Großsteingräber bei Posewald
Großsteingräber bei Posewald Blocksberg (Grab 1)
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Koordinaten | 54° 22′ 8,3″ N, 13° 31′ 49″ O | |
Ort | Putbus, Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland | |
Entstehung | 3500 bis 2800 v. Chr. | |
Sprockhoff-Nr. | 492 |
Die Großsteingräber bei Posewald waren drei Grabanlagen der jungsteinzeitlichen Trichterbecherkultur in der Umgebung von Posewald, einem Ortsteil der Gemeinde Putbus im Landkreis Vorpommern-Rügen (Mecklenburg-Vorpommern), von denen heute nur noch eines existiert. Dieses trägt die Sprockhoff-Nummer 492 und wird auch als Blocksberg bezeichnet.[1]
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das erhaltene Grab liegt nur wenige Meter nördlich von Posewald im Zwickel der nach Viervitz führenden Straße und der Eisenbahnstrecke. In der näheren Umgebung gibt es mehrere weitere Großsteingräber. So liegen 670 m östlich die Großsteingräber bei Seelvitz, 1,7 km südöstlich die Großsteingräber bei Nadelitz und 2 km westlich die Großsteingräber bei Lonvitz. Bei Nadelitz, Nistelitz und Putbus befinden sich darüber hinaus mehrere Grabhügel.[2][3]
Forschungsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf den detaillierten Matrikelkarten der Gegend um Lancken-Granitz, die zwischen 1692 und 1709 im Zuge der schwedischen Landesaufnahme von Vorpommern angefertigt wurden, scheint eines der Gräber bereits verzeichnet zu sein.[4][5] Eine erste Beschreibung der Gräber erfolgte 1829 durch Friedrich von Hagenow, der in Posewald noch drei Anlagen feststellen konnte. Seine Forschungen wurden 1904 von Rudolf Baier veröffentlicht.[6] Eine erste ausführliche Dokumentation führte Ernst Sprockhoff durch, der 1931 das noch vorhandene Grab vermaß und in seinem Atlas der Megalithgräber Deutschlands veröffentlichte.[2]
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das erhaltene Grab 1
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Anlage besitzt ein in Resten erhaltenes Hünenbett, dessen genaue Form und Größe bei der Aufnahme durch Ernst Sprockhoff nicht zu erkennen war. Ewald Schuldt sprach es bei einer erneuten Dokumentation als trapezförmig an. An der Ostseite befinden sich noch vier Umfassungssteine, an der Nordseite drei oder vier. Keiner davon steht noch in situ. Die Grabkammer ist nord-südlich orientiert und gehört zum Typ der Großdolmen. Sie besitzt an beiden Langseiten noch jeweils drei Wandsteine, die alle noch in situ stehen. Auch der nördliche Abschlussstein steht noch an seiner ursprünglichen Position, ist allerdings gesprengt worden. Von den Decksteinen sind noch zwei vorhanden. Einer liegt verschleppt und gesprengt westlich des Grabes, der zweite liegt zerbrochen im Inneren der Kammer. An ihn schließt sich südlich eine 1,0 m lange und 0,2 m breite Steinplatte an, die vielleicht den Zugang markiert. Hiervon abhängig ist eine Schätzung der Länge der Grabkammer. Sollte die Platte zum Eingang gehören, wäre die Kammer etwa 3 m lang, andernfalls könnte ihre ursprüngliche Länge auch über 4 m betragen haben. Die Breite der Kammer beträgt 2,75 m.[2][7]
Zerstörte Gräber
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Grab 2
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Grab 2 besaß eine Grabkammer vom Typ Großdolmen, die von einem Rollsteinhügel ummantelt war.[6]
Grab 3
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Grab 3 besaß eine Grabkammer vom Typ Großdolmen, die von einem Rollsteinhügel ummantelt war.[6]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rudolf Baier (Hrsg.): Vorgeschichtliche Gräber auf Rügen und in Neuvorpommern. Aufzeichnungen Friedrich von Hagenows aus dessen hinterlassenen Papieren. Abel, Greifswald 1904, S. 14.
- Hans-Jürgen Beier: Die megalithischen, submegalithischen und pseudomegalithischen Bauten sowie die Menhire zwischen Ostsee und Thüringer Wald. Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas 1. Wilkau-Haßlau 1991.
- Friedrich von Hagenow: Special Charte der Insel Rügen. Nach den neuesten Messungen unter Benutzung aller vorhandenen Flurkarten entworfen. Lithographisches Institut des Generalstabes, Berlin 1829 (Online).
- Ewald Schuldt: Die mecklenburgischen Megalithgräber. Untersuchungen zu ihrer Architektur und Funktion. VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1972.
- Ernst Sprockhoff: Atlas der Megalithgräber Deutschlands. Teil 2: Mecklenburg – Brandenburg – Pommern. Rudolf-Habelt Verlag, Bonn 1967, S. 70.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- grosssteingraeber.de: Das Großsteingrab Posewald bei Putbus
- strahlen.org: Großsteingrab "Posewald", Posewald bei Putbus, Insel Rügen
- The Megalithic Portal: Posewald Steingrab
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ ruegen.de: "Blocksberg", das Großsteingrab bei Posewald ( des vom 31. Mai 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ a b c Ernst Sprockhoff: Atlas der Megalithgräber Deutschlands. Teil 2: Mecklenburg – Brandenburg – Pommern. S. 70.
- ↑ The Megalithic Portal: Posewald Steingrab
- ↑ GeoGREIF Geografische Sammlungen – Matrikelkarten der Landesaufnahme von Schwedisch-Pommern 1692–1709, Signatur AV 12
- ↑ GeoGREIF Geografische Sammlungen – Matrikelkarten der Landesaufnahme von Schwedisch-Pommern 1692–1709, Signatur BIX 35
- ↑ a b c Rudolf Baier (Hrsg.): Vorgeschichtliche Gräber auf Rügen und in Neuvorpommern. Aufzeichnungen Friedrich von Hagenows aus dessen hinterlassenen Papieren. S. 14.
- ↑ Ewald Schuldt: Die mecklenburgischen Megalithgräber. Untersuchungen zu ihrer Architektur und Funktion. S. 123.