 7′ 36,7″ O